Vorsicht vor giftigen Pflanzen

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Allgemeines

Vorsicht vor giftigen Pflanzen | Vergiftung

In einer schier unvergleichlichen Auswahl an essbaren und nützlichen Pflanzen wachsen und gedeihen auf unserem Planeten aber auch gefährlich giftige Vertreter ihrer Art. Wer sich oft in der Natur aufhält, sollte zumindest die Unterschiede zwischen einer essbaren und tödlich giftigen Pflanze kennen, um sich und andere nicht zu gefährden. Einige der giftigsten Pflanzen, die vorwiegend in Mitteleuropa vorkommen, möchte ich euch hier vorstellen.

Zunächst sollte man giftige Pflanzen in die folgenden 4 Kategorien einteilen:

1. Pflanzen oder deren Teile reizen die Haut bei Berührung (z. B. Brennnessel)

2. Pflanze oder deren Teile wirken erst bei regelmäßiger und dauerhafter Einnahme gesundheitsschädigend (z. B. Gemeiner Wacholder)

3. Pflanzen oder deren Teile wirken unbekömmlich und der Verzehr kann unter Umständen zu Übelkeit und Erbrechen führen (z. B. Klatschmohn)

4. Pflanzen oder deren Teile wirken gefährlich giftig und bereits wenige Gramm der Droge können zum Tod führen (alle unter den Punkten 1-29 aufgeführten Pflanzen)

Diese letzte 4. Gruppe sollten wir etwas genauer unter die Lupe nehmen. Warum? Weil bereits die Einnahme von 15 Gramm (etwa ein Esslöffel) einer der folgenden Pflanzen einen Erwachsenen Menschen von ca. 75 kg Gewicht mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% töten kann.

Tödlich giftige Pflanzen Mitteleuropas

1. Alpenrose (Bewimperte [Rhododendron hirsutum] und Rostblättrige Alpenrose [Rhododendron ferrugineum])

2. Bittersüßer Nachtschatten [Solanum dulcamara]

3. Christrose [Helleborus niger]

4. Eisenhut [Aconitum ssp.]

5. Fingerhut [Digitalis grandiflora] + [Digitalis lutea] + [Digitalis purpurea]

6. Frühlings-Adonisröschen [Adonis vernalis]

7. Gefleckter Aronstab [Arum maculatum]

8. Gefleckter Schierling [Conium maculatum]

9. Gemeine Hundspetersilie [Aethusa cynapium]

10. Gemeiner Bocksdorn [Lycium barbarum]

11. Gemeiner Goldregen [Laburnum anagyroides]

12. Gemeiner-Seidelbast [Daphne mezereum]

13. Gestreifter-Seidelbast [Daphne striata]

14. Gewöhnliche Eibe [Taxus baccata]

15. Gewöhnlicher Stechapfel [Datura stramonium]

16. Gewöhnliches Pfaffenhütchen [Euonymus europaeus]

17. Gottesgnadenkraut [Gratiola officinalis]

18. Grüne Nieswurz [Helleborus viridis]

19. Herbstzeitlose [Colchicum autumnale]

20. Kahle Rosmarinheide [Andromeda polifolia]

21. Lorbeer-Seidelbast [Daphne laureola]

22. Rosmarin-Seidelbast [Daphne cneorum]

23. Sadebaum [Juniperus sabina]

24. Schlangenkraut [Calla palustris]

25. Schwarze Tollkirsche [Atropa belladonna]

26. Schwarzer Nachtschatten [Solanum nigrum]

27. Schwarzes Bilsenkraut [Hyoscyamus niger]

28. Wasserschierling [Cicuta virosa]

29. Weiße Zaunrübe [Bryonia alba]

Also, steckt euch nicht gleich alles in den Mund nur weil die Pflanze so schön bunt aussieht oder ihr Hunger verspürt! Es könnte eure letzte Mahlzeit gewesen sein. ;-)

Symptome einer Vergiftung

Wie merke ich nun, dass ich möglicherweise von der ein oder anderen giftigen Pflanze genascht habe? Jeder Körper reagiert auf die Einnahme von giftigen Substanzen individuell. Bei folgenden Symptomen solltet ihr aber schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen:

Erbrechen, Übelkeit, Schwindel, Durchfall, Bauchkrämpfe Brennen der Schleimhäute in Mund und Hals stark erhöhter Speichelfluss

Erste Hilfe bei Pflanzenvergiftung

Falls es aber nun doch zu einer Vergiftung mit gefährlichen Pflanzen oder deren Teile gekommen ist, werden folgende Maßnahmen empfohlen:

Bei Menschen oder Tieren, die giftige Pflanzen zu sich genommen haben, sollte jede Aufregung vermieden werden. Im beruhigten Zustand kann sich das Gift nicht so schnelle im Körper verteilen.

Als erstes sollte natürlich ein Arzt aufgesucht werden, der zwischen Bagatell- und schweren Vergiftungen unterscheiden kann Nur der Arzt oder ein ausgebildeter und sachkundiger Pflanzenexperte sollte die Behandlung übernehmen Möglichst genau die Pflanzenart und Menge bestimmen, die konsumiert wurde und einen Teil davon aufheben. Keine fetthaltigen oder alkoholhaltigen Getränke zu sich nehmen, da dies ebenfalls die Verteilung der Giftstoffe im Körper beschleunigt.

Der vergifteten Person eine Kochsalzlösung zu verabreichen und damit ein Erbrechen hervorzurufen ist ebenfalls keine Alternative. Wenn die Kochsalzlösung nicht vollständig wieder erbrochen wird, kann dies zu einer schweren Kochsalzvergiftung führen.

Erbrechen nur in besonders schweren Fällen und bei der Aufnahme von großen Mengen an giftigen Pflanzenteilen hervorrufen Nach einer möglichen Vergiftung mit Pflanzenteilen wird empfohlen, große Mengen Wasser zu trinken Falls Medizinkohle zur Hand ist, kann diese der Person verabreicht werden Zur Darmentleerung nur salinische Abführmittel (Glaubersalz) verwenden und kein Rizinusöl oder Abführtee

Fazit

Sicher, auch giftige Pflanzen haben ihre Daseinsberechtigung und es dürfte allgemein bekannt sein, dass deren Wirkstoffe in Kleinstmengen seit vielen Jahrhunderten verwendet werden, um das ein oder andere Gebrechen zu heilen oder wenigstens zu lindern. Wer sich aber nicht genauestens mit der Zubereitung dieser Arznei auskennt, sollte einen großen Bogen um die tödlich giftigen Pflanzen machen.

Ein Zitat von Philippus Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim, auch bekannt unter dem Namen Paracelsus, bringt es wohl auf den Punkt:

„Alle Ding' sind Gift und nichts ist ohn' Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“

Paradoxerweise soll Paracelsus im Jahre 1541 selbst an einer Quecksilbervergiftung gestorben sein.

Dieser Artikel soll euch aber nun keinesfalls vom Sammeln unserer essbaren Wildpflanzen abhalten.

Im Gegenteil; schaut euch nur die Vielfalt an, die der aufmerksame Prepper in der Natur an gesunden und nahrhaften Lebensmitteln finden kann.

Kreiert eure eigenen Wildkräutersalate und konserviert euch Vorräte für schlechte Zeiten.

Viele essbare Wildpflanzen enthalten mehr Vitamine und Mineralstoffe, als Obst, Gemüse und die Fertiggerichte aus dem Supermarkt.

Mal abgesehen von den Inhalts- und Zusatzstoffen, die sich seit vielen Jahren in den gekauften Lebensmitteln befinden, ist es sogar ratsam, sich weniger von diesem Zeugs zu ernähren und der Natur öfter einen Besuch abzustatten.

Für die eigene Gesundheit ist jeder selbst verantwortlich und nur ein gesunder Mensch kann meiner Meinung nach zukünftigen Ereignissen gelassen entgegensehen.

Und ein Tipp noch zum Schluss:

Pflanzen sollte man nicht an viel befahrenen Straßen oder in verunreinigten Gebieten sammeln. Das Risiko einer Anreicherung mit giftigen Stoffen ist hier sehr hoch und kann selbst essbare Wildpflanzen in giftige und gefährliche Lebensmittel verwandeln.

Und eine Bitte:

Wenn ihr auf diese hier vorgestellten giftigen Pflanzen stoßen solltet, trampelt nicht achtlos auf ihnen herum.

Nur weil sie bei uns Menschen und übrigens auch bei einem Großteil der Wild- und Nutztiere tödliche Vergiftungen hervorrufen können, erfüllen sie doch ihren Zweck im großen Gefüge unserer Flora und Fauna und haben ihre Daseinsberechtigung.

Außerdem stehen einige der giftigen Pflanzen in dem eBook unter Naturschutz und sind gefährdet.

Wer die Natur achtet und sich aufmerksam in ihr bewegt; den wird sie reich belohnen und immer wieder in Erstaunen versetzen.

eBook zum Download

Ihr habt hier die Möglichkeit, euch ein eBook runterzuladen, in dem diese tödlich giftigen Pflanzen in Wort und Bild ausführlich beschrieben werden. Das eBook umfasst 154 Seiten, wurde im PDF-Format erstellt und mit WinRAR gepackt. Die Datei ist ca. 46 MB groß.

Downloadlink zum Buch: http://www.buchkammer.de/download/31/

Die Informationen im eBook stammen allesamt aus der deutschsprachigen Wikipedia. Druckt euch das Buch bei Bedarf aus und nehmt es auf euren Exkursionen mit, um Verwechslungen der Pflanzen untereinander zu vermeiden.


Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit

Autor: Buchkammer

http://www.buchkammer.de/buecher/das-grosse-buch-der-heilpflanzen-mannfried-pahlow-isbn-3828918395/