Berechnung einer Steinschleuder
Inhaltsverzeichnis
Berechnung einer Zwille
beiliegend die Berechnung für eine Steinschleuder mit der Bleikugeln verschossen werden können. Bleikugeln haben eine höhere spezifische Dichte als Kugellagerkugeln aus Stahl und fliegen somit bei gleichen Gewicht weiter (weniger Luftwiderstand).
Schlussendlich basiert die ganze Berechnung auf Latexschläuchen.
- Grundlänge = Länge eines Gummischlauches
- Spez.Materialdichte = hier Blei belassen oder für Stahl cirka 7.6 eingeben
- Schlauchinnendurchmesser = Innendurchmesser des Latexschlauches
- Schlauchaussendurchmesser = Aussendurchmesser des Latexschlauches
Das ganze hilft in etwa die groben Daten für die Schleuder vor deren eigentlichem Bau zu definieren.
Steinschleudern eignen sich notfalls zum Jagen von Vögeln, was bei guter Uebung auch den Magen füllen kann :-)
Seriöse Bitte: Das ganze ist nicht als Mittel für die erste Mai-Demonstration misszuverstehen!!! Dies ist kein Spielzeug sondern eine gefährliche und seriöse Jagdwaffe
Notiz: Downloadlink muss noch eingerichtet werden
Die Steinschleuder / Zwille
Der Rahmen besteht aus einem 6mm dicken Alluminium-„Draht“. Eigentlich schon eher ein Stänglein.
Damit das ganze besser in Form gebogen werden kann, kann das Alluminiumstänglein über einem Bunsenbrenner an der richtigen Stelle vorgeheizt werden und dann mittels zwei Wasserrohrzangen gebogen werden. Daher stammen auch die Einschnitte auf der Alluminumstange.
Der Latexschlauch lässt sich am einfachsten über das Alluminium stülpen wenn man den Latexschlauch vorher in Alkohol eintauscht. Gummi wird dann völlig „komisch“ und lässt sich so sehr einfach über die Stange stülpen. Die Kabelbinder dienen eigentlich nur noch der weiteren Sicherheit. Aber wenn der Alkohol verdünstet ist, hält der Gummi wie angegossen auf der Stange.
Für die Montage am Leder wird eine Lochzange benötigt. Oberhalb des Endes des Gummischlauches (cirka 1cm) wird ein Loch durch eine Seitenwand gestanzt. Anschliessend wird das freie ungelochte Ende durch das Leder geführt und dann durch das gestanzte Loch. Ich hoffe man sieht es auf den Bildern.
Der Griff ist einfach mit Heisskleber gemacht. Mehrere Schichten auftragen. Damit das ganze dann etwas glätter wird wirft man es ohne Leder und Gummi in den Backofen. Dabei die Temperatur auf cirka 80 Grad einstellen. Heisskleber wird dann wieder flüssig und weich. Durch das Eigengewicht verlaufen die Kanten und alles andere und der Griff wird ganz glatt.
Die Kugeln lassen sich am besten mittels einer Kugelzange für Vorderlader-Revolver herstellen. Kaliber 0.44 geht sehr gut.
Siehe Bilder:
Letzter Teil der Schleudermontage
Hier der letzte Teil der Schleuderbauanleitung. Es geht dabei um die Befestigung des Lederstückes an den Gummischläuchen.
Das benötigte Material dafür ist eine Lochzange, eine Flachzange oder die Zange eines Multitools, ein Lederstück das Ihr entsprechend bereits zugeschnitten habt und einen Latexschlauch.
Als erstes wird das Loch in den Latexschlauch gestanzt. Macht dies etwa in einem Abstand von 1cm vom Ende (siehe Bilder). Es geht am einfachsten wenn Ihr den Latexschlauch auf das Stanzstück aufschiebt und dann das Loch macht.
Als nächstes wird der Latexschlauch durch das Loch im Lederstück gezogen. Falls das etwas harzt reibt den Latexschlauch mit ordentlichem Alkohol ein. Das wirkt WunderJ.
Dann schiebt die Zange durch das Loch im Latexschlauch und zieht das andere Ende durch das Loch. Das ist etwas mühselig, geht jedoch auch hier einfach wenn man mit Alkohol arbeitet (Alkohol für den Gummi, nicht für die eigene Birne obwohl das auch Wunder wirken kann J).
Schlussendlich solltet Ihr dann das folgende Resultat vorliegen haben. Das müsst Ihr natürlich zweimal machen, da die Schleuder zwei Enden hat. Damit ist eine sichere Montage des Lederstücks mit den Latexschläuchen sichergestellt. Dies wird so auch bei käuflichen Schleudern gemacht, also kann es nicht ganz falsch sein
Ergänzung & Munition
Hier noch einige ergänzende Erklärungen für das Lederstück mit Bildern. Das ganze Stück ist rund 8 bis 9cm lang und weist eine Breite von cirka 3cm auf. Im Abstand von der linken und rechten Aussenkante sind zwei Löcher im Leder eingestanzt. Der Durchmesser der Löcher beträgt cirka 8mm. Das ganze Lederstück sollte möglichst aus einem stabilen guten Leder gefertigt werden. Das hier ist Schweineleder; Lederdicke rund 1.5 bis 2mm (siehe Bilder).
Weiter habe ich Euch noch die Bilder einer Kugelzange aufgeschaltet. Die Bilder sollten in etwa die Funktion der Zange erläutern. Die Kugeln können bei guten Giessern wirklich absolut rund herauskommen, das benötigt aber einiges an Übung. Meine Kugeln weisen immer einen Gussansatz auf, das spielt aber für die Steinschleuder keine grosse Rolle.
Das Blei könnt Ihr entweder in einer professionellen Ausrüstung schmelzen und giessen, es geht aber auch einiges Improvisierter. Macht ein ordentliches Holzfeuer, nehmt eine alte Pfanne und legt die über das brennende Feuer. Nach einiger Zeit beginnt das Blei in der Pfanne zu schmelzen. Mit einem einfachen Metallküchenlöffel kann nun das Blei in einem Guss in die Kugelzange gebracht werden. Selbstverständlich sollte der Metalllöffel so viel fassen, dass es für zwei Kugeln reicht. Anschliessend können die Kugeln aus der Form geschlagen werden; es klemmt nur leicht. Somit ist schlagen fast etwas übertrieben.
Natürlich solltet Ihr das nicht allzu oft oder gar täglich machen. Bleidämpfe sind giftig und es gehen davon Nervenschäden aus. Wenn Ihr das aber einmal im Monat macht sollte das nicht all zu grosse Folgen haben. Ich lebe immer noch J
Zu guter letzt zeigen die Bilder auch, dass es unterschiedliche stärken von Latexgummis gibt. Diese reichen von Aussendurchmessern von 6mm bis cirka 11mm. Meine Empfehlung ist die von 9mm Aussendurchmesser zu nehmen. Die Wandstärke der Schläuche ist fast überall gleich und liegt in der Grössenordnung von 1 bis 2mm. Dünne Gummischläuche sind für den Start gut, später kann sukzessive auf dickere Gummis umgestiegen werden. Bitte beginnt mit dünnen Gummis zu basteln, denn wenn ihr den Griff bei gespanntem Gummi nicht halten könnt, geht nicht die Kugel nach vorne, sondern der Griff nach hinten ins Gesicht. Aus diesem Grund ist das Schiessen mit Steinschleudern leider Gottes auch ein bisschen mit Risiko verbunden. Aber mit entsprechender Vorsicht lässt sich das Vermeiden. Deshalb kleine Gummis für den Anfang und erst bei entsprechender Übung auf grössere Kaliber umsteigen.