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Aktuelle Version vom 20. April 2021, 13:33 Uhr
Marrubium vulgare
Inhaltsverzeichnis
giftige Pflanzenteile!
medizinische Wirkung
Anwendung
Inhaltsstoffe
Weblinks
Heilkräuter / Heilpflanzen von Karl-Heinz Baake
Endivie (Cichorium endivia)
Cichorium endivia.
Alle Zichorienarten wie Chicorée und Endivie regulieren die Verdauung und das Blutgefäßsystem. Wohlbefinden und Spannkraft werden gefördert. Siehe auch Gemüse, Salate - Endivie und den Einführungstext für das Kapitel Kräuter-Gewürze
Cichorium endivia. Korbblütler. Siehe auch den Einführungstext für das Kapitel Gemüse, Salate_allgemein und die nachfolgenden Artikel.
Es gibt glattblättrige Winterendivie mit festem Herzen (Escariol, C. e. var. latifolium), krause Endivie mit lockerem Herzen, stark zerteilten, gefransten Blättern (Friseé, C.e. var. crispum) und Schnittendivie (C.e. var. endivia). Sie alle bilden wie ihre 'Mutter' Wegwarte eine Pfahlwurzel, die bis über 100 cm lang wird bei tiefgründigem Boden. Ihre Entwicklungszeit beträgt 4 - 5 Monate. Siehe auch Salat/allgemein. Die Friseé-Sorten schmecken feiner und kerniger als glattblättrige Sorten, andererseits sind sie weniger robust gegenüber Kälte und Nässe im Herbst.
Humoser, nährstoffreicher Boden, locker und tiefgründig. Feucht-kühles Klima, doch sonnig. Diese Zichorie wird im Sommer oder als Nachfrucht im Herbst/Winter geerntet. Endivien benötigen viel Wasser, sonst besteht Gefahr der Blütenbildung. Der Boden darf niemals austrocknen. Ggf. mit Plastikfolie schützen.
Aussaat: Humofix-Saatbad. Hauptaussaatzeit ist Mitte 6 - Mitte 7, spätester Auspflanztermin ist Mi 8. Frühere Aussaat nur bei Anzuchttemperaturen von 18 - 20° oder unter Glas, sonst Schossgefahr (Langtagpflanze). Es gibt auch Sorten für früheren Anbau. Keimtemperatur um 23°. Jungpflanzen (5 Wochen nach Aussaat) so flach wie möglich auspflanzen, sie müssen "wackeln". Abstand 30 x 30 cm. Mit Kompost und Steinmehl düngen. Mit Gesteinsmehl bestäuben gegen Fäulnisgefahr. Bei kühler Witterung mit Vlies abdecken, um Schossen zu vermeiden.
Mischkultur: Fenchel, Kamille, Kohl, Porree, Tagetes. Erbsen sind gute Vorfrucht. Ungünstig sind Chicorée, Kopfsalat, Löwenzahn, Petersilie, Radicchio, Schwarzwurzel. Außerdem die Winterendivie nicht neben Tomaten setzen, sie breiten ihre unteren Blätter löffelartig aus zur Speicherung von Regenwasser. Die daraus entstehende Luftfeuchtigkeit fördert für die Tomaten schädliche Pilze und Bakterien. - Gegen Fäulnispilze, die bei Temperaturen unter 10° Oberhand gewinnen können, empfiehlt sich, vorsorglich Steinmehl zu stäuben.
Anbau für Sommerkultur unter Glas ab März, für Herbstkultur ab Juni im Freiland. Nur bei Trockenheit die Köpfe von nicht selbst bleichenden Sorten etwa 10 Tage vor der Ernte zusammenbinden und bleichen, sonst besteht Fäulnisgefahr. Auch mit schwarzer Folie abdecken. Zum Bleichen kann man auch sog. Endivienhauben aus undurchsichtigem Polyäthylen nehmen. Selbstbleichende Sorten: Bubikopf, Diva. Herbstendivien können bis zum Frost auf dem Beet verbleiben. Escariol verträgt Kälte bis - 5/6°, Frisée bis -3°. Letztere ist schossfester. Ernte ab 9 im Freiland. Man verwendet sie auch für das Bleichen, 10 - 14 Tage vorher werden sie - trocken - zusammengebunden. Mit schwarzer Mulchfolie dauert es nur eine Woche.
Mit Frostbeginn werden die Endivien wie folgt gelagert: 1). Die (trockenen) Köpfe ohne Wurzeln mit Zeitungspapier umwickeln und in Steigen schichten und frostfrei lagern. 2). Die Endivien ausgraben und im Keller auf Folien lagern. 3). Die Endivien werden mit Wurzelballen eng an eng in Kästen gestellt und an einem luftigen, aber überdachten Platz aufgestellt. Auch ein leeres Mistbeet, das man mit Brettern zudeckt, ist geeignet. 4) Die Endivien ins Frühbett einschlagen. Falls Endivien mit dickem Plastik (Noppenfolie) oder anderen Decken zugedeckt werden, vertragen sie auch -10° und können nach langsamem Auftauen im Frühjahr weiterwachsen bzw. geerntet werden. - Falls Schwarzpappeln in der Nähe stehe, sollten Endivien nicht angebaut werden (Winterwirt für Wurzelläuse). Die Frisée-Sorten sind feiner im Geschmack und weniger bitter, aber bei viel Regen stark gefährdet durch Pilzkrankheiten. Auch für Herbstanbau im Frühbeet ungeeignet. Letzte Pflanzung im Freien bis in die erste Augustwoche 35 x 40 cm.
Winterendivien können A 8 ausgesät werden. Selbstbleichende, nässeunempfindliche Sorten wie Bubikopf 2 oder Wallone Frisee werden dafür von Sperling empfohlen. Nach Ausbildung von etwa 6 Blättern werden sie umgepflanzt in das Frühbeet. Gegen Frost sichert man das Frühbeet seitlich mit Laub oder wasserfestem Styropor, oben mit Luftpolsterfolie u.ä. Lüften, wann immer es möglich ist.
Verarbeitung zu Salaten, wobei die Winterendivie in Streifen geschnitten werden muss. Letztere wird in südlichen Landen auch gedünstet. Möglichst schnell verarbeiten, Endivie welkt rasch. Im Kühlschrank mit nassem Tuch einwickeln.
Endiviensalat resistent und tolerant:
Diva (Bingenheimer Saatgut), wird größer als Bubikopf und Escariol. Wuchs aufrecht, früh und dicht gefüllt. Ione (Bingenheimer Saatgut), eine sehr fein gekrauste Endivie, groß mit gut gefülltem Herz. Geeignet für frühen Anbau unter Glas sowie für das Freiland vom Frühjahr bis Herbst. Roxy (Pötschke), der resistente Nachfolger des braunen Trotzkopfes. Ein neuer, glänzend roter und schossfester Kopfsalat mit Resistenzen gegen viele Mehltaurassen. Roxy zeigt ein leicht blasiges Blatt sowie eine gut geschlossene Unterseite. Er ist unempfindlich gegen Innenbrand und eignet sich für die gesamte Freilandsaison. Wallonne/Valdo (Bingenheimer Saatgut). Gekrauste Endivie vom Typ Wallonne. Sehr robuste Sorte für den Freilandanbau im Herbst. Starkwüchsig, erträgt gut feuchte Witterung und die ersten Fröste. Auslese auf gut gefüllte Mitte.
Endivie enthält reichlich Spurenelemente Eisen, Molybdän, Selen, Zink; die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor; Carotinoide, Inulin (Ballaststoff) und Intybin (Bitterstoff); Vitamine B 1,2,6, + C und viel Folsäure. Der Intybingehalt wird durch Hitze und Trockenheit erhöht. Durch leichten Frost bildet sich mehr Zucker, die Bitterstoffe dringen geschmacklich weniger durch. Die Inhaltsstoffe von Gewächshaus-Endivie sind geringer als von Freiland-Endivie. Das gleiche gilt von gebleichten gegenüber grünen Blättern.
Wissenschaftler der Universität Jena haben herausgefunden, wie Chicorée Krebs verhindert. Es handelt sich um Pflanzen wie Radicchio, Artischocke, Knoblauch, Spargel, Zwiebeln, sie alle verhindern Darmkrebs durch Inulin, das das Wachstum von krebsabwehrender Bakterien fördert und die Abwehrkräfte der Darmzellen stärkt. Besonders wirkungsvoll war die Kombination mit Milchprodukten wie Joghurt und Quark.
Autor, Lizenz & Quelle
Karl-Heinz Baake ("Der Bio-Gärtner") Friedberg/ Hessen |