Germanenherd

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Germanenherd009.JPG

Über den Germanenherd findet sich kaum etwas im Netz, im Gegensatz zum Hobo-Ofen. Ich kann mir schon denken woran es liegt. Die Verfügbarkeit von Steinen wird der Grund dafür sein. Der Germanenherd ist ein Notofen, der nach 1945 in den Trümmern großer Städte genutzt wurde, um die wenigen Lebensmittel zubereiten zu können.

In der heutigen Zeit ist diese alte „Technologie“ nur noch für den Katastrophenfall interessant, um größere Mengen Wasser abkochen zu können. Genau wie beim Hobo ist die Menge Holz, die man benötigt sehr gering, deshalb kann man ihn sehr wirtschaftlich mit Bruchholz betreiben. Auch Reisig und Kleinholz können darin verfeuert werden. „Er geht ab wie eine Rakete“ (Abbildung 10) Dass ein kleiner Topf eingehängt werden kann und der Inhalt in wenigen Minuten kocht, ist mir klar. Ich wollte wissen, ob man mit diesem Herd auch größere Wassermengen abkochen kann. Leider hatte ich nicht auf die Uhr geschaut und kann an dieser Stelle nicht sagen, wie lange es gedauert hat einen großen Topf (etwa so groß wie ein Putzeimer) zum Kochen zu bringen.

Für meine Version des Germanenherdes benötigt man: 36 Steine wovon 8 Ziegelsteine den Untergrund bilden (Abbildung 02) um die Gräser zu schonen. Am besten, man verwendet „gebrauchte“ Ziegelsteine, da der Baumarkt im Katastrophenfall bestimmt geschlossen hat (Abbildung 01). Ich denke, dass ich zum Aufbau eines Germanenherdes nicht viel mehr schreiben muss, da sich die Abbildungen von 01 bis 06 sich selbst erklären. Wichtig ist nur, die Steine gut vom alten Mörtel zu befreien, da die Konstruktion sonst etwas wackelig werden könnte.

Warum verbrennt auch leicht nasses Holz so sauber im Hobo-Ofen bzw. im Germanenherd?

  • 1. bleibt die abgestrahlte Hitze auf einen kleinen Raum begrenzt (die umgebenden Steine bzw. das Blech des Hobo-Ofens strahlen Hitze zurück in den Brandherd)
  • 2. entsteht ein so genannter Kamineffekt, der das Feuer anbläst
  • 3. ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass man die Luftzufuhr etwas regeln kann

Beiden Faktoren 1&2 begünstigen sich gegenseitig. Hängt man einen Topf (Abbildung 05) in das Feuer, kann der größte Teil der entstehenden Hitze nur den Topf und dessen Inhalt erwärmen. Ich schätze, dass man bis zu 2/3 Feuerholz mit einem Germanenherd sparen kann, im Gegensatz zu einem „regulären“ Lagerfeuer, da man nur kleine und sparsame Feuer entzünden muss und die Energie auf dem Punkt hat, wo man diese wirklich benötigt.

Man nehme, wenn man hat…
Mit einem alten Grillrost (nicht auf den Abbildungen zu sehen) kann man seinen Herd zum Grill umfunktionieren. Oder man stellt eine Pfanne auf, in der man etwas braten kann.


Autor: André Pohle

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