Leere Supermärkte bei einer Ölkriese: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 8. März 2021, 17:35 Uhr
Momentan bilde ich bei mir zu Hause einen Grundvorrat an haltbaren Lebensmitteln. Die Ladenregale sind voll, man kann Konserven, Mehl, Getränke usw. kartonweise wegschleppen.
Dabei kam mir die Frage, was dazu führen kann, dass die Regale plötzlich leer bleiben.
Für leere Regale kenne ich aktuell zwei wiederkehrende reale Ereignisse:
An einem sonnigen, warmen Sommer-Samstag sind nachmittags die Kühlregale mit den SB-Fleischwaren ratzekahl geplündert, da alle grillen wollen.
Im letzten Winter hingegen war Streusalz absolute Mangelware.
Grundlegendes Problem: Die Nachfrage ist größer als das Angebot bzw. der Produktionsausschuss.
Die meisten „richtigen“ Katastrophenszenarien gehen hingegen davon aus, dass die Produktion ausfällt oder die verfügbaren Rohstoffe bzw. die fertige Ware vernichtet wird (z.B. durch Dürre, Überschwemmung, Schädlingsbefall, Kontamination).
Kleine, regionale Szenarien gehen von fehlenden Nachschub aus (z.B. bei Schneekatastrophen, etc).
Gab es letzten Winter wegen vereisten Straßen auch in einigen Orten.
In eine ähnliche Richtung geht mein Szenario, welches ich nun ersonnen habe.
Die fingierte Ur-Katastrophe ist in diesem Fall der vollständige Ausschluss der EU von den OPEC-Lieferungen (politische Vorszenarien brauchen hier kein Thema zu werden). Also der künstliche Wegfall einer kompletten Ressource. Für den natürlichen oder technischen Wegfall fehlt mir gerade eine zündende Idee.
Da sich der Verbrauch nicht durch Nordseeöl vollständig decken lässt, verknappen sich die Reserven und es steigt der Preis rapide an. Erdöl ist jedoch ein direkter Rohstoff für die Produktion, aber vor allem auch Energieträger für den Produktionsprozess, der Anlieferung der Rohstoffe und den Abtransport der Ware zum Verbraucher.
Die steigenden Kosten der Logistik werden die ersten sichtbaren Zeichen sein. Diese steigen ganz einfach zusammen mit den Kraftstoffpreisen.
Zunächst sinkt für in jeder Stufe der Wertschöpfungskette durch die erhöhten Ölpreise die Gewinnspanne. Zu Kompensation werden die Kosten letztlich an den Endverbraucher weitergeben.
Realistisch gesehen, werden diese Preissteigerungen anfangs relativ moderat ausfallen. Ein Artikel der beispielsweise vorher 0,99 gekostet hat, wird nun 1,09 oder 1,19 kosten.
Bald werden sich nicht rentierende Produkte aus den Regalen verschwinden, da ihre Anlieferung zu teuer wird. Luxusprodukte werden luxuriöser, gleichzeitig werden die Händler verstärkt die Ware anbieten, die sie auch noch wirklich absetzen können: Lebensmittel, etc.
Die Nachfrage steigt, die Auswahl dünnt aus, die Regal werden leerer.
Mit Fortschreiten der Ölkrise, also der ständigen Verknappung des Ölvorräte, steigt unweigerlich der Preis für den Endkunden. In den folgenden Phasen werden die Preissteigerungen drastisch zunehmen, d.h. in größeren Schritten bzw. in kürzen Abständen. Die Preise werden sich in der Extremphase wöchentlich, dann täglich nach oben ändern.
Es bedingt das große Hamstern von Waren (nicht nur Lebensmittel, alles muss ja irgendwie teuer produziert und befördert werden), aus zwei Gründen:
a) Es herrscht Angst, dass bald keine Ware mehr erhältlich ist.
b) Es herrscht Angst, dass die Ware mit dem verfügbaren Geldmitteln bald schon wieder teurer wird.
Die Nachfrage steigt weiterhin!
Das erinnert ein wenig an die Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren: Die Menschen brachten ihren Lohn von der Zahlstelle direkt in Körben zu den Lebensmittelhändlern, aus Angst, dass es am nächsten Tag noch weniger wert ist.
Im Grunde haben wir das gleiche Szenario ausgebaut: Das Geld verliert seine Kaufkraft, der Umlauf steigt.
Die Nachfrage kann irgendwann auch nicht mehr gedeckt werden, da die Rohstoffe mangels Energieträger Öl nicht mehr erschlossen werden oder transportiert werden können.
Es kommt zum HSP-Fall.
(Wenn nicht schon längst ein Krieg ums Öl begonnen hat.)
Dieses Szenario nennt keinen Zeitplan, da dieser nicht vorhersehbar ist.
Fakt ist, dass im Laufe der Krise sehr schnell nach Alternativen gesucht wird (getreu dem Motto „Not macht erfinderisch“ oder „ins Wasser geworfen, lernt man schwimmen“), welche die Abwärts-Entwicklungen in einigen Teilbereichen verlangsamen werden. Man denke an plötzlich aus den Schubladen geholte Elektroautos, Superbatterien und neue Nahverkehrskonzepte.
In anderen Bereichen wird sich hingegen schnell eine Spirale einstellen. Mit Sicherheit zuerst bei den Benzinpreisen an der Zapfsäule.
So, die Diskussion sei nun eröffnet.
Autor: kappa3
Quelle: http://home.arcor.de/grauepost/