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Die Früchte enthalten Anthocyane, Gerbstoffe, Zucker, Vitamin C, Bitterstoffe und Fruchtsäuren. Samen enthalten Amygdalin (Blausäureglykosid). Bei der Zubereitung von Schlehenwein werden diese in geringen Mengen darin abgelagert. Auch in den Blüten finden sich neben Flavonoiden wie Rutin, Quercitrin und Hyperosid, geringe Spuren von Blausäureglykoside und Cumarinderivate.  
 
Die Früchte enthalten Anthocyane, Gerbstoffe, Zucker, Vitamin C, Bitterstoffe und Fruchtsäuren. Samen enthalten Amygdalin (Blausäureglykosid). Bei der Zubereitung von Schlehenwein werden diese in geringen Mengen darin abgelagert. Auch in den Blüten finden sich neben Flavonoiden wie Rutin, Quercitrin und Hyperosid, geringe Spuren von Blausäureglykoside und Cumarinderivate.  
  
==Autor: Buchkammer==  
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Aktuelle Version vom 24. März 2021, 16:37 Uhr

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Schlehe

Die Schlehe Lat. Prunus spinosa gehört zur Familie der Rosengewächse. Es handelt sich um ein Steinobstgewächs aus der Gattung Prunus.

Andere bekannte Namen:

Bockbeerli, Haferpflaume, Hagedorn, Heckendorn, Kietschkepflaume, Sauerpflaume, Schlehdorn, Schlehendorn, Schwarzdorn

Botanischer Steckbrief

Der Schlehenstrauch erreicht eine Höhe von 1 bis über 3 m. Im jungen Stadium sind die Zweige samtartig behaart und laufen in spitzen Dornen aus. Elliptische und gestielte Blätter sind am Rand gesägt. Erst nach der Blüte werden die Blätter voll ausgebildet. In der Blütezeit von März bis Mai ist der Strauch von den weißen Blüten gänzlich eingedeckt. Aus diesen Blüten entwickeln sich grüne, dann aber dunkelblau bereifte Beeren, mit einem Durchmesser von 1 cm.

Vorkommen und Standort

An sonnigen und trockenen Standorten, vor allem in Hecken können sie die Schlehe antreffen. Aber auch an Waldrändern, Berghängen, Heiden,Triften und Wegrändern wurde dieser nützliche Strauch schon entdeckt. Er ist ein Kalkanzeiger und mag Kalkboden.

Giftige Pflanzenteile!

Keine bekannt. Nebenwirkungen sind bei therapeutischen Dosierungen nicht zu befürchten.

Ernte und Aufbereitung

Schlehenblüten werden von März bis Mai geerntet. Eine leckere kandierte Nascherei, wenn man sie mit Zuckerwasser benetzt und danach an einem schattigen Ort trocknet. In Tees oder Süßspeisen wird sie ebenfalls als Gewürz verwendet.

Auch die Blätter der Schlehe sind essbar. Man kann die zarten Blätter getrocknet und gemahlen oder frisch gehackt in diversen Gerichten als Küchen- und Bratgewürz verwenden. Das ganze Jahr über können die Blätter für Rauchtabakmischungen oder als Tee geerntet werden. Empfohlen wird aber die Ernte gleich nach dem Abblühen der Sträucher, wenn sie noch jung sind.

Vor allem wegen der Früchte ist die Schlehe bekannt. Geerntet werden sie von September bis Dezember. Kurz vor dem ersten Frost ist der ideale Zeitpunkt dafür. Wer es hingegen nicht ganz so säuerlich mag, wartet mit der Ernte bis zum ersten Frost. Danach verlieren die Beeren ein wenig von ihrem herb-sauren Geschmack und können auch roh gegessen werden. Ebenfalls bekannt ist die Verwendung der getrockneten Früchte als Tee, die unter künstlicher Wärme rasch einen Teil ihres Wassers verlieren. Wer ein schmackhaftes Gewürzöl herstellen möchte, erntet die Beeren vor dem ersten Frost und lässt diese ca. 3-4 Wochen in Salz ziehen. Danach können sie in Öl eingelegt werden.

Weiterhin wird die Verwendung der gefrosteten und passierten Schlehen zur Musherstellung empfohlen. Das Mus eignet sich für die Herstellung von Spirituosen und Säften. Wer es einfacher mag, isst es als Kompott oder Brotaufstrich.

Geschmack:

Der historische Name Sauerpflaume macht der Schlehe alle Ehre. Die Früchte schmecken sehr sauer und adstringierend. Als Delikatesse gelten sie erst nach ihrer Verarbeitung.

Medizinische Wirkung und Anwendung

Die Blätter, vor allem aber die Blüten eignen sich als mildes Abführmittel, gegen Husten oder zur Entwässerung.

Einen Tee bereiten sie aus 2 gehäuften Esslöffeln (Blätter und Blüten oder gemischt), die mit ¼ l kaltem Wasser übergossen werden. Das ganze wird langsam zum sieden gebracht und abgeseiht. Die optimale Dosierung dieses (ungesüßten) Tees ist 2 Tassen pro Tag.

Schlehen-Marmelade wird folgendermaßen zubereitet:

Gesammelte Schlehen waschen, dann mit frischem kalten Wasser übergießen und über Nacht oder für 12 Stunden stehen lassen.

Danach das Wasser abgießen und mit einer Mischung aus Wein und Wasser (pro kg Schlehen ¼ l Wein und 1/8 l Wasser) versetzen. Unter ständigem rühren weich kochen und das Gemisch erst nach dem Erkalten passieren.

Der Schlehenbrei wird abgewogen und im Verhältnis von 1 kg zu ¼ l Wein und 375 g Zucker zu Marmelade dickgekocht.

Wer keinen Wein mag, kann auch einen Essig mit 3% Säure verwenden.

Vor allem Menschen, die morgens nichts essen können, sollten von diesem Schlehenmus 1-2 Esslöffel naschen oder als Brotaufstrich verwenden, um ihre Appetitlosigkeit zu verlieren.

Ein Esslöffel Schlehensaft erfüllt den gleichen Zweck.

Sie können ihn selbst herstellen, indem sie die gewaschenen Schlehen mit kochendem Wasser übergießen, bis sie gerade bedeckt sind. Der tiefrote Saft wird nach 1-2 Tagen abgegossen und im Verhältnis von 1 l Saft zu 500 g Zucker vermengt.

Diese Mischung wird unter ständigem Rühren und mehrmalig aufgekocht. Dabei den Schaum ständig abschöpen. Der Saft wird danach heiß in sterilisierte Flaschen eingefüllt und fest verschlossen.

Durch Vergärung der Früchte wird ein wohlschmeckender Wein gewonnen, der blutreinigend wirkt, die Abwehrkräfte stärkt und rheumatische Beschwerden lindert.

Weitere Anwendungen:

Blüten, Blätter und Früchte werden weiterhin bei Harnverhaltung, Magenkrämpfen, verzögerter Menstruation, Steinleiden und Wassersucht angewendet.

Bekannt ist ebenfalls der Gebrauch des Schlehdorns bei Hautausschlägen von Kindern.

Schlehenmus wird ebenfalls eine unterstützende Heilung bei Blasen-, Magen- und Nierenleiden nachgesagt.

Der Schlehensaft findet darüber hinaus als Gurgelmittel bei Zahnfleischentzündungen aber auch Hals- und Mundschleimhautentzündungen und Nasenbluten Anwendung.

Homöopathisch werden die Blüten bei Herzschwäche und Nervenschmerzen im Kopfbereich angewendet.

Inhaltsstoffe

Die Früchte enthalten Anthocyane, Gerbstoffe, Zucker, Vitamin C, Bitterstoffe und Fruchtsäuren. Samen enthalten Amygdalin (Blausäureglykosid). Bei der Zubereitung von Schlehenwein werden diese in geringen Mengen darin abgelagert. Auch in den Blüten finden sich neben Flavonoiden wie Rutin, Quercitrin und Hyperosid, geringe Spuren von Blausäureglykoside und Cumarinderivate.

Autor: Buchkammer