Rückenverletzung

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Rückenverletzungen (gemeint ist hier eine Schädigung der Wirbelsäule), können z.B. durch Sturz aus großer Höhe oder durch einen Verkehrsunfall entstehen. Normalerweise sind große Kräfte für eine Beschädigung der Wirbelsäule nötig.

Alleine durch den Unfallmechanismus (Kinematik) kann also eine Verletzung der Wirbelsäule vermutet werden!

Zeichen einer Wirbelsäulenverletzung:

  • Schmerzen im Rücken- bzw. Halsbereich
  • Erkennbare Stufenbildung der Wirbelsäule
  • Blutergüsse oder Verletzungen im Rückenbereich
  • Kribbeln, Taubheitsgefühl, Bewegungseinschränkungen (neurologischen Störungen) in Fingern, Zehen oder ganzen Armen und Beinen (hier kann eine Verletzung des Rückenmarks vermutet werden).
  • Unkontrollierter Stuhl- oder Urinabgang.
  • Schockzeichen. Bei einer massiven Schädigung des Rückenmarks können die Blutgefässe ggf. nicht mehr reguliert werden und stellen sich "weit".

Empfohlene Maßnahmen:

  • Bewegungen des Betroffenen vermeiden. Sollte der Betroffene jedoch Bewusstlos sein oder werden, ist er in die stabile Seitenlagerung zu bringen! Hier gilt dann der Grundsatz: Überleben vor Behinderung!
  • Kopf halten, damit die Halswirbelsäule stabilisiert wird. (Bild)
  • Notruf absetzen bzw. um Hilfe rufen.
  • Betroffenen beruhigen und Bewußtsein und Atmung überwachen.
  • Wärmeerhalt sicherstellen.

Bei einer Verletzung des Rückenmarks im Bereich der Halswirbelsäule kann es zu einem Atemstillstand kommen. Der Betroffene benötigt dann dringend und dauerhaft Atemspende.

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Maßnahmen im Katastrophenfall:

  • Halswirbelsäule stabilisieren (Bild 1: Stifneck, Bild 2: Sam-Splint, Bild 3: Handtuch)
  • Betroffenen auf Rückenbrett lagern (nur für Transport) (Bild 1: Spineboard, Bild 2: Tür)

Betroffene mit vermuteter Fraktur der Wirbelsäule oder neurologischen Störungen gehören operiert! Bis diese Operation möglich wird, ist Schonung und Bewegungslosigkeit der Wirbelsäule notwendig. Es besteht die Gefahr von Rückenmarksverletzungen durch verschobene Knochenteile! Entzündungshemmende und Schmerzstillende, aber nicht Blutverdünnende Medikamente sind zu empfehlen.

Die Gabe eines Kortisonpräparates (Methylprednisolon, Wirkdauer 12-36 Std) wird kontrovers diskutiert und wird deshalb nicht empfohlen.

Bei vermuteten Weichteilverletzungen oder Verstauchungen sollte die betroffene Person mehrere Tage geschont werden. Den Heilungsprozess kann man mit wechselnden lokalen Wärme- und Kälteanwendungen sowie Massagen unterstützen.

Bei der Pflege einer längeren Zeit ruhiggestellten Person ist besonders auf Hygiene und Druckstellen (Dekubitus bzw. Wundliegen) zu achten. Regelmäßiges und vorsichtiges Umlagern (Drehen) ist notwendig.

Autor: Tsrohinas

Quelle: http://stefan.ganz.priv.at/