Taschenkettensäge , Selbstbau: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. März 2021, 09:15 Uhr
Wie auf dem Wintertreffen 2010 versprochen habe ich mich mal mit meinem guten Kumpel Manfred, der mir im Holz hilft / dem ich im Holz helfe zusammengesetzt und seine Werkstatt durcheinander gebracht.
Ziel war die billige Herstellung einer leistungsfähigen Zugsäge aus global verfügbaren Bauteilen. Hier ist das Rezept, das Ergebnis ist sehr schnittfähig und extrem klein und handlich. Ich bin ganz zufrieden. Einziges Manko: Serienfertigung wird es nicht geben, das Nieten nimmt zu viel Zeit in Anspruch, um ökonomisch zu sein. Aber Einzelstücke wird es geben... :-)
Man nehme:
- eine Kettensägenkette von Oregon, 91VG046E, 46 Treibglieder, 3/8 Zoll, für 1,3 mm Schiene (ich hatte eine mit herausgebrochenem Zahn, daher: Kosten Null). Natürlich geht auch jede andere Kette, aber dieser Typ ist genau lang genug, hat die richtigen Zähne und ist günstig.
- zwei Schlüsselringe aus Stahl, möglichst massiv (Kellerfund, Kosten Null)
- eine alte Bandschlinge, abgelegt wegen Säureschaden (Kosten Null)
Im schlimmsten Fall kostet die Sägekette 14 Euro, den Rest kann man frickeln.
Man teile:
Die Sägekette in Abschnitte von je zwei Schneidgliedern, indem man die Nieten an den gelb gekennzeichneten Stellen herausdrückt. Das geht nur mit Spezialwerkzeug, hier ist Netzwerken gefragt! :-) Dann wird jeweils jeder zweite Abschnitt herumgedreht, so dass die Zähne 1 und 2 nach rechts, die Zähne 3 und 4 nach links, die Zähne 5 und 6 nach rechts und so weiter zeigen. Das bedingt, dass die Kette in beide Richtungen hobelt. Die Kettenteile nietet man mit Verbindergliedern wieder zusammen (ebenfalls Spezialwerkzeug!)
Unten im Bild sieht man die Originalkette, oben die Kette in der neu vernieteten Fassung. Deutlich zu erkennen die Treibglieder, die an den Verbindungsstellen gegenläufig sind.
Man ziehe:
die zwei Schlüsselringe durch die letzten Treibglieder der Kette. Diese ist jetzt etwa 95 cm lang.
Man trenne:
mit Hilfe einer Lötpistole zwei etwa 35 cm lange Stücke aus der Bandschlinge. Alternativ tut's auch Gurtband, Hauptsache, Kunststoff und weich genug.
Man vernähe:
das Gurtband oder die Bandschlingenstücke um die Schlüsselringe, überlappend wir dargestellt. Dabei 2 mm Breitnaht mit gutem Kunststoffgarn (Drachengarn) nutzen, zweimal quer, zweimal diagonal (wie das Haus vom Nikolaus).
Das sieht dann so aus:
Man greife zum sägen:
die fertige Säge so wie dargestellt. Die Finger müssen keine Kraft ausüben, die Belastung liegt direkt auf den Handgelenken.
Das Ergebnis:
Test: 20 Züge.
Die Tiefenbegrenzer sind nicht verändert worden, insofern ist die Spandicke um die 0,6 mm. Damit ist der Zug gleichmäßig und hakt nicht. Mehr Spanabtrag würde höhere Kraft benötigen, also Finger von den Tiefenbegrenzern lassen! Die Kette ist mit einer handelsüblichen Rundfeile 3,8 mm im 30-Grad-Winkel nachschärfbar.
Die fertige Säge passt in eine Hand und wiegt 175 Gramm.