Knochenbrüche

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Das Skelett

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Das Knochengerüst gibt dem Mensch seine Form, es ermöglicht Bewegungen und schützt innere Organe. Weiters besitzen die Knochen eine wichtige Funktion bei der Blutbildung und im Immunsystem (Abwehrsystem).

Die Knochen sind miteinander entweder fest über Nähte verbunden, oder elastisch durch Knorpelgewebe, oder beweglich über Gelenke.

Der Schädel besteht aus fest miteinander verbundenen Knochenplatten. Der Gesichtsschädel umfasst die Augenhöhlen, das Nasenskelett, die Wangenknochen und das Oberkiefer. Der Unterkieferknochen ist gelenkig mit dem Gesichtsschädel verbunden. Die Schädelbasis und der Gehirnschädel umschließen das Gehirn wie eine knöcherne Kapsel.

Die Wirbelsäule besteht aus gelenkig miteinander verbundenen Wirbel. Sie schützt das Rückenmark. Sie besteht aus 7 Halswirbel , 12 Brustwirbel , 5 Lendenwirbel , dem Kreuzbein , und den Steißbeinknochen.

Der Brustkorb wird durch die Brustwirbel, durch 12 Rippenpaare und durch das Brustbein gebildet. Die Rippen sind elastisch über Knorpelgewebe mit dem Brustbein verbunden.

Der Schultergürtel wird durch die Schulterblätter und die beiden Schlüsselbeine gebildet. Die Knochen sind durch Muskel und Gelenke mit dem Brustkorb verbunden.

Das Armskelett besteht aus dem Oberarmknochen, sowie Elle und Speiche am Unterarm. Das Handskelett wird durch 8 Handwurzelknochen , 5 Mittelhandknochen und die Fingerknochen gebildet.

Der Beckengürtel ist ein relativ festes Ringsystem, welches durch Knochen, Bänder und Knorpel gebildet wird. Das knöcherne Skelett besteht aus Darmbein, Sitzbein und Schambein . Das Kreuzbein ist gleichzeitig Teil der Wirbelsäule und des Beckengürtels.

Der Oberschenkelknochen ist der größte Knochen des menschlichen Skeletts. Der Unterschenkel wird durch Schienbein und Wadenbein gebildet. Er ist über ein Dreh- Scharniergelenk mit dem Oberschenkel verbunden. Die Kniescheibe dient als Muskelansatz zur Umlenkung der Kraft vom Oberschenkel auf den Unterschenkel. Das Fußskelett besteht aus 7 Fußwurzelknochen , 5 Mittelfußknochen und den Zehenknochen.

Erste Hilfe bei Knochenbrüchen

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Knochenbrüche werden durch starke Krafteinwirkung auf die Knochen verursacht. Meist sind die Kochen von Arm oder Bein bzw. Rippenknochen betroffen, grundsätzlich kann aber jeder Knochen brechen, also auch Schädelknochen, Beckenknochen und die Wirbel.

Man unterscheidet: geschlossene Brüche: Hier findest du keine Verletzung der Haut im Bruchbereich. offene Brüche: Durch direkte Gewalteinwirkung oder durch Durchspießen eines spitzen Knochenteils besteht eine offene Verbindung zur Bruchstelle. Es besteht Infektionsgefahr !

Brüche sind nicht immer sofort zu erkennen, bei den folgenden Zeichen solltest du an einen Bruch denken: starke Schmerzen an Knochen und Gelenken, starke Schwellungen nach einem Unfall, Abweichung von der normalen Form oder abnormale Beweglichkeit.

Meist versucht das Unfallopfer durch Einschränkung der Bewegung und durch eine Schonhaltung die Schmerzen zu verringern. Und genau das stellt auch die Erste Hilfe bis zum Eintreffen eines Arztes dar.

Brüche am Bein kannst du zum Beispiel mit zusammengerollten Decken seitlich ruhigstellen. Die Ruhigstellung kannst du durch schwere Gegenstände wie Taschen oder Steine unterstützen. Brüche des Armes kannst du mit Dreieckstüchern ruhigstellen. Mache zuerst ein Armtragetuch, mit einem zweiten Tuch um den Brustkorb kannst du den Arm an den Körper binden. Auch ein Lineal und eine lockere Bandage ergeben ein gute Schienung. Nur wenn der Patient in einer Gefahrenzone ist, dann musst du ihn Bergen und Umlagern. Suche dafür immer mehrere Helfer, verändere die Lage des Patienten so wenig wie möglich. Mindestens ein Helfer soll sich um den Bruch kümmern. Dabei soll die Bruchstelle leicht auseinander gezogen werden. Dadurch reiben die Bruchenden nicht aneinander , die Schmerzen sind geringer, und die Gefahr, dass Nerven oder Gefäße verletzt werden ist ebenfalls geringer. Nur wenn rasche Hilfe nicht zu erwarten ist, dann darfst du extreme Fehlstellungen gerade richten. Achte darauf, dass das nie gegen einen spürbaren Widerstand geschieht, und übe dabei ebenfalls einen Zug auf die Bruchstelle aus.

Wenn ein offener Bruch vorliegt, musst du die Wunde mit sterilen Tüchern abdecken und schonend verbinden. Es besteht sonst Infektionsgefahr für den Patienten.

Denke immer an die Möglichkeit eines Schocks, denn durch innere Blutungen und durch die Schmerzen wird der Blutkreislauf des Patienten gestört. Schütze den Patienten zusätzlich vor Kälte, verursache keine unnötigen Schmerzen durch unbedachtes Handeln, und wirke beruhigend auf ihn ein.

Autor: Dr. Stefan Strasser

Quelle: http://stefan.ganz.priv.at