Getreidekörner

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Getreidekörner stellen eine relativ preisgünstige Form der Vorratshaltung dar. Der hier abgebildete Weizen kostet ca. einen Euro pro Kilogramm. Im Gegensatz zu Mehl, Zucker oder Teigwaren, die etwa gleich teuer sind, ist er ein vollwertiges Nahrungsmittel.

Weizen

Getreidekörner können z.B. zu Mehl vermahlen, in Wasser gekocht oder auch gekeimt werden. Mit den nachfolgenden Bildern soll die Keimung illustriert werden.

Zunächst müssen die Körner gründlich in Wasser eingeweicht werden. Beim Weizen reicht eine Einweichzeit von 12 Stunden aus. Wichtig ist, dass alle Körner vom Wasser bedeckt werden, damit sie nicht nur auf ihrer Unterseite einweichen. Hierzu rührt man die Körner mit Wasser an.

75 g Weizen mit Wasser anrühren... ...angerührt

Wenn die Körner dann 12 Stunden lang eingeweicht sind, ist das Wasser recht dunkel geworden. Die Körner sollten nun mit frischem Wasser gewaschen werden.

Weizen, 12h eingeweicht

Die im Folgenden abgebildete Keimschalenvorrichtung ist im Fachhandel erhältlich. Die 12 Stunden lang eingeweichten und gewaschenen Weizenkörner werden in eine Schale der Keimschalenvorrichtung gegeben. Anschließend wird die Keimschalenvorrichtung wieder zusammengesetzt.

Wie im linken Bild zu sehen ist, weist der Boden der Keimschale rillenförmige Vertiefungen auf, in denen etwas Wasser stehen bleibt, während die Hauptmenge des Wassers durch eine Siphonvorrichtung abfließt. Dies bewirkt, dass die Körner, wenn die Keimschalenvorrichtung wieder zusammengesetzt ist, nicht austrocknen, und dass gleichzeitig genügend Luftsauerstoff hinzutreten kann. Weder eingetrocknete Körner, noch von Wasser bedeckte Körner können richtig keimen.

in Keimschale geben in der Keimschale

Keimschalenvorrichtung zusammensetzen

Die zusammengesetzte Keimschalenvorrichtung lässt man nun ca. 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen. Licht ist hierzu nicht erforderlich, denn die Keime besitzen in diesem Zustand noch keinen grünen Blattfarbstoff. Von direkter Sonneneinstrahlung ist aufgrund der damit verbundenen zu starken Erwärmung abzuraten.

Die nachfolgenden Bilder zeigen Weizenkörner, die einen Tag lang gekeimt wurden. Natürlich hängt die Keimungsgeschwindigkeit von der Einweichzeit, der Temperatur, der Feuchte in der Keimschale und der Getreidesorte ab.

Weizen, 1 Tag gekeimt

Weizen, 1 Tag gekeimt

Während dieser Zeit weicht man eine neue Portion Weizen 12 Stunden lang ein und wäscht sie anschließend mit frischem Wasser. Die nachfolgenden Bilder zeigen nochmals genauer, wie die eingeweichten Körner in die jeweilige Keimschale gegeben werden und wie anschließend das überschüssige Wasser durch die Siphonvorrichtung abfließt.

Weizen, 12h eingeweicht...

...in eine weitere Keimschale geben... ...Wasser ablaufen lassen

Im Folgenden ist dargestellt, wie man die Körner in der zusammengesetzten Keimschalenvorrichtung waschen kann. Es ist notwendig, die Körner jeder Keimschale täglich ein- bis zweimal zu waschen, damit sie nicht schimmeln.

zusammengesetzte Keimschalenvorrichtung mit Wasser füllen

das Wasser... ...läuft... ...durch

Wirksamer ist es indessen, den Inhalt jeder Keimschale einzeln zu waschen, indem Wasser eingefüllt wird, vorsichtig umgerührt wird und das trüb gewordene Wasser abgegossen wird. Gegebenenfalls mehrfach wiederholen.

Im folgenden Bild sieht man Weizen, der einen Tag lang gekeimt wurde (untere Keimschale) bzw. zwei Tage lang gekeimt wurde (mittlere Keimschale).

Weizen, unten 1 Tag und Mitte 2 Tage gekeimt

Am zweiten Tag entwickeln sich übrigens feine Wurzelhärchen, die den Keimen insgesamt ein pelziges Aussehen verleihen. Diese sind nicht mit Schimmel zu verwechseln. Schimmel tritt, wenn überhaupt, zunächst nur vereinzelt auf, d.h. es sind zunächst immer nur wenige Körner befallen; der Schimmel befindet sich dann auf den einzelnen Körnern und nicht auf den Wurzelhärchen. Trotzdem sollte man dann den gesamten Inhalt der Keimschale wegwerfen.

Jetzt ist die Keimschalenvorrichtung zum Dauerbetrieb (*) bereit. Es wird eine weitere Portion Weizen, der wiederum 12 Stunden lang eingeweicht wurde, in die dritte Keimschale gegeben.

weitere Portion Weizen, 12 h eingeweicht, in weitere Keimschale geben

Der zwei Tage lang gekeimte Weizen wird entnommen und kann (nach gründlichem Waschen) gleich verwendet werden. Er kann aber auch noch einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden, in welchem die Keime langsam weiterwachsen.

2 Tage gekeimten Weizen entnehmen und...

Nach drei Keimtagen schmecken die Keime schon deutlich nach Gras, während sie nach einem einzigen Keimtag noch recht hart sind. Jeder sollte selbst experimentieren, um die als optimal empfundene Keimungszeit herauszufinden.

Man kann die Keime roh verspeisen, ggf. mit Zucker und etwas Zimtpulver gewürzt, oder beispielsweise als Suppeneinlage verwenden (die Keime werden dann in die gekochte und bereits etwas abgekühlte Suppe geben). Natürlich sollten die Körner sehr gut gekaut werden, da unzerkaute Körner unverdaulich sind.

Die Keimschalenvorrichtung wird nach der Entnahme der gekeimten Körner und Waschen der restlichen Körner in den beiden anderen Keimschalen wieder zusammengesetzt. Anschließend wird die leere Keimschale gründlich gereinigt, damit beim nächsten Mal kein Schimmel auftritt. Die zusammengesetzte Keimschalenvorrichtung wird wiederum einen Tag lang stehen gelassen. In der Zwischenzeit wird eine neue Portion Weizen 12 Stunden lang eingeweicht.

...Keimschalenvorrichtung wieder zusammensetzen; etc...

Danach werden die drei letzten Schritte im Dauerbetrieb (*) wiederholt.

Weitere Anmerkungen:

Nach 4-5 Keimtagen haben sich die Körner in der Keimschale in eine Art "Rasenstück" verwandelt. Es liegen hier jedoch noch keine Erfahrungen vor, ob sich daraus Weizenpflanzen ziehen lassen, deren Körner wiederum als Saatgut verwendet werden können. Dies wäre prinzipiell nur bei nicht-hybriden Sorten möglich.

Dinkel bzw. Dinkelkeime sollen angeblich basischer metabolisiert werden als Weizen bzw. Weizenkeime. Außerdem soll Dinkel gemäß der Theorie der "Blutgruppendiät" für Menschen aller Blutgruppen geeignet sein, während Weizen nur für Menschen mit der Blutgruppe AB uneingeschränkt geeignet sein soll. An dieser Stelle soll indessen bewusst keinerlei Stellungnahme zu diesen beiden Theorien abgegeben werden. (Allerdings schmecken eingeweichter Dinkel sowie die Dinkelkeime tatsächlich weniger sauer als Weizenkeime und insbesondere Gerstenkeime (s.u.)).

Der hier abgebildete Dinkel kostet ca. 1,80 Euro pro kg. Leider enthält diese Sorte relativ viele zerbrochene Körner und eignet sich daher nicht gut zur Keimung. Auch keimt Dinkel allgemein schlechter als Weizen. Diese Dinkelsorte sollte man daher besser nach 12- bis 24-stündigem Einweichen in Wasser im ungekeimten Zustand verspeisen. Bei anderen Dinkelsorten hat sich 24-stündiges Einweichen mit anschließender 2-tägiger Keimung bewährt.

Dinkel

Auch Kamut (IR-Marke der KAMUT Enterprises of Europe) keimt weniger gut als Weizen. Hier kann man die Körner ebenfalls nach 12- bis 24-stündigem Einweichen verspeisen. Kamut und Dinkel sind weicher als Weizen und schmecken angenehmer. Das folgende Bild zeigt Kamutkörner im rohen Zustand und nach 12-stündigem Einweichen.

Kamut, roh bzw. 12 Stunden lang eingeweicht

Bei einer anschließenden zweitägigen Keimung gehen relativ wenige Körner auf.

Kamut, 12 Stunden eingeweicht, zwei Tage gekeimt

Besser ist es, die Kamutkörner länger einzuweichen. Auf dem nachfolgenden Bild sind die Körner 36 Stunden lang eingeweicht und 2 Tage lang gekeimt worden. Allerdings keimen auch so nur etwa 2/3 der Körner.

Kamut, 36 Stunden eingeweicht, zwei Tage gekeimt

Gerste keimt besser als Dinkel und Kamut, aber schlechter als Weizen. Das nachfolgenden Bild zeigt Gerstekörner im rohen Zustand sowie nach 24-stündigem Einweichen mit anschließendem zweitägigem Keimen. Die Keime sind auf diesem Bild schlecht zu erkennen, entsprechen aber eintägigen Weizenkeimen.

Gerste, 24 Stunden eingeweicht, zwei Tage gekeimt

Die eingeweichte Gerste ist weicher als Weizen und schmeckt angenehmer. Nach zweitägigem Keimen schmeckt die Gerste allerdings leicht säuerlich.

Zum Üben des Keimungsvorgangs eignen sich z.B. Mung-Bohnen, die außerordentlich leicht zu keimen sind. Das nachfolgende Bild zeigt Mung-Bohnen nach 12-stündigem Einweichen und anschließendem eintägigen Keimen.

Mung-Bohnen, 12 Stunden eingeweicht, 1 Tag gekeimt

Viele Grüße

MiWi

18.08.2004

Mehl / Getreibe kaufen und lagern

Es gibt Hobbocks 10 und 30 Liter mit Deckel, Dichtung und Spannring. Fässer zu 200 - 250 Liter dito. Ferner Papptrommeln in div. Grössen. Die flute ich mit Schweiss(schutz)gas oder Kohlendioxyd und fülle die Vorräte ein. Dann einen Beutel Sicatgel obendrauf, nochmal fluten und luftdicht verschliessen. Nach einem Monat und dann halbjährlich muss das Gel ersetzt werden, dabei das erneute Fluten nicht vergessen! Wer einen sehr trockenen Lagerraun hat der kann, wenn er Papptrommeln verwendet auf das Gel, verzichten. Die Behälter bekommt mann bei Firmen die sich mit Chemie, Medizin oder Lack beschäftigen oft umsonst. Letztere haben die Papptrommeln für Schiessbaumwolle und die sind dann auch garantiert giftfrei.!

Quelle: faddy aus dem Survival-Forum

  • bei Verwendung von Innertgas für Getreide beachten

Wenn man den Behälter mit Inertgas füllt, tötet man zwar eventuelle Schädlinge, aber damit auch das Korn! Die Körner sind lebende Samen, die, auch bei Lagerung, einen Stoffwechsel haben! Stoffwechsel heißt letztendlich auch den Verbrauch von Sauerstoff.

Deshalb muß Korn, welches in größeren Säcken gelagert wird, ab und zu mal gewendet werden, damit das bei diesen Vorgängen anfallende CO2 entfleuchen und frische Luft alle Körner erreichen kann!

Daher kann der Gebrauch von Inertgas nur ein kurzzeitiger Behelf sein, aber keine längere Lösung.

Stirbt nämlich das Korn ab, kann auch unter Sauerstoffabschluß anaerober bakterieller Abbau stattfinden.

Es ist dann auch nicht mehr Keimfähig, dementsprechend auch nicht mehr für Sprossenzucht oder als Saatgut zu verwenden.

Fazit: Gelagertes Korn muß leben, um als solches brauchbar zu sein, ansonsten kann man gleich Mehl einlagern.

Schädlingsbekämpfung in Notzeiten

Für Vorräte nutze ich Blecheimer mit Deckel und Spannring. Die werden für Farben etc. verwendet un können bei Firmen die Solche verbrauchen kostenlos abgeholt werden. Dazu gehören auch Dachdecker die darin ihren Dachlack kaufen. Die typische Grösse liegt bei ca. 30 Litern, es gibt aber auch Kleinere. Natürlich kann man solche Behälter auch direkt zB. bei Lackfabriken kaufen.

Die füllt man mit etwas Innertgas (Schweissbedarf;Baumarkt), füllt die Lebensmittel ein, packt ggf, Beutelchen mit Sicatgel dazu, füllt nocheinmal Gas auf und verschliesst den Deckel mit dem Spannring.

Dann gibt es noch Papptrommeln (ca. 120 Liter, auch mit Deckel und Spannring) die allerdings sehr trocken gelagert werden müssen, dafür aber auch einen Feuchteaustauch bieten, so dass nichts stickig werden kann. Die bieten KEINEN Schutz gegen Mäuse.!!!

Dann bin ich ein Fan von Oma's Weckgläsern und studiere schon darum die Kleinanzeigen, ob da solche abgegeben werden. Da gibt es Stahlklammern die beim Einkochen im Wasserbad den Deckel halten. Solche Konserven halten ca. 20 Jahre.

Für Marmelade uns Kompott eignen sich auch Schraubdeckelgläser. Die werden bestmöglichst vorgewärmt und möchlichst heiss und RANDVOLL(!) gefüllt. Dann kommt in den Deckel ein Tropfen Alc. der angezündet wird und der brennende Deckel wird aufgeschraubt. Nach ein paaar Sekunden das Glass auf den Kopf stellen und so erkalten lassen. Wenn man sie dann später wieder rumdreht, erkennt man am Deckel, ob es funktioniert hat. Der muss dann nach Innen gezogen sein.!!

Auch da habe ich noch Konserven von Bäumen die es seit Jahren nicht mehr gibt.

Quelle: faddy aus dem Survival-Forum Zurück zu WikiHome Zurück zu NahrungsMittel

Letzte Änderung: 19.3.2005 09:26:40 - Autor: Schwimmer - Letzter Autor: Saurier61