Allgemeines zur Notunterkunft: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 16. April 2021, 16:34 Uhr

Allgemeines zur Unterkunft auf der Flucht

Während man direkt auf der Flucht ist, hält man sich in der Regel nicht sehr lange an einem Ort auf. Im Normalfall wird man sich am späten Nachmittag oder frühen Abend nach einer Unterkunft umsehen. Vorzugsweise sollte man etwas gefunden haben, solange es noch hell ist. Hier muss man genau unterscheiden, ob mal völlig gefahrlos nächtigen kann oder ob auch nur im entferntesten die Möglichkeit einer Gefahr besteht. In der Regel befindet man sich auf der Flucht immer in Gefahr, sonst würde man ja nicht flüchten.

Wichtigster Punkt ist also die Sicherheit. Nächtigen in Gebäuden jeder Art und auch in deren unmittelbarer Nähe sollte man tunlichst unterlassen. Hierzu gehört auch das Nächtigen unter Brücken und in oder unter Fahrzeugen (auch sichtlich kaputte). Übernachten in der Kanalisation zu übernachten sollte man wegen der Ratten und möglichen Gasen auch unterlassen. Ideale Plätze sind in dichtem Unterholz, Schonungen und ähnliches. Je schwerer man selber hinein kommt, um so unwahrscheinlicher ist es entdeckt zu werden.

Tipp:

Wenn jemand überhaupt noch keine Ausrüstung hat, und nun überlegt, was er / sie sich als aller erstes holen soll, ist mein Rat ein gutes Messer (vorzugsweise ein so genanntes Matrosen oder Bootsmannsmesser mit nicht rostfreier Klinge), einen guten Schleifstein (Wasserschleifstein, zweiseitig, grob / fein) und einen guterhaltenen BW-Poncho (aber das Original). Diese drei Teile kosten wirklich nicht die Welt (insgesamt etwa 30 bis 50 Euro) und sind ungemein vielseitig und nützlich (OK, der Schleifstein ist nur zum Messerschleifen). Das genannte Messer ist für fast jeden Zweck geeignet, vom Brotschneiden und schmieren über Schnitzen bis hin zur Waffe. Es ist von ausreichender Größe und zugleich klein genug, um unauffällig unter der Kleidung oder auch im Stiefel getragen zu werden. Den Poncho empfehle ich deshalb, weil er nicht nur der beste Nässeschutz ist, den ich kenne (er ist ausreichend groß, dass man da samt Rucksack drunter trocken bleibt), er hat Ösen (durch die man tunlichst vorher schon Schnurschlaufen gezogen hat) um wie ein Zelt oder Trapp (Schutzplane) aufgebaut zu werden, man kann ihn als Unterlage beim Schlafen oder sitzen gegen Bodenfeuchtigkeit verwenden, man kann sich (wenn man ihn, aus welchen Gründen auch immer, nicht als Zelt oder Trapp verwenden kann) darin einwickeln, er ist im Gelände meistens absolut unauffällig weil oliv, er ist relativ robust, man kann wenn man in ihm Heu oder Stroh einwickelt als Notfloß für die Ausrüstung nehmen, er hat ein kleines Packmaß und kostet dabei auch noch wenig. OK, er wiegt ein bisserl was, weil er ja auch als Notbehelf im ABC-Fall dienen soll. Wer noch ein paar Euro mehr ausgeben will, sollte sich noch ein BW-Zeltplane zulegen. Eine pro Person wohlgemerkt, kein Paar. Zeltstangen und Heringe muss man nicht mitschleppen, sie schnitzt man sich unterwegs wenn man sie braucht.

Hat man nun also einen vermeintlich geeigneten Platz zum Übernachten gefunden, wird er genauer geprüft. Brauche ich außer einer Schlafstelle sonst noch was wie z. B. Wasser? Besteht die Gefahr einer Überschwemmung? Das muss keine große sein, ich habe nächtens schon Leute aus ihrem Unterschlupf oder Zelt springen sehen, weil sie sich eine kleine Mulde ausgesucht haben und selbige bei etwas Regen plötzlich mit Wasser gefüllt war. Sind vielleicht Ameisen in der Nähe? Ist man mit allem zufrieden, polstert man sich die Schlafstelle mit frischen (dünnen) Zweigen aus. Die Polsterung kann und sollte (wenn möglich) etwa 30 bis 50 cm hoch sein, weil sie sich noch platt drückt. Hat man eine BW-Zeltplane, ist zu überlegen, ob es sinnvoll ist sie aufzustellen. Sie dient als Sicht-, Wind- und Regenschutz und als Wärmereflektor wenn man gefahrlos ein Feuer machen kann. Selbige wird dann natürlich so aufgestellt, das sie die Schlafstelle überdeckt. Kann man ein Feuer machen, wird nun die Feuerstelle angelegt. Hierzu eventuell vorhandenes Laub, Kleingehölz Nadel (von Bäumen) etc. weggeräumt und die Feuerstelle mit ein paar Steinen eingefasst. Zwecks Aufbewahrung des Feuerholzes steckt man 4 Pflöcke in den Boden und dann sammelt man für die Nacht ausreichend Feuerholz. Brauch man noch Wasser und es ist etwas zu bekommen, wird es geholt. Ist alles soweit erledigt, kann man das Feuer anzünden. Aber bitte ein kleines Feuer. Es soll wärmen und gegebenen Falls zum Kochen dienen und nicht andere aufmerksam machen. Beim Feuer immer vorher bedenken, das man ein Feuer nachts weit sehen kann und meist noch weiter riechen.

Letzte Änderung: 25.5.2005 05:36:22 - Autor: Wizard