Schmerzmittel
Inhaltsverzeichnis
Zusammenstellung:
Heilkräuter / Heilpflanzen, Heilkräuter, Kräuter-Gewürze, Kräuter in der Küche, Heimische essbare Pflanzen, Schmerzmittel, Natürliche Appetitzügler, Natürliche Antibiotika, Natürliche Beruhigungsmittel, Natürliches gegen Verstopfung und Durchfall
Pflanzliche Öle, Vitamine, Sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralsstoffe und Spurenelemente
Pfefferminzöl
Äußerlich angewendet wirkt es kühlend, lokal betäubend und durchblutungsfördernd.
Anwendung findet es u.a. bei Erkältungskrankheiten, Appetitstörungen, Magen- und
Darmkrämpfen, Übelkeit, Menstruationsbeschwerden, Schmerzen des Bewegungsapparates
und insbesondere bei Spannungskopfschmerzen.
In einer Studie mit 164
Patienten, die unter Spannungskopfschmerzen litten, konnte eine Lösung mit 10%igem
Pfefferminzöl bereits nach 15 Minuten die Schmerzen deutlich verringern. Damit wurde
ähnliche Erfolge erzielt wie nach Anwendung der Schmerzmittel der Wirkstoffgruppe ASS
und Paracetamol – ohne deren unerwünschte Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken.
Achtung: Bei Kleinkindern sollten Präparate mit Pfefferminzöl – wenn überhaupt – nur
sehr vorsichtig eingesetzt werden, da das Öl Stimmritzenkrampf auslösen kann!
Brennnesselblätter
Die Brennessel wird als Heilmittel schon seit vielen hundert Jahren eingesetzt. Schon
Hippokrates, Hildegard von Bingen und Hieronymus Bock verordneten diese Pflanze bei
den unterschiedlichsten Beschwerden. Sie wird überwiegend bei Beschwerden der Harnund
Gallenwege eingesetzt und zur Blutreinigung bei Frühjahrs- und
Entschlackungskuren.
Neuere Erkenntnisse zeigen jedoch, dass die Pflanze Wirkstoffe
enthält, die den menschlichen Schmerzstoffwechsel gezielt beeinflussen können. In einer
Studie wurde die Wirksamkeit von Brennesselextrakt über ein Jahr bei 718 Patienten mit
Kniearthrose untersucht.
Die klinischen Gelenkbefunde besserten sich während der
einjährigen Therapie deutlich, der Schmerz verringerte sich um 73,5%. Der Rückgang der
Beschwerden war in den ersten Monaten am stärksten, die Zahl der Schübe nahm von
60% zu Beginn auf 7% ab.
Es ist auch möglich, die Brennessel mit herkömmlichen Schmerzmitteln zu kombinieren
und somit die Dosis und damit auch das Risiko dieser Schmerzmittel um ein Vielfaches zu
senken, wenn eine alleinige Verabreichung von Brennessel nicht ausreichen sollte.
Anwendung: In Apotheken und guten Drogeriemärkten gibt es zahlreiche
Brennesselpräparate fertig zu kaufen (z.B. Natu lind, Hox alpha).
Wer möchte, kann auch
selber einen Tee zubereiten, der gleichzeitig den Vorteil der wichtigen
Flüssigkeitsaufnahme in sich trägt.
Teufelskralle
Die Pflanze ist in Namibia beheimatet und hat in zahlreichen experimentellen
Untersuchungen und Studien eine schmerzstillende Wirkung bei degenerativen
Erkrankungen des Bewegungsapparates bewiesen. Ein Besserungseintritt braucht jedoch
eine sogenannte „Anflutphase“ von mehreren Tagen. 1996 und 1997 wurden Studien
durchgeführt, in denen es bei Patienten zu einem deutlichen Rückgang der
Schmerzintensität bis zu 50% und zur Minderung der schmerzhaften Muskelverhärtung in
der Rückenmuskulatur um bis zu 25% gekommen ist.
Therapeutische Wirkungen traten
bereits nach 1 – 2 Wochen ein, die maximale Wirkung war nach 4 Wochen erreicht.
Anwendungen: Als Abkochung , Aufguss oder Fertigpräparate (z.B. Allya, Arthrotabs,
Bomarthros Harpagophytum)
Zur Beachtung: Bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sollte Teufelskralle nicht
eingenommen werden.
Weidenrinde
Die Weide wurde schon früh als Heilmittel eingesetzt.
Schon 400 v. Chr. verordnete
Hippokrates einen Aufguss aus der Rinde dieses Baumes bei Gelenkentzündungen und
bei rheumatischen Schmerzen.
Bald aber geriet das natürliche Schmerzmittel in
Vergessenheit.
Im 19. Jhdt. gelang es, Schritt für Schritt aus der Pflanze den Wirkstoff
Acetylsalicylsäure zu synthetisieren und schließlich auf chemischem Wege herzustellen.
Das erste synthetisch hergestellte Schmerzmittel war geboren (Aspirin) und trat seinen
Siegeszug um die Welt an.
Es kostete nur ein Zehntel des Preises der aus der Weide
gewonnen Salicylsäure.
Für den kurzfristigen Einsatz gegen Schmerzen und Fieber sind
Acetylsalicylsäurepräparate gut geeignet und dann meist auch ohne Nebenwirkungen.
Der längerfristige Gebrauch kann jedoch u.a. massive Schädigungen der Schleimhäute
(insbesondere des Magens) hervorrufen. Außerdem wird die Blutgerinnung stark
beeinflusst (das Blut wird dünnflüssiger).
Bei Operationen und selbst bei kleineren
Eingriffen, wie Zahnentfernung, Probeentnahme wie etwa bei Magen- oder
Darmspiegelungen, kann es zu starken, ungewollten Blutungen kommen – Nachteile, die
die natürliche Weidenrinde nicht hat.
Salicylsäure wirkt aufgrund der fehlenden
Acetylgruppe nicht blutgerinnungshemmend.
Anwendung: Als Tee oder Fertigpräparate z.B. Assplant, Rheumakapseln.
Cayennepfeffer
Cayennepfeffer wird als äußerliche Auflage gegen rheumatische Schmerzen eingesetzt.
Der Hauptwirkstoff ist das Capsaicin, welches bei Kontakt mit der Haut zu einer
vermehrten Ausschüttung einer körpereigenen Substanz führt, die als Signalübermittler
zwischen den Schmerzrezeptoren und dem zentralen Nervensystem fungiert.
In einer veröffentlichten US-Studie wurden 113 Arthritispatienten mit lokalen
Cayennepfefferauflagen behandelt.
Bei 80% erfolgte eine deutliche Besserung der
Schmerzen und Beschwerden.
Anwendung: Umschläge, Salben, Cremes, Fertigpräparate z.B. Rheumamed
Gewürznelken
Die Gewürznelke wurde bereits 1600 v. Chr. in Indien als Schmerzmittel eingesetzt. In
Deutschland wurde sie erstmals im 10. Jhdt n.Chr. erwähnt und auch Hildegard von
Bingen berichtet über sie.
Anwendung: Mit Gewürznelken die betroffenen Stellen einmassieren, Nelkentee,
Nelkenöl, Nelkentabs
Zur Beachtung: Menschen mit Allergieneigung und asthmatischen Beschwerden sollten
insbesondere das pure Nelkenöl am Anfang vorsichtig und gering dosieren, um die
individuelle Verträglichkeit zu testen.
Ingwer
Ingwer wird schon seit mehr als 3000 Jahre in China zu Heilzwecken eingesetzt.
Heute ist
er ein wirksames Mittel gegen Reiseübelkeit.
Nur wenige Menschen kennen ihn als Mittel
zur Schmerzlinderung bei rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis und Fibromyalgie.
Anwendung: Tee, frischer Ingwer, warme Kompressen bei Kopfweh, Krämpfen im
Bauchbereich oder bei Gelenksteifheit.
Pestwurz
Auch die heilende Kraft der Pestwurz ist seit dem Altertum bekannt.
Die Blätter wurden
bei Entzündungen, Geschwüren und Wunden aufgelegt.
Im Mittelalter diente die
Pestwurz vor allem wegen ihrer schweißtreibenden Wirkung als Mittel gegen die Pest, die
häufig mit Schwitzkuren therapiert wurde, woher auch die Bezeichnung vielseitig
eingesetzt wird. Ihre Wirksamkeit gegen allergische Rhinitis und Asthma wurde in
Deutschland und in der Schweiz in mehreren Studien seit dem Jahr 2000 nachgewiesen.
Besonders gut wirkt die Pestwurz gegen Migräne.
Nur selten treten leichte
Magenbeschwerden auf.
Anwendung: Pestwurz sollte nicht als Tee eingenommen werden. Empfehlenswert sind
Fertigpräparate, wo die giftigen Stoffe ausgespült sind. (z.B. Petadolex)
Nachtkerze/Nachtkerzenöl
Die Nachtkerze ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet und galt dort lange Zeit
ausschließlich als Wundheilmittel.
In Studien hat sich diese Pflanze aufgrund des enthaltenen
Wirkstoffes Tryptophan als schmerzlindernd bei akuten und chronischen
Schmerzen erwiesen.
Das aus der Nachtkerze gewonnene Öl enthält zudem zahlreiche BVitamine,
Calcium, Magnesium und Gamma-Linolensäure.
Diese Substanz kann teilweise
rheumatische Entzündungsprozesse unterbinden oder wenigstens lindern.
Anwendung: Fertigpräparate (Epogam, Gamacur – auf dem Beipackzettel stehen jedoch
meistens nur die Indikation atopisches Ekzem und Neuordermitis).