Kleines Pferden Glossar

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Hier sind einige Begriffe die in der Pferdehaltung gebräuchlich sind und mit denen der Laie nicht viel anfangen kann ein wenig erklärt!

A

  • Aalstrich: Dunkler Fellstreifen, der entlang der Wirbelsäule über den ganzen Rücken läuft; meist bei Wildpferden, Falben und Isabellen zu finden
  • Abgedrehte Form: Barockes Pferd
  • Abgeschlagene Kruppe: Abfallende Linie der Kruppe, häufig rassebedingt
  • Antrittsschnell: Pferde, die sehr schnell aus dem Stand antreten (-traben oder -galoppieren) können
  • Aufsatz: Art und Weise, wie und wo der Hals an der Brust angewachsen (aufgesetzt) ist

B

  • Behang: Behaarung an den Beinen, auch Fesselbehang, Kötenzopf, -Schopf, oder -behang genannt; vorwiegend bei kaltblütigen Pferden und Ponys aus kalten Regionen zu finden
  • Beinempfindlichkeit: eines Pferdes beim Berühren eines Hindernisses. Große Schmerzempfindlichkeit; im Gegensatz dazu gibt es auch unempfindliche Pferde, die keinen Respekt vor einem Hindernis haben und die Beine im Sprung nicht genügend heben
  • Beizäumung: Mittels energisch vortreibender Kreuz- und Schenkelhilfen in den anstehenden Zügel soll eine vermehrte Genick- und Halskrümmung bewirkt werden
  • Beschäler: Zuchthengst
  • Brandzeichen: Bestimmtes Rasse-, Gestüts- oder Besitzerzeichen, das mittels eines glühenden Eisens aufgebrannt wird

C

  • Cob-Typ: Schwerer, untersetzter Pferdetyp, sehr guter Gewichtsträger
  • Cow Sense: Westernpferd, das die Fähigkeit besitzt, mit Hilfe des Reiters eine bestimmte Kuh von der Herde zu trennen und ihre Bewegungen so genau zu beobachten, dass es jeden Fluchtversuch ohne weitere Hilfen des Reiters durch blitzschnelles Reagieren verhindert

D

  • Distanzpferd: das geeignet ist, bei speziellem Training Langstrecken von 50-160 km zu absolvieren

E

  • Erhabene Gänge: Besonders ausdrucksvoller Bewegungsablauf
  • Erweiterungsfähige Nüstern: Nüstern, die sich bei entsprechend starker Atmung weiten

F

  • Fasanenschweif: Natürlich gewachsener Schweif, der an seinem Ende nicht geradegeschnitten wurde
  • Fassbeinigkeit: Fehlstellung der Hinterbeine: nach außen gedrehte Sprunggelenke
  • Fessel: Bereich zwischen Fesselkopf (-gelenk) und Hufkrone
  • Flachrennen: Pferderennen auf der Rennbahn ohne Hindernisse über eine Mindestdistanz von 1000 m
  • Fleißige Bewegungen: Pferd, das eifrig vorwärts geht, ohne dass es getrieben werden muss
  • Fox trot (Fuchstrab): Spezielle Gangart, bei der das Pferd mit den Vorderbeinen einen fleißigen Schritt geht, während es mit den Hinterbeinen trabt
  • Freie, fördernde Bewegungen: Gut ausgreifende und rege Vorwärtsbewegung
  • Fundament: Grundlage des Körperbaues eines Pferdes, d. h. das Skelett

G

  • Galoppade: Grundgangart des Pferdes; kann in unterschiedlicher Geschwindigkeit und Versammlung ausgeführt werden
  • Ganaschen: Region hinter dem Unterkiefer und vor dem Hals; ist der Raum dort sehr eng, hat das Pferd wenig Ganaschenfreiheit, was Biegung und Beizäumung erschwert
  • Gangmechanik: Durch den Knochenbau bedingte Arbeitsweise der Gliedmaßen
  • Geräumige Brust: Breite, tiefe Brust, in der Herz und Lunge viel Platz finden
  • Geschlossene Flanken: Wenn sich hinter den Rippen und vor dem Hüftknochen keine tiefe Grube bildet, bezeichnet man die Flanken als geschlossen
  • Großrahmig: Großes Pferd im Verhältnis zur Durchschnittsgröße seiner Rasse; in der Regel sind großrahmige Pferde erwünscht
  • Gurtentiefe: Maß für den Umfang des Brustkorbes; gemessen wird hinter den Vorderbeinen
  • Gut gelagerte Schulter: Bei einem Reitpferd dann der Fall, wenn das Schulterblatt zum Oberarmbein einen rechten oder stumpfen Winkel bildet

H

  • Hechtskopf: Kopf mit nach innen verlaufender Nasenlinie (Araber und arabische Typen)
  • Hirschhals: Falsche Bemuskelung des Halses: übermäßig ausgebildete untere Halsseite und dagegen schwach oder gar nicht entwickelte obere Halsseite
  • Hohe Schule: klassische Dressur in höchster Vollendung
  • Hunter Pferd: das für die Jagd geeignet ist; Zuchten vorwiegend in Irland und England aus kräftigen bis schweren Warmblutstuten mit Vollbluthengsten
  • Huntereigenschaften: Springvermögen, robuste Konstitution, Ausdauer, schnelle Reaktion, ausgeglichenes Temperament und Rittigkeit

I

  • Isabellen Haarfarbe: goldgelb bis braungelb, fuchsfarbig oder grau (wildfarbig) im Deckhaar und immer mit hellem Langhaar

K

  • Kalibriges Pferd: Pferd mit viel Gewicht bei relativ geringer Widerristhöhe
  • Kandare: Gebiß mit kurzen bis langen Hebelstangen (Kandarenbäume) und Kinnkette; wegen der Hebelwirkung schärfer als die Trensenzäumung; erfordert mehr Feingefühl vom Reiter
  • Karossier: großes, elegantes Kutschpferd
  • Klar, trocken, markiert: Wenn feine Haut mit fettlosem Unterhautbindegewebe die Knochen und Sehnen überzieht, so daß diese deutlich sichtbar unter der Haut hervortreten
  • Knieaktion: ungewöhnlich hohes Anheben der Vorderbeine beim Trab
  • Kötenbehang: Lange Behaarung am Fesselkopf, die oftmals den ganzen Huf bedeckt
  • Kronbein: Knochen zwischen Huf
  • Kuhhessigkeit: Fehlstellung der Hintergliedmaßen: nach innen gedrehte Sprunggelenke
  • Kurze Röhren: Wenn das Röhrbein kürzer ist als das Oberarmbein

L

  • Laden: Unterkieferäste; auch Bezeichnung für den zahnlosen Teil des Unterkiefers zwischen Schneidezähnen und Bakkenzähnen; in diesem Zwischenraum liegt das Gebiss
  • Langrechteckformat: Pferd, das länger (gemessen von Brust zu Schweifrübe) als hoch (gemessen vom Boden bis zum Widerrist) gewachsen ist; der größte Teil der Pferderassen steht im Langrechteckformat
  • Laterale Gangarten: Gangarten, bei denen die gleichseitigen Beinpaare zur gleichen Zeit abfußen (z. B. Paß)
  • Leberfuchs: Sehr dunkler Fuchs, dessen Deckhaar farblich der Leber gleicht, auch Kohlfuchs genannt
  • Lebhaftes Ohrenspiel: Sensible, aufmerksame Pferde haben in der Regel sehr bewegliche Ohren
  • Leichtfuttrig Pferde: die nur geringe Futtermengen benötigen und trotzdem nicht mager aussehen
  • Lichtfuchs: Sehr heller Fuchs

M

  • Manaden: Halbwilde Haltung von Camarguepferden in Herden von 40-50 Tieren
  • Matter Rücken: Schwacher, schlecht bemuskelter Rücken
  • Maulesel: Kreuzung zwischen Pferdehengst und Eselstute
  • Maultier: Kreuzung zwischen Eselhengst und Pferdestute
  • Mehlmaul: Helle Partie um Maul und Nüstern bei ansonsten braunen Pferden; Rassemerkmal des Exmoorponys

O

  • Overo: Scheckfarbe, bei der die Weißzeichnung vom Bauch ausgeht, wobei der Rücken und mindestens ein Bein farbig bleiben. Das Langhaar ist in der Regel dunkel, der Kopf entweder ganz weiß, oder er hat eine breite Blesse

P

  • Palomino: Goldfarbenes amerikanisches Western Horse mit flachs- oder silberweißem Langhaar
  • Passer: Paßgänger
  • Paß: Sehr bequeme Gangart, bei der die Pferde die jeweils gleichseitigen Beine gleichzeitig vom Boden abheben (Kamelgang)
  • Pauschen: Polsterung an den Sattelblättern als Kniestütze
  • Pinto: Geflecktes (geschecktes) Pferd spanischen Ursprungs (pinto = bemalt)

Q

  • Qualitätvolles Pferd: Pferd, das aufgrund seines optimalen in- und Exterieurs auch dem vorgesehenen Verwendungszweck voll gerecht wird

R

  • Rack: Englische Bezeichnung für Tölt; in Amerika bezeichnet man als Rack auch den Renntölt
  • Ramskopf: Kopf mit nach vorn gewölbter Profillinie
  • Ramsnase: Kopf, bei dem lediglich die Nasenlinie gewölbt verläuft
  • Raumgriff: Entsprechend der Winkelung von Schulterblatt zu Oberarmbein begrenztes Ausgreifen der Vorhand
  • Rennpaß: Sehr schneller Paßgang, wobei die gleichseitigen Beinpaare nicht mehr gleichzeitig, sondern ganz kurz nacheinander auffußen; dadurch erhält die Bewegung eine zusätzliche Schwebephase
  • Rennschritt/running walk: Sehr schnelle Vorwärtsbewegung im Viertakt (Tölt)
  • Rezessive Vererbung: Wenn die ursprünglichen Erbmerkmale von anderen (dominanteren) Erbfaktoren überdeckt werden
  • Robusthaltung: Ganzjährige Weidehaltung
  • Rotschimmel: Als Fuchs geborener Schimmel

S

  • Sattelblätter: Je nach Verwendungszweck des Sattels langgestrecktes oder vorgezogenes Lederblatt unterhalb der Sattelfläche, an dem Schenkel und Knie des Reiters anliegen
  • Saumpferd: Tragetier welches im Gebirge eingesetzt wird
  • Schabracke: Rechteckige, große Satteldecke; auch Zeichnungsvariante des Appaloosas, dabei nur über Sattellage und Hinterteil andersfarbige, verschieden große Flecken verteilt (Schabrackenschecke)
  • Schweifriemen: Speziell angefertigter Lederriemen, der das Vorrutschen des Sattels verhindert, vorzugsweise bei Pferden mit wenig Widerrist. Er wird an der hinteren Sattelmitte angelegt und über die Kruppe, um die Schweifrübe geschlossen
  • Schweifrübe: Aus den Schweifwirbeln (18-21 Stück) und Muskeln bestehender Teil des Schweifes
  • Selektion: gezielte Auswahl von Zuchttieren
  • Spaltkruppe: Im Wirbelsäulenbereich eingebuchtete Kruppe
  • Springmanier: Beurteilung der Rückenwölbung (Bascule) sowie der Beintechnik (Geschicklichkeit des Pferdes, vor und über dem Hindernis Vorder- und Hinterbeine extrem anzuwinkeln, um Abwürfe zu vermeiden) beim Springen
  • Steeplechaser: Jagdrennpferd, das früher querfeldein auch über Hindernisse Rennen von einem Kirchturm zum nächsten lief
  • Stock-Typ: Ursprünglicher, untersetzter, kräftiger Typ des American Quarter Horse
  • Stockmaß: Absolute Höhe des Pferdes gemessen mit einem am Boden stehenden Messstock und einer waagerechten Latte, die auf den höchsten Punkt des Widerrists aufgelegt wird.
  • Stutbuch: Register, in das zukünftige Zuchtstuten eingetragen werden, sofern sie die von den Zuchtverbänden gestellten Bedingungen erfüllen. Das Register wird unterteilt in das Hauptstammbuch, in das nur Stuten mit gutem Exterieur und über mehrere Generationen anerkannter Abstammung aufgenommen werden. Das Stammbuch nimmt Stuten mit weniger gutem Exterieur oder nicht weit genug zurückreichender Abstammung auf und das Vorbuch Stuten mit ausreichendem Exterieur und/oder unklarer Abstammung.

T

  • Tigerschecke: Pferd/Pony von weißer oder heller Grundfarbe mit zahlreichen verschieden großen andersfarbigen Flekken (über den ganzen Körper verteilt)
  • Tobiano: Scheckzeichnung, bei der das Weiß vom Rücken ausgeht. Die Beine sind immer halb oder ganz gestiefelt (weiß). Der Kopf ist dunkel, möglicherweise mit Blesse, Mähne und Schweif sind meist zweifarbig.
  • Tölt: Mittel- bis sehr schnelle, für den Reiter sehr angenehme Gangart im Viertakt; bekannt geworden durch die Isländer
  • Tonniger Rumpf: Rundrippiges Pferd oder Pony, dessen Rumpf den inneren Organen reichlich Platz und damit viel Schutz bietet
  • Trachtenwand: Wand aus Horn an der hinteren Seite des Hufes vom Ballen bis zum Boden führend
  • Trailpferd: Pferd, das aufgrund eines speziellen Trainings im Parcours zu einem besonders geländegängigen und sicheren Wanderreitpferd ausgebildet wurde
  • Trekkingpferd: Wanderreitpferd

U

  • Über viel Boden stehend: Pferd, das aufgrund seiner Länge viel Boden abdeckt
  • Überbaut: Kruppe höher als der Widerrist
  • Unterständig: Identisch mit „rückständig"; fehlerhafte Stellung der Vorderbeine

V

  • Vaqueros: Südamerikanische oder spanische Kuhhirten zu Pferde
  • Versammelter Schritt: Langsamste dressurmäßige Schrittgeschwindigkeit

Z

  • Zebrierung: Pferde mit dunklen Streifen an den Beinen, die an Zebras erinnern; häufig bei Wildpferdefarben
  • Zockeltrab: Wenn Geschwindigkeit und Raumgriff im Trab den Schritt nicht wesentlich überschreiten

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