Palstek

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Palstek-web.jpg

Der Palstek, auch Pfahlstich oder Bulin genannt, ist eine Schlaufe am Seilende und stammt ursprünglich aus dem nautischen Bereich. Der Knoten löst sich weder belastet noch unbelastet von selbst, und zieht sich auch unter Belastung nicht zu. Besonders ist der Umstand, dass dieser Knoten auch nach langer Belastung leicht wieder zu öffnen ist. Für fast alle Anwendungsfälle einer Schlaufe kann dieser Knoten empfohlen werden, vorausgesetzt, er wird korrekt gebunden und eingesetzt (siehe dazu die Hinweise weiter unten).

Neben dem einfachen Palstek gibt es auch noch den doppelten Palstek, der vor allem als Behelfs-Sitzgurt und als feste Schlaufe in der Seilmitte verwendet werden kann.

Interessant für manche mag auch die Verwandschaft zum Schotstek sein, beim Palstek gibt es allerdings keine "falsche" Version.


Knüpfen

Palstek-steps-web.jpg

Um den Palstek zu knüpfen wird zunächst ein Auge gelegt, und dann das lose Ende durch dieses Auge hindurchgesteckt. Dabei kommt es auf die Richtung an: lag beim Legen des Auges das lose Ende unter dem laufenden (wie im nebenstehenden Bild), so muss es nun von oben hindurchgesteckt werden. Dies ist im Grunde auch ganz logisch: bricht man das Knüpfen an diesem Punkt ab und zieht den Knoten stramm, so erhält man einen einfachen Überhandschlag, hat man die falsche Richtung gewählt gar keinen Knoten.

Das lose wird nun einmal um das laufende Ende geschlungen und dann wieder zurück durch das Auge gesteckt. In welche Richtung es um das laufende geschlungen wird ist zunächst einmal nicht so wichtig (siehe unten), aber die Richtung, die beim Auge gewählt wird, ist entscheidend: das lose Ende muss parallel zu dem anderen Schnurstück im Auge verlaufen.

Zum Festziehen einfach das lose Ende und den parallel dazu verlaufenden Teil der Schlaufe mit der einen Hand und das laufende Ende mit der anderen Hand greifen und kräftig ziehen. Der Knoten kann, auch wenn er sich über die Zeit unter Belastung stark festgezogen hat, leicht geöffnet werden, wenn man an dem Bogen, den das lose Ende um das laufende macht rüttelt.

Erwähnt sei noch: Der Palstek ist auch als "Rettungsschlinge" bekannt. Es gibt eine Methode, mit der mann diesen Knoten schnell und mit einer Hand um sich selber knüpfen kann.

Hinweise

Je nachdem in welche Richtung man das lose Seilende um das laufende legt, entsteht die innenliegende (Bild ganz oben) oder die außenliegende Variante (in der Knüpfanleitung verwendet). Diese unterscheiden sich (wie der Name schon sagt) darin, ob das lose Ende innen in der Schlaufe liegt oder ausserhalb. Wer sich den Schotstek genau anschaut, wird feststellen, dass dieser eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Palstek hat und genau dieser Unterschied dort einen entscheidenden Einfluss auf die Sicherheit hat. Beim Palstek ist dies nicht der Fall, optimalerweise wird er so geknüpft dass das lose Ende am besten geschützt ist, also innenliegend wenn die Hauptgefahr durch Stöße von aussen droht, und außenliegend wenn die Schlaufe um einen rauen oder sich stark bewegenden Gegenstand gelegt wird. ---> diese Sicherheits-Unterschied-Erklärung kapier ich ned! ;)

Der Palstek ist zwar ein sehr stabiler und sicherer Knoten, allerdings nur, wenn er korrekt eingesetzt wird. Dies bedeutet vor allem dass das lose Ende nicht auch noch einer Belastung ausgesetzt werden darf (z.B. indem es mißbraucht wird um noch etwas anderes zu verknoten). Außerdem darf die Schlaufe nur einer punktuellen Kraft weg vom Knoten ausgesetzt werden, aber keiner Ringbelastung. Mehrer Haken einzubinden, durch die die Schlaufe auch in seitlichen Richtungen nach außen belastet wird, macht den Knoten unsicher und ist gefährlich.

Schlußendlich "verbraucht" ein lockerer Palstek beim Festziehen noch ein wenig vom losen Ende, dies muss also entsprechend dimensioniert werden.

Rettungschlinge.png

Autor: Robert L.

Quelle: http://www.schlauesbuch.de