Waffenkompendium: Unterschied zwischen den Versionen

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Achtung! Wer eine absolute “Allergie” gegen Waffen hat sollte dieses Kapitel lieber überschlagen!
 
Achtung! Wer eine absolute “Allergie” gegen Waffen hat sollte dieses Kapitel lieber überschlagen!

Aktuelle Version vom 8. April 2021, 15:54 Uhr

Buechsen&Flinte.png

Index

Waffenkompendium Glossar

  1. Waffenkompendium
  2. Grundbegriffe-Glossar - von Absehen bis Geradezugverschluß
  3. Grungbegriffe-Glossar - von Geschoß-Setzer bis Piston
  4. Grundbegriffe-Glossar - von Präzission bis Zündnadel
  5. Waffen & Sportgeräte von A bis Z
  6. Treib- & Sprengmittel

Übersicht

Waffenkompendium, Arten von Schusswaffen, Waffentechnik, Innen und Außenballistik, Flinten und Büchse, Beschusszeichen, Waffenrecht und Definitionen, Was ist Recht?, Waffen, Erlaubnisfreie Waffen, Munition und Kaliber, Aus der Geschichte der Feuerwaffen

Übersicht Recht:
Was ist Recht?, Waffenrecht und Definitionen, Grundlagen für eine Notwehrfähige Situation

Einleitung

Diese Broschüre ist für Menschen gedacht, die sich in einer Survivalsituation befinden (oder in eine kommen können) und wenig, oder keine Ahnung von Schusswaffen haben.
Man kann aber in Situationen kommen, in der das Wissen über Waffen und deren Handhabung überlebenswichtig sein kann.
Im Krieg, im Falle einer weltumspannenden Katastrophe, beim Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung, auf Expeditionen oder in der Wildnis kann es nötig sein, über Feuerwaffen Bescheid zu wissen.
Info: Eine Waffe ist nur dann gefährlich, wenn sie missbräuchlich benutzt und/oder gehandhabt wird. Deshalb die Sicherheitstipps am Anfang. Diese Tipps werden in jedem Kapitel an passender Stelle wiederholt. Es gilt immer: „Sicherheit zuerst“!
Dieses Kompedium wird die praktische Übung nicht ersetzen können. Der Besuch eines Schützenvereins und das Ablegen einer Sachkundeprüfung wird dringend empfohlen!

Rechtliches

Zum Besitz einer Waffe wird in Deutschland eine Waffenbesitzkarte benötigt, die beim örtlichen Ordnungsamt beantragt wird.
Eine Waffen¬besitzkarte wird bei Nachweis des Bedarfes (Jagd/Sportschießen) meist anstandslos erteilt.
(In Österreich und der Schweiz sind die Waffengesetze noch nicht so streng).
Ein Waffenschein, der das „führen“ (tragen, verdecktes tragen) einer Waffe erlaubt, wird Privatpersonen in der Regel nicht bewilligt.
Auch, wenn diese Person nachweislich einen erhöhten Gefährdungsgrad hat.
Waffenscheine bekommen nur bedrohte Personen, wie z.B. Politiker, Diamantenhändler und, beschränkt, Sicherheitsfirmen.
Es ist keine gute Idee sich eine Waffe auf dem Schwarzmarkt zu besorgen!
Das ist illegal und wird mit hohen Strafen geahndet!
Ein Blick in‘s Waffenrecht lohnt sich.

1.0 Sicherheit

Eine Schusswaffe ist immer als geladen zu betrachten. Auch, wenn man glaubt, dass die Waffe entladen und gesichert ist!
Man sollte eine Waffe also immer so handhaben, als wäre sie geladen und ungesichert.
Leichtsinn, Fahrlässigkeit und Unachtsamkeit sind das gefährlichste Verhalten überhaupt, nicht nur im Umgang mit einer Waffe.
Die folgenden Regeln sind, im wahrsten Sinne des Wortes, mit Blut geschrieben:

1.1 Handhabung
1.Hält man eine Waffe in der Hand, dann zeigt die Laufmündung immer auf den Boden oder eine sichere Richtung! Finger weg vom Abzug!
2.Ablegen der Waffe: Der Verschluss hat offen zu sein, das Magazin aus der Waffe oder die Trommel ausgeschwenkt. Die Laufmündung deutet immer in eine sichere Richtung.

Die Waffe muss entladen sein.
Der Sicherungshebel muss auf der Stellung „gesichert“ stehen. (Achtung: Manche Waffen haben keine Sicherung!)

3.Die Waffe darf nur in Schussrichtung und an der Feuerlinie abgelegt werden und muss immer beaufsichtigt bleiben!
4.Geladen wird erst unmittelbar vor der Schußabgabe!
5.Auf keinen Fall mit der geladenen Waffe umdrehen!
6.Der Finger ist bis unmittelbar zur Abgabe der Schusses immer außer¬halb des Abzugbügels!
7.Überzeugt Euch immer selbst vom Ladezustand der Waffe. Verlasst Euch nie auf die Aussagen von anderen.

(Trommel öffnen oder Magazin entfernen und Verschluss öffnen).

8.Nie, nie, nie an der Munition herummanipulieren. Munition mit „mannstoppender“ Wirkung (Teilmantel, Hohlspitz) gibt es zu kaufen.

Manipulierte Munition kann die Waffe zerstören und den Schützen tödlich verletzen!
Manche dieser Regeln werden im Notfall wohl keinen Sinn machen.
Im eigenen Interesse sollten die anderen Regeln aber immer befolgt werden.

1.2 Waffe
1. Es ist immer darauf zu achten, dass der Lauf frei von Schmutz, Rückständen und Öl ist.

Die Mechanik muss leichtgängig sein und darf nicht „haken“ oder zuviel Spiel haben.

2. Nicht zuviel Öl bei der Reinigung verwenden.

Bei längerer Lagerung die Waffe gründlich einölen - vor Gebrauch wieder reinigen.
Hier ein netter Erfahrungsbericht über Zuverlässigkeit.

3. Auf Verschleiß achten. Verschlissene Waffen sind nicht sicher. Neuralgische Punkte sind:
• Lauföffnung zum Verschlussstück bzw. Patronenlager
• Schlitten ( auf Spiel und Gängigkeit prüfen)
• Laufinnenseite (Züge auf Rückstände/Beschädigung prüfen)
• Abzugsspiel und -gewicht (weder zu hart noch zu weich sein) ... usw.
1.3 Munition
1. Patronen müssen trocken, sauber und fettfrei sein.
2. Korrodierte oder beschädigte Munition auf keinen Fall verwenden!
3. Die Munition muss zu Waffe und Kaliber passen.

Niemals darf Munition in einer Waffe verwendet werden, die dafür nicht gedacht ist - auch, wenn sie scheinbar passt.

4. An Munition darf nicht manipuliert werden (Spitzen absägen oder mehr Pulver zufüllen).

So was kann lebensgefährlich sein! In Wiederladekursen kann man lernen seine Wunschmunition selbst herzustellen - das ist sicherer.

1.4 Notfalltipps

Bei Ladehemmung, Versager etc. bleibt die Waffe in Richtung zum Ziel bzw. sichere Richtung.
Beim Versuch den Fehler zu beheben ist unbedingt die Zielrichtung beizuhalten!
Ist die Reparatur nicht sofort möglich muss die Waffe in Zielrichtung abgelegt und ein Fachmann zugezogen werden.

2.0 Arten von Schusswaffen

Siehe: Arten von Schusswaffen

3.0 Waffenbestandteile

Siehe: Waffentechnik

4.0 Munition

Siehe: Munition und Kaliber

5.0 Gebrauch und Handhabung

Das Prinzip einer Schusswaffe ist in der Theorie ganz einfach.
Man nimmt die Waffe in die Hand, richtet sie auf‘s Ziel, betätigt den Abzug und - wenn man gut gezielt hat - trifft man sogar.
In der Praxis ist das leider nicht ganz so einfach.
Schon das Schießen mit Luftgewehr und Luftpistole erfordert eine gewisse Technik, die im Verein gelehrt wird.
Steigt man um auf kleinkalibrige oder sogar großkalibrige Waffen, dann hat man noch mehr mit der Physik zu kämpfen.
Der kaum hörbare und spürbare Abschuss eines Luftgewehrs wird bei einer Großkaliberwaffe zum ohrenbetäubenden Knall (bitte immer Gehörschutz tragen!) und der Rückstoß tut ein übriges um einen präzisen Schuss zu erschweren.

5.1 Laden, zielen und schiessen
5.1.1 Laden der Waffe

Bei einer Selbstladepistole geschieht das, indem man das Magazin mit der passenden Munition füllt und das Magazin in den Magazinschacht
schiebt, bis es einrastet.
Dann zieht man den Schlitten zurück und lässt ihn los, sobald der Anschlag erreicht ist.
Dabei wird eine Patrone aus dem Magazin in das :Patronenlager befördert und die Waffe gespannt.
Bei einem Revolver schwenkt man die Trom¬mel aus, steckt die Patronen in die dafür vorgesehenen Löcher und klappt die Trommel wieder zurück, bis sie einrastet.
Bei Kipplaufgewehren schiebt die Patronen in den Lauf und klappt das Gewehr wieder zu.
Repetiergewehre und Selbstladegewehre werden ähnlich wie die Pistole geladen.
Das Magazin wird bestückt und in den Magazinschacht geschoben.
Dann wird der Repetier- oder Verschlusshebel betätigt um eine Patrone in‘s Patronenlager zu befördern.
Schrotflinten können Kastenmagazine (wie Pistolen oder Gewehre) oder Röhrenmagazine (Pump-Action) besitzen.
Jagdliche Schrotflinten können auch wie die Kipplaufflinte aufgebaut sein und fassen 1-2 Patronen.

5.1.2 Zielen

Gezielt wird über Kimme und Korn, so dass sich das Korn von der Laufspitze in der Mitte der Kimme wiederfindet. Wenn Ziel, Kimme und Korn eine Linie bilden, dann macht man es richtig.
Schützengrundsatz: Kimme und Korn sind scharf - das Ziel unscharf!
Bei Waffen mit Zielfernrohr, die auf eine feste Entfernung eingeschossen sind, wird man gewöhnlich treffen, wenn das Fadenkreuz sich über dem Ziel befindet.
Schwieriger wird es, wenn die Entfernung geschätzt und daraufhin das ZF nachjustiert werden muss.
Mit Waffen, die mit Aimpoint-Visierung bestückt sind, ist das zielen besonders einfach.
Man bringt einfach das Ziel und den roten Lichtpunkt zur Deckung und drückt ab.
Aimpoint ist kein Ziellaser! Laserzieleinrichtungen sind in Deutschland für Privatpersonen verboten.
Es sollte sich niemand dabei erwischen lassen, dass er einen Laserpointer auf seine Waffe montiert! Das gilt auch für Nachtsichtgeräte mit oder ohne Infrarotscheinwerfer.
Befindet sich das Korn genau zwischen den Begrenzungen der Kimme, dann sitzt der Schuss (je nach Fähigkeit des Schützen), genau in der Mitte der Scheibe.

5.1.3 Schiessen

Hat man das Ziel im Visier, dann atmet man noch einmal entspannt ein, entlässt die Hälfte der Luft aus den Lungen und hat dann einige Sekunden Zeit, den Abzug durchzuziehen.
Es gibt noch andere Methoden, aber diese ist mit eine der Besten.
In englischsprachigen Ländern wird sie BASS genannt. Breath (atmen), Aim (zielen), Slack (Druckpunkt nehmen), Squeeze (abdrücken).
Leider ersetzt die beste Theorie nicht das regelmäßige üben mit der Waffe.

5.2 Reinigen

Eine Waffe, die nicht gereinigt wird, kann man bald entsorgen.
Die aggressiven Pulverdämpfe greifen Teile des Patronenlagers und den Lauf an.
Deshalb muss die Waffe regelmäßig - am besten nach jedem Gebrauch
gründlich gereinigt werden. Dazu gibt es spezielles Putzzeug und Reinigungsflüssigkeiten.
Zuviel Reinigung ist aber auch schädlich, da die Reinigungsmittel den Lauf und andere beweglichen Teile ebenfalls angreifen.

5.3 Aufbewahren

Als Jäger oder Sportschütze muss man seine Waffe in einem Waffen¬schrank/-Tresor aufbewahren.
Die gesetzlichen Vorschriften verlangen dabei eine besondere Norm.
Informationen dazu gibt es bei Frankonia und bei Tresorherstellern.

6.0 Tipps

6.1 Die Wahl der Waffen

Im Katastrophenfall sind Waffen in NATO-Standardkalibern vorzuziehen.
Das wären bei Pistolen die Laborierungen 9mm Para und .357 Magnum, bei Gewehren die Kaliber .308 Winchester und .223 Remington (resp. 7,62x51mm und 5,56x45mm).
Diese Munition ist ausgesprochen häufig anzutreffen.
Weniger geeignet sind Kaliber, die in den NATO-Ländern wenig genutzt werden.
Allerdings sind die Gewehrkaliber .300 Winchester Magnum und .30-06 (beliebtes Jagdkaliber), sowie das Pistolen- und Revolverkaliber .45 durchaus interessant und nicht gerade selten.
Schichtholzschäfte und Kunststoffschäfte sind bei Gewehren vorzuziehen.
Diese Schäfte haben wenig Resonanz (schwingen wenig - dadurch erhöhte Treffsicherheit) und die Kunststoffschäfte sind auch leichter

7.0 Hersteller

7.1 Empfehlungen Empfohlen werden an erster Stelle Waffen mit gängigen Kalibern.
Bei Pistolen und Revolvern (Aufzählung nach Häufigkeit): • Pistloe 9mm Para (9x19mm)• Revolver Kaliber .357 Magnum, Kaliber .44 Magnum/Spezial• Pistole Kaliber .45 Colt ACP
Bei Gewehren:• Kaliber .223 Remington (5,56x45mm NATO)• Kaliber .308 Winchester (7,62x51mm NATO)• Kaliber .30-06• Kaliber 8x57IS Mauser (8x57mm)
7.1.1 Pistolen und Revolver
Was für eine Waffe man bevorzugt ist individuell verschieden. Revolver sind einfach aufgebaut und zu bedienen, haben aber eine geringere Schußzahl zwischen 5 und 8 Schuß.
Automatikpistolen sind etwas komplizierter zu bedienen und können bei unpassender Munition zu Ladehemmung neigen.
7.1.1.1 Pistolen
Hersteller: SIG Sauer, Walther, Heckler und Koch, Beretta, Browning, CZ, Colt, Smith & Wesson, Glock, Desert Eagle, FN.
Kaliber: 9mm Para/Luger, .40, .45 ACP, .357 SIG, .44 Auto, .50 AE
7.1.1.2 Revolver
Hersteller: Smith & Wesson, Colt, Ruger, Taurus.
Kaliber: .38 Spezial, .357 Magnum, .44 Spezial, .44 Magnum (Saubremse), .45 Long Colt, .454 Casull (Elefantenbremse), .50 Action Express (Bären¬stopper).
7.1.2 Gewehre und Flinten
7.1.2.1 Gewehre (Repetierer und Selbstlader)
7.1.2.2 Repetiergewehre
Alte Militärkarabiner in guter Qualität sind günstig zu bekommen.
Die Munition dazu ist ebenfalls gut erhältlich.
Jagd- und Sportwaffen im Cal. .308 Win sind allgemein gut erhältlich.
Munition dafür gibt es in großer Auswahl.
Das Jagdwaffenkaliber .30-06 ist ebenfalls weit verbreitet und Gewehre dazu gut erhältlich.
Preise für Militärkarabiner liegen bei ca. 200,-- Euro aufwärts. Jagd- und Sportwaffen reichen von 800,-- Euro bis weit über 10.000 Euro. Edle Jagdgewehre sind praktisch unbezahlbar. Mauser K98: Kaliber 8x57, .308 Win und andere Kaliber erhältlich, Wehrmachtskarabiner aus dem 2. Weltkrieg, gebraucht in gutem bis exzellentem Zustand günstig zu bekommen, präzise, einfach zu bedienen, Munition für Jagd und Sportschießen gut erhältlich.
Schweizer Karabiner K31: Kaliber 7,5x55 Swiss, Militärkarabiner aus der Schweiz.
Exzellenter Abzug, schneller Geradezugverschluss, gebraucht in exzellenter Qualität günstig zu bekommen. Munition gut verfügbar, aber kein Standard. Keine Jagdmunition erhältlich.
Remington Police 700: Kaliber .223 Remington (5,56x45 mm NATO) und .308 Winchester (7,62x51 NATO). Klassisches Scharfschützengewehr bei Polizeieinheiten.
Waffe und Munition in vielen Ausführungen gut erhältlich.
SAKO TRG: finnisches Präzisionsgewehr für verschiedene Kaliber. SAKO TRG-21/22 Version für das 7,62 mm NATO-Kaliber, SAKO TRG-41/42 Version für die leistungsstärkeren Kaliber .300 Winchester Magnum oder .338 Lapua Magnum.
Marlin und Winchester: verschiedene Kaliber. Unterhebelrepetierer. Kurz, handlich, praktisch. Sowohl für Jagd als auch Sport benutzbar.
Kaliber ab .357 Magnum, über .44 Magnum bis .450 Marlin (stoppt auch Bären und Büffel).
Benutzen meist gängige Revolvermunition, eher für kurze von ca. 50 Metern gedacht.
Dies ist nur eine Empfehlung. Die mögliche Auswahl ist weit größer.
7.1.2.3 Selbstladegewehre
Seit einigen Jahren sind auch wieder Selbstladegewehre für das sportliche Schießen zugelassen.
Insbesondere seit der „Anscheinwaffen-Para¬graph“ gefallen ist. (Anscheinwaffen sind Waffen, die den Anschein von Militärgewehren erwecken.
Bei Jagdwaffen ist die Verwendung von SL-Büchsen eher selten.
Sabre Defence XR41: Kaliber .308 Winchester. Ziviler Nachbau des militäri¬schen G3 als Halbautomat. Robust, präzise, universell einsetzbar.
Arsenal SAR-M1: Ziviler Nachbau der klassischen Kalashnikov im Kaliber .223. Halbautomat, ebenfalls robust und universell einsetzbar. Präziser als die Original-Waffe.
Oberland Arms OA-15: Kaliber .223 Remington. Ziviler Nachbau des be¬kannten Colt AR-15 bzw. M16 der US-Truppen in den unterschiedlichsten Ausführungen.
Steyr AUG-Z: Kaliber .223 Remington. Zivilversion des österreichischen Sturmgewehrs in Bullpup-Bauweise. Magazine mit 30 oder 42 Schuß sind erhältlich. Ruger Mini-14: Kaliber .223 Remington. Halbautomatische Jagd- und Sportbüchse, die auch von Behörden benutzt wird. Konstruktionsbeding, wie auch das OA-15/M-16, anfällig gegen Verschmutzung. Ansonsten sehr zuverlässig und robust.
7.1.3 Flinten (Repetierer und Selbstlader)
7.1.3.1 Repetierer
Konventionelle Unterschaftrepetierflinten sind in Österreich verboten.
Halbautomatische Flinten sind allerdings erlaubt.
Mossberg (bzw. Maverick): Klassischer schwedischer Unterschaftrepetierer im Kaliber 12/70 (70 ist die Länge der Patronenhülse (12/76 sind z.B. Magnumpatronen).
Zuverlässig, robust und günstig in der Anschaffung.
Vor allem die Low-Budget-Modelle Maverick sind empfehlenswert.
Winchester X2 Practical I: Typischer Vertreter der Unterschaftrepetierer. 8-Schuß-Röhrenmagazin. Zuverlässig, robust.
Remington 870 und 1100 Tactical: Taktische Ausführungen der Jagd-Flinten. Technisch ähnlich wie Mossberg und Winchester.
Benelli Nova Tactical: Technisch ähnlich wie Mossberg und Winchester. Hat aber ein hübscheres Design.
7.1.3.2 Selbstlader
Molot Vepr 12: Halbautomatische Flinte mit Kastenmagazin. Wird gerne für‘s praktische Schießen verwendet.
Winchester SX3: 1,442 Sekunden für 12 Schuß. Schnellste halbautomatische Schrotflinte der Welt.
Remington 870 und 1100 Tactical: Taktische Ausführungen der Jagd-Flin¬ten. Technisch ähnlich wie Mossberg und Winchester.
Benelli M4 Super 90: Beliebte Flinte beim praktischen schießen.
7.1.4 weitere Tipps und Infos
Wahlspruch der Gebirgsschützen: Bergauf oder bergrunter - halt immer drunter.
Verschärfte Waffengesetze verhindern weder Amokläufe noch Verbre¬chen. Nur Jägern und Sportschützen wird es schwerer gemacht, ihrem Beruf oder Sport nachzugehen.
7.2 Empfohlene Literatur
„Präzisions-Gewehrschießen“ Großkaliber in Theorie und Praxis, Hans J. Heigel, Motorbuchverlag Stuttgart 1997
„Die Waffen-Sachkundeprüfung”, Rolf Hennig, BLV Verlagsgesellschaft mbH
„Waffensachkundeprüfung ‚leicht gemacht‘ „, Leitfaden zur Vorbereitung auf die Prüfung, Rudolf Ochs und Heiko Boden, Boorberg
„Waffenrecht“, Joachim Steindorf, DTV-Beck
„Tipps und Tricks für Sportschützen“, Johannes P. Heymann,
„Sportliches Pistolenschießen“ Ragnar Skanaker und Laslo Antal
„Technik des jagdlichen Schießens“, Heinz Oppermann
„Jagdliches Schießen. Mit Büchse, Flinte und Kurzwaffe auf dem Stand und im Revier”, Karl Grund
„Schießausbildung. Ein Leitfaden für Polizei und andere Berechtigte”, Hans-Otto Engelbrecht und Jürgen Buhr
„Psychologie der Eigensicherung. Überleben ist kein Zufall”, Uwe Füllgrabe.
„Der Reibert“. Heer. Luftwaffe. Marine 2003. Das Handbuch für den deut¬schen Soldaten. Mittler & Sohn (April 2003)
Alle Bücher sind über Amazon erhältlich

8.0 diverse Quellen

Waffenhersteller von A-Z
http://www.online-lexikon.com/index.php?q=waffenhersteller&type=wiki&wiki_subtype=
Allgemeines/Waffensachkunde
http://www.waffen-sachkunde.com/Recht/Allgemeine_WaffenVerordnung/allgemeine_waffenverordnung.html
Geschossformen
http://www.mark23.de/45acp.html
Alle Waffen dieser Welt
http://world.guns.ru/main-e.htm
Umfassende Sammlung mit genauen Beschreibungen von Lang- und Kurzwaffen sowie Munition
Waffen- und Jagdmagazine
http://www.kimme-korn.de/
http://www.visier.de/
http://www.dwj.de/http://www.caliber.de/
Waffenhandel
http://www.frankonia.de/ (gängige Jagd- und Sportwaffen. Gedruckten Katalog anfordern - sehr umfangreich!)
http://www.waffenschumacher.com/ (teilweise Exoten aber sehr interessant und günstig)
http://www.teuto-arms.de/ (große und interessante Auswahl an Gebraucht- und Sammlerwaffen)
Weitere interessante Links
Forum Waffenrecht
http://www.fwr.de/
Wiederladen
http://www.precisionreloading.com/links1.htm
Linkliste
http://users.pld.com/willj/curio/general.htm
http://www.iwoe.at/Links/linkseite_zu_hersteller_und_vertrieb.htm
Jagdinformationen
http://www.patricks-home.de/

9.0 Korrumpieren Waffen die Psyche?

Einleitung:

Privater Waffenbesitz soll eine Gefahr für die innere Sicherheit, strenge Prohibition Schutz gegen Waffenverbrechen sein.
Diese Hypothese hat Eingang in Gesetzgebungen gefunden, obwohl sie wie wissenschaftliche Untersuchungen ergeben haben auf fundamentalen Irrtümern beruht.
Wir veröffentlichen (in gekürzt komprimierter Form) internationale Recherchen, um bürokratisch programmierter Fehlinformation und irrealer Rechtfertigung sachlich entgegenzuwirken.

WAFFEN IN VOLK - BEISPIEL USA:
KORRUMPIEREN WAFFEN DIE PSYCHE?
(H.J.Stammel / IWS 01/1981)

„Wir sind tatsächlich eine morbide, kranke Gesellschaft.
Aber, auf die Symptome der kriminellen Gewalttätigkeit zu reagieren, indem man Waffen zu verbannen sucht, heißt die Erkrankung zu trivialisieren und ihre Symptome bis zur völligen Mißachtung ihrer Substanz zu ignorieren.
Streng genommen stellt sich der Eifer, mit dem man Zivilwaffen gesetzlich zu verteufeln sucht, als eins der gravierendsten Symptome eben jener Erkrankung dar, die man zu behandeln vorgibt.
“ Professor Don B. Kates jr. und Professor Mark K. Benenson bestätigen im Resümee ihrer Untersuchung („The Effect of Handgun Prohibition in Reducing Violent Crime“, North River Press, Inc., Croton-on-Hudson, N.Y., 1979), was eine große Anzahl anderer wissenschaftlicher Untersuchungen in den USA auch ergeben haben: dass strenge restriktive Zivilwaffen-Gesetzesverschärfungen auf den ersten flüchtigen Blick emotionale Zustimmung von jedermann erfahren, der mit Besorgnis die moderne kriminelle Gewaltentwicklung beobachtet,aber gründliche Untersuchungen dieses Phänomens eindeutig ergeben, dass alle Spekulationen, die an Zivilwaffenprohibition geknüpft werden, auf Irrtümern und einer verhängnisvollen Ignoranz beruhen.
„Warum finden Theorien“, fragt die Untersuchung, „die Zivilwaffen-Verbote stützen, soviel Anklang?
Weil sie eine ebenso einfache, wie auf den ersten Blick einleuchtende Erklärung für die erschreckende Eskalation der Gewalttätigkeit geben, und gleichzeitig eine Art Patentlösung anbieten, die allein zu Lasten einer kleinen Gruppe geht, mit deren Vorliebe für Waffen man ohnehin keine Verständnis hat.
Man möchte es sich leicht und billig machen, die tragischen Beeinträchtigungen, denen man sich gegenübersieht, zu verstehen, selbst dann, wenn es nach dem augenblicklichen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse gar keine Erklärung gibt.
Es wird ganz einfach als annehmbarer empfunden, etwas Sicht-und Greifbares verantwortlich zu machen (nämlich Zivilwaffen), als sich damit abzufinden, dass wir die kulturellen und institutionalen Faktoren, die so viele Gewaltmenschen hervorbringen, nicht verstehen gelernt haben.“
Die Wissenschaftler weisen nach, dass mit statistischen Quellen recht fahrlässig, teilweise sogar manipulierend, umgegangen wird, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Waffen und Gewaltverbrechen nicht besteht, jedoch alle verfügbaren Praxisfakten darauf hinweisen, dass die Eskalation von Gewaltverbrechen direkt auf eine gesetzliche Verordnung allgemeiner Wehrlosigkeit zurückzugehen scheint.
Dass solche Tatsachen allgemein nicht bekannt seien, lasten sie Wissenschaftlern an, die sich mit ihren Forschungsergebnissen in einem Elfenbeinturm akademischer Isolation bewegten und profane Publicity verabscheuten, während die Befürworter verschärfter Waffengesetze um so heftiger die Massenmedien als Plattform benutzt hätten, um „Theorien zu verkünden, die einzig auf Wunschvorstellungen beruhen und für jede Ver¬meidung wissenschaftlicher Diskussionen darüber, wie sich Verbotsmaßnahmen bisher in der Praxis ausgewirkt haben, dankbar waren.
Versuche aber“, meinen die Wissenschaftler, „die allein auf der blanken Spekulation beruhen, dass restriktive Maßnahmen wirken könnten, und dabei die Tatsache ignorieren, dass dies aber offensichtlich nicht der Fall ist, sind von vornherein suspekt!“

Der Bericht sucht eine Antwort auf die Frage nach den Motiven für eine Befürwortung scharfer Zivilwaffenrestriktionen und untersucht eine erkleckliche Anzahl eifriger Verfechter und ihre Argumente: es wird nachgewiesen dass:

• „alle Befürworter eine charakteristische Unkenntnis über Feuerwaffen, ihren Gebrauch, ihre Funktion und Bedienung, ihrer Wirkung und ihrer
Bedeutung für Waffenbesitzer als Sport-, Jagd-, Defensiv- oder Sammlerwaffen dokumentieren, - und damit diese Leute für eine ernsthafte Diskussion über eine gesetzliche Regelung privaten Waffenbesitzes auf jeder Ebene, die sich über pure Emotion erhebt, disqualifiziert sind!“
• „Eine so gravierende Emotionalität die Ignoranz zum Anlass für Stolz macht, würden Psychologen als Projektion, müsste man philosophisch als Solipsismus (lt. Duden: „Lehre, nach der die Welt für den Menschen nur in seinen Vorstellungen besteht“) bezeichnen.“
Ausgedehnte Vergleiche zwischen Waffenverabscheuem und Waffenbe¬sitzern darüber, wie man mit einer Waffe in Streßsituationen reagieren würde, führten zu einem „symptomatischen“ Ergebnis:
„So vehement wird der Verächter von Waffen von der Einstellung und den Neigungen derer, die Waffen mögen, abgestoßen, dass er unfähig ist, ihre wahrscheinliche Reaktion in einer Streßsituation auch nur annähernd bewerten zu können und stattdessen seine eigene Einstellung auf sie projiziert.
Eine genaue Vorstellung davon jedoch, wie sich Waffenverbote tatsächlich psychisch auf Waffenbesitzer auswirken können, setzt voraus, dass man die Neigungen und Gefühle von Waffenbesitzern genau kennenlernt; denn deren psychische Reaktion auf Waffenbesitz ist außerordentlich - häufig sogar diametral - verschieden.“
Die Professoren Kates und Benenson beschäftigen sich mit den theoretischen Argumenten, auf die Bemühungen um prohibitive Waffengesetz¬verschärfungen in den USA gestützt werden:

1. Die Waffen-im-Volk-Theorie:

„Diese Spekulation („The dangers-of-proliferation approach“) behauptet, je mehr Waffen es gäbe, um so mehr Leute würden damit ermordet, - umgekehrt: wenn man die Zahl der Waffen verringere, würden hierdurch auch die Morde verringert.
Diese Theorie macht buchstäblich „die-Waffe-die-im-Haus-herumliegt“ für häusliche Morde (domestic homicide) verantwortlich.
Sie besagt schlechtweg, dass die bloße Präsenz einer Waffe einen sonst normalen, charakterlich stabilen Menschen in einem Augenblick der Erregung zum mörderischen Mißbrauch verführe, der sonst niemals daran gedacht hätte,
einen häuslichen Streit mit einem Gewehr, einer Flinte, einem Revolver, einer Axt, einem Fleischmesser oder einem anderen potentiell tödlichen Instrument zu beenden, das herumliegt.
Obwohl unbeeindruckbar populär, wird diese Waffen-im-Volk-Theorie leicht widerlegt, wenn man die statistischen Mordraten nur schon mit den Waffenbesitzraten vergleicht.
Wenn sie stichhaltig wäre, müsste es einen direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der zivilen Waffen und den Morden geben, nach der Maxime: mehr Waffen im Volk = mehr Morde.
Doch ein solcher Zusammenhang ist absolut eindeutig weder national, noch lokal, festzustellen!“
Die Untersuchung befasst sich ausführlich mit nationalen und lokalen Statistiken des FBI-Crime Index, des statistischen Bundesamtes (Bureau of the Census), einzelstaatlichen, lokalen städtischen und ländlichen Statistiken und wissenschaftlichen Spezialuntersuchungen.
Sie kommt zu folgendem Ergebnis:
• „In der Zeit von 1900-1930 war die Rate privaten Waffenbesitzes sehr niedrig und nicht höher als die Bevölkerungs-Wachstumsrate. Aber während dieser Zeit verzehnfachte sich die Mordrate.
• In der Zeit unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurde die Anzahl der Waffen im Lande enorm gesteigert durch den Zustrom von Millionen von Beutewaffen.
• In den folgenden 15 Jahren zeigen die privaten Waffenkäufe einen ständig gesteigerten Anstieg, der die Bevölkerungs-Wachstumsrate weit übersteigt.
• Nichtsdestoweniger blieb die Mordrate während dieser Periode stabil, mit gelegentlichen Aufwärtsbewegungen, die aber von unmittelbar nachfolgenden Abwärtsbewegungen kompensiert wurden.
• Es ist richtig, dass seit den frühen 1960ern sowohl Mord-, als auch Waffenbesitzraten enorm stiegen.
Aber wenn es einen kausalen Zusammenhang gibt dann ist es ein - wie alle Untersuchungen ergeben - dem „Waffen-im-Volk“ Argument entgegengesetzter:
Die hohen Gewaltraten haben Leute veranlasst Waffen zu kaufen! Nicht umgekehrt! Seit 1974 hat sich der private Waffenbesitz pro Jahr um durchschnittlich 2,5 Millionen Waffen erhöht. Aber: die Mordraten sind ständig gefallen und der Prozentsatz der mit Feuerwaffen begangenen Morde ist jährlich noch stärker gesunken.“
Diesem Ergebnis entspricht exakt auch eine Studie, die 1978 vom „Zentralamt für die Untersuchung der Justizpolitik“ erstellt wurde (Quelle: „The Effect of Gun Availability on Robbery and Robbery-Murder: A Cross-Section-Study of 50 Cities“ von O. Cook, Center for Study of Justice Policy, 1978).
Die „Waffen-im-Volk“-Theorie, die Feuerwaffen im Privatbesitz unwiderstehliche Verführungskraft zu Gewalttaten bescheinigen möchte, ist da¬mit - was die USA betrifft - eindeutig widerlegt und erscheint somit als ein pures emotionales Glaubensbekenntnis, das nach allen Regeln der Logik für gesetzgeberische Überlegungen nicht in Betracht gezogen werden kann.

Der gewöhnliche Bürger als gewöhnlicher Mörder

Manche Kriminologen und Psychologen haben in der Vergangenheit häu¬fig behauptet (sie sind davon - in den USA - inzwischen wieder abgegangen), dass der durchschnittliche Mörder nichts anderes als ein durchschnittlicher Bürger sei, den die zufällige Zugänglichkeit zu einer Feuerwaffe zur Anwendung tödlicher Gewalt verführt habe. Auch diese Behauptung wird gründlich untersucht, und auch hier ist das Ergebnis eindeutig: „Wenn dies der Fall wäre“, heißt es im Bericht, „so müsste bei 50 Millionen Waffenbesitzern, die alle erreg- und verführbar sind wie andere Bürger, die Mordrate Millionen Morde pro Jahr ausweisen, statt der weniger als zehntausend. In Wirklichkeit trifft auf diese Behauptung das Gegenteil zu:
• Der durchschnittliche Mörder ist ein Soziopath, ein gestörter Anomaler, den das Gesetz ebensowenig entwaffnen, wie daran hindern kann zu töten.
Soziopathische, gestörte und/oder wahnsinnige Leute haben Verwandte, Freunde und Bekannte wie gewöhnliche Bürger. Der Unterschied besteht darin, dass der durchschnittliche Bürger - einschließlich des durch-schnittlichen Waffenbesitzers - im Grunde niemals jemanden tötet, während aber der Soziopath, der Gestörte oder Wahnsinnige, in der Praxis für die weitaus meisten Morde verantwortlich ist (der Rest wird von Räubern, Vergewaltigern, Einbrechern, Auftragsmördern, etc. begangen).
• Dass der durchschnittliche Mörder nicht der durchschnittliche Bürger ist, ergibt sich eindeutig, wenn man einen Blick in die Vorstrafenregister der Mörder wirft: Ausgedehnte Studien dieser Art in New York, Chicago, Detroit und Washington - wo ein Fünftel aller Morde begangen werden zeigen, dass der durchschnittliche Mörder mehrere Kapitalverbrechen zuvor begangen hat häufig sogar an der Person, die später ermordet wurde.
Im Gegensatz hierzu aber hat der durchschnittliche Bürger nicht ein einziges Kapitalverbrechen begangen. Hierbei ist noch die allgemeine Praxiserfahrung zu berücksichtigen, dass Kapitalverbrechen nur zu einem Bruchteil geahndet und verurteilt werden können.
Vorbestrafte haben in der Regel mehr als dreimal so viele Verbrechen verübt!“

2. Die Verdrängung-durch-weniger-tödliche-Waffen-Theorie

• geht davon aus, dass die Erschwerung des Zugangs zu Feuerwaffen dazu führen müsse, dass zur Gewaltanwendung gegen Personen weniger tödliche Waffen wie Hieb- und Stichwaffen verwendet würden, die dann zu einer Senkung der Mordraten führten.
Prof. Dr. Marvin Wolfgang (Pennsylvania Universität) hat dieses Argument einer ausgedehnten Analyse unterzogen („Patterns in Criminal Homicde“, Science Edition, 1966), die seitdem als wissenschaftlich gründlichster Standard gilt, und von zahlreichen anderen Untersuchungen bestätigt wurde. Er kommt zu dem Ergebnis, dass „es keinen Grund zu der Annahme gibt, dass ein scharfes Messer weniger tödliche Zerstörungen hervorrufen kann, als ein stumpfes, niedriggeschwindiges Geschoss.“
Eine ausgedehnte medizinische Studie befasst sich mit den Überlebensraten von Schuss- und Stichverletzungen (Wilson & Sherman: „Civilian Penetrating Wounds of the Abdomen“, Annals of Surgery).
Sie kommt zu dem Ergebnis folgender Überlebensraten:
• Schussverletzungen wurden in 83,2% aller Fälle überlebt.
• Hiebverletzungen (z.B. mit Eispickeln) wurden in 85,7% aller Fälle überlebt.
• Stichverletzungen (mit Messern) wurden in 86,7 % aller Fälle überlebt.
Demnach ist der Unterschied zwischen der Tödlichkeit von Schuss- und Stichverletzungen zu minimal, um als gravierend berücksichtigt werden zu können!
Interessant ist in diesem Zusammenhang eine wissenschaftliche Studie, die sich mit der “Mordkriminalität im 13. Jahrhundert Englands” befasst (J. Given: “Society and Homicide in 13th Century England”, Stanford University Press, 1977).
Aus ihr ergibt sich, dass die Pro-Kopf-Mordraten damals erheblich höher waren, als jemals in den USA, obwohl es dazumalen gar keine Feuerwaffen gab!
Und dennoch ist das England des 13.Jahrhunderts durchaus mit den USA des 20. Jahrhunderts vergleichbar:
Damals - wie heute - variierte die Mordrate dramatisch je nach Re¬gion: Sie war in den friedfertigsten Regionen Englands 2 -3 mal so hoch wie in den USA-Regionen mit niedrigsten Raten.
• Sie war in den gewalttätigsten Regionen Englands 2 - 3mal so hoch wie in den heutigen USA-Regionen mit höchsten Mordraten!
• So wie heute in den USA, waren die englischen Mörder damals: Ruhe¬lose, Gestörte, Alkoholiker und Arme. Die Opfer waren - damals wie heute - ihre Verwandten und Bekannten.
Als Mordwaffen wurden hauptsächlich Messer und landwirtschaftliche Werkzeuge, daneben aber auch Steinbrocken und die bloßen Hände verwendet.

3. Die Waffen-Besessenheits-Theorie

behauptet, dass Feuerwaffen generell, und ihr bloßer Besitz speziell, die menschliche Psyche korrumpiere und das Bewußtsein - nahezu automatisch - für die Anwendung von Gewalt krankhaft anfällig mache.
In der umfangreichen Untersuchung von Prof. Dr. Kates und Benenson wurden die Vorstrafenregister von 200.000 Waffenbesitzern in den 50 US-Staaten überprüft, die seit mehr als zwei Jahrzehnten mehr als 100 Schußwaffen besitzen. Das Ergebnis: Kein einziger besaß eine Vorstrafe! Nach der “Waffen-Besessenheits-Theorie” müßten sie samt und sonders psychisch zu Mehrfach-Kapitalverbrechem korrumpiert worden sein!
Die Wissenschaftler beweisen, dass diese Theorie, wenn sie eine reale Grundlage hätte, nicht allein auf Schußwaffen beschränkt werden könne, sondem auf alle Mittel bezogen werden müsste, mit denen Gewalttaten begangen werden, denn die Schusswaffe ist nur eines von zahllosen Mitteln, die als Waffen verwendet werden können, und demnach die Psyche “korrumpierten”: “Wenn es sich also einfach um die Frage nach dem psychologischen Effekt des Besitzes von etwas handelt, das als Waffe benutzt werden kann, so ist ein Taschenmesser nicht weniger korrumpierend wie eine Maschinenpistole. Auf den Rat zahlreicher Psychologen bezogen, die in den USA immer mehr das Erlernen von Karate, Ju-do, Kung-Fu und Boxen empfehlen, wie sollen sich denn - wenn schon der bloße Besitz einer Schusswaffe die Psyche kor rumpiert - fünf bis zehn Stunden wöchentliches Training darin, wie man mit bloßen Händen tötet auswirken?”
Der Untersuchungsbericht schließt mit der Feststellung: “Die Gültigkeit und Brauchbarkeit der “Waffen-Besessenheits-Theorie” zu bestreiten, heißt nicht zu bestreiten, dass unsere Gesellschaft von Besessenheit geplagt ist, und längst nicht nur jene, die Gewaltverbrechen begehen.
Schußwaffenbesitzer bezeichnen ihre Waffen korrekt als moralisch neutrale Instrumente, deren Nutzen oder Schaden ganz davon abhängen, welchen Gebrauch - oder Mißbrauch - man von ihnen macht. Aber die Tatsache wird von dem Symbolismus als einem Instrument des Todes überschattet, der unsere Gesellschaft so morbid zu faszinieren scheint.
Es gibt keinerlei Beweis dafür, dass der Besitz von Schußwaffen gewöhnliche Bürger gewalttätiger macht. Die Notwendigkeit, Schußwaffen zur Verteidigung gegen Gewalt besitzen zu müssen, ist ganz gewiß ein Indiz für eine kranke Gesellschaft, aber die Heilung (wenn es überhaupt eine gibt) liegt nicht darin, Selbstverteidigung unmöglich zu machen, sondern in der langfristigen Umwandlung der kulturellen und sozialen Faktoren, die gewalttätige Menschen hervor¬bringen, so dass der Rest der Bevölkerung nicht länger um sein Leben zu fürchten braucht.”

Nachtrag:

Prof. Dr. Don B. Kates jr. ist Professor für Verfassungsrecht und Strafrecht an der St. Louis Universität und Berater für Feuerwaffen, Waffengesetzgebung und Zivilrechtsgesetzgebung für Polizei-Departements in den USA und für gesetzgeberische Bundesausschüsse.
Er hat zahlreiche Fachbücher und Fachartikel (Harpers, Christian Science Monitor, Civil Liberties Review, Criminal Law Bulletin, Washington Post, LosAngelesTimes, St.Louis Post Dispatch, California Law Review, U.S.C. Law Review, Northwestern University Law Review) verfaßt und durch wissenschaftliche Untersuchungen Aufsehen erregt.
Mark K. Benenson ist Rechtsanwalt für Strafrecht und Zivilrecht, Gastdozent an zahlreichen Rechtslehrakademien, er war von 1968 bis 1972 Vorsitzender von Amnesty International in den USA (die 1977 den Friedens¬Nobel-Preis erhielt) und ist seitdem General-Rechtsgutachter für Amnesty International.37

10.0 Waffensachkunde

Siehe: Waffensachkunde

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Dieses Kompendium erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen. Für die Informationen aus diesem Schriftstück wird keinerlei Verantwortung übernommen. Die Quellen der Informationen stammen größtenteils aus dem Internet und dem im Anhang genannten Fachbücher. Zitierte Websites sind größtenteils gekennzeichnet. Danke an : Badland Warrior , Lutz , Napo , Ahlfi , Hunter und allen Anderen, die dazu beigetragen haben. Dieses Dokument ist exklusiv für den Gebrauch im Z – FORUM gedacht! Die Weitergabe ist gestattet, solange keine kommerziellen Interessen verfolgt werden.

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Waffen

Achtung! Wer eine absolute “Allergie” gegen Waffen hat sollte dieses Kapitel lieber überschlagen!

Waffen sind in unserer Gesellschaft ein heisses Thema - man mag sie oder nicht! Dabei sind Waffen an sich genauso gut oder schlecht wie ein Auto - eben tote Materie. Der Fahrer bzw. Schütze entscheidet ob Gutes oder Schlechtes damit geschieht! Aufgrund der diffusen Ängste und Vorbehalte vieler gegen Waffen, wird im folgenden detaillierter auf das Thema eingegangen damit hier nicht der falsche Eindruck entsteht!

In einer perfekten Welt könnten wir uns den ganzen Tag mit Singen und Feiern beschäftigen - Waffen bräuchten wir nicht. Leider ist unsere Welt nicht perfekt - sie war es nie und wird es wohl auch nie sein! In unserer Welt leben Menschen, die anderen Menschen bewusst und gewollt Böses antun (service to self). Solange unsere Polizei und die Gerichte funktionieren werden diese einigermassen in Schach gehalten aber was wird sein wenn dies in einem Szenario nicht mehr der Fall ist. Die Geschichte hat gezeigt, dass man vor dieser Gefahr nur kurzfristig und zu einem hohen Preis flüchten kann - dies ist keine Lösung. Die einzige Möglichkeit böswillige Gewalt in ihre Schranken zu weisen ist mit rechtmässiger Gewalt - ansonsten werden viele gute Menschen leiden.

Pazifistische Träumer unter uns würden gerne jeglichen Waffenbesitz verbieten, in der Hoffnung dadurch Gewalttaten zu verhindern und Gutes zu tun. Dies ist leider ein Trugschluss. Gewalt ist seit jeher ein soziales Problem, kein waffentechnisches - hartgesottene Gewalttäter halten sich im Gegensatz zum unbescholtenen Bürger nicht an Waffenverbote!

In Großbritanien wurde der Schusswaffenbesitz vor einigen Jahren verboten - die Zahl der Raubüberfälle und Morde mit illegalen Schusswaffen sind seit der Entwaffnung des normalen Bürgers explodiert. Die Kriminellen können sich seitdem sicher sein dass sich ihre Opfer nicht mit Schusswaffen wehren können. In vielen Staaten der USA wurde dagegen unbescholtenen kundigen Bürgern das verdeckte Tragen von Schusswaffen in der Öffentlichkeit erlaubt, mit grossem Erfolg - die Delikte haben sich in diesen Staaten von Raubüberfällen und Morde auf minder schwere Straftaten wie Diebstahl und Betrug verlagert. Immer mehr Staaten gehen dazu über das Tragen von Waffen ("concealed-carry-permit") nach einer entsprechenden Ausbildung zu erlauben. In der Schweiz hat angeblich jeder Mann eine vollautomatische Waffe im Schrank und auch sonst ist es nicht schwierig für Erwachsene an Waffen zu kommen. Trotzdem ist die Schweiz ein Land mit äusserst geringer Kriminalitätsrate. Es kommt auf die Menschen an!

Historisch gesehen sind wir unter anderem durch die Hilfe und ständige Weiterentwicklung von (Jagd-)Waffen im Laufe der vielen Jahrtausende zu dem geworden was wir und wie wir heute sind. Die Tradition der Jagd ist so alt wie es die Menschheit gibt. Entsprechend hoch war ihre Bedeutung für das Überleben. Erst seit den letzten Jahrzehnten wähnt sich unsere industrialisierte Gesellschaft in einer Scheinrealität des unbegrenzten Wirtschaftswachstums, des garantierten Konsumierens, des Wohlstandes und der persönlichen Sicherheit durch Abgabe der Eigenverantwortung an den Staat. Zunehmend soll die totale elektronische Überwachung durch den Staat Frieden und Sicherheit garantieren. Dabei sieht die Realität anders aus! Gewalt ist in und ausserhalb unserer Gesellschaft allgegenwärtig - man muss nur die Augen aufmachen. Zivilcourage? Wo ist sie? Wird sie honoriert? Und ob die Supermärkte auf ewig gefüllte Regale haben werden sei auch dahin gestellt - siehe Szenario. Deshalb sollte die Idee den Waffenbesitz und die Jagd grundsätzlich in Frage zu stellen vor dem Hintergrund der abertausenden von Jahren in denen genau dies essentiell für den Fortbestand der Menschheit war verworfen werden.

Kaum jemand wird das Recht auf Selbstverteidigung in Frage stellen - es ist ein universales Grundrecht, naturgegeben und auf immer gültig!

Der Wille und auch die Fähigkeit sich und seine Liebsten notfalls vor der Gewalt anderer zu schützen ist ein integraler Bestandteil des Konzeptes! Nur so kann die Gemeinschaft dem einzelnen in einem chaotischen Szenario, in dem die staatlichen Organe nicht mehr funktionieren, Sicherheit bieten und langfristig bestehen.

Um Missverständnissen vorzubeugen: die Anwendung von Gewalt sollte immer das letzte Mittel sein! Sie darf nur im extremen Fall einer unmittelbaren Bedrohung angewendet werden zum eigenen oder zum Schutz der anderen. Nur eine prinzipiell friedliche und kooperative Gruppe wird sich Freunde machen! Nur im Frieden gibt es Zeit und Energie um sich zu entwickeln. Gewalt muss möglichst vermieden werden! Um die Anwendung von Gewalt zu vermeiden und sie überflüssig zu machen sollte jede Anstrengung in Verbindung mit Intelligenz und Klugheit unternommen werden - die Permakultur bietet hierfür interessante Ansätze!

Wenn es dann doch anders kommt und der Gewalttäter (“service to self”) nur durch Gegengewalt aufgehalten werden kann so bedeutet das letztendlich, dass die Gewalt auf den Angreifer zurück reflektiert wird. Der Verteidiger wird durch die Anwendung von Gewalt nicht zum Gewalttäter - er wird zum Beschützer und ihm gebührt Anerkennung und Dankbarkeit für den aufgebrachten Mut sein Leben und seine Gesundheit für andere eingesetzt zu haben (“service to others”). Diese Bereitschaft sich mit aller Konsequenz für seine Liebsten oder andere Hilfsbedürftige einzusetzen zeichnet wahre Männer und Frauen aus. Hierzu gehört eine grosse Portion Mut, der sich aus Selbstbewusstsein, Gerechtigkeitssinn, Liebe und die Fähigkeit und die Mittel sich durchsetzen zu können nährt.

Da das Szenario besondere Anforderungen an Mensch und Material stellt, soll im folgenden auch in diesem sensiblen Bereich nach einer optimalen Lösung gesucht werden. Vorausgesetzt wird dass der jeweilige legale Waffenbesitzer, egal ob Sportschütze oder Jäger, regelmässig den Umgang mit seiner Waffe übt und verantwortungsvoll damit umgehen kann. Andere durchaus ernstzunehmende Jagdwaffen wie Pfeil und Bogen, Armbrust sowie Messer werden wie alle anderen Themen auch im Forum besprochen.

Unter Bedingungen spielt die Vereinheitlichung der Waffen in einer Gruppe oder unter verschiedenen Gruppen eine bedeutende Rolle - es geht darum die Logistik (Ersatzteile, unterschiedliche Kaliber, unterschiedliche Magazine) zu minimieren und die Möglichkeiten des “Zusammenspiels” innerhalb einer Gruppe wie auch zwischen Gruppen zu verbessern. So können im Ernstfall Magazine, Ersatzteile, Munition oder Waffen ausgetauscht werden. Aus diesem Grund werden im Folgenden einige sinnvolle Kaliber und Modelle vorgeschlagen!

Die optimale Waffen-/Munition-Kombination

Die Waffenwahl sollte gut überlegt sein:

  • 1. Unter Umständen werden die Waffen tagtäglich getragen!
  • 2. Im mobilen Szenario kommt gewichtsmäßig zusätzlich die schwere Rucksackausrüstung hinzu!
  • 3. Unter Umständen müssen die Waffen extreme Wetterbedingungen ertragen und unter feldmässigen Bedingungen gereinigt werden!
  • 4. Nicht nur besonders zuverlässige, leichte, robuste und pflegeleichte Waffen sind gefordert, vor allem müssen sie auch wirksam sein und das Kaliber sollte, um Versorgungsengpässen vorzubeugen, möglichst weit verbreitet sein.

Die in Mitteleuropa am weitesten verbreiteten Kaliber sind 9 mm Para (Standard NATO und Polizei Kaliber), .22 lfb (Sportschützen- und Jagdkleinkaliber), .223 Remington (Standard NATO Kaliber), .308 Win (Standard NATO und Allround Jagdkaliber) und 12/70 Schrotkaliber (Jagd auf Feder-, Nieder- und Raubwild). Bei diesen Kalibern besteht die höchste Wahrscheinlichkeit auch im Szenario an Nachschub zu kommen.

Die 9 mm Para für Pistolen wird bei allen Polizeien und beim Militär in ganz Mitteleuropa eingesetzt. Mittlerweile gibt es effektive Fangschußpatronen wie die Federal EFMJ oder andere Hohlspitzmunition die die 9 mm Para zu einer effektiven Nahverteidigungswaffe oder eben Fangschußwaffe machen. Hinzu kommt dass die Patrone im Vergleich zu anderen grösseren Kalibern sehr ausgewogen in ihren Eigenschaften ist (leicht, klein, gut zu schiessen, nicht zu laut, preiswert und mit Vollmantelgeschoss durchschlagsstark).

Die 22.lfb ist eine sehr leichte, kleine und billige Patrone, die für die Jagd auf Kleinwild perfekt ist. Eine Patrone die in einer Survival-Situation das meiste Fleisch in Form von Kleinwild für den Kochtopf heranschaffen könnte.

Die .223 Remington wird seit Jahren beim NATO-Militär verwendet. Der Vorteil ist der hohe Munitionsvorrat den der einzelne Soldat aufgrund der leichten Patrone mitschleppen kann. Die besonders vielen Patronen werden für Sperrfeuer/Deckungsfeuer in Gefechten gebraucht. Als Jagdpatrone ist sie nur für kleineres Wild tauglich. Auf grösseren Entfernungen oder aus kurzen Läufen nimmt ihre Geschwindigkeit und damit Wirkung massiv ab und sie wird von Hindernissen wie z. B. Blättern oder einer leichten Brise schnell abgelenkt.

Die .308 Win bzw. 7,62x51 ist eine kräftige, kompakte, aber immer noch relativ leichte Patrone, die jagdlich in allen Situationen auch auf Hochwild angewendet werden kann. Die .308 Win durchdringt je nach Geschosstyp auch Hindernisse wie Baumstämme, Motorblöcke und lässt sich auch durch Blätter nicht so schnell vom Ziel abbringen. Ein guter Kompromiss für leichte Waffen mit kurzen Läufen!

Die 12/70 Schrotpatrone ist perfekt für die Jagd auf Feder- und Niederwild - allerdings nur bis 35 m Entfernung geeignet! In diesem Bereich ist grobkörniger Schrot auch zur Verteidigung nicht zu verachten! Das Flintenlaufgeschoß bietet sich für wehrhaftes Wild auch auf die 50 m Distanz an und mit Ghost-Ring Visier vielleicht sogar bis auf 100 m. Die Schrotpatronen sind allerdings relativ schwer und gross, nehmen also viel Stauraum ein!

Für jede dieser Patronenarten gibt es andere Kaliber, die in einer Spezialsituation unter Umständen besser wären - da wir aber einen Kompromiss aus Leichtigkeit, Wirkung, Volumen und Verbreitungsgrad suchen fallen diese spezielleren Kaliber als Standardkaliber weg!

Das gleiche gilt für das Kaliber .223 Rem - die Wirksamkeit ist einfach zu gering. Sperrfeuer ist unrealistisch, da in einem Szenario, mit ungewissem Nachschub, mit Munition äusserst sparsam umgegangen werden muss. Einzig für Frauen oder schwächeren Personen für die die .308 Win zu stark ist, wäre die .223 Rem ein Kompromiss - dann aber aufgrund seiner Kompaktheit, Zuverlässigkeit und Balance in dem STEYR AUG - ohne österreichische Fabrikanten bevorzugt zu behandeln, da auch deutsche Firmen gute Waffen herstellen - nur sind die Kriterien eben sehr speziell! Davon ab sollte das Ziel mit dem geringst möglichen Aufwand erreicht werden, d. h. mit einem Geschoss das trifft und effektiv wirkt!

Ähnliches gilt für Schrot - denn eigentlich ist die Patrone zu gross und schwer, da man das Ziel z. B. einen ruhenden Hasen zu schiessen (zur Zeit nicht waidmänisch!) auch mit der kleinen .22 lfb oder mit einer reduzierten Ladung .308 Win erreichen könnte. Gefährlich ist es dagegen zu versuchen mit Büchsenmunition Federwild im Flug oder auf Bäumen zu treffen - das sollte man aufgrund der enormen Reichweite der Geschosse und der Gefährdung Unbeteiligter sein lassen! Die Schrotflinte ist also in ihrem Element wenn man von einem Basislager aus agiert, dort einen Munitionsvorrat hat und sie im Nahbereich einsetzten will.

Die perfekten Waffen

Möglichst klein, leicht, sehr zuverlässig, vielseitig, effektiv, robust... Im Kaliber 9 mm Para für die Kurzwaffe und .22lfb bzw. .308 für die Langwaffe. Die Waffen sollten als Selbstverteidigungswaffe wie auch als Jagdwaffe zu gebrauchen sein.

Als Kurzwaffe: Glock 17

Glock 17.jpg
Glock mit Schaft 2.jpg

Sie kombiniert in hervorragender Weise die Kriterien: Leichtigkeit, extreme Robustheit und Zuverlässigkeit, leichtes Reinigen, hohe Magazinkapazität und Verbreitungsgrad im Kaliber 9 mm Para. Ein weiterer grosser Vorteil ist die sekundenschnelle Ausbaufähigkeit: mit einer federleichten Schulterstütze und einem mit einem alternativen Magazinboden versehenen Magazin dass sich als Haltegriff auf die Weaverschiene unter dem Lauf aufschieben lässt. Somit ergibt sich mit einem 30 Schuß Magazin, einem Tritium-Korn und einem Ghost-Ring-Visier eine ernstzunehmende völlig legale, halbautomatische Waffe mit der auch Anfänger auf 25 m sehr genau schiessen und auf 100 m noch grosse Ziele treffen können. Perfekt für die Heimverteidigung, die Nachtwache oder dem Point-Man! .

Um die Magazinfeder zu schonen, sollten Magazine möglichst nicht voll geladen werden. Da die Glock 17 standardmäßig 17 x 9 mm Patronen ins normale Magazin aufnehmen kann, lädt man nur 15 Patronen die ständig im Magazin mitgeführt werden können, ohne die Gefahr dass die Magazinfeder irgendwann erschlafft und es zu Zuführungsstörung der zuverlässigen Waffe kommt.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit ein Wechsellaufsystem im kleineren Kaliber .22 l.r hinzu zu nehmen - ideal zum Üben. Aber leider sehr teuer in der Anschaffung!

Warum nicht .45 ACP oder .40 S&W werden einige Waffenkenner fragen?

Beide Kurzwaffen-Kaliber sowie die dazu passenden Pistolen (z. B. die 1911er) sind sehr effektiv, aber relativ schwer und laut. Außerdem sind sie in Europa nicht so verbreitet wie das Kaliber 9 mm Para (Polizei, NATO). Die moderne aufpilzende 9 mm Para Fangschussmunition ist ausreichend effektiv. Die Wirkung hängt aber abgesehen von der Munition entscheidend von der Geschossplazierung ab - und da heisst es üben, üben!

Warum keine deutschen Fabrikate wie HK, Walther oder andere wie SIG Sauer oder Desert Eagle oder gar einen Revolver? Die Glock besteht aus extrem wenigen Teilen, funktioniert unter widrigsten Wetterbedingungen, ist leicht und hat keine aussenliegenden extra zu bedienenden Sicherheitshebel. Sie funktioniert ganz nach dem Motto “keep it simple and stupid”. Ausserdem ist die Möglichkeit einen Anschlagschaft anzubauen ein sehr grosser Vorteil für den präzisen Schuss auf grössere Distanzen - diese Möglichkeit bietet ansonsten nur die relativ wenig verbreitete Steyr M Pistole. Selbst mit so einem zusammenschiebbaren Anschlagschaft ist die Glock 17 noch leichter als so manch andere Pistole im gleichen Kaliber. Magazine ermöglichen es schnell nachzuladen bzw. unterschiedliche Munitionen je nach Einsatz mitzuführen und schnell auszutauschen. Kurzum: in der Summe ihrer Eigenschaften ist die Glock 17 für Zwecke unübertroffen und prädestiniert um täglich getragen zu werden! Davon ab ist sie weltweit verbreitet und erprobt!

Als Langwaffe: STEYR Scout

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Bei der Steyr Scout im Kaliber .308 Win handelt es sich um ein kurzes, leichtes Gewehr in einem mächtigen Allroundkaliber, mit einem wetterfesten robusten Kunststoffschaft. Es hat ein eingebautes Zweibein für Präzisionsschüsse oder zum feldmässigen Einschiessen, ist ein robuster, zuverlässiger Repetierer und hat die Möglichkeit 5 oder 10 Schuss Magazine zu verwenden. Ein Reservemagazin ist im Kolben untergebracht. Ein mechanisches Diopter/Korn-Visier kann im Notfall ausgeklappt werden und das defekte oder im Regen/Schnee nicht mehr benutzbare Zielfernrohr (ZF) ersetzen. Das spezielle, vorne montierte, Leupold Scout Zielfernrohr ermöglicht eine schnelle Zielauffassung im nahen und mittleren Bereich und ermöglicht, gute Augen und Übung vorausgesetzt, den präzisen Schuss bis auf 300 m! Dabei ist es mit knapp über 3 kg inklusive Montage und Zielfernrohr sehr leicht! Einzig für die Nachtjagd bzw. Dämmerungsjagd reicht das kleine weit vorne montierte Leupold Zielfernrohr nicht aus. Die beste Lösung eine starke Taschenlampe (wie die GERBER TX3.0) zur Zielbeleuchtung und -erkennung an das ZF oder den Vorderschaft zu befestigen ist in Deutschland verboten und dem Militär und der Polizei vorbehalten. Allerdings kann das kleine 2,5x28 mm Leupold-ZF gegen ein “normales” ZF mit einer Vergrösserung von 1,5-6 oder 2,5-10, sowie einer nachttauglichen Brennweite von 40-50 mm ausgetauscht werden. Es sollte möglichst dicke Absehen-Balken für die Nacht, ein feines Absehen in der Mitte für den Präzisionsschuss und ein ohne Batterie funktionierendes Leuchtabsehen für die schnelle Zielauffassung haben, weshalb die BUSHNELL Elite 4200 Zielfernrohre mit Firefly-Absehen unter Gesichtspunkten hoch interessant sind! Als Munition bietet sich eine Dreiteilung an:

  • 1. reduzierte 150 gr. Jagdmunition für die Jagd auf Kleinwild auf kurze Distanzen bis max. 100 m
  • 2. weitreichende 165 gr. Jagdmunition für die Jagd auf Reh und Hochwild (z.B. HORNADY Interbond!)
  • 3. weitreichende 150 gr. Surplus-Vollmantelmunition oder Munition mit Kupfersolids für die hoffentlich seltenen Situationen in denen man durch Deckungen schiessen muss.

Diese Munitionssorten sollten von der Laborierung her so aufeinander abgestimmt sein dass sie mit ein und derselben Optik ohne Verstellung geschossen werden können - auch hierfür bietet das Bushnell Firefly-Absehen durch seinen mehrstufigen Aufbau interessante Möglichkeiten in Form mehrerer Haltepunkte.

Warum kein halbautomatisches Selbstladegewehr im Kaliber .308 Win. als Universal-Waffe? Wer es hat wird es nutzen - aber Halbautomaten sind in der Regel bedeutend schwerer (4-6 kg), länger und pflegeaufwendiger als die Steyr Scout (vielleicht mit Ausnahme des Kel-Tec RFB). Der Vorteil der schnelleren Schussfolge wird nur selten zum Tragen kommen - das Gewicht, Volumen und der höhere Pflegeaufwand dagegen tagtäglich. In der Regel kommt es auf die schnelle, gezielte Abgabe des ersten Schusses an. Und das ermöglicht die Steyr Scout hervorragend. Mit ein bisschen Übung mit Pufferpatronen geht das Repetieren sehr schnell - und bei zwei 10-Schuß Magazinen (dauerhaft nur mit je 8-9 Schuß gefüllt) am Gewehr hat man einiges an Möglichkeiten - relativ zivil verpackt.

Alternativ zu der relativ kostspieligen Steyr Scout gibt es noch drei günstigere und für den in Krisengebieten meist vorkommenden Einsatz von 0 bis 70 m (in Ausnahmefällen bis zu 200 m) Entfernung durchaus ausreichende Büchsentypen.

Diese kommen primär als Selbstverteidigungswaffe bzw. unter den gegeben rechtlichen Rahmenbedingungen für die Jagd auf Reh-, Raub- und Kleinwild in Frage:

1. Den als Gebrauchtwaffe besonders günstigen, ca. 2,7 kg leichten, zivil aussehenden Unterhebelrepetierer im unter Sportschützen und Jägern verbreiteten Kaliber .44 Magnum (z. B. Marlin 1894) mit 10-Schuss Röhrenmagazin, runden Lauf, aufmontiertem nachttauglichen Zielfernrohr mit Leuchtpunkt. Mit dieser leichten Kaliber-Büchsenkombination werden in den USA im bewaldeten Nahbereich sogar Bären erlegt, was die Eignung für ein chaotisches Szenario unterstreicht in dem die Kurzdistanz eine grosse Rolle spielen wird!

2. Den ca. 3,5 kg schweren Halbautomaten SAR M-2F im Kaliber 7,62x39 mm mit 30 Schuss Magazinen, ebenfalls mit Optik oder Leuchtpunktvisier. Sehr kompakt, relativ schwer, mit weit vorne liegenden Schwerpunkt, nur für Jäger erhältlich und mit einem militärischen Aussehen.

3. Den ca. 3 kg schweren Marlin Camp Carbine im Pistolen-Kaliber 9 mm Para mit 20-Schuß Magazinen, unauffäligen Holz- oder besser ultrakurzen Kunststoff-Bullpup-Schaft und Leuchtpunktvisier. Durch den Bullpup-Schaft ergibt sich ein sehr guter hinten liegender Schwerpunkt für eine schnelle Zielaufnahme. Dazu ist die Büchse mit 20-Schußmagazinen relativ feuerstark, kurz, leicht und perfekt in Kombination mit einer 9 mm Para Pistole. Der Marlin Camp Carbine ist als Gebrauchtwaffe wie die Marlin 1894 zur Zeit mit Preisen unter 400,00 EUR relativ günstig zu erwerben!

Wie schützt man nun den Sicheren Ort gegen organisierte und bewaffnete Banden?

Im Gesamtkontext eines Szenarios ist die Waffenthematik nur ein Nebenschauplatz. Die Finanzen werden primär in den Erwerb eines Grundstückes, in Nahrungsmittelvorräte, Kleinvieh und vielen anderen Anschaffungen fliessen. Welcher Waffenmix innerhalb einer Gruppe bietet unter dieser Prämisse die beste Kosten-Nutzen-Effizienz? Unter der Berücksichtigung der oben besprochenen Schußwaffen mit ihren jeweiligen Charakteristiken und Anschaffungskosten als Gebrauchtwaffe ergibt sich folgende taktisch sinnvolle Minimallösung:

  • - Zwei bis drei Wächterteams bestehend aus jeweils drei Mitgliedern, ausgestattet mit jeweils einer Steyr Scout oder einer ähnlichen Zielfernrohr-Büchse für die besten Schützen und zwei Marlin 1894 in .44 Magnum - jeweils mit nachttauglichen Zielfernrohren.
  • - Ein Scoutteam bestehend aus drei bis vier Mitgliedern ausgestattet mit einer Steyr Scout mit Zielfernrohr + Glock 17 und zwei bis drei Marlin Camp Carbine in 9 mm Para mit Leuchtpunktvisier oder Zielfernrohr mit Leuchtpunkt. Eine Alternative zum Marlin Camp Carbine wäre die Glock 17 mit Anschlagschaft und 30-Schuß Magazinen oder eben die Marlin 1894 in .44 Magnum.

Alternativ lässt sich in akuten Verteidigungssituationen jedes Team durch einen Flintenschützen verstärken.

Die oben geschilderte Waffenwahl passt zu dem Bild einer zur Jagd und Selbstverteidigung ausgerüsteten Gruppe von Kleinbauern - eine Interessengemeinschaft von im Notfall wehrhaften Pazifisten und ist nicht zu vergleichen mit einer modernen militärischen Einheit! Keineswegs sind Militaristen, der Fall ist kein Krieg - wir wollen in Frieden leben, unsere Nahrung anbauen und unsere Kinder aufwachsen sehen! Damit sich diese Vision auch erfüllen kann sind Waffen im Fall ein leider notwendiges Nebenthema der Gesamtthematik!

Sobald man sich mit Waffen praktisch beschäftigt hat verfliegt ohnehin schnell jegliche diffuse Faszination, die meiner Auffassung nach dadurch Zustande kommt, dass Waffen in unserer Gesellschaft für die meisten einen verbotenen, unbekannten und extrem gefährlichen Gegenstand darstellen. Für den erfahrenen und legalen Praktiker ist eine Waffe letztendlich ein notwendiges Werkzeug, wie die Kettensäge für den Holzfäller!

Kann eine solche waffentechnische Ausstattung der Gruppe wirklich zusätzliche Sicherheit in unsicheren Zeiten bieten?

Sie kann!

“Besser man hat eine Waffe und braucht sie nie - als eine Waffe zu brauchen sie aber nicht zu haben!”

Selbstbewusstes und konsequentes Auftreten schreckt potentielle Aggressoren ab. Deshalb heisst es üben, üben auch und vor allem in Form von “Trockentraining” - nur so bekommt man das Vertrauen in seine Fähigkeiten und damit das Selbstbewusstsein, um im hoffentlich nie vorkommenden Verteidigungsfall bestehen zu können und sich und seinen Liebsten das überleben zu sichern.

Mindestens genauso wichtig wie die materielle Ausrüstung ist die mentale Einstellung der Gruppe, ihr Überlebenswille, ihre Aufmerksamkeit und ihr innerer Zusammenhalt.

Weiterführende Literaturempfehlung:

1. Feuerkampf & Taktik - taktischer Schußwaffengebrauch im 21. Jahrhundert, v. Henning Hoffmann

2. Light infantry tactics for small teams, v. Christopher E. Larsen

3. To ride, shoot straight and speak the truth, v. Jeff Cooper


Quelle

http://www.yggdrasil-forum.at/wiki/index.php/Waffenkompendium