HSP-Muli

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Jorg mit Rucksackmuli 001.jpg

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HSP-Muli

Hierbei handelt es sich um ein Transportsystem für das HSP-Szenario, dass es dem Benutzer erlaubt schwerere Lasten über beliebige Distanzen und unter Umständen schwieriges Gelände zu transportieren. Dabei haben wir vor allem auch schwächere Benutzer wie ältere, untrainierte oder junge Menschen im Hinterkopf. Körperlich durchtrainierte HSPler werden stattdessen meist auf einen Rucksack zurückgreifen, der optimalerweise um die 15 kg wiegt aber unter Umständen auch weit über 20 kg wiegen kann.

Das HSP-Muli hat dagegen den grossen Vorteil, dass man besonders auf ebenen Gelände relativ komfortabel Gewichte von bis zu 60 -90 kg ziehen kann. Es bleibt jedem selbst überlassen auszurechnen wie sehr der Aktionsradius, die Autonomie und die Überlebensfähigkeit durch solche Mengen an Wasser, Proviant, Munition oder Saatgut steigt.

Das HSP-Muli ist im beschriebenen Szenario für folgende Haupt-Zwecke gedacht:

  • 1. Als Lastentransporter, um mit relativ viel Gepäck zum sicheren Ort zu kommen
  • 2. Als Lastentransporter am Sicheren Ort für: Brennholz, Trinkwasser, die Jagdbeute, die Ernte u.v.m.
  • 3. Als Verwundetentransporter
  • 4. Als “Umzugswagen” falls der Sichere Ort aufgegeben werden muss

Nach reiflicher Überlegung sind wir im HSP-Forum auf zwei Arten von HSP-Mulis gekommen:

  • 1. Das “Rucksack-Muli”
  • 2. Das “KajakPulka-Muli”


1. Das “Rucksack-Muli”

Muli mit Bambusstangen unterwegs 006.jpg

Hierbei geht es darum den eigenen oder einen zweiten vollgepackten und ca. 30-50 kg schweren Rucksack mit Hilfe des Mulis schneller und energieeffizienter zu transportieren. Ausgangspunkt ist ein besonderer, ausklappbarer Kanuwagen mit hoher Bodenfreiheit. Darauf wird als Plattform das Alu-Aussentragegestell eines gebrauchten US-ALICE Packs Größe Large (mit Packsack gebr. für ca. 30,00 EUR zu bekommen!) mit Plastikstrips montiert. An die zwei kreisrunden, seitlichen Aussparungen werden zwei 180 cm lange, stabile Bambusstäbe oder stabile Carbon-Skistöcke flexibel befestigt. Nach vorne hin werden die Bambusstäbe in ca. 20 - 30 cm Höhe oberhalb der Plattform an den vorderen Gurten des Kanuwagens festgeknotet - so dass sie nicht höher gezogen werden können ohne den Kanuwagen zu kippen. Zum Abschluss kommt der Packsack des US-ALICE-Packs, ein anderer Rucksack, Kartoffelsack oder sonstiges Transportgut auf die Plattform und wird mit den Gurten des Kanuwagens festgeschnallt! Die Bambusstäbe sollten an den Enden mit Panzerband abgeklebt sein damit sie nicht splittern! Bauzeit ca. 5 Minuten!

Insgesamt sollte das Muli vom Gleichgewicht her ein leichtes Übergewicht nach vorne, zum Ziehenden haben.

Nun nimmt man die Handgriffe der Stöcke oder der Bambusstäbe in die Hand und los geht es. Alternativ kann man auch die Hand-Schlaufen der Carbon-Skistöcke per Steckschnalle oder Karabiner mit dem eigenen Hüftgurt oder den unteren Schultergurten des Rucksackes verbinden, wodurch man die Hände frei bekommt. Andererseits ist es in Gefahrenmomente unter Umständen lebenswichtig nicht fest mit dem Muli verbunden zu sein!

Das Rucksack-Muli ist auf ebenen Untergrund sehr leicht zu ziehen, so dass auch Kinder/Jugendliche oder grössere Hunde problemlos so ein Rucksackmuli über längere Strecken ziehen könnten. Problematischer wird es im dichten Wald - aber auch da geht es, man muss sich nur den passenden Weg aussuchen!

Schwimmfähig wird der Rucksack durch einen sogenannten Rucksackliner - einem leichten wasserdichten Sack der die Ausrüstung innerhalb des Rucksackes vor Wasser schützt. Dadurch ergibt sich eine “Luftblase” mit erstaunlich hohem Auftrieb. Der Rucksack kann dann über ein Seil hinter dem Schwimmenden her gezogen werden oder aber der Schwimmende legt sich mit dem Oberkörper auf den Rucksack und paddelt mit den Füssen im Kraulstil, um den Vortrieb zu erzeugen.

Auf festem Schnee oder Eis lässt sich der Rucksack an den Stöcken oder an einem Seil als Pulka hinterher ziehen - vorausgesetzt er hat einen sogenannten Rucksackregenschutz zum Schnee hin übergezogen bekommen. Lediglich im lockeren Pulverschnee wirkt dieses System wie ein Anker - dann ist es besser den Rucksack zu tragen!

Eine Schwachstelle sind die luftgefüllten Reifen! Diese sollten möglichst dauerhaft gegen Löcher geschützt sein. Vollgummireifen oder Reifen mit einem Spezialschaumstoff gefüllt wären mögliche Lösungen.

2. Das “KajakPulka-Muli”

Angler Muli 005.jpg

Hierbei geht es um einen größeren Lastentransporter, der

  • 1. schwere Lasten (bis zu 100 kg) oder Verwundete transportierbar macht
  • 2. den man als Pulka durch den Schnee ziehen kann
  • 3. der zu Überquerung von Gewässern oder Überschwemmungsgebieten für 1-2 Personen dient
  • 4. der als Angelboot dient

Das KajakPulka-Muli ist besonders für HSP-Gruppen oder Familien interessant, die eine Art Gruppentransporter brauchen. Hier können mehrere Rucksäcke, die Gruppenausrüstung, alte Menschen oder auch Kinder transportiert werden. Notfalls können mehrere Personen das KajakPulka-Muli vorne und an den Seiten ziehen bzw. von hinten schieben!

Der Ausgangspunkt für das KajakPulka-Muli ist ein sogenanntes Sit-on-top Kajak (z.B. das RTM Mambo) oder aber ein verändertes (aufgeschnittenes und mit einem Rollverschluß versehenes) Wildwasserkajak. Dieses Kajak wird auf den oben schon erwähnten Kajakwagen geschnallt und per Gurt oder Zuggestänge (Carbon -Skistöcke) mit der Zugperson verbunden.

Aufgrund des möglicherweise hohen Transportgewichtes sind speziell bei dieser Muli-Version sehr breite Reifen wichtig, sonst sinkt das Muli im, durch Regen oder Überschwemmungen, aufgeweichten Acker-Boden ein. Allerdings haben die auf dem Foto mit dem recht langen RTM Tango Angler gezeigten Ballonreifen die Nachteile, dass sie luftgefüllt und damit anfällig gegenüber Dornen, Scherben und ähnlichen sind. Mit einem robusten Schaumstoff gefüllte Ballonreifen wären die Lösung!

Die Erfahrungen zeigen bereits, dass die HSP-Mulis im Team- bzw. Gruppenrahmen eine grosse Hilfe im flachen und mittelgebirgigen Gelände darstellen, um schweres Material über grosse Strecken zu transportieren! In besonders schweren Gelände reichen 1-2 Helfer um das Muli über Hindernisse hinweg zu heben.

Quelle: human-survival-project


http://human-survival-project.de