Orientierung

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Compass.png

Grundsätzliches

Orientierung ist nicht nur der Umgang mit Karte und Kompass, und findet auch nicht nur bei den Pfadfindern statt! Beim Autofahren, Wandern, Shoppen oder Disco-hopping brauchen wir immer dieselben Fähigkeiten. Daher ist es besonders wichtig nicht nur die techniken (wie z.B. mit einem Kompass zu peilen) zu kennen, sondern auch die Grundprinzipien verstanden zu haben. Das versuchen wir mit diesem Kapitel ein wenig einfacher zu machen:

Orientierung als Gruppenleistung

Orientierung ist wie gesagt nicht nur der Umgang mit Karte und Kompass, es muß auch ein waches Auge auf die Umgebung geworfen werden, Zeiten und zurückgelegte Strecken abgeschätzt werden, evtl stark versteckte Wegmarkierungen entdeckt werden und so weiter. Das geht natürlich (wie immer) mit vier Augen besser als mit zwei, und noch besser mit noch mehr beteiligten Augen (und Gehirnen). Orientierung ist also eine Leistung der gesamten beteiligten Gruppe, und nicht nur eines einzelnen "Navigators". In der Realität ist es aber meistens so dass die Orientierung von einem einzelnen der sich (vermeintlich) gut auskennt übernommen wird und der Rest diesem blind folgt. Das sollte euch nicht passieren! Ganz einfach ist das nicht immer, aber wenn ihr folgendes beachtet steht ihr mit Sicherheit besser da:

  • Auch wenn man nicht mit der Orientierung "betraut" ist mit offenen Augen die Umgebung verfolgen und ein wenig mitdenken. Wenn man sich dann wundert ob auch alles in Ordnung ist einfach mal nachfragen ohne den "Navigator" gleich anzupflaumen oder bloßzustellen.
  • Wenn man derjenige ist der sich vermeintlich besser auskennt, oder gerade die Karte trägt, Nachfragen (auch wenn sie unangebracht erscheinen mögen) nicht einfach abblocken oder den anderen als dumm darstellen. Lieber noch mal zusammen auf der Karte nachschauen, und die eigenen Schlüsse erklären. Sollte man dann Recht behalten, nicht drauf rumhacken sondern klar machen dass es gut ist nachzufragen wenn man sich nicht sicher ist.
  • Vermeintlich schwächere in der Gruppe aktiv anlernen. Zum Beispiel könnte man auf einer längeren Fahrt jedem in der Gruppe für einen Tag die Orientierung übertragen. Alle in Entscheidungsprozesse und die Diskussion einbinden.

Wenn ihr das gut hinbekommt habt ihr in windeseile eine Gruppe in der jeder einzelne in der Orientierung so gut ist wie es sonst maximal ein einzelner sein würde!

Karten und andere Abbildungen

Nachdem es bei der Orientierung ja darum geht seinen Standpunkt in einer Karte zu finden, oder eine Marschrichtung aus einer Karte in die Realität zu übertragen, ist es natürlich besonders wichtig erst mal so eine Karte zu haben. Dies ist übrigens auch der Grund warum eine Karte immer wichtiger ist als ein Kompass oder etwas ähnliches: was soll ich mit dem Kompass wenn ich nicht weiß wohin ich will? Allerdings muß die "Karte" natürlich nicht immer auch wirklich eine echte Landkarte sein. Eine Landkarte ist ja nichts anderes als eine vereinfachte Abbildung der Realität (vereinfacht ist sie damit man sie auch in die Tasche bekommt). Es geht also darum ein Abbild der Realität zu haben, nicht unbedingt eine echte Landkarte. Alternativ könnte man zum Beispiel etwas ähnliches wie eine ungenaue Karte m Kopf haben, oder eine grobe Zeichnung der Umgebung. Natürlich ist eine gute Karte zu bevorzugen! Im Kapitel Karte gehen wir noch ein wenig genauer auf "echte" Landkarten ein, für jetzt ist erst mal nur wichtig dass eine Karte eine vereinfachte Abbildung der Realität ist, und dass diese Abbildung das wichtigste in der Orientierung ist. Ohne geht gar nichts. In den nächsten Kapiteln werden wir uns ansehen was man mit dieser Abbildung so anstellen kann.

Einnorden und Eingrenzen

Wenn wir nun eine Abbildung unserer Umgebung haben, sagen wir einmal eine vernünftige Landkarte, und wollen damit irgendetwas mache (z.B. herausfinden wo genau wir sind und wo wir als nächstes hinmüssen), so müssen wir als allererstes diese Karte mit der Realität in Deckung bringen. Das hat einen ganz einfachen Grund: Die Realität widerholt sich und verschieden Stellen auf der Welt ähneln sich. Daher ist es natürlich vollkommen nutzlos eine Gipfel anzupeilen wenn ich nicht weiß welcher es ist. Daher muß man immer zunächst das Gebiet in dem man sich befindet eingrenzen, z.B. auf einen Hügelkamm oder ein Tal. Das geht natürlich viel einfacher wenn man schon ungefähr weiß wo man ist, daher ist es wichtig regelmässig die eigene Position zu bestimmen und mitzuverfolgen. Auch die Fähigkeit so ungefähr Wegstrecken zu schätzen ist hier extrem praktisch. Nachdem man nun das Gebiet eingegrenzt hat in dem man sich befindet, muß die Karte auch noch gedreht werden bis sie mit der Realität übereinstimmt, das berühmte Einnorden. Bitte achtet darauf euch an der Nordrichtung der Karte (die meisten Karten sind mit einem Gitter versehen um das zu erleichtern) zu Orientieren, und nicht am Rand der Karte (oder noch schlimmer des Kartenblattes). Es ist nämlich nicht bei allen karten Norden "oben". Es gibt einen Unterschied zwischen dem Nord auf der Karte und dem auf dem Kompass! Magnetisch-Nord ist die Richtung in die die Kompassnadel zeigt, allerdings unterliegt diese Richtung zeitlichen oder örtlichen Veränderungen bzw. Störungen, und stimmt nicht exakt mit dem Norden der Karte überein. Daher müssen wir beim Einnorden auf die Nadelabweichung achten. In der topographischen Karte finden sich in der Kartenlegende Angaben zur Missweisung, die unter 5° jedoch vernachlässigt werden kann.


Nachdem dies alles gechafft ist könnt ihr nun anfangen tatsächlich mit der Karte zu Arbeiten. Dabei gilt es natürlich die Karte nicht im Eifer des Gefechtes zu verdrehen oder einen Hügelkamm weiterzurutschen. Aber keine Angst: das ganze geht nach ganz kurzer Zeit schnell und vollkommen automatisch.

Standpunkt in der Karte finden

Kreuzpeilung.png

Meistens möchte man zunächst einmal seinen Standpunkt in de Karte wiederfinden. Das funktioniert indem man bestimmte Eigenschaften seiner Umgebung auf der Karte sucht, bis man nur noch eine Stelle findet auf die dies zutrifft. Natürlich gibt es bestimmte Merkmale die besser geeignet sind als andere, und zwar solche die zum einen mit sicherheit auch auf der Karte verzeichnet sind, und die andererseits nicht zu häufig vorkommen. Man kriegt darin allerdings relativ schnell Übung. Diese Merkmale grenzen nun den möglichen Standpunkt (den wir ja zuvor schon auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt haben) ein, und irgendwann können wir genau sagen wo wir sind. Prinzipiell gibt es drei mögliche Arten von Merkmalen:

Flächen
grenzen zwar ein, aber eben nur auf ein bestimmtes gebiet. Beispiele hierfür sind z.B. Wälder.
Linien
grenzen schon mehr ein, aber immer noch nicht genug. Beispiele sind Straßen, Flüsse, Höhenlinine und Peilungen. Dies ist die häufigste eingrenzung.
Punkte
wer Beispielsweise vor dem Kölner Dom oder auf dem Gipfel eine bekannten Berges steht wird sich recht leicht tun das in der Karte widerzufinden.

Das ganze ist ein bischen wie ein Denksporträtsel: finde einen Punkt auf der Karte an dem sich eine Straße auf etwa 1000 Höhenmetern mit einem Fluß kreuzt und auf der einen Seite der Straße Wald ist. Wichtig ist nicht aufzuhören sobald man einen Punkt gefunden hat auf den das zutrifft, sondern wenn man sich sicher ist daß es nur diesen einen Punkt gibt, auf den es zutrifft.

Weil wie gesagt Linien die häufigsten eingrenzungen sind, dazu noch ein paar Anmerkungen: es gibt "scharfe" Linien, also solche die man relativ genau bestimmen kann (z.B. Straßen) und "unscharfe" die mit einem Meßfehler verbunden sind (z.B. Kompaßpeilungen). Um die Position auf einen Punkt einzugrenzen genügt es meistens zwei dieser Linien zu schneiden (z.B. einen Fluß an dem wir uns entlangbewegen mit einer Kompaßpeilung, oder gleich eine Kreuzpeilung). Immer wenn an so einem "Schnitt" eine unscharfe Linie beteiligt ist müssen wir stark aufpassen daß der Winkel zwischen den beiden Peilungen nicht zu flach wird, da sonst das Gebiet auf das eingegrenzt wird (den Meßfehler berücksichtigt) zu groß wird. Außerdem muss man bei Peilungen natürlich aufpassen daß man nicht Merkmale verwendet die zu weit entfernt sind, da sonst ebenfalls der Fehler größer wird (dies dürfte in der Realität mit einem Kompass allerdings kein Problem darstellen)

Orientierungs-Todo

  • Alle Grafiken in diesem Bereich ein wenig kleiner
  • Grundsätzliches nochmal durchlesen, macht das so sinn?
  • mehr zur karte, fallininen erklären und in grafik einzeichnen, beispiele für symbole etc
  • kompass und höhenmesser checken
  • arbeiten mit dem kompass erklären (braucht eine gute kompass-zeichnung
  • artikel zum gps, UTM
  • sonstiges: steigungskarte, planzeiger, kartenmesser. sonstiges evtl raushauen?
  • bei der sonne: acuh schattenspitzen-methode und gleich lange schatten, sonnenuhr
  • bei den sternen auch das kreuz des südens, cassiopeia für den norden
  • natur: beispiele und warnung
  • bauten: beispiele und warnung
  • programmideen zur orientierung (postenlauf ...)
  • marschgeschwindigkeiten


Autor: Robert

Quelle: http://www.schlauesbuch.de