Frei3.de – Wie schwer ist es, eine Plattform zu entwickeln? Fallstudie

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Wie schwer ist es, eine Plattform zu entwickeln?

Die Online-Plattform Twitter wird von vielen Nutzern als sehr leicht zu bedienen empfunden, daher müsste es doch auch leicht sein, Twitter zu programmieren, richtig? YouTube, Facebook und TikTok machen uns scheinbar spielend interessante Vorschläge, das müssten andere Plattformen doch auch können, oder? Als Nutzer der populäre Silicon-Valley- und mittlerweile auch China-Tech-Plattformen (TikTok, DLive, Trovo etc) sind wir häufig sehr verwöhnt, was die schiere Nutzerfreundlichkeit von modernen Online-Plattformen angeht. Doch was leicht aussieht, ist nicht leicht gemacht, meist im Gegenteil: Je intuitiver, bequemer und einfacher eine Plattform zu bedienen ist, desto mehr Gehirnschmalz und Arbeitsleistung steckte in ihrer Entwicklung. Eine Fallstudio zur Plattform https://www.frei3.de.

Mein Name ist Hagen Grell

und als Gründer, Projektleiter und Co-Entwickler eines Technologie-Startup-Unternehmens habe ich eine besondere Perspektive, was Schein und Sein moderner Internet-Plattformen betrifft. Als ich 2018 gemeinsam mit einem Backend-Entwickler begann, die Plattform frei3.de zu entwickeln (damals noch „FreiHoch3“ genannt), waren wir überschwänglich von jugendlicher Arroganz und Selbstüberschätzung. Die meisten Programmierer, die etwas auf sich halten, werden folgenden Sturm-und-Drang-Gedanken kennen: „Ok, das ist eine tolle Herausforderung, dieses Programm kann ich in einem Monat fertig schreiben, kein Problem für mich und meine Spitzenfähigkeiten“. Und ja, gelegentlich haben wir Glück und es handelt sich um ein schwieriges, aber beherrschbares, abgegrenztes Problem, welches innerhalb einer gewissen Zeit tatsächlich erledigt ist, obgleich aus einem Monat dann gern drei werden können .

Doch was passiert, wenn eine Aufgabe so groß ist und gleichzeitig so klein scheint, wie ein Eisberg, dessen 5% Spitze aus dem Wasser ragt und dessen 95% Masse sich bedrohlich unter der Oberfläche versteckt? Was passiert, wenn man obendrein ein Versprechen gegeben hat und diese Versprechen dazu öffentlich verkündete? Und was wenn man als Kirsche auf der Torte 68.000 Euro als Startfinanzierung sammelte und daher nicht mehr „aus der Nummer“ herauskommt? – Über die Höhen und Tiefen dieser Achterbahnfahrt, über Schweiß, Tränen und Glücksgefühle und über den goldenen Wert von Durchhaltevermögen möchte ich Ihnen heute berichten.