HSP Rucksackausrüstung
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Die Rucksackausrüstung wird für folgende mögliche Situationen gebraucht:
- 1. Wenn Du im HSP-Szenario erst noch zum Sicheren Ort hinkommen musst und dies nicht anders schaffen kannst ausser zu Fuss.
- 2. Wenn Du an einer notwendigen Erkundungs- oder Hilfsmission vom Sicheren Ort aus teilnimmst.
- 3. Wenn der Sichere Ort aus dem einen oder anderen Grund nicht mehr sicher ist und aufgegeben werden muss.
In solchen Szenarien und unter HSP-Bedingungen ist die Optik sekundär und die Funktionalität steht absolut im Vordergrund. Im Alltag und speziell im Selbstversorgergarten kann dagegen beliebige robuste Arbeitskleidung getragen werden.
Zur Zeit ist es noch leicht sich mit funktioneller Trekkingausrüstung auszustatten. Die Bandbreite ist riesig: vom Non-Plus-Ultra Daunenschlafsack über die Designer Softshell-Jacke und -Hose bis zum High-Tech Geodäten-Zelt. Die andere Alternative ist der Bereich der Militärausrüstung mit einer enormen Auswahl an Tarnmustern, Chest Rigs, schweren Survival-Parkas, riesigen und schweren Kommando-Spezial Rucksäcken mit 130 L Packvolumen usw..
Beide Ausrüstungsarten mögen ihre Berechtigung haben - sind aber für ein HSP-Szenario nur zweite Wahl!
Anforderungen an die HSP-Rucksackausrüstung
Leichtigkeit, Robustheit und Komfort spielen eine grosse Rolle da die Ausrüstung unter Umständen täglich und über schwieriges Gelände getragen werden muss!
Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten der Ausrüstung spart Gewicht und Volumen! Bestmöglichen Schutz vor den Elementen (auch Feuer!), Insekten, Tieren und zwei bis vierbeinigen Feinden erhöht die Überlebensfähigkeit und stärkt die Psyche! Unauffälligkeit, Aufmerksamkeit und falls nötig Schnelligkeit schützen vor ungewollten Begegnungen! Optimal aufeinander abgestimmte Ausrüstungsbestandteile sparen Energie, erhöhen den Komfort und die Effizienz! Die Aufteilung bestimmter allgemeiner Ausrüstung unter Gruppenmitgliedern verringert die Belastung des Einzelnen und stärkt die Zusammenarbeit Relativ komfortables (Über-)Leben unter widrigen Umständen ist ein wesentliches Ziel der Ausrüstung!
“Säulen” des HSP-Rucksacksystems:
- Die Bekleidung mit integrierter Basis-Überlebensausrüstung
- Der Hüftgurt mit Zubehör zur Erweiterung der Möglichkeiten (Werkzeug, Munition, usw.)
- Der Rucksack mit Inhalt zum komfortablen Leben in der Wildnis
- Die Zusatzausrüstung
- Das HSP-Muli
Konkret heisst das:
- 1. Als HSP-Bekleidung hat sich statt Jacke und Hose die Overalllösung mit Kapuze bewährt. Der Stoff ist aus feuerhemmenden Nomex-Material mit Kevlarbesätzen an den strapazierten Stellen! Ein alternatives Gewebe könnte “Epic” darstellen, ein silikonummanteltes dichtgewebtes Baumwollgewebe! Ob der Overall martialisch aussieht oder nicht mag jeder selber entscheiden.
Der Overall plus angenehmer Merino-Wollunterwäsche (Body) wird die ganze Zeit über getragen - alles liegt körpernah an, besteht aus wenigen Bestandteilen und ist dadurch sehr anwenderfreundlich! Das Overallmaterial ist luftig/atmungsaktiv und trocknet sehr schnell ähnlich wie Mikrofaser! Als Unterwäsche werden zwei Merinowollbodys (einer im Rucksack als Reserve) mitgeführt. Dazu kommt noch ein Polyesterbody mit eingebauten Silberionen (stinkt nicht so schnell!) für den Hochsommer! Als zusätzliche Isolationsschicht in der kalten Jahreszeit dient ein Merinowolloverall ohne Kapuze aus Frottegewebe! Dazu kommt eine windabweisende Wollmütze, drei Paar Wollfrotte-/Polyestersocken, Kevlar-Fingerhandschuhe, Leder-Überhandschuhe, ein Polyester-Multifunktionstuch, zwei Regenschutz-Beinlinge , zwei kunstfasergefütterte Beinlinge.
- Zum Lageraufbau aber auch in längeren Pausen kommt über den Overall die der Schlafsackmantel, dann trocknet der noch vom Rucksacktragen auf Hochtouren laufende Körper die Wäsche und den Overall im Laufe des Abends.
- Tagsüber dient der spezielle HSP-Rucksackregencape (umgebauter Ecotat Freedom Shelter oder BW Poncho siehe Fotos!) als Wärmeregulator und Regenschutz. Unter dem Poncho kannst Du problemlos an die ganzen Overalltaschen und Hüftgurttaschen ran - versuch das mal mit einer Regenjacke!
Der Rucksackregencape ist nicht nur unschlagbar günstig, robust und vielseitig sondern auch unglaublich praktisch: Wenn es warm ist schlägst Du die Seiten des Ponchos nach hinten über die Schultern so dass nur der Rucksack bedeckt ist. Sobald es Dir kühler wird ziehst Du die Seiten wieder über die Schultern, schliesst den Poncho vorne und setzt die Kapuze (fällt beim BW Poncho leider riesig aus - braucht ein Schnürband über den Hinterkopf zum regulieren) auf - vor allem wenn es regnet. Wenn es wieder trocken und warm ist einfach den Poncho vorne öffnen und wieder nach hinten über die Schultern schlagen - das ist viel einfacher als mit Unterarmreissverschlüssen zu hantieren und ergibt ein winddichtes besser belüftetes "Körperzelt" - wenn es stürmt kann man den Poncho unten mit einem Karabiner zwischen den Oberschenkeln schliessen ähnlich den früheren Fallschirmjäger-Mänteln bzw. “Knochensäcken” - dann fliegt der Poncho nicht hoch - der BW Poncho eh kaum weil er recht steif und schwer ist, wodurch er im unteren Bereich eher vom Körper absteht und das Wasser abtropfen kann. Superleichte Ponchos “kleben” manchmal richtig am Körper und dann läuft das Wasser unten direkt auf die Hose. Eine Regenhose oder Chaps sind deshalb bei starkem Regen sinnvoll - davon ab ist der Nomex-Overall am Lagerfeuer extrem schnell wieder trocken!
Falls Du Dir einen HSP-Rucksackregencape machen möchtest:
einen gebrauchten BW Poncho nehmen (kostet 10,00 EUR) vorne auf Mitte der Oberschenkel kürzen (umgenäht ist er dann ca. armlang - so dass man mit der Hand drunter her greifen kann und ausserdem damit viel Beinfreiheit zum klettern, rennen, knien usw. hat) und dann von der Kapuze aus gerade wie bei dem Reissverschluß einer Jacke - aufschneiden - alles umnähen, evtl. Reissverschluß einnähen und die Abdeckleiste mit Druckknöpfen oder Klett absichern. Ich persönlich mag die überlappende Methode: d.h. die rechte Seite des HSP-Regencapes vor dem Körper her ziehen und die untere Ecke links am Hüftgurt per Druckknopf befestigen. Dann die linke Regencapeseite über die rechte Seite legen so dass sich eine doppelte Lage in Form eines grossen Dreiecks ergibt. Dazu Druckknöpfe entlang der Kante (der linken Seite) vom Hals bis zum Abschluss unten setzen - drei bis vier Druckknöpfe müssten reichen! Noch ein paar grosse Ösen in die umgenähten Kanten setzen um den Poncho mit Karabiner zwischen den Beinen zu fixieren bzw. ihn als Plane zu verwenden. Der Vorteil bei dieser Methode ist für Gewehrschützen dass eine Büchse mit der “2-Point-sling” Methode zwischen den Lagen des Regencapes vorne mit Lauf nach unten unauffällig geführt werden kann. Zum Einsatz klappt der linke Arm die Oberseite (linke Cape-Seite) nach links an der Büchse vorbei und greift den Vorderschaft während die rechte Hand unter dem Poncho durchgreift und den Gewehrgriff packt. Falls Du bis hierhin immer noch nicht auf den Geschmack gekommen bist das Nähen mit der Nähmaschine zu erlernen so wende Dich einfach an die nächste Änderungsschneiderei!
- 2. Der Hüftgurt ist so aufgebaut dass er den ganzen Tag getragen und der Rucksack zum Tragen hinten eingeklinkt wird um das Gewicht auf die Hüfte zu verlagern! Ansonsten lässt sich der Hüftgurt (ein Seil und Karabiner vorausgesetzt!) zum Abseilen umfunktionieren. Ausserdem sind im Hüftgurt mehrere Taschen, Munition und Werkzeuge integriert! Der Hüftgurt vom “österreichischen Kampfrucksack” bietet eine hervorragende Grundlage, wenn man Taschen mit dem militärischen Molle-System nutzen will! Ansonsten tut es auch der einfach Mil-Tec Molle-Hüftgurt, vorausgesetzt man verwendet eine bessere Steckschnalle!
- 3. Der Rucksack aus feuerfesten und robusten Kevlargewebe oder leichten Polyestergewebe (z.B. der Golite Pinnacle) hat keinen festen Hüftgurt sondern wird zum Tragen an dem Hüftgurt eingeklinkt. Der Rucksack hat oben einen dichten Rollverschluss, aussen eine Netztasche für das Tarp, sowie diverse Seitentaschen für Ausrüstung die zwischendurch benötigt wird.
Innen sorgt ein grosser wasserdichter Silikon-Nylon oder beschichteter Nylon-/Polyester-Sack mit Rollverschluss für die Wasserdichtigkeit der Ausrüstung. Eine herausnehmbare BW-Faltisomatte oder eingerollte 3/4 Isomatte dient gleichzeitig als integriertes Rückenpolster! Ein robustes integriertes 4 L Trinksystem (Gerber “Grasp”) mit neoprenummantelten Schlauch sorgt für die nötige Wasserversorgung unterwegs!
- 4. Die Zusatzausrüstung ist personen- und anwenderspezifisch Spezialisten wie:
Mediziner, Musiker, Angler, Lehrer, Handwerker, Landwirte, Bogenschützen, Jäger, Köche, Soldaten oder Sportschützen werden wissen was sie zusätzlich zur normalen Rucksackausrüstung mitnehmen werden. Universalisten werden in ihrer persönlichen Ausrüstung von allen Spezialgebieten kleinere Bestandteile integrieren. So sollte jeder ein paar Angelhaken mit Sehne im Overall haben. Ebenso einen wasserdicht verpackten 1. Hilfe Set mit gut klebendenen Pflaster an 1 m Stücken, Betaisodona, Teebaumöl, Japanisches Heilpflanzenöl, Mückenklicker, Splitter-/Zeckenpinzette, Schmerztabletten, Anti-Allergie Tabletten, Wasserentkeimungstabletten, Schnittwundenpflaster, Kondome.
Auch ein leichtes Beil sollte an der Hüftgurt-Seite nicht fehlen. Die Handsäge passt in eine Oberschenkeltasche des Overalls. Ein stabiles feststehendes Messer mit 13 - 17 cm Klinge mit Kydex-Scheide kommt an die Oberschenkelseite in eine spezielle Overalltasche - so dass es mit der Führungs-Hand schnell bedient werden kann und andererseits immer beim Overall ist. Der Klappspaten kommt in eine Rucksack-Aussentasche und eine kleine Samenauswahl Bio-Saatgut sowie Bio-Mungobohnen (perfekt als Keimlinge zur Vitaminversorgung oder zum pflanzen im Tiefbeet) in einen wasserdichten Behälter in den Rucksack. Ein kleines Tagebuch, möglichst aus wasserfestem Papier und ein Bleistift, Radiergummi und Kuli mit wasserfesten Ersatzminen kommt in die Brusttasche des Overalls. Eine kleine Mundharmonika sowie eine kleine “Mundorgel” passen bestimmt auch irgendwo hin und helfen trostlose Zeiten zu überbrücken. Auch ein Teelicht kann Wunder bewirken! Der Feuerstahl wird auch unter den übelsten Bedingungen in Verbindung mit Birkenrinde, Papiertaschentücher oder Baumwollwatte + Vaseline für das lebenswichtige Feuer sorgen. Zusätzlich zu dieser persönlichen Rucksackausrüstung kommt noch die Team- und die Gruppenausrüstung, die entsprechend dem persönlichen Leistungsvermögen und ob Wächter- oder Scout-Team verteilt werden.