Kienspan oder Kienholz
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Kienholz oder Mayasticks aus heimischen Wäldern
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Grundlagen für diesen Beitrag ist überliefertes Wissen meines Vaters, er war Revier-Förster bei der Wohngemeinde meines Heimatortes.
Diese Kienstöcke haben wir schon als Kinder ausgegraben und nach Hause auf den Hof gebracht.
Dort wurden sie dann von Opa oder Vater zerkleinert und als Anfeuerholz verwendet.
Der sog. Stock ist bei uns ein Kurzwort für „Wurzelstock“.
Dieser Kienstock sind die Überreste einer Kiefer, die schon 20-30 Jahre im Boden sind. Die These, dass sich im Wurzelstock noch nach dem Fällen Harz bildet bezweifle ich sehr.
Denn zum Bilden von Harz benötigt es Wachstum, aber das ist auf Grund der fehlenden Austriebe nicht der Fall.
Das Harz ist schon da in diesem Stock, es ist quasi das Herz! Im Laufe der Zeit verwittert der harzärmere Teil, zurück bleibt der harzige. Der sich aber auch im Laufe der Zeit weiter zersetzt.
Zu alte Stöcke sind daher auch nicht mehr so gut geeignet da im Endstadium der Harz ausgewaschen ist und sich das Restholz weiter zersetzt.
Wo findet man sie?
Am ehesten in einem Kiefernwald oder wo viele Kiefern sind. Da es bei uns noch viele Mischwälder hat ist die Suche relativ einfach wenn man ein wenig weiss nach was man schauen muss. Aber leider wurden in der Vergangenheit sehr viele Wälder als Fichtenwälder angelegt. Diese Monokulturen waren besser und ertragreicher zu bewirtschaften.
Zum Glück kommt man bei uns seit längerem wieder auf eine Mischwaldpflanzung zurück.
Die Suche beginnt:
Wir suchen einen vermoderten bzw. angemoderten Wurzelstock und schlagen mit der flachen Seite des Beils seitlich dran. Zerteilt er sich in seine letzten Teile so war das nichts.
Macht es aber „tock“ dann ist da ein harter Kern und man ist der Sache schon näher.
Nötiges Werkzeug: Eine nicht zu hochwertige Axt (wir sehen dann noch warum), ein Pickel und ein Klappspaten oder ähnliches.
Das Moos und den Dreck auf der Oberfläche entfernen und schauen wie der Kern so aussieht. Dann schlagen wir mit der Axt ein Stück ab, das Holz sollte gelblich bis Orange sein. UND es riecht nach Harz, Ihr werdet es riechen.
Wenn es ein Treffer war so geht es jetzt an die Arbeit, das ausgraben. Je nach Stadium geht das mehr oder weniger gut.
Vielfach sind sie schon recht locker, denn die vermoderten Schichten rundherum haben ein wenig Platz geschaffen.
ABER meist hat der Kienstock seitliche Wurzel die ebenfalls nicht verwittert sind, augenscheinlich ist er locker im Boden (man kann ihn bewegen). Diese seitlichen Wurzel sind dann das Hemmnis!
Wir können jetzt einen Krater von 2 Metern im Durchmesser ausheben, oder wir schlagen die seitlichen Wurzel mit der Axt einfach ab.
Darum die nicht so hochwertige Axt, denn wir werden in den Dreck hauen müssen! Mit hochwertigem Werkzeug macht man das einfach nicht! Im aktuellen Fall war es nicht nötig, die Ausläufer waren nicht sehr lang und konnten gut ausgegraben werden.
So, wir sind stolze Besitzer eines Kienststockes.
WICHTIG: Bitte Fundstelle / Loch wieder zuschütten und den Zustand herstellen den Ihr vorgefunden habt. Eigentlich selbstverständlich, aber man weiss ja nie!
Dieser Kienstock muss jetzt noch weiter verarbeitet werden, nach dem Abtransport fahre ich in eine Autowaschanlage mit Hochdruckreiniger und entferne die anhaftende Erde. Bitte anschliessend den Platz sauber verlassen, könnte ja sein dass Ihr mal wieder kommen möchtet.
Wichtig ist einfach die Situation im Wald zu klären, ich weiss nicht ob das in D überhaupt erlaubt ist.
Bei uns in der Schweiz ist das kein Problem.
Ich habe ein kleines abgeschlagenes Wurzelstück geputzt und gespalten,
Das Resultat: Mayasticks aus heimischen Wäldern.
Es steht immer noch die Frage im Raum ob das frische Kienholz aus dem Boden auch wirklich geeignet ist um direkt Feuer zu machen?
Ja es geht ........, meine Frau konnte es wie immer nicht lassen und hat ein wenig gezündelt.
Das Kienholz wurde wirklich direkt vom nassen Wurzelstock abgeschlagen.
Viele Grüsse, Ernst
Autor: Frei's Petrollampen
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