Rezepte Gebäck: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „==Falscher Bienenstich== 200 g eingeweichte Erbsen ohne Wasser durch den Fleischwolf drehen und mit der gleichen Menge Zucker und evtl. etwas Fett vermischen.…“) |
|||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 117: | Zeile 117: | ||
==Autor: Eva== | ==Autor: Eva== | ||
Letzte Änderung: 15.1.2005 19:48:23 - Autor: Eva - Letzter Autor: ep | Letzte Änderung: 15.1.2005 19:48:23 - Autor: Eva - Letzter Autor: ep | ||
+ | [[Kategorie:Rezepte kochen, braten, backen]] |
Aktuelle Version vom 15. April 2021, 18:59 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Falscher Bienenstich
200 g eingeweichte Erbsen ohne Wasser durch den Fleischwolf drehen und mit der gleichen Menge Zucker und evtl. etwas Fett vermischen. Dieser Belag eignet sich gut für Hefekuchen. Man verteilt die Masse auf den aufgegangenen Blechkuchen, streut etwas Zucker darüber und backt den Kuchen goldbraun.
Autor: Andika
Letzte Änderung: 15.1.2005 20:13:17 - Autor: Eva - Letzter Autor: ep
Raps-Taler
Hier geht es um ein Backrezept für schlechte Zeiten.
Darf ich vorstellen: die Raps-Taler:
Bestimmt erinnert ihr euch noch an meine billigen Jahresvorräte, bei denen man mit Mehl, Öl usw. auskommen muss.
Stellt euch vor, ihr darbt schon geraume Zeit mit enggeschnalltem Gürtel, seid zwar froh über eure billigen Vorräte, aber die ewigen Fladen mit Erbseneintopf hängen euch dermassen zum Hals heraus. Und zu allem Überfluss nähert sich auch noch Weihnachten, das Fest der Plätzchen und des Gänsebratens ;-) Glücklicherweise hat die schlaue Hausfrau auch ein paar Päckchen Backpulver eingelagert, denn die sind billig und nehmen nicht viel Patz weg.
Oder, wenn euch das zu dramatisch ist, stellt euch folgendes vor: So ein Ärger aber auch, die ganze Zeit war man zu beschäftigt, um sich um so Albernheiten wie Weihnachtsgebäck zu kümmern. Jetzt wo man endlich dran denkt, weil es gar so brutal weihnachtet, sind die ganzen bezahlbaren Weihnachtsplätzchen ausverkauft. Für die ganze Palette der Kekszutaten fehlt euch die Knete, denn die ist dieses Jahr für die Heizölrechnung, oder war es die Handyrechnung draufgegangen. Im Küchenschrank lungern zwar noch Mehl, Zucker, billiges Pflanzenöl, Salz und ein einsames Backpulver rum, aber daraus kann man doch wohl keine Kekse backen, oder?
Braucht man nicht Eier zum Plätzchen-Backen? Oder wenigstens Milch, Butter oder dergleichen?
Das wollte ich genauer wissen.
Und siehe da: Es gibt durchaus Plätzchen-Rezepte ohne Eier, z.B. Heidesand. Heidesand "leben" von einem hohen Butteranteil.
Butter hat zwar, anders als Pflanzenöl, die Eigenschaft, bei Kälte hart und bei Hitze weich zu werden, aber beide sind Fette.
Also habe ich folgendes Rezept ausprobiert:
Zutaten:
- 200 gr Mehl
- 1/2 Päckchen Backpulver
- 200 gr Zucker
- 1/2 TL Salz
- ca. 200 ml Rapsöl oder anderes Pflanzenöl (eher weniger)
Und so gehts:
- Nimm eine Schüssel, in der du den Teig anrühren kannst.
- Vermische das Mehl mit dem Backpulver
- Mische Zucker und Salz dazu
- Rühre nach und nach das Öl unter die Trockenmischung. Vorsichtig dosieren, denn der Teig sollte am Schluss gut knetbar, aber weich sein.
- Rolle einen Teil des Teiges zu einer dicken Wurst (ca. 4 cm).
- Schneide ca. 1/2 cm dicke Scheiben ab.
- Lege die Scheiben auf ein gefettetes Backblech (oder mit Backpapier). Die einzelnen Kekse sollten mindestens 1/2 cm Abstand voneinander haben.
- Backe die Raps-Taler 20-35 Minuten bei 180° Grad im Backofen.
- Die Raps-Taler verändern beim Backvorgang kaum ihr Aussehen und werden auch nicht braun. Trotzdem sind sie irgendwann fertig und können aus dem Ofen geholt werden.
- Anfänglich zerbröseln die Raps-Taler noch leicht, aber wenn sie abkühlen, werden sie stabiler.
- Man erhält knapp zwei Backbleche voll mit obigen Zutaten-Mengen.
Das Erstaunlichste ist: Die Raps-Taler schmecken nicht nur lecker, sondern sie haben auch ein gewisses Aroma nach Macademia-Nüssen. Damit hätte ich nicht gerechnet. Vermutlich ist das der Eigengeschmack des Rapsöls, der hier zur Geltung kommt.
Zurück zu Rezepte für Notzeiten (Sparrezepte) - Rezepte Gebäck
Letzte Änderung: 15.1.2005 20:10:48 - Autor: Eva - Letzter Autor: ep
Evas BP5 Nachbau
Seit ich von dem BP5 erfahren habe, fasziniert mich dieses Zeug. Besonders gefällt mir die Idee, dass man es einfach so essen kann, wie ein Keks und es bietet eine ausgewogene leichtverdauliche Ernährung.
Als alte Keks-Bäckerin frage ich mich da natürlich ob man sowas nicht irgendwie nachbauen kann. Ein gründlicher Besuch der BP5-Homepage hat mir jedoch schnell klargemacht, dass ich ein echtes BP5-artiges Zeug nicht so einfach hinkriege. Aber ich dachte mir, dass es sich trotzdem lohnt, zu versuchen, einem Rundum-Satt-Riegel oder Keks mit einfachen Mitteln möglichst nahe zu kommen. Die Aufgabe ist also, mit möglichst haltbaren Mitteln (also keine Eier, Butter usw.) etwas zusammenzustellen und zuzubereiten, dass der Zusammensetzung und Aufgabe von BP5 ähnelt.
Als Zutaten weiss ich von BP5, dass Weizen, Soja-Eiweiss, Zucker und Pflanzenfett verwendet werden. Der Weizen ist anscheinend geröstet, vom Soja werden nur leichtverdauliche Eiweisse verwendet und das Ganze soll nichtmal stark erhitzt werden bei der Zubereitung. Darüber hinaus ist es auch für Schwache und Kranke geeignet und macht angeblich nichtmal durstig, wenn man es pur isst. Die Grundzutaten kann ich auch verwenden, aber all die anderen raffinierten Eigenschaften krieg ich wohl nicht so einfach hin.
Auch die nötigen Vitamine werde ich wohl nicht einbauen können, aber die kann man ja auch separat als Tablette nehmen, wenn Not am Mann ist. Die Zutaten kann man aber recht einfach kombinieren und wenn man sie soweit in Verbindung bringt, dass die Mischung einen Tag lang satt macht und genug Protein und nicht zuviel Fett enthält, bekommt man eine Zutaten-Liste, die am ehesten Mürbeteig-Austecherle entspricht. Da fehlt natürlich das Ei und auch das Fett ist schmal bemessen. Zu süss soll es auch nicht sein, damit man es nicht so schnell leid ist. Ein bisschen Salz ist wichtig, weil man Salz einfach braucht und es dann auch würziger schmeckt. Natürlich muss der Keks auch möglichst haltbar sein, aber das wird die Zukunft zeigen, wenn ich meine Test-Rationen nach mehr oder weniger langer Zeit überprüfe.
Gestern hab ich noch meinen Sohn gefragt, der Koch lernt und eifrig Patisserie betreibt, ob er sich vorstellen kann, einen Mürbeteig mit Öl statt Butter oder Margarine und Sojamehl statt Eiern zu machen und er hielt es für ausgeschlossen. Ich hatte es mir jedoch in den Kopf gesetzt und heute wollt ich es unbedingt ausprobieren, weil es mir keine Ruhe mehr gelassen hat. Und hier ist nun mein Rezept für sehr schlichte, eher trockene Notfall-Kekse:
- 1 Person
- 1 Tag
- 0,50 Gesamt-Preis
- ca. 630 gr. Kekse
- 8.240 KJoule (~ 2.000 Kcal)
- ca. 60 gr Protein pro Tag
- ca. 70 gr Fett pro Tag
- ca. 230 gr Kohlenhydrate pro Tag
Anzahl Artikel Preis Summe KJoule Summe KJ Protein Summe Pr. Halt.Mon. Menge
75 gr Soja-Mehl 2,49 0,18675 14490 1086,75 37 27,75 8 1000
200 gr Mehl 0,29 0,058 14280 2856 10 20 16 1000
1 Päckchen Backpulver 0,19 0,0304 0 0 0 0 24 6
100 gr Haferflocken 0,29 0,029 7675 767,5 14 7 10 500
100 gr Zucker 0,89 0,089 16800 1680 0 0 60 1000
1 Prise Salz 0,19 0,0095 0 0 0 0 36 500
50 ml Pflanzen-Öl 0,79 0,0395 37000 1850 0 0 12 1000
200 ml Wasser 0,3 0,06 0 0 0 0 24 1000
Die Haferflocken hab ich dazugenommen, damit die Kekse etwas kerniger sind und das Backpulver, damit die Kekse ein bisschen locker sind (nur ein bisschen).
- Gib zuerst das Sojamehl in eine Schüssel und locker es etwas auf. Sieben wäre wohl noch besser.
- Füge dann das Mehl und das Backpulver hinzu und vermische das Backpulver mit dem Mehl.
- Dann kommen noch die Haferflocken und der Zucker zu der Mischung.
- Vermische die trockenen Zutaten möglichst gut, damit sie später gleichmässig verteilt sind.
- Gib dann nach und nach das Öl hinzu und verbrösel es in der Trockenmasse.
- Da das Öl nicht reicht, um eine geschmeidige Masse zu erzeugen, habe ich mich für einen gewissen Wasseranteil entschieden. Nimm aber nur soviel, dass der Teig eine knetbare Masse ergibt. Je feuchter das Ganze, desto kürzer die Haltbarkeit (vermute ich zumindest).
- Knete den Teig gründlich durch, bis er sich von der Schüssel löst und nicht mehr kleben bleibt.
- Stelle ihn dann mindestens eine halbe Stunde lang bedeckt in den Kühlschrank. (Das macht man mit Mürbeteig so, damit er sich besser ausrollen lässt. Und die Notkekse sind ja am ehesten mit Mürbeteig verwandt.)
- Bereite in der Wartezeit eine saubere bemehlte Arbeitsfläche zum Ausrollen des Teiges vor.
- Knete den Teig nach der halben Stunde nochmal kurz durch.
- Brich dann einen Teil davon ab und rolle ihn mit der bemehlten Kuchenrolle aus (ca. 4 mm).
- Schneide den Teig in Vierecke oder steche hübsche Formen aus. Dem Teig ist es ziemlich egal, in welcher Form er gebacken wird. Vierecke schneiden geht am schnellsten und ist dem Ernst des Anlasses vielleicht angemessen. Ausserdem lassen sich Vierecke gut in viereckige Dosen verpacken.
- Heize inzwischen den Backofen auf 180° Grad C
- Lege eine Lage Backpapier auf das Backblech, damit es keine Probleme mit dem Ankleben gibt.
- Dann kannst du die Teig-Stücke auf das Backpapier legen.
- Sie brauchen nur etwa 1 cm Luft rundherum, da sie mangels Eier nicht sehr stark aufgehen.
- Backe die Kekse dann ca. 20 Minuten bei 180° Grad C.
- Hole sie nach dem Backen vom Blech und leg sie auf einen Rost, wo sie auskühlen können.
- Bei mir ergab das Rezept zwei volle Bleche und ca. 630 gr Kekse.
- Wenn sie kalt sind, verpack sie am besten in eine Blechdose, wenn du sie nicht gleich essen willst. Wie sie am besten halten, werde ich noch ausprobieren. Bisher weiss ich nur, dass Blechdosen traditionell für Kekse eingesetzt werden und die Grossmütter wissen meistens was sie tun.
Das Ergebnis schmeckt uns beiden recht gut, obwohl es so ein trockener Notkeks ist. Er ist nicht zu süss, wie erhofft, aber dennoch ein bisschen süss, um nicht geschmacklos zu wirken und auch das bisschen Salz wirkt sich geschmacklich segensreich aus.
Man kann es als Keks sehen oder auch als eine Art Mini-Brot und irgendwas draufschmieren. Ob man es auch in Flüssigkeit aufbröseln kann, um einen Brei zu erreichen, werd ich bei Gelegenheit mal ausprobieren. Mit Milch sollen sie besonders lecker schmecken (sagt ER). Aber Milch ist in Notzeiten wohl eher Mangelware, es sei denn man hat Milchvieh oder einen Milchbauern in der Nähe. Oder wenn man viel Milchpulver im Vorrat hat. Erstaunlicherweise sind die Kekse voll vegan, aber die Bio-Fans werden mir aufs Dach steigen, wenn sie die ungesunden Zutaten, wie Weissmehl usw. lesen. Man kann aber auch genausogut Vollkorn-Mehl und Roh-Rohrzucker nehmen oder man nimmt einfach Honig anstelle des Zuckers, dann spart man am Wasser.
Leider sind die Kekse aussen recht mehlig vom Ausrollen, was den Genuss deutlich beeinträchtigt. Beim nächsten Mal werde ich es mit Bestreichen mit Wasser, Zuckerwasser oder Öl vor dem Backen versuchen oder mit Ausrollen unter Zuhilfenahme von Spuren von Öl.
Autor: Eva
Letzte Änderung: 15.1.2005 19:48:23 - Autor: Eva - Letzter Autor: ep