Eiserne Reserve Langzeiteinlagerung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. April 2021, 09:33 Uhr

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Die Langzeiteinlagerung

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Was lässt unsere Lebensmittel verderben?

Hier müssen wir leider etwas in die Theorie gehen um die Praxis besser zu begreifen.

  1. Wärme
  2. Feuchtigkeit
  3. Luftsauerstoff
  4. Sonnenlicht
  5. Bakterien, Pilze & Schädlinge allgemein

Wärme / Hitze: Bei Wärme laufen alle chemischen Prozesse (z.B. Oxidation ) schneller ab. Bakterien, Pilze und Schädlinge fühlen sich wohl und setzen unser Lebensmittel für sich um und produzieren Stoffe die für uns schädlich sein können.

Maßnahme:

Unsere Speisen in den Kühlschrank stellen und kühl halten. Fleisch Obst und Gemüse einfrieren. Alles gut und richtig. Die Erfindung des Kühlschranks ist einer der besten Erfindungen überhaupt. Wenn wir unsere Lebensmittel auf dieser Art lange Zeit und Krisensicher einlagern wollen müssen wir nur ein Ersatz – Kühlschrank (sollte der genutzte Kühlschrank kaputt gehen) und ein Notstromaggregat vorhalten um einen möglichen Blackout begegnen zu können. Wir benötigen einen immer gleichmäßig kühle Ort. In der Vergangenheit wurden der Hauskeller dafür genutzt. In der heutigen Zeit befindet sich dort die Zentralheizungsanlagen die den Keller spürbar aufheizt. Es gibt Menschen die in ihren Garten einen kleinen Kartoffel- bzw. Vorratskeller anlegen um die Kühle des Erdteiches zu nutzen. Die Temperaturen solcher Keller schwanken um die 5 bis 10 °C Im Hochsommer bei extremen Außentemperaturen bis 20 °C. Schon mein Vater nutzte die kühle des Erdreichs um beim Zeltenseinen Vorrat vor all zu hohen Temperaturen zu schützen. Dafür grub er einen Eimer ein und bedeckte ihn mit einer Holzplatte worauf er noch Stroh oder Heu legte um eine bessere Isolierung zu gewährleisten. Heute bauen Prepper sogenannte Erdkühlschränke. Sie graben zwei Tonnen (übereinander) ein damit die Wände stabilisiert werden und das gegrabene Loch nicht einstürzt und versenken darin eine Weithalstonne. Diese Weithalstonne wird mittels Flaschenzug auf und abgelassen um Lebensmittel ein oder auszulagern. Es gibt sogenannte Erdlager oder in Englisch: Cache Hier werden Lebensmittel, Ausrüstungsgegenstände und Kleidung als eine Art Rückversicherung vor den Augen der Welt versteckt. Weithalstonne oder Wasserdichte Kisten aus Kunststoff werden dafür verwendet. Diese Erdlager müssen unter der Frostgrenze (mind. 80 cm besser 1 Meter tief) vergraben werden. Das Erdlager ist allerdings ein Thema für sich worauf ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen werde.

Feuchtigkeit: wird Brot oder Mehl zu feucht oder wir haben Nasse Lebensmittel (frisches: Obst, Gemüse oder Fleisch) so werden Bakterien und Pilze ein optimales Milieu geschaffen in den sie sich exponentiell vermehren können.

Maßnahme:

Trockene Lebensmittel trocken halten. Hierfür packt man alles in Kurstofftüten ein. Im Handel gibt es Zipper Tüten. Diese können mehrfach genutzt werden.Um 2 Beispiele zu nennen kann man Zucker & Mehltüten so vor Luftfeuchtigkeit und Schädlingsbefall wie Gerteidemotten schützen. Im Handel gibt es Kunststoffdosen die sich ebenfalls sehr gut geeignet sind Nudeln, Reis und andere Nahrungsmittel gut geschützt auf zu bewahren. Wer es wie ich klassisch mag und auf Kunststoffe im Haushalt soweit wie möglich verzichten will, kann auf eine Wieder verschließbare Gläser zurück greifen.

Luftsauerstoff: Der Sauerstoff in der Luft lässt Fett schnell Ranzig werden. Auch Eiweiße werden oxidiert. Ohne Luftsauerstoff können Schimmelpilze nicht gedeihen. Am besten kann man die Wirkung des Luftsauerstoffs an frisch aufgeschnittenen Äpfeln beobachten. Das Fruchtfleisch des Apfels wird sehr schnell braun.

Maßnahme:

Im Handel gibt es viele Verpackungen auf denen geschrieben steht: Unter Schutzatmosphäre verpackt. Dies bedeutet das kein Sauerstoff in der Verpackung vorhanden ist. Dafür eine hohe Konzentration von Stickstoff. Wenn wir einkochen wird automatisch eine Sauerstoffarme Atmosphäre im Glas geschaffen. Wenn wir trockene Lebensmittel in Kunststofftüten einlagern und mit einer Vakuumpumpe Luft entfernen (Es gibt Lebensmittel Vakuumiergeräte im Handel zu erwerben) schaffen wir ebenfalls eine Sauerstoffarme Atmosphäre. Im Handel gibt es sogenannte Sauerstoff-Absorber die wenn man trockene Lebensmittel in Tüten pack mit beilegen kann. Um auf Nummer sicher zu gehen kann man gleichzeitig Silicagel Beutel (Feuchtigkeit – Absorber) (ein Trockenmittel) um eventuelle Feuchtigkeit zu binden.

Um größere Mengen Getreide, Erbsen oder Bohnen zu lagern eignen sich Weithalstonnen vorzüglich US Amerikanische „Prepper“ verwenden dazu eine Aluminium beschichtete Kunststofftüte die sie in der Tonne befüllen Sauerstoff-Absorber dazu geben und die Tüte verschweißen. Der Absorber nimmt des Sauerstoff auf und erzeugt ein Teilvakuum den man sehen kann. Es schaut aus wie „eingeschweißter Kaffe“.

Sonnenstrahlung: Wer kennt sie nicht diese ausgeglichenen Plakate die vergessen wurden zeitnah wieder an zu hängen. Jeder kennt Gartenmöbel aus Kunststoff die ebenfalls ihre Farbe verlieren. Die harte Sonnenstrahlung zerstört die chemischen Verbindungen der Farbpigmente. Genau das geschieht auch mit Fetten und Eiweißen (Proteine) wenn sie zu lange Sonnenlicht ausgesetzt werden.

Anmerkung: Sonnenstrahlung zerstört auch DNA von Mikroorganismen, Man kann die Strahlung zum entkeimen von Wasser genutzt werden. Dieses Verfahren nennt sich Kurz: SODIS: Solar Desinfektion.

Siehe: SODIS

Maßnahme:

Im Vorratskeller oder in der Speisekammer scheint keine Sonne. Um Lebensmittel zu schützen müssen diese so verpackt werden das sie nicht mit Licht in Berührung kommen. Aus diesen Grund ist Bier und Öle meist in dunklen Flaschen abgefüllt worden. Bei Vorratskisten müssen wir darauf achten das sie kein Licht hindurch lassen. Bei Gläser in denen wir eingekocht haben spielt es keine Rolle, da sie kaum das Haus verlassen und meist im dunklen Keller oder Speisekammer aufbewahrt werden.

Mausverzweifelt.png

Schädlinge: Schädlinge nennen wir Schädlinge da sie viel Schaden anrichten. Wenn man nur ein paar Armeisen im Zucker hatte kann man den gesamten Inhalt der Zuckerdose entsorgen, da dieser nach Armeisen schmeckt. Auch Mäuse fressen nicht nur ein wenig wo sie gehen und stehen Urinieren sie und lassen kleine Ködel fallen was schnell den ganzen Sack Getreide ungenießbar ja zu einem Ansteckungsherd für gefährliche Krankheiten macht. Es ist ebenfalls nicht witzig wenn Getreidemotten uns entgegen fliegen, wenn wir unser morgendliches Müsli zubereiten wollen.

Siehe: Wühlmausfalle

Maßnahme:

Unsere Lebensmittel müssen so verpackt sein das keine Maus und keine Ratte die Möglichkeit bekommt sich durch zu nagen. Das bedeutet Glasflaschen, Dosen und Einmachgläser sind genau wie Weithalstonnen und stabile Kunststoffkisten sind sicher. Also müssen Tüten mit Mehl, Zucker Spagettis oder Tütensuppen in Tonnen und Kisten gelagert werden. (Tütensuppen hatte ich bis jetzt nicht erwähnt, finde ich sehr gut da abwechslungsreich, lecker und bei richtiger Lagerung weit über dem MHD lagerbar) Sollten wir einen Schädlingsbefall feststellen z.B.: Mäuse oder Ratten so müssen wir entsprechend Fallen aufstellen. Dies ist in der Krise um so wichtiger, da sich über solche und ähnliche Tiere Seuchen verbreiten können.

Bakterien & Pilze: Viele Bakterien & Pilze produzieren Stoffe die für uns Menschen hochgiftig sein können. Manche von ihnen können unsere Magen Darmflora so durcheinander bringen das wir Durchfall bekommen. Ja es gibt Bakterien & Pilze die uns sehr schnell umbringen können. Allerdings muss ich anmerken, dass es da viele gute Bakterien und Pilze gibt die unsere Lebensmittel überhaupt erst haltbar machen. Ihre Stoffwechselprodukte wie Milchsäure oder Alkohol wirken ab einer bestimmten Konzentration so desinfizierend das keine anderen für uns schädlichen Organismen die Möglichkeit bekommen sich auszubreiten.

Maßnahme:

Um es voraus zu schicken: ich unterscheide unter Symbiotische-, Parasitäre- und Opportunistische - Lebensformen. Symbiotische – Lebensformen sind Bakterien und Pilze mit denen wir leben und uns gesund und munter erhalten. Wir bieten in unseren Magendarmsystem wie auch auf unserer Haut und Schleimhäuten Mund und Nase vielen verschiedenen Symbionten ein wohliges zu Hause. Dafür verdauen sie unsere Nahrung und halten Parasitäre-Lebensformen die uns schädigen sozusagen auf Abstand. Opportunistische – Lebensformen machen erst einmal nichts. Sie leben zum Beispiel auf unserer Haut. Sollten wir uns versetzen und diese kommen in die Wunde werden diese unangenehm da sie z.B.: Entzündungen verursachen. Es ist wichtig zu wissen das wir unsere Umwelt nicht Tote desinfizieren dürfen da wir erst denn Parasitären Lebensformen schutzlos ausgeliefert sind. Dies soll es an dieser Stelle das Ende mit den Ausflug in die „alternative Medizin“ gewesen sein.

Um Lebensmittel für Parasitäre Bakterien und Pilze unattraktiv zu machen, können wir das Milieu verändern. Dies geschieht durch das Trocknen (Trockenfrüchte) sowie das weitere trocken halten. Durch den Zusatz von Konservierungsmittel:wie Salz (Salzfleisch), einer Säure z.B: Essigsäure (Essiggurken), das hinzufügen von Alkohol (eingelegte Kirschen) oder dem hinzufügen von massenhaft Zucker werden Lebensmittel lange haltbar gemacht.

Es gibt viele weitere Konservierungsmittel die vornehmlich in der Lebensmittelindustrie angewendet werden. Wenn wir kochen oder braten verändern wir die Struktur unserer Lebensmittel so, das wir Menschen die enthaltenden Nährstoffe erst aufnehmen können. Bei Kartoffeln wird die Stärke beim erhitzen so aufgeschlossen, das wir diese verdauen können. Eiweiße im Fleisch werden durch das erhitzen so verändert das wir diese leichter aufnehmen können. Für uns schädliche Keime werden durch das erhitzen abgetötet und macht unsere Nahrung sicher. Gekochte Mahlzeiten halten aus diesen Grund schon wesentlich länger als rohe unbehandelte Lebensmittel.

Wenn wir sicher stellen das unsere zubereitete Mahlzeit vor erneuter Verkeimung geschützt wird, so haben wir dieses Lebensmittel konserviert. Man kann sozusagen sagen das selbst eingekochte Lebensmittel ein Konserve ist. Bei Dosen (besser bekannt bei Milch) nennt man dieses Vorgang Pasteurisieren dieser findet bei einer Temperatur zwischen einer angestrebten Kerntemperaturen von 50°C bis 90°C wobei die allermeisten Keime bei 60°C abgetötet werden.

Zusammenfassung:

Wenn wir alle für unser Lebensmittel schädlichen Einflüsse ausschalten. Konservierungsmittel verwenden alle schändlichen Keime abtöten, so können wir Lebensmittel über sehr viele Jahre ja Jahrzehnte einlagern. Im Jahr 1998 habe ich ein EPA der Bundeswehr aus dem Jahre 1967 gegessen. 1999 bekam ich ein Glas eingekochte Früchte aus dem Jahr 192X (die letzte Zahl war nicht mehr zu erkennen) wobei der Inhalt noch genießbar war aber um welche Frucht es sich handelte war leider nicht mehr zu erkennen.

Auf der Videoportale Youtube gibt es den Kanal: Steve1989MREInfo der sehr alte Versorgungspakete verschiedener Armeen auspackt und testet. Dabei ist es nicht selten das er wirklich sehr sehr alte Konserven öffnet und probiert (ab ca 1899). Ein Beweis dafür das man eben Lebensmittel sehr lange für den Notfall aufbewahren kann.

Link: https://www.youtube.com/channel/UC2I6Et1JkidnnbWgJFiMeHA

Autor:André Pohle 26. April 2021