Unterkühlung

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Eine Unterkühlung entsteht, wenn der Körper mehr Wärme abgibt als er nachproduzieren kann. Die Körperkerntemperatur kann dadurch so weit absinken, dass bestimmte Funktionen des Körpers beeinträchtigt bzw. stark gestört werden. Lebensbedrohliche Zustände können so z.B. durch Herzrhythmusstörungen oder Blutgerinnungsstörungen entstehen.

Der Körper versucht diese Auskühlung zu verhindern:

  • Menschen mit normalem Denkvermögen und ohne Verletzung versuchen, einen geschützten und warmen Platz aufzusuchen bzw. sich zu erwärmen. Alkoholisierte oder demente Betroffene werden dies z.B. nicht immer durchführen.
  • Der Körper versucht durch nicht zu unterdrückende Muskelbewegungen (Zittern) Wärme zu erzeugen. Dies verbraucht eine Menge Energie.
  • Die wichtigen Organe (z.B. Leber, Lunge, Herz, Gehirn) werden so lang als möglich mit warmen Blut versorgt. Für das Überleben unwichtige Körperteile (z.B. Nase, Finger, Zehen, Ohren bis hin zu ganzen Armen und Beinen) werden von der Versorgung abgekoppelt. Dies wird durch eine Verengung der zuführenden Blutgefäße (Arterien) erreicht. Der Körper versucht so, die Fläche zu reduzieren, über die Wärme verloren gehen kann. Der Blutkreislauf im Körper „zentralisiert“.

Anzeichen einer Unterkühlung:

  • Bei einer leichten Unterkühlung reagiert der Körper zuerst mit Kältezittern. Die Herzfrequenz und die Atemfrequenz sind leicht erhöht. Die Haut wirkt blass und kalt. Betroffene sind meist unruhig und erregt.
  • Mit zunehmender Auskühlung stellt sich durch den hohen Energieverbrauch eine Erschöpfung und Schläfrigkeit ein. Das Muskelzittern hört dann auf. Atemfrequenz, Herzfrequenz und Blutdruck nehmen ab. Schmerzen werden nicht mehr so deutlich wahrgenommen. Die Muskeln werden „starr“.
  • Bei einer starken Unterkühlung wird der Betroffene bewusstlos. Puls und Atmung sind kaum mehr wahrnehmbar. Es droht akute Lebensgefahr.
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Empfohlene Maßnahmen:

  • Betroffene dürfen keinen Alkohol und / oder Nikotin zu sich nehmen.
  • Bei einer leichten Unterkühlung sollte der Betroffene einen warmen Bereich aufsuchen.
  • Wenn der Betroffene wach und ansprechbar ist, soll er warme, zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen. Nasse Bekleidung vorsichtig entfernen und trockene Bekleidung anziehen.
  • Bei einer starken Unterkühlung den Betroffenen nicht bewegen, transportieren oder umziehen! Durch das Einspülen von kaltem Blut aus Armen und Beinen kann der Betroffene einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden (Bergetod / Afterdrop).
  • Notruf absetzen. Hinweis auf Unterkühlung geben!
  • Versuche den Betroffenen vor weiterer Auskühlung zu schützen (Geeignete Bekleidung, Windschutz, Rettungsdecke)
  • Bei einer starken Unterkühlung darf man den Körper nicht als Ganzes aktiv erwärmen.
  • Überwache und kontrolliere regelmäßig Bewusstsein und Atmung
  • Wenn der Betroffene bewusstlos wird und keine ausreichende Atmung festzustellen ist, muss sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden!
  • Bewusstlose mit ausreichender Atmung werden in die stabile Seitenlagerung gebracht.

Versorgungs- und Behandlungsmöglichkeiten im Katastrophenfall:

  • Körper-Körper Wärmespende (Bild)
  • Versuche den Betroffenen mit der Hibler-Wärmepackung langsam zu erwärmen. Realistisch ist 1°C Erwärmung pro Stunde. (Bilder mit Erklärung)
  • Versuche den Patienten ggf. nach dem Aufwärmen, liegend in ein Krankenhaus zu transportieren. Jegliche Anstrengung und Aufregung sind zu vermeiden.

Autor: Tsrohinas

Bildquelle: http://stefan.ganz.priv.at/