Schwerlastkarre , Selbstbau

Aus AutarkWiki
Version vom 17. März 2021, 10:22 Uhr von Andre Pohle (Diskussion | Beiträge) (Schützte „Schwerlastkarre , Selbstbau“ ([Bearbeiten=Nur automatisch bestätigten Benutzern erlauben] (unbeschränkt) [Verschieben=Nur automatisch bestätigten Benutzern erlauben] (unbeschränkt)))
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schwerlastkarre-Selbstbau-001.JPG

Das Ding hat mich im Keller schon lange geärgert, heute hat ich ihm dann den Rest gegeben. :-) Gesamtkosten waren etwa 140€.

Ziel war die Herstellung einer stabilen Schwerlastkarre, einen S&P-Muli der durch den kleineren HSP-Muli inspieriert wurde, mit der sich bis zu 100 Kilogramm mehr oder weniger unbeschwert ziehen lassen, die nicht viel kostet und die mit Behelfsmitteln zu warten ist. Das Ergebnis lässt sich mit einem 13er-Schlüssel und einem Schlitzschraubendreher komplett zerlegen. Das Gewicht liegt bei 12,5 Kilo (ohne ÜGÜ).

Man nehme:

  • eine 'Schweizer Karre', beispielsweise von Westfalia
  • eine Deichsel eines alten Rasenmähers
  • einen ÜGÜ (Überlebensgürtel) plus einen halben Meter Gurtband und zwei Schnellverschlüsse, 2 Zoll
  • eine Achse 20 mm und 6 passende Buchsen sowie zwei Schubkarrenreifen und hömmele M13 Muttern und Schrauben

Die Karre muss um etwa 20 cm eingekürzt werden, hierzu braucht man eine Flex und ein WIG-Schweißgerät sowie jemanden, der Alu schweißen kann. Die Reifen des Originals habe ich durch solche mit geringerem Durchmesser (26 cm) ersetzt, um den Schwerpunkt niedriger zu bekommen, die Achskonstruktion musste auf 20 mm geändert werden, da ich mit Gleitlagern nichts anfangen kann. Die verwendeten Reifen sind doppelt kugelgelagert, sowie bei 3 bar schaumgefüllt und somit nur noch durch Atomschlag platt zu kriegen. Ein Reifenwechsel verlangt das Lösen von einer M13-Mutter und einer Buchse, dauert 5 Minuten.

Die Deichsel des Rasenmähers wurde vom Gerät abgeflext und die Winkelaufnahmen bereinigt, dann auf das Rohrgestell aufgeschraubt. Die Konstruktion erlaubt, dass die Karre durch Entfernen der mit dem Pfeil gekennzeichneten Schrauben klein geklappt werden kann, die Deichsel ist teilbar. So kann man die 'halbe' Deichsel sehr gut zum Holzrücken nehmen (hat dann genau die richtige Höhe), die 'komplette' Deichsel wird mit dem ÜGÜ verbunden. Dazu habe ich an dem ÜGÜ links und rechts über dem äußeren Gesäßmuskel (Polsterung) die weiblichen Seiten der Schnellverschlüsse aufgenäht, die männlichen mit Gurtband an das Rohr der Deichsel geschraubt. Die Verschlüsse erlauben ein schnelles Trennen, halten aber eine Last von bis zu 50 Kilo gut.

Wir haben das Ganze mal auf dem Rasen des Nachbarn ausprobiert, da dieser nicht sehr, äh, eben ist. Bei einer Kampfbeladung von 70 Kilo (Kiste plus Seilsack plus Tochter) kippt an der Karren nichts, die Spur ist breit genug. Am besten fährt sich das Teil, wenn etwas Übergewicht auf der Hüfte liegt. Die Schnellverschlüsse schaukeln ein wenig, wenn man aber einmal im Tritt ist, läuft die Karre ruhig. Im Gelände können die Hände am Rohr der Deichsel unterstützen.

Das Querrohr der Deichsel liegt hinten auf dem Polster des ÜGÜ auf. Mein Rucksack passt störungsfrei drüber, der Druck wird gut verteilt. Auch ausgreifende Schritte sind möglich, hinten kommt man mit den Fersen nicht an den Karren.

Ich denke, die Bilder sind gut zu interpretieren - wenn Fragen, fragen!

Anmerkung: ÜGÜ = Überlebensgürtel

Autor: StefanS