Anleitung zum Feuerbohren Teil 2/4

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Grundlagen feine Vorarbeiten

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Die grobe Spindel wird nun mit einem Messer in Form gebracht.

Mein derzeitiges Lieblingsmesser ist das Mora classic mit einer Klinge aus Laminatstahl. Kostet so um die 20 Euro und kommt in einer schönen Lederscheide im nordischen Stil.

Man kann auch schön die unterschiedlichen Stahlsorten auf dem Bild erkennen, nur wundert euch nicht, wenn ihr das Messer auch kaufen solltet, denn ich habe die Klinge geätzt (das kann ich aber irgendwann noch mal woanders erklären, warum und wie).

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Die Spindel wird erstmal grob rund geschnitzt.

Also immer da was abnehmen, wo eine Kante die runde Form der Spindel stört. Immer mal wieder prüfen, ob und wo etwas abgenommen werden muss, besser einmal zu viel als zu wenig!

5 Ein paar Worte zur Schnitztechnik

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Jeder kennt das "Standardschnitzen"... einfach Messer in die Hand und mit den Armmuskeln die Kraft ausüben. Also so, wie es alle machen, wenn sie mal fix einen Stock anspitzen wollen... Wenn ihr nicht gerade Handwerker seid, die jeden Tag mit ihren Armen am Arbeiten sind, sind eure Armmuskeln in knapp 5 min erschöpft. Die komplette Kraft kommt aus den Armen beim "Standardschnitzen"...

Wenn ihr mit dem Messer so vor der Brust schnitzt, wie es auf meinem Bild dargestellt ist, kommt die Kraft mehr aus den Schultermuskeln. Ihr könnt wesentlich länger arbeiten und habt auch mehr Kontrolle über die Schnitte. Desweiteren kann man mit der Technik auch wesentlich größere Stücke herausschnitzen. So nen Vampirpflock habt ihr dann in nullkommanichts fertig! :) Ehrlich, übt das ein wenig, ihr werdet echt dankbar sein!

7 Zum Bogen

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Der Bogen ist ungefähr armlang, also von den Fingerspitzen reicht er mir bis unter die Achsel. Den Bogen hier habe ich schon länger und er ist auch ein wenig bearbeitet. Die linke Seite ist der Griff und rechts ist der Kopf. In der Mitte habe ich auf der Innenseite des Bogens ein wenig Material weggenommen, um es mir ein wenig einfacher zu machen die Spindel einzuspannen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich einen Bogen zum Feuerbohren zu bauen. Ich bevorzuge die Variante die ein wenig flexibel ist. Hat den Vorteil, dass ich gute Spannung in der Schnur habe und so die Spindel gut führen kann. Hat aber auch den Nachteil, dass sich nicht jedes Holz für den Bogen eignet und es auch trockenes Holz sein sollte, da es sonst nachgibt und immer mehr zu einem Halbkreis verformt wird und die Spannung raus geht.

Wenn ich den Bogen neu machen müsste, würde ich ein ca. armlanges Stück von einem geraden Ast nehmen, welcher ca. die gleiche Stärke hat, wie die abgebildete Spindel, also daumendick.

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Unten am Griff habe ich nur auf der Stirnseite eine Kerbe hineingeschnitten. Beide Kerben sind in die selbe Richtung deutend und wenn man den Bogen wie einen normalen "Flitzebogen" halten würde, würden sie zu einem hinzeigen.

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An der dicksten Stelle bohre ich mit dem Messer eine kleine Kerbe hinein.

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denn da kommt die Spindel rein. :)

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denn auch dort muss noch die Spindel rein! :)

Das muss nun keine Maßarbeit sein, nur so, dass das stumpfe Ende der Spindel dort sicheren Halt findet.

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Und auch oben passt es! :)

Noch so als kleiner Tipp: ruhig mittig setzen und weg von den Fingern! Das wird richtig warm wenn man anfängt zu bohren... :)

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...denn dann kann ich die Schnur durch die Kerbe laufen lassen ohne großen Bandsalat! :)


22 Der (leicht) gespannte Bogen

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Das Holz ansich ist nur leicht gebogen, also kein Flitzebogen! :) Ich habe hier nun eine Reepschnur verwendet, ist insgesamt 3 m lang und in einem Shop für Kletterbedarf gekauft. Man kann natürlich auch Paracord oder, wenn man es so richtig authentisch mag, selbstgedrehte Schnur aus natürlichen Materialien nehmen. Evtl. mach ich noch mal was zu flämischen Spleißen, das ist so die einfachste Möglichkeit, sich Schnur/Band/Seil mal fix selber zu machen...

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Stumpfes Ende der Spindel ein wenig nach oben führen und über die Schnur...

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einfädeln und mit dem Daumen der rechten Hand fixieren, die Spindel will nach vorne weg und kann gut mit dem Daumen gehalten werden, so hat man noch die linke Hand frei.

Wenn das zu schwer geht, müsst ihr die Spannung der Schnur etwas lockern, ist ja kein Problem, da nur an einer Seite verknotet! :)

Die Spindel muss schon stramm eingespannt sein, da sonst die Schnur beim "Sägen" über die Spindel rutscht.

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Ja, es ist immer wieder eine Freude, wenn man scharfes Werkzeug hat...

Deswegen ist es auch eine sehr, sehr sinnvolle Anschaffung sich einen Schleifstein zu besorgen! Wie man richtig schleift, kann ich ein anderes Mal erklären.

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Fertig geschnitzte Spindel.

Naja, noch nicht ganz, ein wenig Feinarbeit fehlt noch... Aber man kann schon sehen, wie der Holzklotz sich verändert hat.

Ein Ende der Spindel bekommt eine flach auslaufende Spitze und das andere Ende eine stumpfe Spitze.

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So, nachdem der Pflock..., äähh - ich meine natürlich die Spindel, geschnitzt ist, sollte man noch einen Markierungsring einschneiden.

So kann man fix herausfinden, was nun oben oder unten ist.

Ich mache das immer auf dem oberen Spindelabschnitt.

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Der Kopf des Bogens.

Wie man schön sehen kann, habe ich eine umlaufende Kerbe hinein geschnitzt und auch auf der Stirnseite eine Kerbe eingeschnitten.

Warum und wieso, dazu später noch mehr...

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Das Handstück.

Ist einfach ein Rest, der von dem Holzscheit übrig geblieben ist. Immer schön verwenden was man zur Hand hat... :) Sollte gut, sogar sehr gut in die Hand passen, sodass man es bequem halten kann.

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Durchmesser ca. 5 mm und auch so tief.

Nicht zu groß und nicht zu klein...

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Nun zum Brett...

Eigentlich genau das Gleiche wie beim Handstück, nur dass hier die Kerbe ca. 10 mm im Durchmesser hat. Nicht zu groß und nicht zu klein...

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So soll das sein! :)

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Nun bekommt der Bogen seine Schnur!

Ich benutze einen normalen Doppelknoten, wobei der Knoten nach außen zeigt... (zum Rücken des Bogens...)

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Schnur wird runter gezogen, mit leichter Spannung, das sie nicht einfach durchhängt, bis zur Kerbe im Griff...

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...wieder ein Stück hoch geführt und mit dem Rest durch Umwickeln des Griffstücks fixiert.

Schön eine Reihe nach der anderen, damit das gut hält... Wahlweise kann man natürlich auch auf beiden Seiten mit Knoten fixieren... Aber meine Schnur ist lang genug für meine Art des Spannens und so muss ich nur einen Knoten lospfriemeln :-P

23 Kommen wir zum Spannen des Bogens...

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Bogen in die rechte Hand, Schnur nach innen zeigend. Spindel in die linke Hand und mit dem stumpfen Ende zum Bogen zeigend von unten an die Schnur. Man kann gut erkennen, dass der Bogen wirklich nur leicht gespannt ist, da die Schnur sich gut nach oben bewegt.

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und das stumpfe Ende wieder runter gedrückt und zum Bogen hin...

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Wenn ein starrer Ast verwendet wird und nicht so wie bei mir ein flexibler Bogen, dann die Schnur so straff spannen, dass die Spindel gerade noch so eingespannt werden kann.

Nach ein bis zwei Bohrversuchen lockert sich die Schnur etwas, weil sich die Spindel ein wenig abnutzt und komprimiert wird, weil das Seil durch die Spannung gedehnt wird und sich die Knoten fester zuziehen... Einfach nachspannen :)

Beim "Sägen" lockert sich evtl. die Spannung so weit, dass die Schnur über die Spindel schabt und rutscht... wenn das zu Anfang passiert, kurz stoppen und nachspannen! Wenn das allerdings gegen Ende passiert, wenn schon Rauch kommt, wäre eine Unterbrechung schon sehr ärgerlich...

Deshalb: den Bogen immer über der Schnur halten!

Nicht zwischen Schnur und Bogen mit den Fingern! Wenn über die Schnur gegriffen wird, braucht man einfach nur den Zeigefinger oder Daumen etwas hochrutschen zu lassen und spannt damit die Schnur für die letzten 10 Sekunden nach.


Autor: Kartoffelknilch

Quelle: http://www.zerlegt.de/feuerbohren.html