Vogelmiere

Aus AutarkWiki
Version vom 26. März 2021, 15:57 Uhr von Andre Pohle (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „right|400px ==Vogelmiere== '''Quelle: Dr. Markus Strauß: Schätze der Natur | Siehe: Heimische essbare Pflanzen''' Die Voge…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chickweed (aka).jpg

Vogelmiere

Quelle: Dr. Markus Strauß: Schätze der Natur | Siehe: Heimische essbare Pflanzen

Die Vogelmiere ist ein Nelkengewächs (Caryophyllaceae). Der Name deutet darauf hin, dass die Pflanze ein beliebtes Futter für Vögel darstellt. Die zahlreichen nahrhaften Samen sind im Winter bei den Singvögeln sehr begehrt.

Die sehr vitale und vermehrungsfreudige Pflanze wächst eher flach kriechend als aufrecht. Daher wird sie auch bei üppigem Wuchs an günstigen Standorten kaum höher als 20 cm. Wächst sie zum Beispiel auf einem brachliegenden Gemüsebeet alleine bildet sie dichte Polster, während sie sich in einer Wiese wachsend an benachbarten Grashalmen abstützt und daher höher wirkt.

Die kleinen Blättchen sind hellgrün und stehen immer zu zweit gegenständig an den Trieben. Die Grundform der zarten Blättchen ist eiförmig mit einer kurzen Spitze nach außen. Ein typisches Kennzeichen der Vogelmiere sind ferner die im Durchschnitt runden Triebe, welche außer einer längs verlaufenden Haarreihe unbehaart sind. Die Blütenstiele wachsen aus den Blattachseln heraus, jeder Stiel trägt nur eine Blüte. Die kleinen weißen Blüten sind nur wenige Millimeter groß und sehen sternförmig aus. Dieser sternförmige Eindruck entsteht durch die tiefe Einkerbung der fünf Blütenblätter, so dass diese wie zehn Strahlen wirken. Die grünen Kelchblätter unter der kleinen Blüte sind behaart und meistens sogar etwas länger als die weißen Blütenblätter.

Die Vogelmiere stammt ursprünglich aus Europa. Im Gefolge der Kolonialisierung und der weltweiten Handelsbeziehungen hat sich das zarte Pflänzchen heute in allen Ländern der Erde eingebürgert und wurde so durch menschliche Hilfe zum Kosmopoliten.

Zwar bevorzugt die Miere humose, gut mit Nährstoffen versorgte, eher feuchte Böden in halbschattiger Lage, doch mit der Wahl ihrer Standorte ist sie nicht wählerisch: auf Gartenbeeten, in Balkonkästen und Blumentöpfen, in feuchten Wiesen, an Wald- und Wegrändern, an Mauern, unter Zäunen und auf Brachland ist sie häufig anzutreffen. Wer seine Augen erst einmal "auf Vogelmiere geeicht" hat, wird sie überall entdecken.

Die Vogelmiere ist reich an Mineralien und Spurenelementen (vor allem Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, Selen) und Vitaminreich (besonders Vitamin A und C, sowie B1, B2 und B3). Besonders auf den außergewöhnlich hohen Eisengehalt und die relativ seltenen B-Vitamine soll hier hingewiesen werden. An so genannten sekundären Pflanzenstoffen sind die Saponine, Flavonoide und Schleimstoffe hervorzuheben.

Der Genuss der Vogelmiere hat auf den gesamten Organismus eine reinigende und kräftigende Wirkung. Die Inhaltsstoffe wirken kühlend, entzündungshemmend und sind sehr förderlich für die Verdauung. Die in der Vogelmiere enthaltenen Saponine können vom menschlichen Körper nicht direkt aufgenommen werden, bewirken jedoch eine verbesserte Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm.

Verwendete Pflanzenteile und Erntezeit

Verwendet werden die saftig-zarten Triebspitzen einschließlich der Blüten: der Geschmack ist angenehm erfrischend-mild-aromatisch und erinnert an jungen Mais.

Die Vogelmiere kann ganzjährig gesammelt werden, allerdings fällt dies natürlich in der Zeit von April bis November leichter, da die Pflanzen während der Vegetationsperiode an manchen Stellen üppige Kissenpolster mit schönen Triebspitzen gebildet haben. Im Winterhalbjahr braucht man etwas mehr Geduld, um die kleineren Triebspitzen aus zum Teil abgestorbenem und zurück gefrorenem Pflanzenmaterial herauszusortieren. Am besten ist es, dies gleich an der frischen Luft erledigen.

Rezepte

Strausss-Logo.png

Vogelmieren-Salat

Zu der zarten, erfrischenden Miere passt ein leichter Joghurt-Dressing mit etwas Zitronensaft, Distelöl und Senf hervorragend.

In diesem Video wird u.a. auch gezeigt, wie Vogelmiere als Salat zubereitet wird.

Vogelmieren-"Spinat"

In etwas ßl eine kleine, fein gehackte Zwiebel glasig dünsten. Die Triebspitzen der Vogelmiere waschen, fein hacken und zu den Zwiebelwürfeln hinzugeben. Mit etwas Wasser ablöschen, leicht salzen und pfeffern. Garzeit etwa 3-5 Minuten, je nach Konsistenz der Triebspitzen. Nach Belieben mit Creme fraiche, Zitronensaft, frisch gepresstem Knoblauch verfeinern.

Basmatireis mit Vogelmiere, Mais und Paprika

Basmatireis oder auch Duftreis zubereiten. In einer Pfanne Zwiebelwürfel in ßl dünsten, später kleine rote Paprikawürfel und zu guter letzt gekochte Maiskörner aus einem Glas hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer, Curry abschmecken. Frische, zarte Triebspitzen der Vogelmiere fein wiegen. Nun sowohl das gedünstete Gemüse als auch die frische Vogelmiere unter den heißen Basmatireis unterheben. Ein leckeres Farbenspiel entsteht!

Polenta-Pizza mit Vogelmiere

Polenta in Gemüsebrühe zubereiten und noch heiß auf einem mit Backpapier ausgelegten Kuchenblech gleichmäßig als Pizzaboden verteilen. Einige Stunden oder auch über Nacht ziehen lassen. Belag: den Pizzaboden mit einer Soße aus passierten Tomaten, welche mit Salz, etwas Chili und Knoblauch gewürzt wurde bestreichen. Darüber eine Schicht grob gehackte Vogelmiere-Tribspitzen verteilen. Die Vogelmiere mit dünnen Tomaten- und Mozzarellascheiben abdecken. Im Backofen bei mittlerer Hitze backen bis die Tomatenscheiben gar sind und der Käse goldbraun und verlaufen ist.

Autor, Lizenz & Quelle

Strauss-Schriftzug.png

Dr. Markus Strauß
70182 Stuttgart
http://www.dr-strauss.net/

Quelle: http://www.iknews.de/2012/06/29/schatze-der-natur-vogelmiere/