Nitropenta: Unterschied zwischen den Versionen

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==Christian Letsch==
 
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Aktuelle Version vom 21. April 2021, 16:01 Uhr

Ex.png

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NITROPENTA

FESTE SALPETERSÄUREESTER

Nitropenta, Penerythrittetranitrat, Pentrit, Niperyt, C(CH2O – NO2)4, C5H8N4O2, Mol-Gew. 316,2, ist von allen technisch verwendeten brisanten Sprengstoffen am leichtesten zur Detonation zu bringen.

Einige sprengtechnischen Eigenschaften

  • Fp 140-141°C
  • Spez. Geewicht 1,77
  • Detonationsgeschwindigkeit 8300m/s
  • Verpuffungspunkt 196°C/10s
  • Verbrennungswärme 1960 cal/g
  • Explosionswärme 1400 cal/g
  • Schlagempf. nach Koenen 0,4 kgm (2kg Gew)
  • Abel Test, 80°C >60min
  • Gewichtsverl. Bei 100°C nach 2 Tagen 0,0%
  • Feuchtigkeitsaufnahme bei 30°C und 90% rel. Luftfeuchtigkeit 0,0%

HERSTELLUNG

Nitropenta wird durch Einwirkung eines grossen Überschusses (1:5 – 1:8) konz. Salpetersäure auf Pentaerythrit unter starker exothermer Reaktion hergestellt; durch Verdünnung der Reaktionsflüssigkeit mit Wasser fällt es als farblose Kristallmasse an.

Das Rohprodukt muss zur völligen Entfernung von Säure mehrmals, ggf. unter Zugabe von Neutralisationsmittel, aus Aceton umgefällt werden. Je nach Art der Herstellungs- und Reinigungsverfahren, die auch kontinuierlich betrieben werden können, erhält man Kristalle von verschiedenen Habitus; dabei ist anzustreben, dass der Sprengstoff direkt in freifliessender, zum Abfüllen geeigneter Form anfällt.

Auf Grund seiner hohen Detonationsgeschwindigkeit und seines beträchtlichen Energieinhaltes ist Nitropenta ein bevorzugter Sprengstoff für Sprengkapseln und Sprengschnüre. Seine Empfindlichkeit gegen Schlag kann durch Zugabe von Wachs (bis zu 15%) herabgesetzt werden. In dieser Form kann Nitropenta gefahrlos zu formstabilen Körpern verpresst werden. In Mischung mit wenig empfindlichen Sprengstoffen wird es auch zur Füllung von Granaten verwendet.

Christian Letsch