Schmerzmittel: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 20. März 2021, 12:47 Uhr

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Heilkräuter / Heilpflanzen, Heilkräuter, Kräuter-Gewürze, Kräuter in der Küche, Heimische essbare Pflanzen, Schmerzmittel, Natürliche Appetitzügler, Natürliche Antibiotika, Natürliche Beruhigungsmittel, Natürliches gegen Verstopfung und Durchfall

Pflanzliche Öle, Vitamine, Sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralsstoffe und Spurenelemente

Pfefferminzöl

Äußerlich angewendet wirkt es kühlend, lokal betäubend und durchblutungsfördernd. Anwendung findet es u.a. bei Erkältungskrankheiten, Appetitstörungen, Magen- und Darmkrämpfen, Übelkeit, Menstruationsbeschwerden, Schmerzen des Bewegungsapparates und insbesondere bei Spannungskopfschmerzen.
In einer Studie mit 164 Patienten, die unter Spannungskopfschmerzen litten, konnte eine Lösung mit 10%igem Pfefferminzöl bereits nach 15 Minuten die Schmerzen deutlich verringern. Damit wurde ähnliche Erfolge erzielt wie nach Anwendung der Schmerzmittel der Wirkstoffgruppe ASS und Paracetamol – ohne deren unerwünschte Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken.
Achtung: Bei Kleinkindern sollten Präparate mit Pfefferminzöl – wenn überhaupt – nur sehr vorsichtig eingesetzt werden, da das Öl Stimmritzenkrampf auslösen kann!

Brennnesselblätter

Die Brennessel wird als Heilmittel schon seit vielen hundert Jahren eingesetzt. Schon Hippokrates, Hildegard von Bingen und Hieronymus Bock verordneten diese Pflanze bei den unterschiedlichsten Beschwerden. Sie wird überwiegend bei Beschwerden der Harnund Gallenwege eingesetzt und zur Blutreinigung bei Frühjahrs- und Entschlackungskuren.
Neuere Erkenntnisse zeigen jedoch, dass die Pflanze Wirkstoffe enthält, die den menschlichen Schmerzstoffwechsel gezielt beeinflussen können. In einer Studie wurde die Wirksamkeit von Brennesselextrakt über ein Jahr bei 718 Patienten mit Kniearthrose untersucht.
Die klinischen Gelenkbefunde besserten sich während der einjährigen Therapie deutlich, der Schmerz verringerte sich um 73,5%. Der Rückgang der Beschwerden war in den ersten Monaten am stärksten, die Zahl der Schübe nahm von 60% zu Beginn auf 7% ab.
Es ist auch möglich, die Brennessel mit herkömmlichen Schmerzmitteln zu kombinieren und somit die Dosis und damit auch das Risiko dieser Schmerzmittel um ein Vielfaches zu senken, wenn eine alleinige Verabreichung von Brennessel nicht ausreichen sollte.
Anwendung: In Apotheken und guten Drogeriemärkten gibt es zahlreiche Brennesselpräparate fertig zu kaufen (z.B. Natu lind, Hox alpha).
Wer möchte, kann auch selber einen Tee zubereiten, der gleichzeitig den Vorteil der wichtigen Flüssigkeitsaufnahme in sich trägt.

Teufelskralle

Die Pflanze ist in Namibia beheimatet und hat in zahlreichen experimentellen Untersuchungen und Studien eine schmerzstillende Wirkung bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates bewiesen. Ein Besserungseintritt braucht jedoch eine sogenannte „Anflutphase“ von mehreren Tagen. 1996 und 1997 wurden Studien durchgeführt, in denen es bei Patienten zu einem deutlichen Rückgang der Schmerzintensität bis zu 50% und zur Minderung der schmerzhaften Muskelverhärtung in der Rückenmuskulatur um bis zu 25% gekommen ist.
Therapeutische Wirkungen traten bereits nach 1 – 2 Wochen ein, die maximale Wirkung war nach 4 Wochen erreicht. Anwendungen: Als Abkochung , Aufguss oder Fertigpräparate (z.B. Allya, Arthrotabs, Bomarthros Harpagophytum)
Zur Beachtung: Bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sollte Teufelskralle nicht eingenommen werden.

Weidenrinde

Die Weide wurde schon früh als Heilmittel eingesetzt.
Schon 400 v. Chr. verordnete Hippokrates einen Aufguss aus der Rinde dieses Baumes bei Gelenkentzündungen und bei rheumatischen Schmerzen.
Bald aber geriet das natürliche Schmerzmittel in Vergessenheit.
Im 19. Jhdt. gelang es, Schritt für Schritt aus der Pflanze den Wirkstoff Acetylsalicylsäure zu synthetisieren und schließlich auf chemischem Wege herzustellen. Das erste synthetisch hergestellte Schmerzmittel war geboren (Aspirin) und trat seinen Siegeszug um die Welt an.
Es kostete nur ein Zehntel des Preises der aus der Weide gewonnen Salicylsäure.
Für den kurzfristigen Einsatz gegen Schmerzen und Fieber sind Acetylsalicylsäurepräparate gut geeignet und dann meist auch ohne Nebenwirkungen. Der längerfristige Gebrauch kann jedoch u.a. massive Schädigungen der Schleimhäute (insbesondere des Magens) hervorrufen. Außerdem wird die Blutgerinnung stark beeinflusst (das Blut wird dünnflüssiger).
Bei Operationen und selbst bei kleineren Eingriffen, wie Zahnentfernung, Probeentnahme wie etwa bei Magen- oder Darmspiegelungen, kann es zu starken, ungewollten Blutungen kommen – Nachteile, die die natürliche Weidenrinde nicht hat.
Salicylsäure wirkt aufgrund der fehlenden Acetylgruppe nicht blutgerinnungshemmend.
Anwendung: Als Tee oder Fertigpräparate z.B. Assplant, Rheumakapseln.

Cayennepfeffer

Cayennepfeffer wird als äußerliche Auflage gegen rheumatische Schmerzen eingesetzt.
Der Hauptwirkstoff ist das Capsaicin, welches bei Kontakt mit der Haut zu einer vermehrten Ausschüttung einer körpereigenen Substanz führt, die als Signalübermittler zwischen den Schmerzrezeptoren und dem zentralen Nervensystem fungiert.
In einer veröffentlichten US-Studie wurden 113 Arthritispatienten mit lokalen Cayennepfefferauflagen behandelt.
Bei 80% erfolgte eine deutliche Besserung der Schmerzen und Beschwerden.
Anwendung: Umschläge, Salben, Cremes, Fertigpräparate z.B. Rheumamed

Gewürznelken

Die Gewürznelke wurde bereits 1600 v. Chr. in Indien als Schmerzmittel eingesetzt. In Deutschland wurde sie erstmals im 10. Jhdt n.Chr. erwähnt und auch Hildegard von Bingen berichtet über sie.
Anwendung: Mit Gewürznelken die betroffenen Stellen einmassieren, Nelkentee, Nelkenöl, Nelkentabs
Zur Beachtung: Menschen mit Allergieneigung und asthmatischen Beschwerden sollten insbesondere das pure Nelkenöl am Anfang vorsichtig und gering dosieren, um die individuelle Verträglichkeit zu testen.

Ingwer

Ingwer wird schon seit mehr als 3000 Jahre in China zu Heilzwecken eingesetzt.
Heute ist er ein wirksames Mittel gegen Reiseübelkeit.
Nur wenige Menschen kennen ihn als Mittel zur Schmerzlinderung bei rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis und Fibromyalgie.
Anwendung: Tee, frischer Ingwer, warme Kompressen bei Kopfweh, Krämpfen im Bauchbereich oder bei Gelenksteifheit.

Pestwurz

Auch die heilende Kraft der Pestwurz ist seit dem Altertum bekannt.
Die Blätter wurden bei Entzündungen, Geschwüren und Wunden aufgelegt.
Im Mittelalter diente die Pestwurz vor allem wegen ihrer schweißtreibenden Wirkung als Mittel gegen die Pest, die häufig mit Schwitzkuren therapiert wurde, woher auch die Bezeichnung vielseitig eingesetzt wird. Ihre Wirksamkeit gegen allergische Rhinitis und Asthma wurde in Deutschland und in der Schweiz in mehreren Studien seit dem Jahr 2000 nachgewiesen.
Besonders gut wirkt die Pestwurz gegen Migräne.
Nur selten treten leichte Magenbeschwerden auf.
Anwendung: Pestwurz sollte nicht als Tee eingenommen werden. Empfehlenswert sind Fertigpräparate, wo die giftigen Stoffe ausgespült sind. (z.B. Petadolex)

Nachtkerze/Nachtkerzenöl

Die Nachtkerze ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet und galt dort lange Zeit ausschließlich als Wundheilmittel.
In Studien hat sich diese Pflanze aufgrund des enthaltenen Wirkstoffes Tryptophan als schmerzlindernd bei akuten und chronischen Schmerzen erwiesen.
Das aus der Nachtkerze gewonnene Öl enthält zudem zahlreiche BVitamine, Calcium, Magnesium und Gamma-Linolensäure.
Diese Substanz kann teilweise rheumatische Entzündungsprozesse unterbinden oder wenigstens lindern.
Anwendung: Fertigpräparate (Epogam, Gamacur – auf dem Beipackzettel stehen jedoch meistens nur die Indikation atopisches Ekzem und Neuordermitis).

Quelle:

http://www.yggdrasil-forum.at/wiki/index.php/Schmerzmittel