Schock

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Es gibt verschiedene Schockformen. Alle haben eines gemeinsam: Körpergewebe wird nicht ausreichend mit Blut versorgt. Dies bedeutet auch, dass Sauerstoff und Nährstoffe diese Zellen nicht mehr erreichen und versorgen können. Ebenso können Stoffwechselprodukte dieser Zellen nicht mehr abtransportiert werden. Es besteht ein Ungleichgewicht zwischen Blutbedarf und Blutangebot mit all seinen negativen Folgen. Die verschiedenen Organe des Körpers vertragen dies unterschiedlich gut. Muskelgewebe kann 2 Stunden ohne ausreichende Durchblutung schadlos überleben. Die Nieren oder das Gehirn hingegen können nach wenigen Minuten dauerhaft geschädigt werden!

Schockursachen:

Absoluter Volumenmangel (Körperflüssigkeit geht verloren) durch:

  • Blutverlust (z.B. schwere Blutung, sichtbar nach außen oder unsichtbar in eine Körperhöhle)
  • Dehydratation (Unterversorgung mit Flüssigkeit) z.B. durch Erbrechen, starkes Schwitzen, Durchfall.
  • Großflächige Verbrennung

Relativer Volumenmangel (Körperflüssigkeit ist am falschen Platz) durch:

Zeichen, die auf einen Schock hindeuten:

  • Fahle Hautfarbe
  • Schwindel
  • Unruhe, später teilnahmslos
  • Kühle Haut
  • Kalter Schweiß
  • Schnelle Atemfrequenz
  • Schneller, schlecht tastbarer Puls (niedriger Blutdruck)
  • Bewusstseinseintrübung

Empfohlene Maßnahmen:

  • Der Betroffene soll sich hinlegen
  • Versuche, die Ursache des Schocks zu beseitigen, z.B. starke Blutung, oder Allergische Reaktion.
  • Beine etwas hochlagern (nicht beim Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung, Rückenmarkverletzung, starker Unterkühlung oder Herzinfarkt)
  • Notruf absetzen. Hinweis auf vermuteten Schock.
  • Beruhigend auf den Betroffenen einwirken.
  • Betroffenen zudecken (Wärmeerhalt).
  • Überwache und kontrolliere regelmäßig Bewusstsein und Atmung
  • Versorge auch kleinere Wunden mit einem Verband oder sterilen Wundauflage.
  • Wenn der Betroffene Bewusstlos wird und keine ausreichende Atmung festzustellen ist, muss sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden!
  • Bewusstlose mit ausreichender Atmung werden in die stabile Seitenlagerung gebracht.

Versorgungs- und Behandlungsmöglichkeiten im Katastrophenfall:

  • Wenn der Betroffene wach, ansprechbar und die Blutung kontrollierbar ist, kann man versuchen das verlorengegangene Volumen durch Getränke aufzufüllen.
  • Falls Verfügbar: Volumenersatz evtl. intravenös durch Fachpersonal. Wichtig: Bei einer kontrollierbaren Blutung kann man den Zielblutdruck bis zum normalen Standard anheben (ca. 130mmHG Syst). Bei nicht kontrollierbarer Blutung reicht ein niedrigerer Blutdruck (90mmHG Syst)!
  • Falls Verfügbar: Verabreiche dem Betroffenen Sauerstoff mit einer Maske.
  • Erwäge bei Bedarf die Gabe eines Schmerzmittels.
  • Versuche den Patienten liegend in ein Krankenhaus zu transportieren. Jegliche Anstrengung und Aufregung ist zu vermeiden.

Autor: Tsrohinas

Quelle: http://stefan.ganz.priv.at/