Gemüse, Salate allgemein: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. April 2021, 13:39 Uhr
Heilkräuter / Heilpflanzen von Karl-Heinz Baake
Deine Nahrungsmittel sollen deine Heilmittel sein, deine Heilmittel sollen deine Nahrungsmittel sein.
Die moderne Forschung hat dies in beeindruckender Weise bestätigt. In den Blickpunkt geraten sind insbesondere Obst und Gemüse.
Eine amerikanische Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass sie eine der Hauptgrundlagen unserer Ernährung sein sollen. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung sieht das ähnlich. Sie schlägt 400 - 800g Obst und Gemüse für den täglichen Verzehr vor, verteilt auf 5 Mahlzeiten am Tag, die Hälfte Rohkost. Der etwas größere Anteil entfällt auf Gemüse. Das entspricht etwa der Mittelmeerkost, die als besonders gesund gilt. Der Verzehr in Deutschland betrug 2003 etwa 110kg Obst und Gemüse, der in dem Mittelmeerraum beträgt gleichmäßig etwa 240kg.
Obst und Gemüse kommt deshalb besondere Bedeutung zu, weil uns darin viele wichtige Stoffe in optimaler Menge von der Natur angeboten werden: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Letztere stehen seit etwa 1990 im Blickpunkt des Interesses. Es handelt sich möglicherweise um ca. 50.000 - 100.000 verschiedene Stoffe unterschiedlichster Zusammensetzung, die entscheidende Bedeutung für unsere Gesundheit haben. Nur wenige sind bisher untersucht worden, aber einige Ergebnisse sollen hier doch aufgezeigt werden:
Glucosinolate sind besonders in den Kreuzblütlern zu finden, vor allem im Kohl, und da wiederum vor allem im Brokkoli und Grünkohl. Sie haben einen typischen, scharfen Geschmack, der besonders hervortritt in Brunnenkresse, Meerrettich, Radies, Senf. Alle Kohlarten gelten als krebshemmend und haben eine antibiotische Wirkung.
Lutein und Zeaxanthin sind Carotinoide. Es handel sich um einen gelben, antioxidativen Wirkstoff in vielen Gemüsen, z.B. Brokkoli, Erbsen, Kohl, Mais, (gelbem) Paprika, Salat, Spinat. Sie könnten das Risiko einer altersbedingten Makuladegeneration verringern. (Dr. I. Niestroj, Schwarzwaldklinik Obertal).
Lycopin, ein roter Farbstoff aus der Gruppe der Carotinoide, ist einer der stärksten Antioxidanzien überhaupt und damit ganz wichtig für die Krebsvorbeugung und andere Zivilisationskrankheiten. Lycopin ist enthalten in Tomaten, rotem Paprika, Hagebutten usw. Es wird vom Körper besser aufgenommen, wenn es erhitzt worden ist und mit etwas Fett angereichert.
Resveratrol ist ein antioxidatives Biophenol, eine östrogenähnlich wirkende Substanz, es hemmt Entzündungen und Krebswachstum, verhindert das Zusammenklumpen der Blutplättchen, senkt LDL-Cholesterin. Es ist enthalten in den Wurzeln des japanischen Staudenknöterichs (!), in Rot- und Weißwein, Verhältnis 10 (rot) : 1(weiss), besonders reich ist der rote Burgunder. Ökologisch gewonnene Weine sollen einen höheren Anteil haben. Die Weinrebe schützt sich damit vor Pilzbefall und UV-Strahlen. Auch in geringen Mengen in Erdnüssen und Soja enthalten. Möglicherweise wirkt es vorbeugend gegen Alzheimer und Parkinson ( 1 - 2 Gläser Wein täglich oder Rebensaft). Gemäß 'American Journal of Epidemiology' haben Menschen, die regelmäßig Wein trinken, seltener neurodegenerative Krankheiten. Harvard Medical School: Resveratrol verlängert das Leben von Bäckerhefe (um 70%), Fliegen und Würmern. - Die Lungenkrankheit COPD soll durch Resveratrol günstig beeinflusst werden, allerdings in großen Mengen.
Saponine sind pflanzliche Steroidglykoside, bitter, ölig und oberflächenaktiv, die mit Wasser zusammen schäumen (Seifenkraut, Rosskastanie). Sie sind in vielen Pflanzen vorhanden, z. B. in den Hülsenfrüchten, besonders in der Sojabohne. Sie emulgieren Öl in Wasser. Beim Menschen ziehen sie den roten Blutfarbstoff aus den roten Blutkörperchen heraus. Wasser ausscheidende, hustenlösende, entzündungshemmende Wirkung. Oft antibiotische Wirkung auf Bakterien, Pilze und Viren. Sie vermindern das Darmkrebsrisiko, senken das Cholesterin und stärken das Immunsystem.
Weitere sekundäre Pflanzenstoffe sind Flavonoide, Lektine, Monoterpene, Phytohormone, Phytoöstrogene, Phytosterine, Polyphenole, Protease-Inhibitoren, Saponine, schwefelhaltige Stoffe und Terpene. Gemäß Deutschem Krebsforschungsinstitut senken die sekundären Pflanzenstoffe das Krebsrisiko um 50%.
Weitere Einzelheiten unter: Inhaltsstoffe Obst/Gemüse.
Prof. Friedrich Marks, Deutsches Krebsforschungszentrum Karlsruhe 2001: Krebs wird zu 85% durch äußere, vermeidbare Faktoren ausgelöst. An erster Stelle steht falsche Ernährung mit etwa 35%, vor allem durch tierische Fette. An zweiter Stelle steht das Rauchen mit über 30%, dessen Anteil beim Lungenkrebs liegt bei 85%. An dritter Stelle folgen mit größerem Abstand Alkohol und UV-Strahlung (Hautkrebs). Veranlagung und Umweltgifte schlagen mit unter 5% zu Buche, berufliche Kontakte mit Krebs auslösenden Stoffen 5% und andere Kontakte mit infektiösen Agenzien (z.B. Hepatitisviren) ebenfalls mit 5%. Einige amerikanische Autoren setzen den Krebsanteil durch falsche Ernährung auf mehr als das doppelte an.
Die Wichtigkeit von Vitaminen und Spurenelementen ist ohnehin bekannt.
Neuerdings gibt es aber ein Phänomen, das den Eigenanbau von Obst und Gemüse, abgesehen von Frische, Reife und geringer Schadstoffbelastung noch mehr in den Vordergrund rückt: Gemäß Deutschem Krebsinformationsdienst, Heidelberg, ist der Kalziumgehalt von Brokkoli in den letzten 11 Jahren um zwei Drittel gesunken, der Magnesiumgehalt der Möhren in den letzten 10 Jahren auf ein Viertel geschrumpft. Das gilt auch in ähnlicher Weise für andere Pflanzen. - Das Programm wird unterstützt durch die Packung Bacillus subtilis FZB 24.
Zu empfehlen sind beim Saatgut immer die biologisch gewonnenen Samen wie auch beim Ankauf von Pflanzen. Es ist genauso wie beim Menschen, die Ernährungsmängel und -Fehler in der allerersten Jugend wirken bis in das späte Alter. Wer sich besonders verdient machen will, sollte auch alte Samen wieder kultivieren, damit dem Verlust der Sortenvielfalt Einhalt geboten wird. Gemäß FAO sind in den letzten 100 Jahren 75% der Sorten verloren gegangen.
Bei jeder Pflanze sind die Anbaugrundsätze erklärt. Nutzen Sie die Hinweise auf Mischkultur, die Krankheiten und Schädlingsbefall in Grenzen halten, und düngen Sie organisch, aber zurückhaltend mit Stickstoff, das hilft auch gegen viele Schädigungen. Sparen Sie nicht an Kräutern! Achten sie beim Pflanzenkauf darauf, dass die Pflanzen gesund aussehen, stämmig sind und frei von Befall. Der beste Termin zum Abernten von Gemüsen ist immer der Abend. Dann merken Sie spätestens bei der Ernte:
Öko schmeckt besser!
Autor, Lizenz & Quelle
Karl-Heinz Baake ("Der Bio-Gärtner") Friedberg/ Hessen |