Tiefkulturbeet: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. April 2021, 02:52 Uhr
Tiefkulturbeet
Dieses ist eine Anleitung zum Bau eines Tiefkulturbeetes, jedoch mit Mitteln, die jetzt noch frei gekauft werden können. Im Katastrophenfall oder danach muss man sich diese Anleitung mit improvisierten Mitteln vorstellen.
Es stellt eine Erweiterung von Seymour da, mit weiteren positiven Aspekten! Für alle, die dass Buch von Seymour und seine Beschreibung von Tiefkultur-Beeten nicht kennt, würde ich ggf. dieses abschreiben und hier posten, jedoch dann nicht mehr heute. Mein Aufsatz ist schon lang genug für den Anfang.
Man baut einen Tiefkulturbeet-Kasten, mit mehren Vorteilen:
- Kompostverwertung größer - kein Bücken mehr nötig (Kasten entspricht Arbeitshöhe im Stehen) - Passt sich auch gut in Garten-Kulturlandschaften der Neuzeit an (weniger Ärger mit Nachbarn, weil es auch ein Blumenkasten sein kann:) - Folientunnel und Maschendraht-Tunnel lassen sich besser vor Stürmen sichern (Befestigung direkt an den Bohlen) - Auch Bohlen zum „Betreten“ des Beetes werden vermieden (man kann Bretter von einer zur anderen Seite auf den Kasten legen, falls überhaupt notwendig) - die Heizwirkung des Beetes wird durch weitere „Verrottungen“ erhöht - Schutz vor Wühlmäusen - Nach Jahren nachträgliche Bodenzuführungen erhöht nicht mehr das Beet zusätzlich - Die Erde wird zur Seite hin nicht mehr weggespült - Rangpflanzen an den Seiten gepflanzt schafft einen zusätzlichen Raum, um den Vorteil des Dreidimensionalen weiter auszunutzen
Nachteile: - Geld für Baumaterial wird nötig - der Arbeitsaufwand ist am Anfang etwas höher
Ich stelle jetzt den Bau vor und hoffe, dass es mir bei der Beschreibung gelingt, dass ihr es euch bildlich vorstellen und nachvollziehen könnt. Alles, was ich hier beschreibe, habe ich auch in der Praxis umgesetzt und ausprobiert, ohne euch nur langweilige Links zu geben, also in gewisser Art ein Aufsatz. Ich hoffe, dass ihr die Idee nachvollziehen könnt und somit als vollwertiger Fori akzeptiert werde. Ich habe schon in der Praxis gegärtnert und weiß die Dinge nicht nur aus schlauen Büchern bzw. Theorie.
Mein verwendetes Material und die Bauanleitung ist nur ein Beispiel, was sich aber in der Praxis bewährt hat. Natürlich lassen sich auch Wände mit Waschbetonplatten (günstiger, aber nicht so schön und Befestigung von Tunneln komplizierter), oder mit Kunststoff (bäh, ekelig) erstellen. Auch dünnere Holzhände sind möglich, aber ich finde meine Lösung von der Konstruktion her praktikabler und auch eher für die Ewigkeit ausgelegt. Also, es soll nur ein Beispiel sein und wenn ihr Interesse an einem solchen Beet habt, könnt ihr eure Kreativität natürlich auch freien Raum geben.
Größe des Beetes: 250 x 125 x 75 cm (das Beet kann natürlich auch weiter verlängert werden, z.B. auf 500 cm, jedoch nicht in die Breite, Gründe, siehe Seymour)
Material: - Schienenbohlen, sind meistens imprägniert und haben die Standartgröße von 250 x 25 x 14 oder 20 cm (gibt es im Baumarkt). Ich gehe bei meiner Berechnung von 14 cm aus! Nötige Anzahl: 9 Stück - Rasenkanten oder halbe Waschbetonplatten. Ich gehe von meiner Berechnung von 5 cm breiten und 25 cm hohen Rasenkanten aus Beton aus! - Imprägnierungsmittel, falls die Ökos unter euch die chemische Imprägnierung nicht so klasse finden, aber das wird gleich erklärt (gibt es im Ökofachmarkt) - Verzinkter Maschendraht, mit möglichst nicht zu großen Kästchen, um Wühlmäusen Einhalt zu gebieten (gibt es im Baumarkt) - Teichbahn-Folie z.B. 80 cm breit. Nötige Mindestlänge: 650 cm (gibt es im Baumarkt, oder in Gartengeschäften) - Nägel oder Tackermunition (gibt es im Baumarkt) - Rundholz, z.B. ein Besenstil (liegt bestimmt irgendwo rum)
Werkzeuge: - Hammer - Spaten - Grabgabel - Großer Holzbohrer im gleichen Durchmesser wie der Besenstil - Tacker (falls Tackermunition verwendet wird) - Säge für Kürzen der Bohlen und Besenstil (große Bügelsäge oder Kettensäge empfehlenswert)
Arbeitsaufwand: An einem Tag auch für eine Person, bei schwächlicheren Geschöpfen empfiehlt sich die Hilfe von 2 weiteren Händen, da die Bohlen doch ziemlich schwer sind. Wer körperlich nicht so gut konstituiert ist, sollte ein Wochenende einplanen, man will ja am Ende nicht vor Erschöpfung zusammenbrechen, sondern die Arbeit soll ja auch Spaß machen .
Wie ihr seht, gar nicht so schlimm!
Die Bauanleitung
Erster Schritt: Zuerst wird die Fläche abgestochen (232 x 107 cm) und, falls vorhanden, die Grassoden entfernt und gesondert gelagert. Danach erfolgt der Aushub des kostbaren Mutterbodens, der ebenfalls gesondert gelagert wird.
Zweiter Schritt: Dann wird die entstandene Kante von beispielsweise 25 cm Höhe durch Rasenkanten gesichert.
Dritter Schritt: Die Bohlen sollen später überlappend aufeinander gestapelt werden, wie bei Blockhäusern, um eine große Stabilität zu erreichen. Deshalb werden einige Bohlen gekürzt. Zum Beispiel: erste Lage: Langseite 250 cm lange Bohlen, Kurzseite 97 cm lange Bohlen zweite Lage: Langseite 222 cm lange Bohlen, Kurzseite 125 cm lange Bohlen dritte Lage: Langseite 250 cm lange Bohlen, Kurzseite 97 cm lange Bohlen
Zwischenschritt, falls keine druckimprägnierten Hölzer verwendet werden sollen: Die Bohlen mit Borsalz-Lösung vorstreichen (gibt es im Öko-Fachmarkt) und nach Trocknung endbehandeln, z.B. mit Produkten von Biofa (gibt es im Ökofachmarkt). Die Endbehandlung ist notwendig, da sich die Borsalz-Lösung abwaschen würde.
Vierter Schritt: Bohren von Löchern (brauchen nicht sehr tief sein) an den Enden der aufrecht gelegten Bohlen und zwar bei meinem Größenbeispiel genau mittig ( 7 cm links, rechts und von vorne) an allen Seiten, auch obere und untere Seite. Die Besenstilstücke dienen später als Verankerung der einzelnen Bohlen, damit diese nicht mehr verrutschen können. Zwar eignen sich dazu auch Winkeleisen, wollte aber bei meiner Beschreibung die elegantere Variante erklären.
Fünfter Schritt: Den verzinkten Maschendraht in die Grube legen und die Seiten an der ersten Schicht Bohlen befestigen, z.B. mit Nägeln, oder Tackermunition.
Sechster Schritt: Die weiteren Bohlen aufstapeln und, wie bereits erwähnt, mit den Besenstil-Stücken miteinander verbinden.
Siebenter Schritt: Teichbahn-Folie an der Innenseite der Konstruktion befestigen. Diese Folie schützt vor Durchnässen des Holzes und vor Angriffen der Wurzeln.
So, der tolle Tiefkultur-Kasten ist jetzt errichtet und vermutlich wird man jetzt erst einmal eine gute Mittagspause mit einem kräftigen Essen einlegen.
Nun folgen die nächsten Schritte:
- Einbringen von einer größeren Lage Stöcken, Äste und Zweige, die sicher bei dem winterlichen Baumschnitt übrig geblieben sind. Diese verfaulen sehr langsam, aber durch diesen Prozess entsteht eine längerfristige Verrottung ,dass zusätzliche Wärme erzeugt. Zudem sackt mit den Jahren der Inhalt des Kastens ab, sodass später neue gute Erde zur Verbesserung des Beetes aufgebracht werden kann, ohne dass der Kasten mit Erde überläuft.
- Nun folgt eine Schicht von leichter verrottbaren Sachen, wie dünnere Zweige, Kompost aus Haus und Garten. Danach werden die Grassoden aufgebracht, die jedoch schön auseinander gepflückt werden, damit die Erde schön locker bleibt. Zum Schluss wird der gute Mutterboden aufgebracht, der bestimmt noch angereichert wird, z.B. Torf.
Nun ist es Abend, man ist angenehm erschöpft und stolz auf sein Werk und kann schon davon träumen, wie man am nächsten Tag mit Anpflanzungen beginnen kann.
So, das war es soweit, ansonsten empfehle ich noch einmal die Literatur von Seymour, da mein Kasten nur den Gedanken von ihm fortgesetzt hat.
Röde Orm