Herzinfarkt

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Bei einem Herzinfarkt ist zumindest eine Arterie des Herzens (Herzkranzgefäße) verstopft. Das hinter der verschlossenen Arterie liegende Herzmuskelgewebe erhält dadurch keine ausreichende Versorgung mit sauerstoffreichem Blut und das nicht mehr versorgte Herzmuskelgewebe stirbt deshalb mit der Zeit ab. Es besteht die Gefahr eines Herz-Kreislaufstillstands!

Zeichen, die auf einen Herzinfarkt deuten:

  • Stärkste, über mehrere Minuten anhaltende Schmerzen und Druckgefühl im Brustbereich (evtl. auch in den Bauch, Rücken, Oberarm oder Hals ausstrahlend). Dieser Schmerz ist dauerhaft und nicht bewegungs- und atemabhängig!
  • Angstgefühl bis hin zur Todesangst
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Schwindel
  • Kalter Schweiß
  • Atemnot
  • Fahle Gesichtsfarbe
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Bei Frauen sind die Schmerzen oft weniger typisch. Schmerzen und Druckgefühl in der Brust mit Ausstrahlung in den linken Arm werden eventuell nicht empfunden. Im Vordergrund können auch Schmerzen in Bauch, Hals, Schultern und Rücken, Zähnen stehen.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Notruf absetzen. Hinweis auf vermuteten Herzinfarkt.
  • Beruhige den Patienten. Die Person am besten hinlegen lassen, dabei Oberkörper erhöht lagern (30°)
  • Enge Bekleidung lockern.
  • Frische Luft zuführen (Fenster öffnen)
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  • Versuche weiterhin den Betroffenen zu beruhigen und vor Aufregung zu schützen.
  • Überwache und kontrolliere regelmäßig Bewusstsein und Atmung
  • Erwäge die Gabe von ASS (Acetylsalicylsäure) 160 – 325mg (500mg wären zwar praktikabler und würden auch nicht überdosieren, die Angabe entspricht aber den aktuellen Empfehlungen) als Tablette mit ein wenig Wasser unter folgenden Voraussetzungen:
  • Der Betroffene ist bei Bewusstsein
  • Nimmt kein ASS regelmäßig ein, bzw. hat noch kein ASS eingenommen
  • Es besteht keine bekannte Allergie gegen ASS
  • Der Betroffene ist kein Asthmapatient (ASS könnte einen Asthmaanfall auslösen)
  • Der Betroffene hat keine bekannten Magen- oder Darmblutungen oder ein Magengeschwür (ASS verhindert das Verklumpen des Blutes und verstärkt diese Blutungen)
  • Unterstütze den Betroffenen, falls er das vom Arzt verschriebene „Herzmedikament“ Nitrolingual (Glyceroltrinitrat) einnehmen will, unter folgenden Voraussetzungen:
  • Der Betroffene hat in den letzten 48 Stunden kein Arzneimittel zur Behandlung einer Erektionsstörung (Potenzmittel) eingenommen.
  • Der Blutdruck muss systolisch über 100mm/Hg liegen. Also Blutdruck messen. Nitrolingual senkt den Blutdruck und kann einen Schwindelanfall sowie Kopfschmerzen auslösen.
  • Nitrolingual wird entweder als Spray unter die Zunge gesprüht (2 Sprühstöße) oder als Zerbeißkapsel eingenommen.
  • Es könnte passieren, dass die Schmerzen und Beschwerden nach einigen Minuten wieder von alleine leichter werden nachdem du alles veranlasst hast. Es handelt sich dann möglicherweise um einen (noch) nicht dauerhaften Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Man spricht dann von einem Angina Pectoris Anfall. Trotzdem bleiben alle Maßnahmen aufrechterhalten!
  • Wenn der Betroffene bewusstlos wird und keine ausreichende Atmung festzustellen ist, muss sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden!

Versorgungs- und Behandlungsmöglichkeiten im Katastrophenfall:

  • Falls verfügbar: Verabreiche ASS 500mg als Tablette alle 24 Stunden
  • Falls verfügbar: Verabreiche dem Betroffenen Sauerstoff mit einer Maske
  • Falls verfügbar: Halte einen Automatischen Externen Defibrillator (AED) für einen möglichen Herz-Kreislauf-Stillstand bereit.
  • Versuche den Patienten möglichst schonend (liegend mit 30° erhöhtem Oberkörper) in ein Krankenhaus zu transportieren. Jegliche Anstrengung und Aufregung sind zu vermeiden.
  • Wenn keine ärztliche Betreuung zur Verfügung steht, 6 Wochen Bettruhe.

Autor: Tsrohinas

Bildquelle: http://stefan.ganz.priv.at/