Seifenherstellung

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Seifenherstellung

Seifenherstellung, Seifensieden

Einfache „Seifen“:

Seifenherstellung aus Holzasche

Holzasche enthält Kalium. Zum Beispiel enthalten Tannenzapfen viel Kalium. Diese Holzasche wird auch „Pottasche“ genannt. Lauge-1

Herstellung von Lauge: In ein Fass Löcher in den Boden bohren. Eine Schicht Kies oder Zweige hineingeben und mit einem Tuch abdecken und dann Holzasche einfüllen. Mit der Asche von Harthölzern auffüllen. Dann langsam Regenwasser durch das Fass laufen lassen. Nach längerer Zeit tröpfelt dann das gefilterte Wasser, die lauge, durch die Löcher am Boden heraus. Das Regenwasser schwemmt die alkalischen Salze aus der Asche aus. Durch Kochen verdickt man die Flüssigkeit, bis sie so konzentriert ist, dass ein Ei darauf schwimmen kann. Lauge lässt sich auch aus Farnkräutern gewinnen, die überall in der Natur vorkommen. Man trocknet den Farn im Freien und verbrennt ihn dann in einem Topf, was eine rötlich-graue Asche ergibt.

Testen der Lauge: Um aus der Lauge Seife herstellen zu können muss man zunächst prüfen, ob die Lauge auch die richtige Konzentration hat. Zu diesem Zweck stellt man eine absolut gesättigte Salzlösung her. Dann nimmt man einen Stab, der an einem Ende beschwert ist, und lässt ihn in der Sole schwimmen. Durch sein Gewicht richtet er sich auf. Nun wird er an der Oberfläche der Sole eingekerbt. Fertig ist der „Laugenmesser“.

Seifenherstellung aus Lauge: Zu diesem Zweck mischt man einen halben Liter lauge mit zwei Pfund sauberem geschmolzenem Fett oder mit Öl. Diese Mischung muss man etwa drei Stunden bei schwacher Hitze vorsichtig sieden. Gut geeignet ist Rinder- oder Schweinefett bzw Öl. Beim Abkühlen wird ein Pfund Salz hinzugefügt, das die Seife aushärtet. Sobald sich das Salz gesetzt hat, schüttet man die weiche Seifenmasse in eine mit feuchten Tüchern ausgelegte Holzform. Zum Schluss gibt man noch Farb- und Duftstoffe hinzu, meist eine Mischung bestimmter Kräuter. Dann kann die Seife endgültig aushärten. Aus Lauge hergestellte Seife wird mit der Lagerung noch besser. Allerdings nur an einem luftigen und kühlen, nicht zu kalten Ort.

Seife bei besonders schmutzigen Stellen konzentriert anwenden (einreiben).

Lauge-2

Zubereitung der Lauge: 300 g durchgesiebte, helle Holzasche in einen festen Stoffbeutel binden. Mit 10 l kochendem Wasser überbrühen und einige Stunden zugedeckt stehen lassen; die entstandene Lauge fühlt sich seifig an. Man schöpft diese klare Lauge sorgfältig ab. Die Asche kann nochmal angebrüht werden, sie ist weniger seifig als die erste Lauge, aber eignet sich gut zum "Strecken" der ersten Lauge. Die Lauge kann zum Einweichen der Wäsche, zum Reinigen von dunklen Kleidungsstücken und zu Putzzwecken benutzt werden.

Seifenkraut (Saponaria officinalis:)

Das Seifenkraut wächst gern in der Nähe von Wasserläufen.

15 g getrocknete Wurzelstücke 5 Min. in 1 l weichem Wasser kochen und erkalten lassen. Die gewonnene, sehr schaumige Lauge kann je nach Verschmutzungsgrad der Wäsche verdünnt werden. Sie wird besonders gut handwarm verwendet und eignet sich besonders zum Waschen von zarten Farben und Geweben (Seide, Wolle). Außerdem kann man sie als Shampoo-Ersatz nutzen.

Brennessel - Efeu - Kartoffelschalen

Die Herstellung ist für alle drei Laugen die gleiche:


100 g frische Blätter oder Kartoffelschalen auf 1 l weiches Wasser, 10 Min. darin ziehen lassen. In getrocknetem Zustand genügen 30 g Blätter oder Schalen pro 1 l Wasser. Diese Laugen werden nicht verdünnt; sie eignen sich zum Waschen von dunklen Stoffen.


Kastanien

alternativer Seifenersatz: läßt sich ganz ohne Chemie aus gewöhnlichen Roßkastanien herstellen: Kastanien schälen, zerkleinern, trocknen und zu einem feinen Pulver zermahlen. Das Geheimnis: Kastanien enthalten die als Waschsubstanz wirksamen Saponine

Herstellung von größeren Mengen Seife

(also wenn nichts mehr vorhanden)

Seife wird durch Neutralisierung von Fettsäuren durch eine Lauge hergestellt.

1) Herstellung der Lauge:

Du benötigst ein Fass (Gefäß) in dessen Boden du ein paar Löcher bohrst. Dann füllst du eine Schicht Kieselsteine, eine Schicht Stroh und darüber Hartholz-Asche. Unter das Fass kommt eine Auffangschale. Das Regenwasser geht den Weg durch das Faß zur Auffangschale. Dieses Regenwasser in der Auffangschale wird gekocht. Durch das Kochen wird das ganze konzentriert. Die Lauge ist fertig: wenn eine Kartoffel oder ein frisches Ei darin an der Oberfläche schwimmt. (spezifisches Gewicht) Bei dem Faß und der Auffangschale seien der Fantasie keine Grenzen gesetzt, also du kannst das Fass aufhängen oder dir ein Gestell bauen.

2) Folgende Fette können verwendet werden:

Talg (Rinderfett) Schaf-Fett Schmalz (Schweinefett) Olivenöl das Mehl der Roßkastanien (Seifenersatz, flüssige Seife: auch sehr gut für empfindliche Kleidung geeignet )

Häufig wird eine Mischung aus 1 Teil Schmalz (Schweinefett) und 2 Teilen Talg (Rinderfett) verwendet. Das Fett darf nicht ranzig sein. Bevor es gelagert wird, kann es mit der gleichen Menge Wasser gekocht und im Anschluß ausgehärtet sowie in luftdichte Behälter verpackt werden.

Eine Reinigung des Fettes erfolgt durch Erhitzen, danach Abgießen: das reine flüssige abgegossene Fett in Behälter geben und auch 38 Grad abkühlen lassen. Das Unreine bleibt als fester Rückstand im Topf zurück.

Nun gibt man zu dem reinen Fett die gleiche Menge Wasser zu, lässt das ganze zugedeckt ca. 15 Minuten köcheln und über Nacht auskühlen. Am nächsten Tag nochmals das erstarrte Fett von der Oberfläche entfernen, es kann nochmals Wasser zugegeben werden und das Ganze nochmals 15 Minuten erhitzen und erkalten lassen, dann abschöpfen. So erhältst du gereinigtes Fett !

3) Bearbeitung Mischung von Lauge und Fett (=Seifenlauge)

Fett und Lauge gleiche Anteile. Die Lauge wird gekocht. Das gereinigte Fett wird der kochenden Lauge zugegeben. Überprüfung des Kochvorganges: Man nehme einige Tropfen der Seifenlauge und gebe es in kochendes reines Wasser, wenn sie sich sofort auflöst, dann ist die Seifenlauge fertig.

4) Zugabe (Beimengung) von Duftstoffen und Farben nach der Abkühlung, da hast du freie Wahl

Duftstoffe: Lavendel, Rosmarin, Zitronenmelisse usw

Farben: Spinat, Karotten, rote Rüben, Fichtenharz

5) Eingießen der ganzen fertigen Seifenlauge in Formen (selbstgebastelte frei Fantasie)

aber es kann auch Salz zur schnelleren Härtung verwandt werden.

6) Eine Lagerung der Seife über ein paar Monate erhöht die Qualität der Seife.

7) Seifenreste sammeln und schmelzen

Seifenreste kleinschneiden und mit der gleichen Menge Wasser unter häufigem Rühren langsam zum Kochen bringen. Solange Kochen, bis alle Stücke aufgelöst. Kann auch in Förmchen frei Fantasie gepackt werden oder ganz einfach diese Masse erkalten, erstarren lassen. Verbesserung durch Zusatz von Bienenwachs oder Glycerin möglich, aber kein Muss.

Beiträge unter:

http://f27.parsimony.net/forum67523/messages/17395.htm

Autor: John 27. Juli 2005

Letzte Änderung: 27.7.2005 21:51:40 - Autor: John - Letzter Autor: John