Das Auge: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. März 2021, 16:54 Uhr
Anatomie des Sehorgans
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Die Augen liegen geschützt in der knöchernen Augenhöhle. Sie sind eingebettet im Fettgewebe, und können durch Augenmuskel in alle Richtungen bewegt werden. Nach vorne wird die Augenhöhle durch die Lider abgeschlossen. Staub und kleine Fremdkörper werden durch die Wimpern und nach oben durch die Augenbrauen vom Auge ferngehalten.
Das Auge ist dreischichtig aufgebaut:
Die äußerste Schicht wird durch die weiße Lederhaut gebildet. Sie geht nach vorne in die durchsichtige Hornhaut über. Horn- und Lederhaut werden von der Bindehaut überzogen. Sie überzieht auch die Innenseite der Augenlider und wird durch die Tränenflüssigkeit ständig feucht gehalten. Die Aderhaut versorgt das Auge mit Blut. Nach vorne bildet sie die Regenbogenhaut und den Ziliarmuskel. Die innerste Schicht ist die eigentliche Sehschicht, die sogenannte Netzhaut. Genau in der Netzhautmitte gegenüber der Pupille findet sich die Stelle des schärfsten Sehens, der gelbe Fleck. Die Fasern der Netzhaut vereinigen sich zum Sehnerv und führen zum Gehirn. An der Austrittsstelle des Sehnervs aus dem Auge finden sich keine Sehzellen, deshalb wird diese Stelle auch der blinde Fleck genannt. Die Netzhaut wird über eigene Netzhautgefäße mit Blut versorgt.
Das Licht fällt zuerst durch die Hornhaut, dann durch die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllten Augenkammer. Über eine Öffnung der Regenbogenhaut, der Pupille gelangt das Licht zur Linse. Hier wird das Licht gebündelt. Die Wölbung der Linse und damit die Sehferne (der Scharfpunkt) wird durch den Ziliarmuskel beeinflusst. Über das gallertartige Innere des Auges, dem Glaskörper erreicht das Licht schließlich die Netzhaut.
Die Tränenflüssigkeit wird in der Tränendrüse gebildet. Sie hält die Bindehaut feucht, ermöglicht dadurch ein reibungsfreies Bewegen des Auges und reinigt die Lidspalte von kleinen Fremdkörpern und Staub. Die Tränenflüssigkeit wird über kleine Tränenkanälchen zum Tränensack abgeleitet und mündet schließlich unter der untersten Nasenmuschel in der Nasenhöhle.
Erste Hilfe: Auge
Viele Schädigungen am Auge entstehen durch ätzende Stoffe wie zum Beispiel Kalk oder verschiedene Chemikalien, Säuren oder Laugen. Es bestehen starke Schmerzen, da die Hornhaut sehr schmerz- und berührungsempfindlich ist. Meist besteht ein starker Lidkrampf, der Betroffene hat Mühe, das Auge zu öffnen. Durch die Reizung ist das Auge gerötet. Die wichtigste Maßnahme ist das Auge für mindestens 10 Minuten zu spülen. Wenn möglich gehe sofort zur nächsten Wasserleitung und halte den Kopf des Patienten direkt unter den Wasserstrahl. Es genügt wenn das Wasser gleichmäßig, und ohne Druck auf die Nasenwurzel und den inneren Augenwinkel geleitet wird. Oft ist es notwendig, dass du dem Patienten hilfst das Auge offen zu halten. Kalk und andere Fremdkörper kannst du zusätzlich durch ein feuchtes Tuch vorsichtig wegwischen. Ziehe dafür das Augenlid nach unten und lass den Patienten nach allen Seiten blicken, um versteckte Fremdkörper sichtbar zu machen.
Bei Verletzungen des Auges durch Schlag, Fremdkörper oder spitze Gegenstände bedecke das verletzte Auge mit sterilen Wundauflagen und verbinde das Aug mit einem Dreieckstuch. Bei schweren Verletzungen ist es hilfreich beide Augen zu verbinden, dadurch verhinderst du schmerzhafte Blickbewegungen. Bleibe beim Patienten, wirke beruhigend auf ihn ein und veranlasse einen Notruf.
Autor: Dr. Stefan Strasser
Quelle: http://stefan.ganz.priv.at