Previval für Beginner: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 7. März 2021, 07:27 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eine kleine Begriffsklärung
- 2 Denkweisen
- 3 Der „Previvalist“
- 4 Entwicklung zum Vorsorger
- 5 Wo und Wie beginnen?
- 6 Solange wie möglich zu Hause bleiben
- 7 Unter freiem Himmel
- 8 Die Ausrüstung ist soo teuer
- 9 Bleiben wir zu Hause
- 10 Irgendetwas ist passiert
- 11 Autoren: Nachtfalke, Zeltengehen, Andre Pohle
Eine kleine Begriffsklärung
Was ist Previval ?
Dies ist eine relativ neue Wortschöpfung, die sich aus Survival und Preparedness zusammensetzt.
Überleben bezeichnet hierbei alle Techniken und Utensilien, die einem das Überleben in Notfallsituationen ermöglichen.
"Survival" spaltet sich hierbei noch weiter auf.
Allgemein kann man es im Outdoorbereich (Draußen unter freiem Himmel) einordnen.
Preparedness siehe: Prepper Anleitung für Einsteiger
Bereit sein oder vorbereitet sein.
Es geht hierbei nicht nur darum, einen fertig gepackten Fluchtrucksack am Schreibtisch zu haben. Es geht um das Thema Krisensicherer Haushalt, eine ausreichende Lagerhaltung zu betreiben und so weit wie nur irgend möglich autark zu sein.
Beiden gemein ist: Lerne zu improvisieren!
Ein alter, launiger Spruch einer meiner Ausbilder. Denn Improvisieren ist eine Kunst, Pfuschen nicht! Improvisieren ist tatsächlich eine Kunst, die ein tieferes Verständnis der Naturwissenschaften voraussetzt. Das Survival - Mediawiki stellt eine Sammlung von Erfahrungen, interessanter und skurriler Ideen dar. Wichtige Themenbereiche sind z.B. Medizin, Notvorrat, Feuer, Licht und Ausrüstung. Eine Rezeptsammlung guter reichhaltiger und gesunder Hausmannskost. Auch ein wenig Haushaltschemie, Elektrotechnik, Elektronik, Kommunikation, EDV und Hobbys sind enthalten.
Autarkie
Sich soweit wie möglich von öffentlichen Versorgungssystemen unabhängig machen. Ein Beispiel wäre die Wasserversorgung durch eine eigene Hauswasserversorgung. Oder die Elektroenergieversorgung durch eine eigene Fotovoltaikanlage sicher zu stellen.
In der heutigen Zeit wird es keine 100% Autarkie geben. Schon im Mittelalter gab es sie nicht, da Dörfer und Städte beispielsweise von Salz- und Metall-Lieferungen abhängig waren. Ein guter Handel war schon in dieser Zeit sehr wichtig für das wirtschaftliche Wachstum.
Der Crash
Bezeichnet einen Absturz bzw. den Zusammenbruch von öffentlichen Versorgungssystemen, Geldverkehr oder den Zusammenbruch des Rechts- und Sicherheitssystems (Polizei)
Blackout
Verdunklung ;) ist die Bezeichnung für einen großen, lang anhaltenden Stromausfall. Hierbei kommt es zu Versorgungsengpässen in der Wasser- und Gasversorgung. Kartenzahlungen sind nicht mehr möglich und auch wenn man Bargeld hat, kann man z.B. kein Benzin kaufen, da alle Kassen nur im Netzwerk zu einem Server funktionieren. In einigen Ortschaften kann es dazu kommen, dass Abwässer nicht mehr zur Kläranlage gepumpt werden.
Denkweisen
Die Denkweise eines - ich nenne sie mal „Previvalisten“ ;) - ist relativ einfach, wenn man diese erst verstanden hat.
Ein Beispiel, das mir des Öfteren untergekommen ist:
Dein Schnürsenkel ist gerissen - was machst du?
Ein normaler Mensch
würde sagen: „Ich brauche einen neuen Schnürsenkel.“
Ein reiner „Survivalist“
würde fragen: „Haben wir ein Faden, Schnur oder einen stabilen Draht?“
Hauptsache der Schuh hält.
Ein „Previvalist“
wechselt den Schnürsenkel rechtzeitig bevor er reißt und hat weiteren Ersatz „auf Lager“.
Der „Previvalist“ weiß zusätzlich, wie man einen Schnürsenkel mit einem Faden, einer Schnur oder einem stabilen Draht ersetzen kann.
Das Sicherheitsbedürfnis des „Previvalisten“ ist also besonders hoch ;).
Der „Previvalist“
Der Previvalist ist, genau wie ein Survivalist, meist nur sehr schwer zu erkennen. Er könnte Dein Arbeitskollege am gegenüberliegenden Schreibtisch sein und Du würdest es nicht merken. Der Unterschied ist lediglich, dass die meisten von ihnen ein gutes Taschenmesser und ein Feuerzeug dabei haben (auch wenn der Kollege bzw. Kollegin kein Raucher ist).
Nur - wenn der Hut brennt, hat man einen Menschen der weiß, was zu tun ist und einfach, ohne zu zögern, hilft. Er kann helfen, da er weiß, wie man helfen kann und weiß, wo das benötigte Material zu finden ist. (Erste-Hilfe-Kasten oder Feuerlöscher z.B.)
Der „Previvalist“ ist im Allgemeinen ein Familienmensch und wünscht sich überall eine Art Familie vorzufinden. Eine wichtige Beobachtung, die ich in der heutigen Zeit machen kann, ist, dass Betriebe oder Firmen, welche familiär strukturiert sind, die schlimmsten Krisen überstehen können.
Allgemein kann man wohl sagen, dass diese Leute ihr Leben lieben, gern Spaß haben und unternehmungslustig sind.
Kein Wunder, denn viele von ihnen nehmen die Presse auseinander und haben erkannt, dass nur noch Müll im TV kommt. Die Kritik an den Medien stammt auch daher, dass sich viele Überlebenskünstler eingehender mit den verschiedensten Problematiken auseinandersetzen.
Von Leuten aus dem Umfeld von THW & Feuerwehr z.B., wird regelmäßig bemängelt, dass die Medien einfachste Begriffe nicht auseinander halten wollen, nur um reißerisch zu wirken. So verwechseln die Medien grundsätzlich eine Detonation oder Explosion mit einer einfachen Verpuffung (Gasexplosion). Oder es werden Menschen „geborgen“, obwohl sie z.B. aus einem Wagen „gerettet“ wurden (geborgen werden nur Sachen und Verstorbene).
Das beste aus jüngerer Zeit: „Der Käse ist mit todbringenden Bakterien kontaminiert“, obwohl es richtig „verseucht“ heißen müsste. Allein mit solchen Aussagen disqualifizieren sich die Medien regelmäßig und schaffen nicht gerade Vertrauen.
Auch Begrifflichkeiten wie „Waffennarr“ wird gern in Bezug auf Schützenvereinsmitglieder angewendet. Allgemein schwimmt die Presse hier im Mainstream. Es wurde sogar gefordert, dass keiner – nicht einmal die Polizei - eine Waffe besitzen sollte, da die Gewalt von Jahr zu Jahr schlimmer wird.
Denen, die diesen "Glauben" vertreten, sei angeraten diese Meinung zu überdenken. Es wurden schon recht früh in der Geschichte der Menschheit furchtbare Kriege geführt. Es brauchte seinerzeit keine Feuerwaffen dafür. Und die zivilisierte „Schicht“ der Menschen ist sehr dünn! Siehe New Orleans bei Hurrikan Kathrina oder erst kürzlich auf Haiti.
Entwicklung zum Vorsorger
Die Entwicklung ist schleichend.
Presse, Funk und Fernsehen decken uns jeden Tag aufs Neue mit Hiobsbotschaften ein. Das Gefühl, sich gegen die nicht greifbare Gefahr wappnen zu müssen, nimmt stetig zu. Was mache ich, wenn dies oder jenes passiert?
In den meisten Fällen trifft dieses schlechte - ich nenne es Bauchgefühl - bei den meisten Mitmenschen auf taube Ohren. Die Gefahr als Spinner zu enden, ist tatsächlich groß.
Bin ich ganz allein auf Gottes weiter Welt, der sich so ungut fühlt?
Das auf keinen Fall!
Verwendet man eine beliebige Suchmaschine und sucht nach: Katastrophe, Vorsorge oder Lagerhaltung, findet man tausende Webseiten, die sich mit dieser Thematik befassen.
Diese Webseiten führen meist Survival im Projektnamen - Siehe: survival-mediawiki.de ;) (das mediawiki ist dem Entwicklerteam dieses Wissensdatenbanksystems gewidmet. Einen recht herzlichen Dank nochmals in diese Richtung!)
Noch mehr Webseiten und Projekte werden es, wenn man das deutschsprachige Internet verlässt.
Vielen geht es so wie Nachtfalke aus dem S&P Forum, der es wie folgt beschreibt:
Also bei mir lief es folgendermaßen ab:
1.Phase – Man will sich nicht eingestehen zu ein paar „Spinnern“ zu gehören! Wenn ich mich an meine Anfangszeiten im SP Forum erinnere, habe ich sicherlich ein Jahr nur im Stillen mitgelesen bevor ich den ersten Beitrag verfasst habe. Es hat auch noch eine ganze Weile gedauert, bis mir Wörter wie „Crash“ über die Tastatur gingen.
2.Phase – Man gehört zu den „Spinnern“. Man gesteht sich ein, dass schneller als einem lieb ist, unser Versorgungs- und Wirtschaftssystem zusammen brechen kann. Daraufhin wird man aktiv. Kauft Bücher, die einem helfen sollen zukünftige Katastrophen besser zu überstehen (Gartenbau, altes Handwerk, Einmachen usw.), legt einen Vorrat an und alles, was man kauft oder organisiert, wird auf Survivalfähigkeit und Mehrfachverwendung gecheckt!
3.Phase – Panik macht sich breit. Während der eigenen Vorbereitung merkt man eigentlich erst, wie schlecht man gewappnet ist! Man wird noch aktiver und verrennt sich dabei fast in den Vorbereitungen. Es ist einfach ein Kampf gegen Windmühlen.
4.Phase – Rückkehr auf den Boden der Tatsachen. Man sieht ein, dass man sich nicht auf jedes Risiko und Überraschungen, die das Leben bereit hält, vorbereiten kann. Nun beginnt man, etwas systematischer an seine Vorbereitungen zu gehen. Zuerst versucht man die größten Risiken, die mit den geringsten Mittel zu verringern sind, zu beheben. Das heißt, man installiert zuerst ein paar Rauchmelder, anstatt sich über den "Atombunker" Gedanken zu machen. Oder man legt sich ein paar Kilo Reis zu, anstatt ständig zu suchen, wo man die überteuerte, haltbare Dauernahrung kaufen kann. Und was bei mir besonders wichtig war: Man reagiert nicht mehr panisch auf jede kleine Schlagzeile (Schweinegrippe, Vogelgrippe, Amokläufe), sondern weiß, dass man sich auf seine Fähigkeiten und die eigene kleine Vorbereitung verlassen kann. Natürlich mit dem Wissen, man könnte noch viel mehr als bisher machen, aber das „normale“ Leben will eben auch gelebt werden.
Gruß Nachtfalke
Die Vorsorge
auf schlechte Zeiten, ist schon so alt, wie die Menschheit selbst. Menschen, die in der weiteren Vergangenheit nicht vorsorgen wollten, sind in strengen Wintern schlichtweg verhungert oder erfroren. Der Impuls ist also nur ein natürlicher und erfolgreicher Bestandteil von uns Menschen, welcher über Generationen das Überleben (Survival ;) ermöglichte. Nur Hunger, Durst, Selbsterhaltung, sowie der Sexualtrieb sind stärker ausgeprägt.
Wo und Wie beginnen?
Man hat erkannt, dass man sich vorbereiten muss. Aber wo anfangen?
Beginnen wir mit einem einfachen Ereignis, das in der heutigen Zeit selten ist, aber vor ein paar Jahrzehnten relativ häufig auftrat.
Der Stromausfall
Um ein ungefähres Gefühl dafür zu bekommen, was alles nicht mehr funktioniert, könnte man an den Sicherungskasten gehen und alle Sicherungen ausschalten.
Die Folge:
- kein Licht
- kein Fernsehen und Radio
- der Kühlschrank kühlt nicht mehr
- die Zentralheizung benötigt ebenfalls elektrische Energie
- E-Herde funktionieren ebenfalls nicht
- sollte die Wasserversorgung über ein Heimwasserwerk laufen, dann funktioniert dies auch nicht
Licht:
Ich hatte mich oft gefragt, warum etwas ältere Menschen (Omas, Opas, Tanten usw. ;)) so viele Taschenlampen besitzen. Kein Wunder, denn diese Generation ist mit Versorgungsengpässen aufgewachsen.
Ohne Licht sitzt man im Dunkeln. Es heißt zwar, im Dunkeln lässt sich’s gut munkeln, aber ohne Licht bzw. Beleuchtung kann man nichts tun.
Die erste Maßnahme:
Alle vorhandenen Taschenlampen zusammensuchen und wenn nötig Batterien wechseln. Erfahrungsgemäß sind fast alle Batterien aufgebraucht und funktionieren nur noch ein paar Minuten.
Sind Haushaltskerzen vorhanden?
Viele moderne Haushalte haben keine Kerzen. Es gibt sogar Haushalte, die kein Feuerzeug bzw. kein einziges Streichholz besitzen.
Im Falle eines Stromausfalls sollten Taschenlampen greifbar sein, damit man Kerzen aufstellen kann, um eine gewisse Grundbeleuchtung der Wohnung sicher zu stellen. Dass brennende Kerzen so aufzustellen sind, dass sie keinen Brand verursachen, sollte im gesunden Menschenverstand liegen.
Sollten alle Stricke reißen, kann man selber Öl- bzw. Talglichter fertigen Siehe: Selbstgefertigte Öl & Talglichter
Der Radiowecker benötigt ebenfalls Strom. Da der Angestellte bzw. Arbeiter eine Bringpflicht hat - also rechtzeitig auf Arbeit zu erscheinen hat - muss man sich eine Alternative, wie z. B. einen vom Stromnetz unabhängigen Wecker, überlegen. Sei es das Mobiltelefon, ein Digitalwecker oder der gute alte Wecker mit Federwerk.
Frühstück:
Auch wenn die Kaffeemaschine nicht funktioniert und der Herd auch seinen Dienst versagt, muss man nicht auf einen heißen Kaffee verzichten, wenn man einen Spirituskocher, einen Gas- oder Petroleumvergaserkocher besitzt. Alle drei Kocher sind für das Kochen innerhalb von Wohnräumen geeignet. Siehe: Outdoor Küche
Information:
Wenn das Fernsehgerät und das Radio nicht funktioniert, weiß man nicht, warum, weshalb und wie lange der Stromausfall andauern wird. Entweder hat man ein Auto, in dem man Radio hören kann oder man besitzt ein kleines Radio, das mit Batterien funktioniert. Siehe: Freeplay
Ein Freeplayradio und eine Kurbeltaschenlampe haben den großen Vorteil, dass man bei diesen Geräten auf keine Batterien angewiesen ist.
Mittagessen:
Wenn man keine Kochmöglichkeit besitzt, bleibt die Küche kalt. Wer zur Miete wohnt, aber einen Balkon und einen Holzkohlegrill hat, hat Glück im Unglück.
Denn auf einem Holzkohlegrill kann man auch kochen und braten. Man muss nur irgendwoher Holz bzw. Holzkohle besorgen. Für diese Koch-Aktion sollte man natürlich nicht die besten Töpfe und Pfannen benutzen.
Anhand dieses einfachen Beispieles (Ausfall der Elektroenergieversorgung) kann man sehen, wie abhängig man von der öffentlichen Versorgung ist und wie viele Probleme auf einen zukommen können.
Man könnte
noch viele weitere Szenarien spinnen....
- Stürme
- Überschwemmungen
- Vulkanausbrüche in der Eifel ;)
- wirtschaftliche Krisen
- politische Krisen / Demonstrationen / Streiks / Unruhen / Bürgerkrieg / Krieg
Eine Sammlung von möglichen Krisen? Dafür wurde diese Wissensdatenbank (Wiki) nicht geschaffen.
Solange wie möglich zu Hause bleiben
Egal welche Krise, bzw. welches Problem auf einem zukommt, lautet die Antwort: Solange wie möglich zu Hause bleiben! Draußen ist man der Witterung und möglichen "bösen Menschen" schutzlos ausgesetzt. Auch wenn es keinen Strom gibt, das Wasser aus der Wand nicht sprudeln will, kein Gas für den Herd kommt, ist man zu Hause am besten aufgehoben. Es ist wenigstens sauber und trocken.
Dies rät auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Es wird geraten, einen Vorrat für 14 Tage anzulegen. Meines Erachtens zu wenig. Dieser Vorrat ist ein Minimum, das man für seine Familie einlagern sollte.
Umso schlimmer das Szenario, desto länger will man zu Hause durchhalten. Umso autarker man seinen Haushalt gestalten will, desto umfangreicher wird das Lebensmittellager.
Zu jedem Haushaltsgerät ein netzunabhängiges Backup ist das Ziel.
Nicht nur der Notvorrat wird größer, auch die Anschaffungen werden umfangreicher.
Es gibt viele, die sich über das Konservieren von Lebensmitteln wie Einwecken Gedanken machen.
Viele suchen nach Alternativen zu netzabhängigen Haushaltsgeräten und Werkzeugen.
Die Vergangenheit gibt in diesem Bezug viele Antworten.
Sei es die Beleuchtung mit Petroleumlampen, mit denen man im Zweifelsfall kochen kann oder eine Handkurbelwaschmaschine.
Welche Möglichkeiten hat man, seine Wohnung, sein Haus autark zu machen?
- Besitzt man einen Brunnen?
- hat man ausreichend Dachfläche und das Geld eine Fotovoltaikanlage zu beschaffen?
- kann man als Backup eine Kochmaschine oder einen Holzofen einbauen?
- hat man die Möglichkeit, ein Notstromgerät (Generator) zu betreiben und wie kann man allgemein die wichtigsten Geräte, zum Beispiel die Tiefkühltruhe, weiter betreiben?
- in wieweit kann man sich durch seinen Hausgarten ernähren?
- und wie konserviere ich meine Erträge?
Viele und noch mehr Fragen, worauf diese Wissensdatenbank eingehen will.
Unter freiem Himmel
Ein Szenario vom Human Survival Project
Die Krise oder die Katastrophe ist so schlimm, dass man seine 4 Wände verlassen muss. Entweder geht es zum Fluchtpunkt. (Familie Freunde Bekannte, die einen aufnehmen) oder man muss sich ein Biwaklager schaffen.
Entweder besitzt man ein Zelt oder Zelte werden vom THW, Feuerwehr oder anderen Organisationen gestellt.
Im schlimmsten Fall muss man sich einen Unterschlupf oder Notunterkunft selbst bauen.
Merke:
je weniger Material man mitnimmt (z.B. kein Zelt), desto mehr Material muss vor Ort (z.B. aus dem Wald) beschafft werden. Man muss mehr Wissen und Erfahrung mitbringen, um mit den Gegebenheiten klar zu kommen.
Oder anders herum: Derjenige, der nix kann und von nix eine Ahnung hat, muss mehr mitschleppen ;) . Die Ausrüstung ersetzt das Wissen und die Erfahrung.
Hier kommt es auf den Inhalt des Flucht-Rucksacks an.
Umso weniger man weiß, was auf einen zukommt, desto mehr wird eingepackt.
- Und kann man mit dem Inhalt: Beil, Säge, Klapspaten auch wirklich umgehen?
- Hat man einen Plan, wie ein Biwak auszuschauen hat?
- Wo kommt die Latrine hin?
- Hygiene?
- Kochen?
- Wasserbeschaffung und wenn nötig aufbereiten?
- Lebensmittellagerung "im Wald"?
- Beschaffung von Nahrungsmitteln?
- Erste Hilfe und Medizin und wie kann man sich behelfen?
Viele Fragen, viele Möglichkeiten, die das Wiki versucht vollständig zu beantworten.
Überlebenstechniken, wie Feuer machen (auf die eine oder andere Weise), Wasser- und Nahrungsbeschaffung, sowie der Bau einer Notunterkunft lernt man nicht aus Büchern und schon gar nicht aus dem Internet.
Man muss raus in den Wald, an den Strand oder auf die "grüne Wiese", um diese Techniken zu lernen, zu trainieren und zu verfeinern. Schon das Entfachen eines kleinen Kochfeuers ist eine Kunst, die man immer und immer wieder auffrischen muss.
Allein? Allein muss man das natürlich nicht machen. Man sucht sich Gleichgesinnte, mit denen man mal eine kleine Wochenendtour macht und einfach mal ein kleines Biwak aufschlägt und eine Nacht im Grünen schläft. So kann man sehen, welche Ausrüstungsgegenstände benötigt werden und welche unnütz mitgeschleppt wurden.
Die Ausrüstung ist soo teuer
Zum Thema Ausrüstung habe ich eine gute Nachricht und eine schlechte Nachricht.
Die schlechte Nachricht zuerst.
Will man alles auf einmal kaufen und achtet nicht auf den Preis oder wartet nicht auf ein paar Sonderangebote, wird es schnell teuer! Sogar verdammt teuer ;) .
Eine weitere schlechte Nachricht: Wer billig kauft, kauft zweimal. Er oder Sie gibt dann genauso viel aus, wie ein qualitativ hochwertiges Produkt gekostet hätte und versaut sich den Campingausflug mit einem undichten Zelt.
Im Notfall / Krise kann dies unter Umständen lebensbedrohlich werden, wenn das Material versagt!
Bevor man einkaufen geht und seine Einkaufsliste erstellt, sollte man schauen, was man schon hat. Besitzt man ein gutes Taschenmesser, braucht man kein weiteres kaufen. Besitzt man ein Beil und eine Handsäge oder einen recht guten Rucksack müssen diese ebenfalls nicht beschafft werden.
Erst wird eine Bestandsaufnahme vom gesamten Inventar gemacht, bevor man Geld ausgibt!
An dieser Stelle greift das Wiki und macht eine Bestandsaufnahme von guten Ausrüstungsgegenständen. Zu jedem teuren Ausrüstungsgegenstand findet sich ein gleichwertiger Gegenstand, der bei weitem nicht so teuer ist.
Ein Beispiel:
Ein Schweizer Taschenmesser im Vergleich zu einem Bundeswehr Taschenmesser.
Beide sind sehr gut und beide kann man zum Kauf empfehlen. Nur der Preis ist unterschiedlich. Was benötigt man wirklich? Diese Frage kann das Wiki nicht beantworten, da es die Voraussetzungen, die jemand dazu bewegen, eines von beiden zu bevorzugen, nicht kennen kann ;)
Bleiben wir beim Thema: Messer
Das Outdoor oder Fahrtenmesser. Das absolut perfekte Messer gibt es nicht genauso wenig, wie es die eierlegende Wollmilchsau niemals geben wird. Allein zum Thema Messer gibt es ein sehr großes Messerforum.
Man kann ein gutes Outdoormesser für ca. 200€, 100€, 50€, 10€ ja sogar für nur 4,50€ erwerben. Man kann gute Messer sogar mit viel Glück auf dem Wertehof (im Müll) finden, wenn man die Augen offen hält
Der Wertehof ist eine reichhaltige Quelle für diverse Ausrüstungsgegenstände. Seien es Töpfe und Pfannen, alte Bügeleisen, Werkzeug oder Material zum Bauen und Basteln . Sogar richtig gute Personalcomputer kann man(n) dort finden und wenn man lieb fragt, kostenfrei nach Hause tragen. Aber lassen wir das Thema. Andere, welche in ihrer Dummheit etwas Wertvolles einfach weg werfen, sind unser Glück.
Weitere Ausrüstungsgegenstände
Thema "Kochen draußen" oder die Outdoor Küche. Was packe ich in meinen Outdoor Rucksack? Wie bei dem Thema Messer eine unendliche Geschichte.
Man muss sich folgende Fragen stellen:
- für wie viele Personen soll gekocht werden?
- sollen die Nahrungsmittel nur aufgewärmt oder richtig gekocht werden?
- werden Nahrungsmittel in einem Biwak für viele Personen zubereitet?
- oder ist man allein unterwegs und übernachtet man jede Nacht an einem anderen Ort?
Wie viele Töpfe & Pfannen sowie Becher und Besteck werden benötigt? Haben wir die Möglichkeit ein Lagerfeuer zu machen oder muss ich einen Brenner benutzen?
An dieser Stelle kann man sehr viel Geld sparen, wenn man weiß, was man benötigt.
Ein paar alte Töpfe & Pfannen für 0 Euro oder die modernsten Gerätschaften für weit über 200 Euro.
Der richtige Brenner / Kocher.
Auch hier gibt es viele Varianten, die man sich anschauen kann. Ich persönlich empfinde ein Topfset aus Aluminium für 2 bis 3 Personen und einen klappbaren Hoboofen als sehr sinnvoll, auch wenn man den Rucksack für sich allein packt. Man weiß ja nie, wen man unterwegs so aufliest.
Auch hier kann man 100 Euro ausgeben oder man baut sich seinen eigenen Hoboofen.
Mehr Fragen als Antworten?
Richtig erkannt. Die Universallösung gibt es hier nicht und wird es wohl nie geben.
Man muss sich nur die richtigen Fragen stellen, eine gute Antwort findet sich dann fast von allein.
Diese Fragen kann man auf alle Ausrüstungsgegenstände erweitern. Es ist nicht unbedingt die Frage des Geldes, um sich mit dem richtigen Material einzudecken. Man muss nur etwas gewitzt sein und die Augen offen halten.
Bleiben wir zu Hause
Zu Hause ist es immer noch am schönsten. Man hat über Monate und Jahre seinen Vorrat aufgebaut. Man hat seine Erträge aus dem heimischen Garten haltbar gemacht und Fehler begangen, die jeder Anfänger macht.
Fehler die jeder macht
"Kauf nicht ein, wenn Du Hunger hast" trifft auch auf meine Situation zu. Wenn man etwas panisch ist, dann neigt man dazu, direkt im ersten Laden alles zu kaufen, von dem man meint, es zu brauchen.
1. Fehler: Keine richtige Liste - ich habe nach Gefühl eingekauft. Das ist schlecht. Einige Dinge fehlen, andere hätte ich noch einmal hinterfragen sollen.
2. Fehler: Ich habe nicht genug Erfahrungen mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum von bestimmten Lebensmitteln gehabt. Ich habe zwar drauf geachtet und das längste MHD aus eben diesem Laden genommen. Aber besser wäre es gewesen, noch in ein, zwei, drei weitere Läden zu gehen und zu vergleichen.
3. Fehler: Ich habe anfangs nicht genug auf Aktionen gewartet. Dann kauft man halt die Dose Ravioli für z.B. 1,49 € - und zwei Wochen später gab es die dann z.B. für 0,99 €. In der Ruhe liegt hier die Kraft. So kann man etliches an Geld sparen.
4. Fehler: Es landete erst einmal alles im Keller und in der Abstellkammer. Soweit o.k. aber sinnvoll sind entweder eine gute Rotation oder/und eine gute Verwaltung (Liste mit Artikel, MHD und Lagerort).
5. Fehler: Ich habe mich dann zuerst zu sehr an die (guten!) Listen anderer gehalten. Dies ist ja auch grundsätzlich nicht verkehrt, da sich diese schon mehr mit dem Thema auseinandergesetzt hatten. Aber: Wichtig ist 1. dass man nur Dinge kauft, die man kennt, mag und auch zubereiten kann. Und 2. dass man mehr in kompletten Mahlzeiten, passend an die zu verpflegenden Personen, denkt.
6. Fehler: Sich runter ziehen lassen. Ich war teilweise echt schlecht gelaunt. Ganz falsch. Das Leben geht weiter und ist herrlich! Genießt es. Vielleicht brauchen wir unsere Vorbereitungen heute oder morgen, vielleicht aber auch erst in 2 oder 5 Jahren - oder gar nicht?
7. Fehler: Nicht alles auf einmal (an-) schaffen wollen. Wichtig ist: Beginnen und Wollen. Einfach mal starten. Ich wollte am Anfang am liebsten alles auf einmal kaufen, bauen, umbauen. Geht nicht, man verrennt sich. Mal von den Kosten und dem Zeitaufwand ganz abgesehen.
8. Fehler: Die eigenen Vorbereitungen mit denen der Anderen zu sehr vergleichen. Klar, es gibt sehr, sehr viele Überschneidungen und sinnvolle Dinge für jeden Aber: Jeder von uns ist in seiner eigenen Ausgangssituation (Standort Stadt oder Dorf, Haus oder (Miet-) Wohnung, Job oder z.B. als Mutter/Vater Zuhause, Region, Single oder Familie, alt oder jung, mit oder ohne Haustier(e), gesund oder krank, persönliche Fähigkeiten, Kontakte und vieles mehr). Da kann es nicht "die Vorbereitung" oder "die Liste" geben.
9. Fehler: zu viel Kommunikation. Ich wollte anfangs auch andere (Freunde etc.) wachrütteln. Grundsätzlich gut, wenn es funktioniert. Dann ist es super. Wenn nicht, besser schnell aufgeben und dann auch den Mund halten. Im Notfall zählt für mich zuerst meine Familie. Ich war da zuerst zu engagiert. Da hätte ich mich früher bremsen sollen.
Kurz zum Abschluss (für Anfänger):
Fehler sind zum Lernen da. Ich bin froh, dass ich schon mal ein Jahr Preparedness in relativer Ruhe betreiben konnte. Lasst Euch nicht aus der Ruhe bringen, fangt einfach an (aber nicht kopflos in Panik). Genießt das Leben. Danke an die netten Menschen hier und die vielen Tipps, die mir schon gut geholfen haben.
von Zeltengehen
Irgendetwas ist passiert
Man sitzt im gemütlichen Heim. Die Nahrungsmittel reichen noch für Wochen, der "Notstromer" brummt gemütlich vor sich hin. Diese Situation weckt Begehrlichkeiten jener, die sich auf nichts vorbereitet haben. Die Gefahr eines Raubüberfalls steigt.
Und wieder kann man Fragen stellen
- Wie kann ich mich selbst verteidigen?
- Welche Waffen gibt es, welche Waffen kann ich improvisieren?
- Schusswaffen?
- Alarmanlagen oder Selbstschussgeräte?
- Wie kann ich mein Grundstück gegen einen Eindringling sichern?
- Und welche gesetzlichen Grundlagen stehen mir zur Verfügung?
Das Gesetz
Über allem steht das Gesetz. Egal in welchem Land man lebt, man sollte sich immer an Gesetze halten. Nur Recht und Gesetz erhalten die Ordnung - auch in der Krise.
Ohne Gesetz bricht Anarchie aus und es zählt allein das Recht des Stärkeren und wozu dies führen könnte, kann man sich nur all zu deutlich ausmalen.