Lebensrettende Sofortmaßnahmen

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In einer Gefahrensituation ist es zunächst notwendig schnell einen Überblick zu bekommen:

Was ist geschehen ?

Besteht weiterhin Gefahr ?

Wie viele Verletzte gibt es ?

Wie organisiere ich Hilfe ?

Das sind nur einige Fragen die dir weiterhelfen. Für den weiteren Ablauf der Soforthilfe bis zum Eintreffen der Rettung oder eines Arztes gibt es wichtige Schritte. Man nennt sie die Rettungskette da diese Schritte wie die Glieder einer Kette ineinander greifen: Zuerst sind lebensrettende Sofortmaßnahmen durchzuführen. Veranlasse danach einen Notruf. Nun kümmere dich am Unfallsort wieder um die weitere Erste Hilfe. Wenn es Schwerverletzte oder lebensbedrohlich Erkrankte gibt musst du diesen weiterhin helfen. Andernfalls kannst du nun Wunden versorgen, den Verletzten Mut zusprechen, Decken holen um die Verletzten besser zu lagern oder um sie vor Unterkühlung zu schützen. Organisiere auch weitere Helfer. Wenn es Personen gibt die nicht genügend über das Thema "Erste Hilfe" Bescheid wissen, musst du sie eventuell sogar daran hindern unüberlegte Handlungen zu setzen. Der Transport ins Krankenhaus oder zum Arzt wird bereits von ausgebildeten Helfern meist durch die Rettung oder durch den Notarzt durchgeführt. Im Krankenhaus erfolgt schließlich die ärztliche Behandlung.

Absichern des Unfallortes

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Oft ist auch nach einem Unfall die unmittelbare Gefahr noch nicht vorbei.

Es kann Gefahr für die Verletzten aber auch Gefahr für die Helfer bestehen.

Durch den Unfall selbst können neue Gefahren entstehen, zum Beispiel durch brennbare Flüssigkeiten oder giftige Substanzen. Sobald du also Überblick über die Situation hast, versuche als erstes weiter Gefahren zu verringern.

Bei Verkehrsunfällen ist es notwendig ein Pannen- oder Warndreieck aufzustellen. Es soll nachkommende Autofahrer auf die Gefahrensituation hinweisen.

Auf einer Autobahn soll so ein Dreieck mindestens 200 Meter gegen die Fahrtrichtung angebracht werden, damit nachfolgende Autos noch rechtzeitig bremsen können. Dafür läufst du etwa eine halbe Minute. Auf allen anderen Straßen benötigst du ein Dreieck für beide Fahrtrichtungen. Entsprechend der erlaubten Geschwindigkeiten soll das Dreieck auf Landstraßen mindestens 100 Meter und im Stadtgebiet 50 Meter vom Unfallort aufgestellt werden.

Es gibt noch eine Reihe anderer Situationen in denen du auf die eigene Sicherheit achten musst. Für weitere Informationen klicke einfach auf die Links:

  • Schiunfälle,
  • Lawinenunfälle,
  • Einbrechen im Eis
  • (Brände) Rauchgas und Gasunfälle
  • Elektrounfälle
  • Unfälle am Wasser

Bergen

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Oft ist es notwendig Verletzte aus der Gefahrensituation zu bergen, zum Beispiel um ihn besser versorgen zu können oder weil weiterhin Gefahr besteht. Wenn du vermutest, dass auch Verletzungen an den Schädelknochen oder an der Wirbelsäule bestehen dann solltest du die Lage des Verletzten möglichst nicht verändern, bis der Arzt eingetroffen ist. Ist es aufgrund der Gefahrensituation unumgänglich, dann versuche mehrerer Helfer zu finden und achte darauf, dass die verletzte Region möglichst wenig bewegt wird. (Klicke auf die Links für weitere Informationen)

Zum Bergen der Verletzen achte zunächst darauf, dass der Verletzte nicht eingeklemmt ist.

Sitzend Verletzte z.B. nach einem Autounfall kannst du am besten mit dem Rautekgriff bergen.

Drehe dazu die Person mit dem Rücken zu dir, greife wie im Bild gezeigt unter den Achseln durch und halte dich mit beiden Händen am Unterarm des Verletzten fest. Ziehe die Person nun fest an dich und schleppe sie so rückwärts weg. Wenn du einen Helfer hast, kann dieser die Beine nehmen. Es geht leichter, wenn man die Beine überkreuzt . Übe den Griff mit Freunden, es ist wirklich nicht schwer.

Liegende Verletzte kannst du leichter wegziehen wenn du die Arme des Verletzen unter seinem Kopf kreuzt. Du musst den Verletzten dafür nur gering anheben

stabile Seitenlage

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Eine Einschränkung des Bewusstseins ist immer eine lebensbedrohliche Situation, da der Bewusstlose gleichzeitig auch schutzlos ist. Über die Ursachen erfährst du mehr in Kapitel Gehirnverletzungen und -erkrankung. Um zu überprüfen ob ein Verletzter oder Kranker bei Bewusstsein ist, sprich die Person einfach an. Verwende einfache Fragen, z.B.: Hallo, was ist passiert? Wie heißen Sie?... Wenn die Person nicht reagiert, greif ihn an und wiederhohle deine Fragen. Wenn auch darauf keine Reaktion erfolgt, kannst du einen leichten Schmerzreiz setzen, z.B. leicht zwicken. Auch wenn der Betroffene im Augenblick nur verlangsamt reagiert oder schläfrig ist, gilt das als Einschränkung des Bewusstseins.

Lass in diesem Fall die Verletzten nicht alleine. Es besteht Gefahr dass sich die Lage verschlechtert. Da bei Bewusstlosen auch Schutzreflexe ausfallen können, musst du dafür sorgen, dass der Betroffene frei atmen kann. Öffne beengende Kleidung. Kontrolliere ob der Mund frei ist, Erbrochenes oder eine Zahnprothese könnten die Atemwege verlegen. Reinige eventuell die Mundhöhle mit einem Taschentuch und kontrolliere danach Atmung. Wenn der Patient atmet, dann bringe den Bewusstlosen in eine stabile Seitenlage, um sicherzustellen dass die Atemwege frei bleiben. In dieser Position ist der Kopf leicht überstreckt, so kann er leichter atmen, und Erbrochenes würde abfließen.

Knie dich dazu neben den Bewusstlosen und lege den näherliegende Arm seitlich. Bilde nun mit dem gegenüber liegenden Arm und dem Knie ein Dreieck, greife dafür mit einer Hand in die Kniekehle und ziehe den Bewusstlosen vorsichtig zu dir in Seitenlage. Schließlich überstrecke den Kopf leicht nackenwärts und drehe das Gesicht zum Boden. So kann Blut oder Erbrochenes abfließen.

Kontrolliere laufend die Atmung, und decke den Patienten eventuell zu, um zu vermeiden, dass der Bewusstlose unterkühlt wird.

Beatmung

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Ein Atemstillstand liegt dann vor wenn der Patient bewusstlos ist, bzw. das Bewusstsein eingeschränkt ist und keine Atmung feststellbar ist. Über die Ursachen erfährst du mehr im Kapitel Erkrankungen und Verletzungen der Atemwege. Um die Atmung zu überprüfen achte darauf ob du Atemgeräusche hörst, schau ob sich der Brustkorb hebt. Du kannst die Wärme der Atemluft spüren, am besten wenn du deine Hand oder dein Gesicht direkt vor Mund und Nase des Verletzten oder Erkrankten bringst. Achte auch auf die Gesichtsfarbe und die Farbe der Lippen, z. B. auf auffällige Blässe oder Blauverfärbung.

Meist ist gleichzeitig kein Herzschlag vorhanden, deshalb beginne gleichzeitig auch sofort mit der Herzmassage (siehe nächste Seite).

Überprüfe zunächst ob die Atemwege frei sind, das heißt ob die Atmung nicht durch die zurück gesunkene Zunge, durch Erbrochenes, Fremdkörper, oder eine Zahnprothese behindert wird. Entferne Fremdkörper, bei Erbrochenem reinige den Mund mit einem Taschentuch. Überstrecke den Kopf und ziehe wenn nötig leicht an der Zunge um den Rachen freizulegen. Wenn du nun über 10 Sekunden noch immer keine Atmung feststellen kannst, dann beginne sofort mit Herzmassage und Beatmung.

Du hast die Möglichkeit über den Mund oder über die Nase den Notfallspatienten zu beatmen. Falls du ein Taschentuch zur Verfügung hast lege es über Mund oder Nase, es gibt auch vorgefertigte Beatmungstücher die du bei einer Rettungsdienststelle kaufen kannst. Wenn du über den Mund beatmest musst du gleichzeitig die Nase zuhalten damit die Luft nicht gleich wieder entweicht, umgekehrt wenn du über die Nase beatmest musst du den Mund mit einer Hand schließen. Achte darauf, dass der Kopf weiterhin leicht überstreckt bleibt. Nun hole Luft und blase deine Atemluft in den Verletzten, sie enthält noch genügend Sauerstoff. Während du wieder Luft holst achte darauf, dass sich der Brustkorb des Verletzten hebt und senkt . Falls das nicht der Fall ist, sorge nochmals dafür, dass die Atemwege frei sind.

Die Wiederbelebung musst du so lange durchführen, bis der Patient selbst zu atmen beginnt, oder bis Hilfe kommt.

Herzmassage

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Bei einem Atem- und Herzkreislaufstillstand ist der Notfallspatient nicht bei Bewusstsein und gleichzeitig besteht ein Atemstillstand. Gehe also zunächst vor wie auf der Seite Atemstillstand beschrieben, und überprüfe Bewusstseinslage und Atmung.

Über die Ursachen eines Herz- Kreislaufstillstandes erfährst du mehr im Kapitel Herz und Kreislauf

Der Atem- und Herzkreislaufstillstand ist innerhalb weniger Minuten tödlich, beginne deshalb sofort mit der Herzmassage und der Beatmung! Lege den Patienten auf eine feste Unterlage und knie dich daneben. Sorge dafür, dass die Atemwege frei sind.

Nun suche den Druckpunkt zur Herzmassage. Er liegt etwa in der Mitte des Brustbeins. Taste nach dem Ende des Brustbeins, du fühlst dort eine Knochenspitze. Taste nun nach dem oberen Ende, zwischen den Schlüsselbeinen fühlst du eine deutliche Grube. Teile das Brustbein in zwei Hälften und lege deinen Handballen etwas unterhalb der Brustkorbmitte auf das Sternum auf. Der Druckpunkt liegt also ungefähr zwischen den beiden Brustwarzen. Lege nun deine zweite Hand auf diese Hand und strecke die Arme ganz durch , denn du brauchst viel Kraft.

Drücke jetzt auf das Brustbein, so dass es einige Zentimeter rückwärts gedrückt wird, benutze dazu dein Körpergewicht. Versuche nur auf das Brustbein und nicht auf die Rippen zu drücken, die Rippen brechen leicht. Lass deine Hände am Druckpunkt wenn du dich wieder leicht aufrichtest um den Brustkorb zu entlasten. Massiere das Herz fortlaufend und gleichmäßig rhythmisch und versuche 1 bis 2 Massagen pro Sekunde durchzuführen.

Wenn du einen Helfer hast, kann einer die Herzmassage und der andere die Beatmung übernehmen. Um eine gute Wiederbelebung durchzuführen musst du abwechselnd 30 mal das Herz massieren und dann 2mal den Patienten beatmen.

Überprüfe etwa 1mal pro Minute ob die Atmung wieder einsetzt. Kontrolliere die Atmung auch weiterhin und beginne wenn nötig sofort wieder mit der Wiederbelebung. Du musst solange weitermachen bis Hilfe kommt.

Notruf

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In Notfallssituationen versuche immer auch Hilfe von anderen Personen zu bekommen, eventuell musst du manche Leute erst dazu auffordern. Der Schrecken der Situation und die Angst davor etwas falsch zu machen hält leider oft Leute ab mitzuhelfen. Bei Unfällen stelle zuerst die Absicherung des Unfallortes und die Bergung und Versorgung der Verletzten sicher. Bei plötzlichen schweren Erkrankungen achte darauf dass jemand ständig beim Erkrankten ist.

Danach kannst du den nächsten wichtigen Schritt tun: den Notruf. In vielen Notfallssituationen brauchst du die Hilfe von ausgebildeten Einsatzkräften der Rettung, Feuerwehr oder der Polizei. Um sie sofort erreichen zu können gibt es für ganz Österreich einheitliche Notrufnummern.

Meist genügt es die Rettung zu verständigen. Die Nummer dafür ist 144 . Einige Informationen sind besonders wichtig: Wo ist der Unfall passiert? Was ist geschehen? Gibt es Verletzte oder Schwerverletzte, sind Personen eingeklemmt, verschüttet, oder besteht weiterhin Gefahr? Nenne auch deinen Namen und eine Telefonnummer wo man zurückrufen kann.

In bestimmten Situationen wird auch die Feuerwehr benötigt, so zum Beispiel wenn Personen eingeklemmt sind, wenn Brandgefahr besteht oder wenn giftige Substanzen ausgetreten sind. Die Rufnummer lautet 122 . Meist wird aber die Rettung alles weitere veranlassen.

Bei Verkehrsunfällen und natürlich bei Verstößen gegen die Gesetze kommt auch die Polizei zum Notfallsrot. Der Notruf lautet 133 .

Autor: Dr. Stefan Strasser

Quelle: http://stefan.ganz.priv.at