Grundausrüstung & Survival-Kits

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Zusammenfassung

Fluchtkleidung Wizard, Rucksack-arten, EDC every day carry, Grundausrüstung & Survival-Kits, Survivalkit, Webtex Survival Kit, Survivalkit in der Flasche

Vorsorge für Anfänger von Wizard Teil 1 Planungshilfe

Wozu die Planungshilfe?

Ganz einfach. Ich schreibe schon ziemlich lange in Foren dieser Art und immer wieder fällt mir auf, dass Neulinge auf diesem Gebiet leicht in Panik geraten. Sie bekommen von sich aus mit, das da für die Zukunft wohl gewaltig was im Busch ist und machen sich im Internet auf die Suche. Wenn sie dann auf Foren wie diese stoßen und anfangen sich einzulesen, dämmert ihnen meistens recht schnell, das ihre eigenen Vorstellungen noch das Harmloseste ist, was uns bevorsteht. Dann kommt Panik auf und oft auch Panikkäufe. Panik ist keine gute Grundlage, erst recht nicht beim Kauf von Ausrüstung. Da wird recht schnell das Pferd von hinten aufgezäumt und nicht selten teurer Schrott als Ausrüstung angeschafft.

Deshalb die Planungshilfe!

Erster Schritt:

Mit was ist wann ungefähr zu rechnen?
Hier muss sich jeder selber ein Bild machen und eine eigene Meinung bilden.

Was kann ich?
Was ist mein Beruf und was sind meine Hobbys? Kann ich damit bei und nach der Krise was anfangen? Die meisten Handwerksberufe sind auch hinterher noch brauchbar. Insbesondere, wenn man sie auch unter primitivsten Bedingungen ausführen kann. Ein Rechtsanwalt mit dem Hobby "Börsenspekulant" wird da weniger gebraucht. Ein halbwegs guter Schlosser mit dem Hobby "Tischler" hat schon bessere Aussichten. Besonders, wenn er auch noch gerne angelt und einen Garten hat, in dem er nicht nur Rosen, sondern auch Gemüse züchtet.

Was weiß ich?
Wissen ist das Einzige, wo man sagen kann, viel hilft viel. Besonders, wenn es in die richtige Richtung geht.

Was habe ich?
Gemeint ist hier alles, was man bei und nach der Krise brauchen könnte. Sofern man es retten kann. Fangen wir mal beim Geld an. Wie viel habe ich und wie viel kann ich davon in Ausrüstung und Co stecken? Wie sieht es in meinem Kleiderschrank aus, was ist davon als Ausrüstung zu gebrauchen? Das Gleiche gilt für Werkzeug, Küchenzubehör, Campingartikel und so weiter. Auch so manches Erbstück, das auf dem Dachboden herumliegt, könnte noch mal von Nutzen sein. Vorausgesetzt, man kann es im Notfall mitnehmen oder man wohnt schon recht günstig. Liegt da wohl möglich noch altes Werkzeug vom Opa? Eine alte Uhr (solche, die früher auf einem Wohnzimmerschrank gestanden haben) zum Aufziehen von Tante Gerda? Omas alte Nähmaschine (mit Tretmechanik)? Vom Onkel noch ein Grammophon und Schallplatten? Wenn man der Meinung ist, man könnte es hinüber retten, Funktion überprüfen, instandsetzen und eventuell Zubehör beschaffen. Lässt sich was von meinen Kochtöpfen und Pfannen am Lagerfeuer gebrauchen? Die alte gusseiserne oder geschmiedete Bratpfanne mit Holzgriff bestimmt. Erscheint einem der Holzgriff zu kurz, kein Problem. Den kann man durch einen längeren ersetzen.

Wie günstig wohne ich?
Muss ich da in jedem Fall weg oder bestehen gute Aussichten dort bleiben zu können? Egal wie gut die Aussichten sind, eine Grundausrüstung nebst Erweiterungen würde ich trotzdem anschaffen. Man weiß ja vorher nicht was kommt. Brauchen wird man das meiste eh in jedem Fall. Und sei es nur für die Jagd, zum Angeln oder für die Gartenarbeit. Je besser die Aussichten sind, um so mehr kann man daran setzen, sich vor Ort "einzuigeln". Je schlechter die Aussichten sind, um so mehr sein Augenmerk auf eine "Flucht" richten. Flucht steht hier nicht aus Spaß in Anführungsstrichen. Eine solche im eigentlichen Sinn ist nämlich gar nicht gemeint. Flucht steht hier für ein möglichst planvolles und rechtzeitiges Ausweichen.

Welche Ausweichmöglichkeiten hätte ich im Ernstfall?
Egal ob der Wohnort noch so sicher ist. Man sollte immer mindestens zwei Ausweichmöglichkeiten im Auge haben und fest mit einplanen. Wenn man diese dann nicht braucht, um so besser. Je schlechter die Aussichten vor Ort sind, um so sorgfältiger muss man das rechtzeitige Ausweichen planen. Und bitte mehrere mögliche Ziele mit mehreren Möglichkeiten pro Ziel um dort hin zu gelangen.

Das Ganze da oben durchzukauen, ist natürlich ein ganz schöner Happen. Zu viel, als das sich ein Neuling alles merken könnte. Recht hilfreich ist es daher, sich auf dem Rechner einen Ordner anzulegen, in den man sich die Sachen abspeichert. So was habe sogar ich auf dem Rechner. Da packt man all die Listen, Texte und Bilder rein die einem wichtig erscheinen. Besonders die eigenen. Die wichtigste Liste überhaupt, ist die wo drin steht, in welcher Reihenfolge was zu erledigen und zu kaufen (oder selber zu bauen) ist. Den Ordner sollte man regelmäßig auf einem anderen Datenträger sichern, man weiß ja nie. Ganz wichtige Dinge ausdrucken.

Dann fängt man an, sich eine Grundausrüstung zu beschaffen und diese dann zu erweitern. Parallel dazu arbeitet man die anderen Dinge wie z.B. die "Flucht" aus. Immer schön einen Schritt nach dem anderen und die wichtigsten Schritte zuerst.

Der aller-, aller-, allerwichtigste Schritt ist überhaupt erst mal anzufangen und zwar bald.

  • Grobe Übersicht verschaffen
  • Grobe Planung aufstellen
  • Übersicht verfeinern, "Fluchtziele" aussuchen
  • Planung verfeinern, Einkaufslisten zusammenstellen, "Fluchtrouten" ausarbeiten
  • Anfangen mit Kaufen, Umarbeiten, Selberbauen, Instandsetzen

Es muss nicht alles an einem Tag geschafft werden. Aber jeden oder jeden zweiten Tag ein bisserl. Besonders wer arbeitslos ist (und das werden täglich mehr), hat viel Zeit. Diese nicht aus Frust oder gar Faulheit vor der Glotze verplempern. Es gibt viel zu tun ... Man muss nur wollen!

Grundausrüstung von Wizard

Teil 2 Grundausrüstung

Wie der Titel schon sagt, geht es um eine Grundausrüstung, also das Mindeste was man haben sollte. Und zwar eine Einfache und Preisgünstige.

Einfach und preisgünstig aber bitte nicht mit Billigschrott verwechseln!

Selbstverständlich deckt die unten aufgeführte Liste nicht alle Bereiche für jeden ab. Bisserl drüber nachdenken und sie für seine / ihre Zwecke abändern muss schon jeder selber. Das die Liste und die beigefügten Tipps und Empfehlungen nicht aus dem "blauen Dunst" heraus kommt, sondern auf meinen langjährigen Erfahrungen beruht, muss ich wohl nicht extra herausstellen. Und, ja, sie ist so ausgelegt, das sie sich auch ein H4-Empfänger mehr oder weniger locker und schnell zusammenstellen kann.

Bevor es mit der Liste und Co losgeht, noch eine kurze Geschichte, um zu verdeutlichen wie schnell man sowas brauchen kann und warum es immer griffbereit sein sollte.

So vor etwa 2 - 3 Jahren kam eine Familie aus der Nachbarschaft in den "Genuss", sowas zu brauchen und nicht zu haben. Etwa ein halbes Jahr vor diesem Vorfall hatte ich ein Gespräch mit beiden Elternteilen. Vorrausgegangen war, dass ich mich mit eines von ihren Kindern (natürlich zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen) im Jugendtreff über das Thema Pfadfinder und Survival unterhalten habe, und ich eben auch Ausrüstung und Notfälle angesprochen habe. Die Meinung der Eltern war die übliche: "Pfadfinder gut und schön, aber Survival ist Quatsch. Braucht man nicht, alles Müll. Hier gibt es keine Notfälle.

Der besagte Vorfall ereignete sich dann, glaube so gegen 22:00 Uhr. Weis nicht mehr genau, ob später herbst, "Winter" oder frühes Frühjahr. Jedenfalls war das Wetter lausig (Regen und kalt). Der Regen war nicht alleine, sondern in Begleitung eines netten Gewitters. Dann schlug ein Blitz in das Haus der Familie ein. Innerhalb von Minuten mussten sie das brennende Haus verlassen und zwar mit eben dem, was sie an hatten. Es war keine Zeit mehr, sich was anzuziehen oder gar groß was zusammenzusuchen. Da standen sie nun auf der Straße, und begafften ihr brennendes Haus ... Mit eben dem am Leib, was man so zu dieser Stunde trägt. Die Kinder im Schlafzeug und die Eltern mit auch nicht viel mehr an. Das war dann auch alles, was von ihrer Habe übrig blieb, nach dem das Feuer gelöscht war.

Wäre für sie das Thema Survival nicht Quatsch gewesen, und hätten sie meine Tipps berücksichtigt, hätten sie zumindest für jede Person einen Kleidersack mit Ausrüstung gehabt. Die paar Augenblicke, die es bedarf selbige aus dem Kleiderschrank zu reißen hat man meistens immer noch. Selbst wenn man dann nackt auf der Straße steht, anziehen kann man sich dann in ruhe.

Der Erste Tipp den ich geben möchte, stammt von einem damaligen (vor 25 Jahren) Freund und Arbeitskollegen. Selbiger hatte von Survival nie gehört, aber der Tipp war und ist trotzdem genial:

Man nehme einen handelsüblichen, preisgünstigen Aktenkoffer und lege alle wichtigen Unterlagen und Dokumente (Zeugnisse, Gesellenbriefe, Geburts- und Heiratsurkunden, Versicherungspolicen, Kontounterlagen, Sparbücher, Fahrzeugpapiere etc. Bisserl Bargeld wäre auch nicht schlecht.) hinein. Anschließend lege man ihn gut griffbereit auf den Kleiderschrank.


Nun zu meiner Liste (pro Person):


• 1 x Kleidersack nebst Kleiderbügel
So ein Kleidersack kostet nur ein paar Euro, muss nicht der Teuerste sein. Wichtig ist, das er bisserl was aushält. Das Gleiche gilt für den Kleiderbügel. Ein stabiler aus Holz dürfte die beste Wahl sein. Plastik taugt nicht.


• 1 x Unterwäsche
Hierzu gehört eine Unterhose, Unterhemd oder T-Shirt, Strümpfe und bei Mädels ein BH. Alles kein Modekram, sondern einfach, robust und bequem. Gedeckte Farben sind vorzuziehen. Das Unterhemd / T-Shirt mit Halbarm und so lang, das es in die Unterhose gesteckt werden kann. Die Strümpfe sollten Kniestrümpfe sein und nicht zu dünn. Empfehlenswert: die guten alten grauen von der Bundeswehr. Als BH rate ich zu einem gut sitzenden Sport-BH. Nicht ganz Billig, ich weis. Wer leicht friert, kann sich zusätzlich noch eine lange Unterhose einpacken.


• 1 x Hemd
Das Hemd sollte folgende Kriterien erfüllen: stabil, nicht zu dünn, möglichst wenig Kunststoffanteile, lang genug, nicht zu eng, zwei Brusttaschen mit (abdeck)"Platte" und Schulterklappen. Alles zum Knöpfen (Knöpfe werden heute mit Maschinen angenäht und halten in der Regel nicht so gut. Also besser alle gleich ab machen und neu annähen). Ideal sind "Holzfällerhemden" oder die guten alten von der BW. In die linke Brusttasche kommt eine passende Falt-Geldbörse aus Stoff mit "Ersatzausweis / -führerschein" und ein paar Geldscheine (z.B. 1 x 50,- 2 x 20,- 3 x 10,- 4 x 5,-) und in die rechte Brusttasche ein kleines Nähset* (selber anzufertigen, Schnittmuster auf Anfrage). Die Genannten Schulterklappen sind auch nicht ganz unwichtig. Die dienen zwar nicht wie beim Militär der Befestigung von Rangabzeichen, aber als zusätzliches Polster beim Tragen von Rucksack oder Taschen. Außerdem kann man da noch einen "Fangriemen" dran befestigen, an dessen anderem Ende ein kleines Taschenmesser hängt, welches man dann ebenfalls in eine der beiden Brusttaschen steckt.

Sehr bewährt haben sich so genannte Trailboxen, in die man sowohl die Falt-Geldbörse, als auch das Nähset und andere Kleinigkeiten stecken kann (eine für jede Hemdtasche). Zumindest das Nähset und andere Kleinteile in der rechten Brusttasche sollten in einer solchen Box stecken. Alleine schon um sich selber vor einer eventuell herausstehenden Nadel zu schützen.

Beziehen kann man diese Trailboxen z.B. hier: http://www.asmc.de/de/Outdoor-Survival/Aufbewahrung/BW-Trailbox-oliv-p.html


• 1 x Hose lang
Am Optimalsten, aber auch am Teuersten wäre eine knielange Lederhose Modell "bayrischer Waldarbeiter". Die Schlägt aber locker mit mindestens 150 bis 200 Euro zu Buche. Wäre zwar eine Anschaffung fürs Leben, aber für die meisten nicht so einfach bezahlbar und für die Meisten wohl auch ähm zumindest gewöhnungsbedürftig sowas anzuziehen. Die preisgünstigste und beste Alternative wäre eine "Arbeitsjeans" oder eine solche aus Cord. Also auch hier nichts modisches, sondern bequem und robust. Sie sollte locker und nicht eng sitzen. Im Zweifelsfall muss da noch eine lange Unterhose drunter passen, ohne das es dann zu eng wird. Solche Arbeitshosen haben nicht nur den Vorteil, das sie robust und preisgünstig sind (z.B. bei Westfalia im Angebot für 15,- bis 20,- Euro), sie haben meist auch noch mehr Taschen. Trotzdem sollte man da von Hand noch ein paar Änderungen vornehmen. Hosen sind meistens zu lang, also ist kürzen angesagt. Den Reisverschluss gegen Knöpfe austauschen muss nicht sein, wäre auch zu viel Arbeit. Aber den hochstehenden, üblichen "Jeansknopf" sollten man eventuell gegen einen normalen, flachen zum Annähen austauschen. Ferner ist es ratsam, die Gesäßtaschen mit Verschlussklappen zu versehen. Sind keine Beintaschen vorhanden, fertigt man welche an (ebenfalls mit Verschlussklappen). Ein Blick auf die Gürtelschlaufen, sind es die üblichen schmalen? Austauschen gegen breitere und längere Schlaufen. Da muss ein Gürtel durch, kein Schmachtriemen. Ein Gürtel ist so rund 6 cm breit.

Übrigens: Bei meinen eigenen Hosen habe ich beim Kürzen gleich einen flachen Schnürsenkel eingenäht (so das die geringfügig überstehenden Enden auf der Beininnenseite etwas herausschauen). Diese eingenähten Schnürsenkel dienen dazu, das man bei Bedarf die Hosenbeine unten zubinden kann. Nicht etwa, wenn man die Hosen voll hat, sondern um z.B. Zecken am hineinkriechen zu hindern oder ihnen dieses zumindest zu erschweren. Unten zugebunden Hosenbeine verhindern auch, das etwas herausfällt. Ich denke hier weniger an mögliche Löcher in Hosentaschen, als viel mehr an möglicherweise zu vorübergehend zu transportierende Dinge (z.B. "gefundene" Äpfel), wenn auf die Schnelle kein anderer Stauraum verfügbar ist.


• 1 x Gürtel (Klemme ich Passenderweise hier gleich mit dazwischen)
Breiter, stabiler aber vom Verschluss her nicht auftragender Gürtel oder Koppel. Breite 4 bis 6 cm.

Ich selber verwende ein aus 4 cm breitem Gurtband, passenden Steckschnallen und Leiterstegen aus Kunststoff gefertigtes Koppel. Das Gurtband (etwa 5 m) wurde dabei in mehreren Lagen so durch die Schnallen und Stege geführt und vernäht, das es ein sehr stabiles, bequemes und sehr weit verstellbares Koppel ergab und ich im Notfall durch Zerlegen wieder die volle Länge des Gurtbandes zur Verfügung habe. (Bauanleitung auf Anfrage)

In die eine Gesäßtasche steckt man denn, sofern einem die Zeit blieb sie zu greifen, seine übliche Geldbörse. In die anderen Hosentaschen und am Gürtel verteilt man (vorher) folgende Sachen (gegebenen Falls in kleineren Taschen -z.B. in Gürteltaschen- verpackt):

• 1 x Stofftaschentuch, nicht zu klein und robust
• 1 x med. Set klein*
• 1 x AZB klein*
• 1 x Angelset klein*
• 1 x Fahrtenmesser (z.B. "Matrosenmesser" nicht rostfreie Klinge mit Scheide)


• 1 x Hosenträger breit
Wie üblich, kein Modekram, sondern was Robustes. Mancher mag sich Fragen, warum Hosenträger, Gürtel reicht doch. Sicher tät er reichen. Aber so hängt nicht die ganze Last am Gürtel. Außerdem helfen sie, das einem bei Bewegung nicht das Hemd aus der Hose rutscht. Die Hosenträger werden übrigen unter die Schulterklappen hindurch geführt. ... Und wieder 1 mm mehr Polster für Rucksack oder Tasche.

Meine Hosenträger sind aus drei Gründen passend zum Koppel aus dem gleichen Gurtband angefertigt.

• Wie bei einem militärischen Koppeltragegestell geben sie nicht nach, man kann also mehr an Hose oder Koppel hängen.

• Ich habe die Möglichkeit etwas an den "Hosenträgern" selber zu befestigen (z.B. einen Pfeilköcher, wenn kein Rucksack getragen wird).

• Der dritte Grund ist ein kleines Geheimnis, das ich nicht jedem auf die Nase binden werde.


• 1 x Schuhe
Über den Knöchel reichende Arbeitssicherheitsschuhe halte ich für die beste und preisgünstigste Lösung. Aber darauf achten, das sie keine Trittdämpfung haben (siehe http://seherschauungen.de.ps-server.net/forum2/forum_entry.php?id=161)


• 1 x Brustbeutel*
Darf ruhig was teureres sein. Nichts modisches, aber robust. Wird unter der Kleidung getragen. Eventuell etwas umarbeiten.


• 1 x Jacke
Robust und nicht auffällig. Es gibt da so nette Arbeitsjacken (habe leider auf die Schnelle keinen Link) in verschiedenen Farben. Selbige sind nicht teuer, haben ausreichend Taschen, einen breiten Kragen und "Teddyfutter". Der Kragen ist gefüttert und sowohl der Kragen selber, als auch das Futter ist abnehmbar. Das Futter der Jacke natürlich auch, und die Ärmel ebenfalls. Man hat also von der dicken, gefütterten Winterjacke bis zur Sommerweste mit Taschen alles in einem. Der alte BW-Parker, eine M65 oder ähnliches tut es natürlich auch.


• 1 x Kopfbedeckung
Alles was nicht übermäßig auffällt, robust und nicht teuer ist, und nicht allzu viel Platz braucht. Ich ziehe eine BW-Wintermütze vor, meine Jungens lieber "Pudelmützen" (Bommelmützen).


• 1 x Handschuhe
Robust, nicht auffällig und Warm. Ich habe Lammfellfäustlinge und BW-Lederhandschuhe. Je nach Kälte und was ich damit machen muss.


• 1 x Koppel
Für über die Jacke.


*Nähset klein
• 5 x Nähnadeln
• 3 x Sicherheitsnadeln
• 2 x Nähgarn schwarz/weiß
• 2 x Sternzwirn schwarz/weiß


*med. Set klein
• 1 x 20 cm Pflaster, Hansaplast
• 1 x Verbandspäckchen
• 1 x elastische Binde
• 1 x Schmerztabletten, 10er Riegel
• 1 x Foliendecke
• 1 x Dreieckstuch


*AZB klein
• 1 m Bindedraht, 1 mm
• 5 m Leine, 3 mm / 156 kg Tragkraft
• 1 x Paketschnur
• 1 x Streichholzbox (Metall) mit Alleszünder gefüllt
• 1 x Teelicht
• 5 x Tampons
• 1 x Signalspiegel aus VA (oder ein gut verpackter Spiegel aus Glas)
• 1 x Notizblock oder Heft
• 1 x Bleistift mit Kappe
• 1 x Bleistift (Reserve)
• 1 x Bleistiftanspitzer
• 1 x Radiergummi
• 1 x Dosenöffner, Minimodell
• 1 x Aquarium-Luftschlauch 1 m


Angelset klein
• 1 x Handangel (Eigenbau Erklärung auf Anfrage)
• 10 x Angelhaken (verschiedene Größen)
• 10 x Wirbel
• 5 x Angelbleie a 10g

Brustbeutel
Ersatzausweise und ähnliche Dokumente, Bargeld, Edelmetall.

Wer gerne einen "Magnesiumfeuerstarter" und / oder eine Lupe dabei hat, kann diese in dünnes Leder einnähen, bisserl verzieren und als "Talisman" um den Hals tragen. So einen popeligen, selbstgebastelten "Indianerschmuck" klaut so schnell keiner. Und weil es eingenäht ist, ist auch sichergestellt, das man es nur im höchsten Notfall auspackt und nicht bei jeder Gelegenheit aus Faulheit benutzt. Auf gleiche Weise kann man sich für den Notfall auch ein bisserl Edelmetall um den Hals hängen. Eine halbe Unze von Herrn Krüger hat noch nie geschadet, wenn man sie im Notfall aus dem Ärmel ziehen kann. Ein Stückchen "heiliges Mondmetall" (1 Unze Silber als Münze) ist auch nicht schädlich. Damit kann man nicht nur bezahlen, sondern sich auch sein Trinkwasser entkeimen.

Erweiterung z.G. von Wizard

Teil 3 Aufstocken der Grundausrüstung

Vorab die Bemerkung:
"Wissen, Können und Erfahrung lassen sich mit keiner noch so guten Ausrüstung aufwiegen".
Aber jedes Stück Ausrüstung, das man hat, erleichtert die Sache im Ernstfall. Neulingen und Anfängern sei geraten, sich vor dem Ausrüstungskauf eine Liste zu machen und diese nach Wichtigkeit zu ordnen. Hilfreich beim Zuordnen können die Vorschläge von mir und Anderen sein und natürlich eigenes Nachdenken.

Die einfache Grundausrüstung ist ein Anfang, mit dem man im Ernstfall noch nicht sehr weit kommt. Aber sie ist weit mehr, als die Meisten im Ernstfall haben werden und auf ihr kann man gut weiter aufbauen.


Hier nun die erste Erweiterung zur einfachen Grundausrüstung:
Zur Grundausrüstung gehört ja ein Koppel "für über die Jacke". Dieses kommt nun zum Tragen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Und damit es das auch gut kann, fertigt man sich ein "Tragegestell" dafür. Hängt man an das Koppel nämlich ohne ein solches Tragegestell ein paar Sachen dran, stolpert man da recht schnell über das Koppel. Selbiges rutscht einem nämlich runter.

Ja, ich weiß. Bei der Bundeswehr haben die so etwas fertig und das gibt es auch zu kaufen. Kann man nehmen, muss man aber nicht. Ein selbst gefertigtes kostet nur etwas Zeit und man kann es so anfertigen, wie man es selber braucht. Ausgangsmaterial hierfür sind ein paar Sicherheitsgurte vom Schrottplatz oder käufliches Material für Gurtbänder (Rödelriemen) als Meterware. Die Herstellung ist denkbar einfach und es muss auch nicht verstellbar sein. Zwei lange Riemen, die an jedem Ende angenähte Schlaufen haben. Die Schlaufen müssen groß genug sein, dass das Koppel durch passt, aber nicht allzu viel darin herum rutscht. Im Rücken sollten sich die Riemen kreuzen und dort vernäht werden. Wo das "X" am besten sitzt und wie lang die Riemen sein müssen, stellt man fest, wenn man es mit Jacke trägt. Eine zweite Person ist hier hilfreich. Die Länge sollte so bemessen sein, dass das Koppel dann auf den Hüften und nicht auf dem Bauch ist. Geschnittene Kanten sollte man vor dem vernähen mit einem Feuerzeug etwas ankokeln. Das verhindert das Ausfransen. Eine solche Tragehilfe ist nicht nur unschlagbar preisgünstig, sondern auch flacher als die käuflichen, man kann sie also auch unter einem Rucksack tragen. Hat man seinen Rucksack, kann man sehen, wo die Trageriemen vom Selbigen verlaufen und wo man an der Tragehilfe noch was annähen könnte. Das kann z.B. eine kleine Tasche für ein Taschenmesser oder ein "Multitool" sein.

Nun zu den Dingen, die an das Koppel sollen. Als da wären:

• 1 x BW-Kampftasche klein

Möglichst das alte Modell, gibt es z.B. bei eBay recht günstig. Aber aufpassen, es gibt die in mehreren Ausführungen. Das beste Modell hat auf der Rückseite breite Stoffriemen zur Befestigung am Koppel. Von den nachgemachten besser gleich die Finger lassen, die taugen für unsere Zwecke nicht besonders.

• 1 x Klappspaten US-Modell

Mit dazugehöriger Tasche versteht sich. Hier möglichst das Original nehmen, gibt es auch bei eBay. Ein Klappspaten ist kein unbedingtes Muss. Aber man kann in reichlich Situationen kommen, wo man ihn braucht.

• 1 x BW-Kochgeschirr

Kommt in die kleine Kampftasche. Aufpassen, dass es heile und vollständig ist.

• 1 x Esbitkocher

Nebst zwei Packungen Esbit. Kommt ebenfalls in die kleine Kampftasche. Ist wie der Klappspaten kein unbedingtes Muss. Man kann ja auch auf einem Lagerfeuer kochen. Aber in bestimmten Fällen brauchbar und er verbraucht wenig Platz, wiegt nicht viel und kostet nicht die Welt.

• 1 x BW-Feldflasche

Wird links oder rechts außen an die kleine Kampftasche geschnallt. Befüllen erst vor dem Gebrauch und bei Nichtgebrauch offen aufbewahren.

• 1 x Säge

Kleine Klappsäge und / oder "Survivalkettensäge". Ich habe beides. Die Klappsäge für Feineres und die Kettensäge fürs Grobe. Bei der Klappsäge bietet es sich an, dafür eine Scheide (wie beim Messer) anzufertigen, und diese am Gürtel / Koppel zu tragen. Die Kettensäge passt in die kleine Kampftasche.

• Wasserfilter

Kommt in die kleine Kampftasche.

• 1 x Machete und / oder Beil

Hat beides seine Vor- und Nachteile. Für was man sich in welcher Preisklasse entscheidet, muss man selber wissen. Ich habe beides.

• 1 x Schleifstein nass

Ein guter, zweiseitiger (grob / fein) Nass-Schleifstein zum Schärfen von Klingen aller Art. Idealerweise bewahrt man ihn in einem Lappen gewickelt in einer passenden Blech oder Plastikdose auf. Selbige kommt dann in die kleine Kampftasche. Wichtig ist, dass er das Wasser hält, dass also das Wasser zum Schleifen auf dem Stein stehen bleibt und nicht unten wieder raus läuft.

• 1 x BW-Essbesteck

Möglichst das originale und mit Stofftasche. Kommt in die kleine Kampftasche. Kein unbedingtes Muss, man kann ja auch mit den Fingern essen und ein Messer hat man ja eh schon. Aber es ist bequemer und hat zudem noch einen Flaschen- und Dosenöffner dran. Und ein bisserl "Luxus" in einer Notsituation ist für die eigene Psyche nicht das Übelste.

• 1 x Multitool

Mit passender Tasche. Ist die Tasche stabil genug (besonders die Gürtelbefestigung, kommt’s an das Koppel. Ansonsten in die kleine Kampftasche oder besser gleich da rein.

In das Kochgeschirr streckt man ein bisserl haltbares Futter als Notreserve. Hierfür bietet sich besonders BP5 und "Schokakola" an. Brühwürfel und "Tütensuppen" sind auch nicht schlecht. Was man sich da als Notreserve einpackt, ist geschmacksabhängig. Nicht vergessen sollte man ein bisserl Salz, Pfeffer, Zucker und Tee. Ratsam ist auch eine kleine Sammlung an Saatgut. Diese Tütchen, die man jedes Frühjahr in den Supermärkten findet. Eine bunte Mischung an Gemüse und Küchenkräutern.

Das war es erst mal mit der groben Übersicht, was alles in die Tasche und ans Koppel kommen sollte. Da wird jedem sicherlich noch so einiges einfallen. Aber nicht überladen, da kommt ja auch noch ein Rucksack dazu. Dazu aber später mehr.


Wichtig:
Man sollte sich grundsätzlich angewöhnen, jedes Ausrüstungsteil sorgsam zu behandeln. Sowohl bei der Lagerung (regelmäßige Kontrolle und Pflege), als auch bei Transport (nichts darf herumflattern, klappern oder gar verloren gehen) und erst recht bei der Handhabung (eigene Verletzungen genauso vermeiden, wie eine Beschädigung der Ausrüstung oder gar ein Verlust). Im Ernstfall seid ihr auf euren Körper, Verstand und die Ausrüstung angewiesen. Da könnt ihr nicht mal eben schnell zum Arzt rennen oder neue Ausrüstung kaufen.

Erweiterung II z.G. von Wizard

Teil 4 Eine weitere Aufstocken der Grundausrüstung

In den beiden vorherigen Teilen ging es ja um eine Menge an Grundausrüstung. Die will ja erst mal beschafft werden und so manches muss man davon selber herstellen oder zumindest ändern. In diesem Teil geht es nur um zwei Ausrüstungsteile, die aber enorm vielseitig sind. Bei den beiden Teilen handelt es sich um die BW-Zeltplane und den BW-Poncho. Für beide Teile empfiehlt es sich, diese für den leichteren Transport in kleine Packsäcke zu verpacken. Selbige gibt es sogar ziemlich passgenau, aber dafür leider auch ziemlich "farbig". Da muss man sich entscheiden, ob man die bunten Dinger nimmt, oder ob man sich selber was näht.

Die BW-Zeltplane: (Eine pro Person)
Natürlich das alte Original in "Nato-Oliv", von Nachgemachten ist abzusehen. Bekommen kann man die in BW-Shops oder bei eBay. Bei eBay sind sie meist preisgünstiger. Egal, wo man sie bekommt, selten sind sie in einem Topzustand und waschen sollte man sie auch. Waschen deshalb, weil sie entweder nicht sauber sind, oder mit irgendeinem Mottenkram behandelt wurden. Also erst mal bei 60°C in die Waschmaschine. Nach dem Trocknen empfiehlt es sich selbige bügeln, denn dann lassen sich Reparaturen und Änderungen einfacher durchführen. Als Material für die eventuell nötigen Flicken, kann man gut die dazugehörige Packtasche nehmen. Die braucht man eh nie wieder. Sind alle nicht vorgesehenen Löcher geflickt, kann man gleich die beiden Schlitze zunähen (vorher die darin befindlichen Knöpfe entfernen). Selbige sind dafür gedacht, dass man die Arme durchstecken kann, wenn man die Zeltplane als Poncho verwendet. Die Benutzung als Poncho ist meiner Erfahrung nach nicht das Gelbe vom Ei. Also weg damit! Ist man damit fertig, werden alle Knöpfe und Ösen überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht. Da man Heringe nicht direkt durch die Ösen schlagen sollte, sollte man gleich durch jede Öse eine Schnur ziehen. Meist sind zwar "werksmäßig" schon welche drin, aber die sind Müll. Als Schnur empfiehlt es sich, die gleiche zu nehmen wie für die Abspannleinen. Also stabile 3 mm Schnur. So etwa 30 bis 40 cm lang, durchziehen, die Enden zusammenknoten, fertig. Dazu noch die beiden Abspannleinen (etwa 2 m lang) plus die Leinenspanner, fertig. Mitgeliefert werden meist auch Heringe und Zeltstangen. Die kann man mitschleppen, muss man aber nicht. Wozu auch, kann man bei Gebrauch schnell anfertigen. Die Zeltplane auf kleinstmögliches Maß zusammenfalten und -rollen, die Abspannleinen nicht vergessen, ab in den Packsack und mittels "Rödelriemen" auf die kleine Kampftasche schnallen. Fertig.

Funktion der BW-Zeltplane:
In erster Linie natürlich als Zelt. Kann man machen, dafür müsste man allerdings eine zweite Person mit Plane haben. Ist die vorhanden, kann man es so machen wie vom Erfinder vorgesehen. Klappt aber nur einigermaßen, wenn einer pennt und einer Wache schiebt. Wirklich zu zweit drin pennen ... na ja.

Weit aus besser geht es (und das sogar alleine), wenn man die Zeltplane nur als "halbes Zelt" aufstellt. Etwas flacher, als wenn man es mit zwei Planen machen würde. Unter diesem Schrägdach kann man ziemlich gut pennen und hat zudem noch weitaus bessere Sicht und Gehör. Brennt ein kleines Feuer davor, dient das Schrägdach zudem noch als Wärmereflektor. Bei zwei Personen macht man es genauso, wobei sich dann an einer Seite die Enden der Planen überlappen (v-förmige Aufstellung). Bei 3 Personen mit Plane als Dreieck, wo sich zwei Planen am Ende überlappen und eine Spitze vom Dreieck als Eingang dient. Und so weiter. Pfadfinder haben sich da ziemlich tolle Konstruktionen ausgedacht, wenn es mehr als 4 Personen sind. Die größte Konstruktion kann man schon gut als Zeltburg bezeichnen. Sie besteht aus 47 Zeltplanen und bietet Platz für 72 Leute mit Gepäck. Die Zeichnung für die einzelnen "Bauten" kann ich wegen Urheberrecht hier leider nicht rein stellen, aber auf Anfrage per PN gerne zuschicken. Gut, survivalmäßig sind solche "Monster" kaum zu gebrauchen. Aber es kann ja nie schaden, wenn man trotzdem weiß, wie es geht.

Weitere Funktionen der Zeltplane sind:
• kleines Tarp (mehrere zusammengeknöpft auch größeres Tarp)
• Sichtschutz (ähnlich wie Schrägdach, nur steiler aufgestellt)
• Tragbahre (in Verbindung mit zwei Stangen)
• Zudecke (egal, ob mit oder ohne Schlafsack)
• Kopfkissen (im Packsack)
• Sitzunterlage
• Stuhl (in Verbindung mit 4 Holzstäben und etwas Schnur)
• Unterlegplane
• Abdeckplane
• Ersatztragesack / -paket (ausbreiten, Tragegut drauf, zusammenfalten und eventuell verschnüren)
• Wurfgewicht (im Packsack, um z.B. eine Leine über einen schmaleren Fluss zu werfen)
• Ersatzfloß (ausbreiten, Heu, Stroh oder ähnliches drauf, zusammenfalten und gut verschnüren. Reicht zwar nicht für eine Person, aber für die Ausrüstung. Bleibt etwa 10 bis 15 Min. schwimmfähig, je nach Gewicht)

Der BW-Poncho:
Auch hier natürlich das alte Original, schwer und gummiartig. Ebenfalls über BW-Shop oder eBay zu beziehen. Nach Erhalt unter der Dusche mit Seife reinigen, gut abspülen und trocknen lassen. Nach dem Trocknen überprüfen, ob was repariert werden muss und ausführen. Anschließend in die vorhanden Ösen, wie bei der Zeltplane (nur etwas kleiner), Schnurschlaufen einziehen. Zusammenfalten und -rollen, in den Packsack stecken, fertig. Wird dann wie die Zeltplane auf die kleine Kampftasche geschnallt.

Funktionen des BW-Ponchos:
• ABC-Schutz (Keine Ahnung, ob es funktioniert. War aber zu meiner Zeit von der BW so behauptet worden.)
• Regenschutz / Wetterschutz / Bekleidung / Tarnung
• kleines Tarp (siehe Zeltplane)
• Schrägdach (siehe Zeltplane)
• Sichtschutz (siehe Zeltplane)
• Sichtschutz gegen Wärmebild (selber noch nicht getestet, soll aber teilweise leidlich funktionieren)
• Zudecke (siehe Zeltplane, staut aber Schwitzwasser)
• Kopfkissen (siehe Zeltplane)
• Sitzunterlage (siehe Zeltplane)
• Unterlegplane (siehe Zeltplane)
• Abdeckplane (siehe Zeltplane)
• Ersatztragesack / -paket (siehe Zeltplane)
• Wassersack
• Fischfalle
• Wurfgewicht (siehe Zeltplane)
• Ersatzfloß (siehe Zeltplane, schwimmt aber länger)
• Trinkwassergewinnung (Durch Verdunstung. Loch in den Boden, Becher oder ähnliches rein, Poncho drüber ausbreiten und an den Rändern befestigen, kleinen Stein in die Mitte über dem Becher auf dem Poncho legen und warten. Durch die Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit schlägt sich selbige an der Unterseite des Ponchos nieder und läuft durch die Trichterform in die Mitte und tropft in den Becher.)
• Kochtopf (Schüsselförmige Mulde in den Boden, Poncho drin ausbreiten, eine oder besser zwei Schichten saubere Flusskiesel rein, alles was gekocht werden soll rein, Wasser rein und in einem Feuer erhitzte , saubere und trockene (müssen aber wirklich trocken sein, sonst knallt es) Steine rein bis es kocht.

Es empfiehlt sich beim Nächtigen, den Poncho grundsätzlich unterzulegen (auch unter Isomatte und Schlafsack). Das verhindert, dass Bodennässe / -kälte durchschlägt. Baut man sich jedoch ein "Wildbett", so legt man die Zeltplane unter (auf die Zweige). Die hält es besser aus, wenn Zweigspitzen nach oben stehen sollten.

Wenn man später einen Rucksack hat, befestigt man Zeltplane und Poncho besser am Rucksack. Um nicht alles auf dem Rücken zu haben, bietet es sich an (je mach Bedarf und Wetterlage), Poncho oder Zeltplane am Brustgurt vom Rucksack zu befestigen. Ist zwar für die Meisten gewöhnungsbedürftig, aber man hat es dadurch auch schneller greifbar.

Erweiterung III z.G. von Wizard

Teil 5 Rucksack - Eine weitere Aufstockung der Grundausrüstung

Der Rucksack ist ein heikles Thema, bei dem sich die Geister noch mehr scheiden, als bei anderen Themen dieser Art. Es stehen ja auch hunderte von verschiedenen Modellen zur Verfügung. Das geht vom billigsten Schrott, bis hin zum Superteil für mehrere hundert Euro. Da ich aber auch hier die angefangene Linie "preisgünstig und robust für Anfänger" beibehalten will, kommen die Luxusmodelle hier nicht zur Sprache.

Bei der Auswahl eines Rucksacks ist darauf zu achten, dass er robust, nicht zu klein und auf gar keinen Fall zu groß ist. Ebenso sollte man darauf achten, dass er nicht zu auffällig ist. Bei solchen Überlegungen landet man dann früher oder später meistens bei Rucksäcken in mittlerer Größe vom Militär oder zumindest ähnlichen Modellen.

Ich selber habe mehrere Rucksäcke, bevorzuge aber meistens einen "Jägerrucksack" von der Bundeswehr. Davon habe ich sowohl einen alten mit Metallverschlüssen, als auch einen neuen mit Verschlüssen aus Plastik. Der Neuere hat sich bisher trotz erhöhtem Plastikanteil als erstaunlich gut herausgestellt. Er steht dem alten in nichts nach. Beide habe ich übrigens für meine Zwecke "verbessert". Darauf werde ich aber erst später näher eingehen.

Unterteilung der Rucksäcke:
Rucksäcke kann man grob unterteilen in Rucksäcke mit und ohne Gestell. Bei denen mit Gestell noch in Außen- oder Innengestell. Rucksäcke mit Gestell sind in der Regel erheblich größer als Rucksäcke ohne Gestell und bequemer zu tragen. Sollte man sich für einen Rucksack mit Gestell entscheiden, sollte man meiner Meinung nach auf einen Rucksack mit Außengestell zurückgreifen. Hierbei sind zwei Dinge zu beachten, nämlich dass das Gestell so stabil wie möglich ist, und dass sich der "Taschenteil" ohne Probleme vom Gestell abnehmen lässt. Dieses hat dann nämlich den Vorteil, das man das Gestell auch als Lastenkraxe nehmen kann. Was wiederum sehr praktisch ist, da man auf einer Lastenkraxe alles Mögliche (sofern es nicht zu schwer und zu sperrig ist) festbinden und relativ bequem tragen kann.

Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen:
Jagdbeute, Feuerholz, Wasser (in einem Kanister), Handelsgüter, Umzugskartons (habe ich tatsächlich mal gemacht, als ich nur in eine andere Straße gezogen bin und als junger Mensch noch wenig Habe hatte).

Die von mir verwendeten Rucksäcke:
• Gestellrucksack
Genauere Angaben kann ich zu dem nicht mehr machen, da er schon einige Jahre auf dem Buckel hat und ich nicht mehr weiß, wer der Hersteller ist. Gekostet hat er mal so um die 200,- DM (Deutsche Mark, die Währung, die wir mal vor den Teuros hatten) und er hat ein abtrennbares Außengestell. Verwendung findet er mittlerweile eher selten, da er mir mit seinen rund 70 Liter Fassungsvermögen einfach zu groß ist. Man kommt zu leicht in Versuchung, da zu viel Gewicht reinzustopfen und festzuschnallen. Als "Fluchtrucksack" auch eher ungeeignet, weil einfach zu groß und zudem noch ziemlich "farbig" ist. Zum Wegschmeißen aber zu schade. Je nach Situation kann man den ja immer noch mit diversen Klamotten voll stopfen und auf einen Fahrradanhänger packen. Außerdem ist er ja immer noch dafür gut, wenn man mal ein paar Wochen zu Freunden fährt, dass man darin nur Bekleidung ohne Ausrüstung verpackt. Und natürlich dafür, um ihn bei Bedarf als Lastenkraxe zu verwenden.

• BW-Rucksack (Jägerrucksack)
Davon habe ich, wie schon geschrieben, gleich zwei. Abgesehen von Gebrauchsspuren, Alter und Plastikanteil sind beide in etwa gleich. Sie kosten nicht viel, je nach Bezugsquelle und Hersteller so zwischen 20 und 100 Euro. Mit 35 Litern Inhalt, bieten sie für einen "Fluchtrucksack" ausreichend Stauraum und Befestigungsmöglichkeiten. Zu beachten ist, dass solche Rucksäcke im unteren Bereich einen Feuchtigkeitsschutz haben. Also dass der Boden und die unteren paar cm wasserabweisend beschichtet sind oder aus einem solchen Material bestehen. Dieses dient dem Zweck, das man den Rucksack relativ gefahrlos auch mal auf einen feuchten Untergrund abstellen kann. Leider haben solche Rucksäcke in den wenigsten Fällen Hüft- und / oder Brustgurte. Dieses ist aber kein Problem, sowas kann man selber anfertigen und anbringen. Ebenso kann man weitere Befestigungen nach eigenen Bedürfnissen anbringen, da solche Rucksäcke in der Regel nicht aus einem Plastikmaterial wie Gestellrucksäcke bestehen, sondern aus Baumwolle oder ähnlichem. Bei meinen Rucksäcken habe ich z.B. zusätzliche Befestigungsgurte angebracht. Ursprünglich boten die Rucksäcke nur die Möglichkeit, dort Isomatte oder Schlafsack anzubringen. Nach der Änderung kann ich da beides anbringen und zudem noch meinen zerlegbaren Bogen. Sehr von Vorteil ist auch, dass bei beiden Rucksäcken die beiden Außentaschen nicht rundherum durchgehend mit dem Rucksack vernäht sind, sondern nur an den beiden Längsseiten. Dieses bietet den Vorteil, dass man ein Beil, eine Machete oder ähnliches durchschieben und befestigen kann.

Der neuere Jägerrucksack (auf Bild 1 gut zu sehen, der Feuchtigkeitsschutz):

Vor und Nachteile von Rucksäcken:
Der größte Vorteil bei Rucksäcke dürfte der sein, das man sie je nach Modell und Gewicht mehr oder weniger bequem auf dem Rücken trägt. Man hat also immer beide Hände frei. Viele, insbesondere die mittleren und kleinen Größen, haben zusätzlich eine Trageschlaufe, sodass man sie wie eine Tasche tragen könnte. Macht aber nur kurzzeitig Sinn z.B. wenn man sie nur ein paar Meter trägt oder sie irgendwo drauf legen will. Größere Rucksäcke besitzen zudem meistens noch einen Hüftgurt, seltener einen Brustgurt. Bei den mittleren und kleinen Rucksäcken fehlen diese in der Regel. Dieses ist aber nicht schlimm, da man mit etwas Geschick solche Gurte nachrüsten kann. Der Sinn solcher Hüft- und Brustgurte ist es, das sich der Rucksack bequemer und besser tragen lässt und man zudem daran noch Dinge befestigen kann. Rucksäcke die für einen Survivalfall gedacht sind, sollten in jedem Fall über solche Gurte verfügen. Richtig eingestellt sitzt damit der Rucksack wie angegossen, was das Bewegen mit dem Rucksack ganz erheblich erleichtert. Die meisten Rucksäcke verfügen zudem noch über aufgesetzte Taschen, Innenfächer und Befestigungsmöglichkeiten.

Der größte Nachteil eines Rucksacks dürfte der sein, das man ihn bei Bedarf nicht so schnell ablegen kann (was z.B. bei einem unfreiwilligen Aufenthalt im Wasser nützlich sein kann), wie z.B. einen Seesack, Reisetasche oder Koffer. Diese braucht man nämlich nur loszulassen. Ein weiterer Nachteil ist, dass sie in der Regel weit weniger Stauraum bieten als Koffer, große Reisetaschen oder Seesäcke.

• Da wir immer davon ausgehen müssen, dass wir die Sachen auch über längere Strecken und einen längeren Zeitraum tragen müssen, ist übermäßig viel Stauraum nicht wünschenswert. Besser gleich einplanen mit weniger auskommen zu müssen, als Sachen zurücklassen zu müssen, weil man sie nicht mehr tragen kann.

• Das schnelle und sichere An- und Ablegen von Ausrüstung (dazu gehört auch der Rucksack) kann und sollte in jedem Fall geübt werden.

Wie viel Liter Inhalt sollte ein Rucksack fassen können?
Je nach Kondition und Körpergröße etwa zwischen 30 und 50 Liter. Alles was erheblich drunter ist, ist für Kinder oder ungeeignet. Alles was weit drüber ist, ist nur für geübte Spezialisten brauchbar.


Was ist zu beachten?
Egal für welche Art und Größe von Rucksack man sich entscheidet, man muss damit im Ernstfall klar kommen. Das gilt sowohl für das Gewicht und den Inhalt, wie auch für den Tragekomfort und die Handhabung. Der beste Rucksack mit einer Unmenge an Ausrüstung nutzt einem gar nichts, wenn man damit nach 300 m nicht mehr von der Stelle kommt.

Bei der Auswahl des Rucksacks sollte man nach dieser Liste und in der Reihenfolge vorgehen:
• Wie viel Geld kann / will ich nur für den Rucksack ausgeben?
• Was für Modelle gibt es in dieser Preisklasse?
• Welche Modelle davon passen von der Größe her zu mir / dem angedachten Zweck?
• Welches sind davon die Robustesten?
• Welche davon haben Hüft- und Brustgurt und die benötigten Befestigungsmöglichkeiten (Schlafsack und Co) oder lassen sich nachrüsten?
• Welche dieser Modelle kann ich bei Bedarf mit "Bordmitteln" selber reparieren?
• Welche davon sind am unauffälligsten?

Sehr viele Modelle dürften dann nicht mehr übrig sein. Davon sucht man sich dann den heraus, der einem am Besten gefällt bzw. jenen der einem am Geeignetsten erscheint.

Inhalt:
Also das, was in und an dem Rucksack kommt. So manches davon sollte schon durch die Grundausrüstung und die anderen Erweiterungen vorhanden sein.

• 1 x lange Hose (Duplikat der Hose aus der Grundausrüstung)
• 2 x kurze Hosen (Duplikat der Hose aus der Grundausrüstung, nur in Knielänge oder etwas kürzer)
• 3 x T-Shirts (siehe Grundausrüstung)
• 1 x Pullover (nicht zu dick, bei Kälte „Zwiebelprinzip“ anwenden
• 3 x Strümpfe (siehe Grundausrüstung)
• 3 x Unterhosen (siehe Grundausrüstung)
• 1 x Unterhose lang
• 1 x Jogginganzug (Baumwolle, dient auch als Schlafkleidung wenn es kalt ist)
• 1 x dünne Stoffschuhe oder ähnliches (die sind z.B. dafür, wenn man durch Wasser laufen muss. Sollten das also vertragen.)
• 1 x Waschzeugbeutel mit Inhalt nebst Badehose (besser wasserverträgliche Turnhose, da diese auch als Schlafhose dienen kann)
• 1 x Handtuch mittelgroß
• 1 x Nähzeugsatz groß (wie groß muss jeder selber entscheiden, ebenso den Inhalt. Als Anhaltspunkt das kleine Nähset nehmen)
• 1 x großer Erste Hilfe Satz (wie groß muss jeder selber entscheiden, ebenso den Inhalt.)

Die Weiblichkeit sollte sich noch ein oder zwei Sport-BH und Monatsbinden aus Stoff einpacken. Für diese Binden gibt es im Netz verschiedenen Anbieter, muss sich jede selber die für sie passenden heraussuchen.

Außen dran kommen:
• 1 x Isomatte*
• 1 x Schlafsack*
• 1 x BW-Zeltplane*
• 1 x BW-Poncho*
• 1 x Haumesser
• 1 x Beil (wenn erwünscht)
• 1 x Seil (10 bis 15 m 9 mm Reepschnur oder 30 m richtiges Kletterseil nebst Schlaufe und ein paar Karabiner)

Die mit * gekennzeichneten Sachen wurden bei uns der besseren Handhabung wegen in passende Packsäcke verpackt.

Je nach gewählter Rucksackgröße, bietet der Rucksack noch Platz für diverse weitere Dinge:
• weitere Notnahrungsmittel (z. B. BP5)
• Dauerhaft haltbare Lebensmittel (z. B. Tee, Tütensuppen, Brühwürfel usw. in tragbarer Menge)
• Schnur (Paketschnur)
• Esbit (Reservepackungen)
• Reservestreichhölzer (vorzugsweise "Alleszünder" in einer Filmdose)
• Draht (1 mm Durchmesser, vorzugsweise rostfrei)
• Katzennetz (kann vielen Zwecken dienen, z.B. Hängematte, Fischernetz)
• Kabelbinder (in verschiedenen Größen für diverse Zwecke)
• Panzertape
• Bit-Schraubendreher und Bits (kompakt)
• Teppichmesser / Cutter mit verschiedenen Klingen zum Abbrechen (mit den Sichelklingen kann man z.B. bestens Tiere und Fische "aufbrechen" um sie auszunehmen)
• gute Kombizange
• kleine Taschenlampe mit Kurbelbetrieb

Selbstverständlich kann diese Liste nur als Anhaltspunkt dienen und sie ist beliebig erweiterbar. Letztendlich muss jeder selber wissen, was er braucht und wie viel er davon tragen kann. Zum Rucksack selber empfehle ich eine nicht all zu große, aber stabile, verschließbare Umhängetasche. In dieser kann man Dinge verstauen, die man erst mal mitnehmen möchte, die sich dann aber verbrauchen (z.B. Lebensmittel) oder man tut Dinge hinein, auf die man notfalls verzichten kann.

Anmerkung:
In den meisten Fällen, in denen in meinen Texten etwas von "Flucht" steht, ist nicht die Flucht (also ein überstürztes Fliehen) gemeint. Es handelt sich dabei viel mehr um einen vorher möglichst genau geplanten Standortwechsel. Deshalb steht es auch in Anführungsstrichen. Das Gleiche gilt auch für "Fluchtrucksack" und ähnliches.

Erweiterung IV z.G. von Wizard

Teil 6 Letzte Aufstockung der Grundausrüstung

So, nun von meiner Seite aus der letzter Teil zum Thema "Survival für Anfänger, Ausrüstung". Was nicht heißen soll, dass dann nichts mehr zu tun wäre. Ganz im Gegenteil!

Es geht um Schlafsack, Isomatte, Zelt und Tarp. Die Reihenfolge habe ich nicht einfach mal so gewählt, sondern nach Wichtigkeit. Ein Schlafsack ist sehr wichtig, ihn brauchen wir zum Schlafen und er kann verpackt auch noch als "Stuhl" dienen. Eine Isomatte ist auch wichtig, fällt aber fast schon unter Luxus. Auf sie könnte und kann man je nach Situation verzichten, wir haben (sollten haben) ja noch den Poncho und die Zeltplane, die auch als Unterlage dienen können. Ein Schlafsack ohne Isomatte ist kein ernstes Problem, es leidet allenfalls die Bequemlichkeit. Außerdem kann man sich da auch aus der Natur behelfen (z.B. Waldbett). Eine Isomatte ohne Schlafsack bringt es nicht wirklich, da hilft es auch nicht viel, wenn man sich mit Poncho oder Zeltplane zudeckt. Insbesondere, wenn es kalt ist. Ein Zelt hingegen kann schon als purer Luxus gewertet werden, zumal wir ja auch noch die Zeltplane und den Poncho haben (sollten). Sollte man also in die Lage kommen, dass man sich, aus welchen Gründen auch immer, von Ausrüstung trennen muss, stehen Zelt und Tarp auf der Liste ganz oben.

Schlafsack:
Die Angebotspalette ist gewaltig, und reicht von "ganz billig" bis "wurde in Gold aufgewogen". Auch wenn man sich da letztendlich selber entscheiden muss, rate ich mal von "ganz billig" ab. Ein Schlafsack sollte einigermaßen robust und unauffällig sein und nicht "wie angegossen" sitzen. Insbesondere bei der Länge sollte etwas mehr Luft sein.

Auch, wenn viele da jetzt erst mal mit Gegenargumenten kommen dürften, im Ernstfall gehört die Bekleidung und die darin / daran befindliche Grundausrüstung beim Schlafen unten in den Schlafsack (nicht Schuhe und Jacke, die nimmt man zusammengerollt als Kopfkissen). Sicher, man schwitzt beim Schlafen und die Sachen werden feucht. Aber das kann und sollte man eingrenzen so gut es möglich ist. Warum sollte man seine Kleidung unten in den Schlafsack stecken?

• Sicher vor Ungeziefer
• Friert bei Minusgraden nicht ein Und ganz wichtig!
• Sollte man, aus welchen Gründen auch immer, gezwungen sein, schnellstmöglich zu verschwinden, ist das, was man am Schnellsten greifen kann, der Schlafsack. Den hat man nämlich schon in der Hand, wenn man herausschlüpft. Mit der anderen Hand kann man dann noch die zusammengerollte Jacke mit den Schuhen greifen, sofern diese nicht eh schon in der Kapuze vom Schlafsack stecken. Und somit hat man zumindest seine Kleidung und einen nicht unerheblichen Teil der Grundausrüstung gerettet.

Meiner Erfahrung nach, kann man übrigens die Temperaturangaben der Hersteller in die Tonne kloppen. Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien die das testen. Vermutlich, indem sie jemanden frisch vom Äquator nach Nord-Sibirien verfrachten, und dann fragen ob er sich nackt darin wohl fühlt. ;D

Zum Beispiel lautet bei meinem Schlafsack die Angabe "für +5 bis + 20°C" (den ich mal vor gut 15 Jahren für 50 Mark gekauft habe). Ich hab damit schon bei -20°C gepennt und zwar ohne zu frieren und spätestens ab +15°C mache ich den nicht mehr zu, weil ich sonst darin eingehen würde. Ab +20°C liegt der meist nur noch als "Matratze" auf der Isomatte. Der Trick ist halt der, zu wissen, wie man das macht. Im Schlafsack pennt man nicht wie im heimischen Bett, also nackt oder im Nachthemd, sondern im Sommer mit T-Shirt und kurzer Turnhose oder ähnlichem und im Winter mit einem Jogginganzug oder ähnlichem (und wenn es sein muss, noch mit Socken). Die "Nachtkleidung" sollte nach Möglichkeit aus Baumwolle sein, oder zumindest einen größtmöglichen Anteil davon haben und unauffällig gefärbt sein. Also dunkel.

Ach ja, in der Regel wird jeder Schlafsack mit einer Packtasche (eher Sack) geliefert. Und in der Regel kann man diese vergessen, besonders in den unteren bis mittleren Preisklassen. Also kauft besser gleich einen dazu passenden, besseren Packsack. Möglichst einen mit "Kompression", da kann man den Schlafsack leichter und schneller reinstopfen und dann verkleinern. In diesen Packsack kann man dann beim Schlafen Jacke und Schuhe als Kopfkissen stecken.

Isomatte:
Auch hier ist die Auswahl an Material, Größe und Preis gewaltig. Für was man sich entscheidet, scheint mir rein vom Geschmack und Geldbeutel abhängig. Im Laufe der Jahre habe ich verschiedene Modelle, einschließlich guter Luftmatratzen, getestet. Einen wirklich großen Unterschied bei den Isomatten konnte ich beim Schlafen nicht feststellen, weshalb in der Notausrüstung die Billigste für 7,50 € steckt. Dafür aber in einem guten Packsack. Das Material der Isomatte ist empfindlich und könnte leicht Schaden nehmen, wenn man damit durchs Gebüsch kriecht. Der Packsack hält da einiges mehr aus, und kann auch noch für andere Zwecke gute Dienste leisten.

Was die Luftmatratzen anbelangt, so sind diese ein besonderes Thema. Gemeint sind hier nicht die billigen Plastikdinger für den Strand, sondern solche aus dickerem Gummi und mit Stoff überzogen. Die sind nicht ganz billig, halten dafür aber einiges aus und sind bequem. Leider auch ziemlich schwer und man braucht länger um sie aufzupumpen oder zu verpacken. Neben dem Vorteil der echten Bequemlichkeit, haben sie noch den Vorteil, das sie ziemlich gut schwimmen. Natürlich nicht gut genug, dass man damit samt Ausrüstung ein Gewässer überqueren könnte, aber die Ausrüstung alleine tragen sie sicher und halbwegs trocken. Man muss halt nur aus ein paar gut entasteten Schösslingen ein passendes Gerüst für die Stabilität bauen. Wir selber (meine Familie und ich) haben jeder so eine gute Luftmatratze bei der Ausrüstung. Wohlgemerkt bei, nicht in! Das heißt, je nach Situation könnten die mitgenommen werden. Allerdings nicht am oder im Rucksack, sondern auf dem Fahrrad oder einem Anhänger und schon gar nicht für den täglichen Gebrauch. Zumindest nicht, solange man dabei mobil sein muss.

Zelt:
Wie bei fast allen Ausrüstungssachen ist auch hier die Auswahl an Material, Form, Größe und Preis gewaltig. Der Nutzen hingegen ist in einem Survivalfall bisweilen recht fraglich. Zum Einen haben wir (sollten haben) die Zeltplane und den Poncho dabei, was im Grunde in den meisten Fällen ausreichend ist und zum Anderen ist ein Zelt bei einer möglichen Flucht (egal ob geplant oder nicht) während der Bewegungsphase eher hinderlich. Auf- und Abbau benötigen Zeit und man braucht den nötigen Platz. Zudem wiegt so ein Zelt, wenn an es tragen muss. Von der Auffälligkeit ganz zu schweigen.

In der Bewegungsphase muss man das Zelt täglich auf- und abbauen, was Zeit kostet, die man anderweitig bestimmt sinnvoller nutzen kann. Außerdem hört und sieht man in einem Zelt schlechter, was draußen passiert. Und wenn es sein muss, kann man sich aus einem Zelt nicht so einfach herausschleichen. Die Zeltplane / Poncho oder ein Tarp ist da wesentlich sinnvoller.

Wirklich Sinn macht ein Zelt dann, wenn man zumindest für ein paar Tage an einem festen Ort bleibt und zudem noch annähernd sicher ist, dass man nicht gestört wird.

Mit den Herstellerangaben für die Personenzahl, scheint es ähnlich zu sein, wie mit der Temperaturangabe für Schlafsäcke. Zumindest für Zelte, die für mehr als eine Person gedacht sind. Wir selber haben zwei Igluzelte, die für je zwei Personen angegeben sind.

In dem (geringfügig) Kleineren haben wir schon mit 2 Erwachsenen und 3 Kindern gepennt. Allerdings waren da die Kinder noch klein und es war sehr wenig Ausrüstung dabei. Und es war ziemlich eng. Aber es geht. Da die Kinder mittlerweile mehr oder weniger erwachsen sind, haben wir nun eben zwei Iglus. Aber das mit den Zelten kann auch ausarten. So schleppten mal Bekannte von uns zu einem Zeltwochenende ein Zelt an, das für 5 Personen gedacht sein sollte. Die Bauweise war in etwa die von unseren Iglus, nur eben größer und mit seitlichen "Auslegern". Unsere beiden Zelte standen in etwa 15 Min. (eine Person pro Zelt zum Aufbau), die brauchten für ihren Palast satte 2 Stunden und das mit zwei Erwachsenen und einem 15jährigen. Ich konnte mir die Frage nicht verkneifen, ob die dafür neben der Aufbauanleitung noch einen Stadtplan brauchen. In dem 5-Personenzelt hätten bestimmt auch bequem 15 Platz gehabt und tragen möchte ich das Ding eher nicht.

Also, wenn schon Zelt, dann:
(Rein meine Meinung, entscheiden muss sich jeder selber.)

• Für 1 bis 3 Personen Iglu in der Preisklasse zwischen 100 und 300 €. Auf wenig Gewicht und schnellen Auf- und Abbau achten und natürlich auf Unauffälligkeit.

• Bei mehr Personen nimmt man dann nicht ein größeres Zelt, sondern mehrere kleine, möglichst identische.

• Bei größeren Gruppen, so ab 10 Personen, sollte man tatsächlich über ein großes Zelt nachdenken. Ideal wäre hier eine Jurte. Nicht die von den Mongolen, sondern die von den Pfadfindern. Diese bestehen aus einzelnen Planen, die man auf die Gruppe verteilen kann, man kann darin ein Feuer machen und sie bieten bequem Platz für mindestens 15 Erwachsene. Zudem lassen sich die Planen auch anderweitig verwenden (z.B. Kohten, Kröten) oder bei ganz großen Gruppen auch mehrere Jurten zu einem Großbau zusammensetzen.


Tarp:
Ein Tarp ist im Grunde nur eine größere Plane, die man mittels Schnüren (manchmal auch zusätzlich mit Stäben) als leicht schräges Dach aufspannt. Bei Campern oft auch "Sonnensegel" genannt. Im Grunde tut es da jede x-beliebige Plane wenn sie groß genug ist um den Zweck zu erfüllen (schon gesehen, das in gewissen Personenkreisen hierzu aufgeschnittene Müllsäcke herhalten mussten). Optimal ist natürlich, wenn diese Plane einigermaßen wasserdicht ist, über Ösen verfügt und nicht auffällig gefärbt ist. Die preisgünstigste Version dürften Plane aus dem Baumarkt sein, welche dort in verschiedenen Größen als Abdeckplanen für Anhänger, Holzstapel und ähnliches angeboten werden. Neben preisgünstig sind sie auch sehr leicht. Allerdings nicht immer sehr haltbar. Käufliche Tarps sind da (je nach Preisklasse) stabiler und verfügen zudem noch über eine passende Packtasche. Für eine Person sollte so ein Tarp etwa 3 x 3 m oder größer sein. Bei mehreren Personen entsprechend größer. Allerdings gilt hier das Gleiche wie bei den Zelten, nämlich besser mehrere kleine als eine riesige.

Unser Tarp ist von Nordisk in 4,5 x 4,5 m. Neben den Ösen am Rand hat sie noch eine in der Mitte, was nicht immer von Vorteil ist.

Aufspannen lässt sich ein Tarp auf vielerlei Weise:
• zwischen Bäumen gespannt, mit oder ohne Unterstützung von Stäben.
• schräg nach einer oder zwei Seiten hin abfallend.
• als Zelt.
• frei stehend.
• höher oder niedriger.
• und, und, und ...

Ganz so wie es die jeweilige Situation ergibt oder man es braucht. Als Wetterschutz, um darunter zu lagern und / oder zu schlafen oder einfach nur um etwas abzudecken. Nur ein offenes Feuer sollte man nicht direkt darunter machen, das halten sie höchst selten aus.

Bekleidung

Flucht, Notlagen und Katastrophen erfordern spezielle Anforderungen für die Bekleidung, abhängig von der Art der Gefahr und der Jahreszeit

Unterbekleidung

Schuhwerk

Hosen

Hemden und Pullover

Jacken

Schutzkleidung

  • Schutzkleidung

diverse Kleidung

Der Rucksack / Rucksäcke

Siehe: Der Rucksack

Der Schlafsack / Schlafsäcke

Siehe: Der Schlafsack

Schuhe

Kocher

Siehe: Kocher

Autor: Wizard

Quelle: http://www.yggdrasil-forum.at/wiki/index.php/Verschieden_Ausr%C3%BCstungsteile